DE415371C

DE415371C - Verfahren zur Ausfuehrung von Zersetzungs- und Hydrierungsreaktionen

Info

Publication number: DE415371C
Application number: DEM81247D
Authority: DE
Original assignee: M MELAMID DR
Current assignee: M MELAMID DR
Priority date: 1923-04-26
Filing date: 1923-04-26
Publication date: 1925-06-19

Description

Verfahren zur Ausführung von Zersetzungs- und Hydrierungsreaktionen.
Zersetzungs- und Hydrierungsreaktionen, wie beispielsweise die Aufspaltung von Teeren, Mineralölen u. dgl., werden bisher in der Regel in WIetallgefäßen, insbesondere in eisernen Gefüßen, vorgenommen.
Bei dieser Reaktion werden u. a. durch die Einwirkung von Wasserstoff, insbesondere bei höherer Temperatur und höherem Druck, die \R7andungen der verwendeten Apparate stark angegriffen. Infolgedessen haben derartige \apparate in der Regel eine sehr geringe Lebensdauer, und es entsteht audi eine ziemlich erhebliche Explosionsgefahr. Hierzu kommt noch, daß das Eisen mit den verwendeten Katalysatoren häufig Legierungen eingeht, wodurch unerwünschte Nebenreaktionen eintreten können. Außerdem geben metallische NVandungen leicht Veranlassung zu Zersetzungen kohlenstoffhaltiger Verbindungen unter Abscheidung von Kohlenstoff.
Es hat sich nun gezeigt, daß dieser i''bel-' stand vermieden werden kann, wenn man an Stelle von 7. \ Metall Graphit verwendet. Graphit wird unter den bei derartigen Reaktionen obwaltenden Umständen nicht angegriffen. er wirkt auch nicht angreifend und zerstörend auf die Kontaktmasse und bildet hiermit auch keine Legierungen. Es entstehen keine Deformationen durch die Hitze, und es erfolgt, was für gewisse Fälle von ganz besonderer l\Tichtigkeit ist, auch keine Abscheidung von Kohlenstoff aus kohlenstoffhaltigen Verbindungen.
Demgemäß besteht das Verfahren der Erfindung darin, daß man bei der Durchführung von Zersetzungs- oder Hydrierungsreaktionen entweder die gesamte Apparatur aus Graphit herstellt oder aber die verwendeten Metallgefäße innen mit Graphit auskleidet. Der letztere Weg wird insbesondere dann eingeschlagen, wenn es sich um Apparate handelt, in denen unter Druck gearbeitet werden soll.
Die Auskleidung der Reaktionsgefäße kann beispielsweise in folgender Weise vorgenommen werden: Der Graphit wird fein gemahlen und dann in bekannter Weise mit Melassesirup, Stärkemehl, Teer u. dgl. mit oder ohne Zusatz von Tonschlemme oder Schamottemehl zu einem formbaren Teig angesetzt. Mit dieser Masse werden die Gefäße durch Stampfen und Drehen ausgekleidet. Die Masse wird dann im Gefäß oder im Baustück kalziniert und gebrannt bei Luftabschluß.
Das Verfahren eignet sich vor allem für die Spaltung von Mineralölen, Teeren, hochsiedenden Kohlenwasserstoffen u. dgl., es ist aber auch für Zersetzungs- und Hydrierungsreaktionen ganz allgemein verwendbar.

Claims

PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Ausführung von Zersetzungs- und Hydrierungsreaktionen, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von Metallgefäßen solche aus Graphit oder innen mit Graphit bekleidete verwendet werden.