DE4143173C2 - Diaphragma für Chlor-Alkali-Elektrolysezellen und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Diaphragma für Chlor-Alkali-Elektrolysezellen und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Chlor, Wasserstoff und wäßriges Alkalihydroxid kann
elektrolytisch hergestellt werden in Diaphragmazellen, in
denen Alkalichloridsole, z. B. Natriumchloridsole oder Ka
liumchloridsole dem Anolytraum der Zelle zugeführt wird,
Chlor an der Anode entwickelt wird, der Elektrolyt durch
ein flüssigkeitsdurchlässiges Diaphragma in den Katholyt
raum durchsickert, in dem Hydroxylionen und Wasserstoff
an der Kathode entwickelt werden.
Das Diaphragma trennt den Anolytraum vom Katholytraum und
muß ausreichend porös sein, um einen hydrodynamischen
Solefluß zu erlauben, muß jedoch die Rückmigration von
Hydroxylionen aus dem Katholytraum in den Anolytraum ver
meiden, ebenso wie das Mischen von entwickeltem Wasser
stoffgas und Chlorgas, das eine explosive Mischung bilden
kann.
Asbest oder Asbest in Kombination mit zahlreichen Poly
merharzen, insbesondere Fluorkohlenstoffharzen (sogenann
ter modifizierter Asbest) wurde für lange Zeit als Dia
phragmamaterial verwendet. Kürzlich, hauptsächlich wegen
der Gesundheitsprobleme von Asbest, wurden zahlreiche as
bestfreie oder synthetische Diaphragmen entwickelt und
ausführlich im Stand der Technik beschrieben. Solche syn
thetischen Diaphragmen werden üblicherweise aus faserigem
Polymermaterial hergestellt, das in der korrosiven Zell
atmosphäre beständig ist. Üblicherweise werden diese Dia
phragmen unter Verwendung von perfluoriertem Polymermate
rial hergestellt, z. B. Polytetrafluorethylen (PTFE). Die
se Diaphragmen können auch weiterhin zusätzlich zahlrei
che andere Modifiziermittel und Zusätze enthalten, wie
anorganische Füllstoffe, Porenbildner, Netzmittel, Ionen
austauscherharze u. dgl.
Einige dieser synthetischen Dia
phragmen sind beispielsweise beschrieben in den US-Paten
ten Nrn. 4,036,729; 4,126,536; 4,170,537; 4,210,515;
4,606,805; 4,680,101 und 4,720,334.
DE-27 56 720 A1 beschreibt ein Diaphragma bestehend aus
Polymerfaser und anorganischen Partikeln, wie Titandio
xid, Bariumsulfat, Kaliumtitanat, Calciumsulfat, Natrium
titanat, Bariumtitanat und Carbiden, Boriden, Nitriden,
Oxiden oder Silicaten von Hafnium, Zirkon oder Yttrium.
Es werden drei alternative Möglichkeiten zur Einführung
der anorganischen Partikel gelehrt, u. z. a) das anorgani
sche Material wird mit dem Polymerisat vermischt, bevor
dieses zu Fasern verarbeitet wird und die Fasern
anschließend zur Herstellung der Diaphragmen verwendet
werden, b) das anorganische Material wird mit der Suspen
sion von Polymerfasern vermischt, aus der das Diaphragma
abgeschieden wird und c) das anorganische Material wird
in das bereits abgeschiedene Diaphragma eingeführt. Als
eine Variante der Möglichkeit c) wird der Zusatz des
anorganischen Materials mit weiterem Polymerisat, welches
nicht Polytetrafluorethylen ist, beschrieben. Es wird
weder das Imprägnieren des Diaphragmas, noch irgendeine
andere Weiterbehandlung offenbart.
Aus DE-31 47 106 A1 ist ein Diaphragma aus Fasermaterial
bekannt, das mit Zirkonoxid überzogen ist und dessen
Faserzwischenräume zumindest teilweise damit gefüllt
sind. Die Herstellung des Diaphragmas geschieht entweder
a) durch Imprägnieren eines vorgebildeten üblichen Dia
phragmas mit einer Zirkoniumsalzlösung und Pyrolysieren
der Zirkoniumverbindung zu Zirkonoxid oder b) indem das
Fasermaterial zur Bildung des Diaphragmas mit einer Zir
koniumsalzlösung aufgeschlämmt wird, der Faserfilz nach
Abscheidung getrocknet wird und das Diaphragma zur
Umwandlung der Zirkonverbindung in Zirkonoxid erhitzt
wird. Das Imprägnieren mit der Zirkoniumsalzlösung nach
a) erfolgt ebenso wie nach b) in einem schwach alkali
schen oder schwach sauren Milieu, je nach Art der verwen
teten Zirkonverbindung, und ein Zusatz von basischem oder
saurem Material ist notwendig. Die Hydrolyse der Zirkon
verbindung in einem anschließenden Schritt wird nicht
gelehrt. Das in DE-31 47 106 A1 offenbarte Diaphragma
besteht aus Asbest und/oder anorganischen Fasern oder aus
Gemischen von anorganischen Fasern mit Polymerfasern,
wobei die Verwendung von anorganischem Fasermaterial wie
Asbest- oder Keramikfasern bevorzugt ist.
US-4853101, US-4311577 und US 4278524 betreffen Diaphrag
men, die Fasern aus einem chlorierten Polymermaterial
enthalten, die aber weder über eine Deckschicht aus
Fasermaterial und anorganischem Material, noch über ein
gelagertes Zirkonoxid verfügen.
Unabhängig von der Natur des Diaphragmas, ob Asbest, mo
difiziertem Asbest oder synthetischen Polymermaterialien,
wurden beim Zellbetrieb häufig Schwankungen beobachtet,
beispielsweise Veränderungen der Diaphragmadurchlässig
keit und Porosität, der Zellspannung, der Stromausbeute
und hohen Wasserstoffgehalt im entwickelten Chlor.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein flüssigkeitsdurchlässi
ges Diaphragma für Chlor-Alkalielektrolysezellen zu
schaffen, das bei Betrieb bessere Eigenschaften aufweist
und ein Betrieb bei der gewünschten niedrigen Zellspan
nung und gewünschten hohen Stromausbeute ermöglicht bei
gleichzeitiger Minimierung der Verunreinigung des entwickel
ten Chlors durch Wasserstoff.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die flüssigkeitsdurchläs
sigen Diaphragmen gemäß den Patentansprüchen.
In den Unteransprüchen sind bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben.
Die Erfindung schafft ein flüssigkeitsdurchlässiges Dia
phragma, das in vorgeformter Form grundsätzlich aus Fa
sermaterial hergestellt ist und wobei auf dem vorgeform
ten Diaphragma auf der Anodenseite mindestens eine Deck
schicht abgelagert ist, die ein wasserunlösliches, teil
chenförmiges, anorganisches, feuerfestes Material ent
hält. Die Deckschicht dient zur Verringerung der Permea
bilität des Diaphragmas und verleiht dem vorgeformten
Diaphragma ein gleichmäßigeres Fließverhalten.
Das vorgeformte Diaphragma kann aus jedem faserförmigen
Material oder Kombination bekannter faserförmigen Mate
rialien für Chlor-Alkalizellen nach allen bekannten Tech
niken hergestellt werden. Solche Diaphragmen werden übli
cherweise im wesentlichen aus Fasermaterial hergestellt,
das in der Zellumgebung beständig ist. Dazu gehören
seit einiger Zeit auch
Kunststoffasern, wie Polytetrafluorethylenfasern. Solche
Diaphragmen können hergestellt werden durch Vakuumablage
rung des Diaphragmamaterials aus einer flüssigen Auf
schlämmung auf einem durchlässigen Träger, beispielsweise
einer durchlöcherten Kathode. Die durchlöcherte Kathode
ist elektrisch leitend und kann eine durchlöcherte Folie,
eine Lochplatte, ein Metallsieb, ein ausgedehntes Metall
sieb, ein Siebgewebe, Metallstäbe oder dergleichen sein,
mit Öffnungen, die üblicherweise einen Durchmesser im Be
reich von 1,27 mm bis 3,175 mm
aufweisen. Die Kathode ist üblicherweise herge
stellt aus Eisen, Eisenlegierung oder einigen anderen in
der Zellumgebung beständigen Metallen, z. B. Nickel. Das
Diaphragmamaterial wird üblicherweise auf dem Kathoden
träger abgelagert in einer Menge im Bereich von 50
mg/cm² bis 500 mg/cm² des
Trägermaterials. Das abgelagerte Diaphragma hat üblicher
weise eine Dicke von 2,54 mm bis 6,35 mm.
Im Anschluß an die Ablagerung des Diaphragmamaterials auf
dem Kathodenträger wird der erhaltene Kathodenaufbau,
beispielsweise das vorgeformte Diaphragma der erfindungs
gemäßen weiteren Behandlung unterzogen. Das vorgeformte
Diaphragma kann vor der erfindungsgemäßen Weiterbehand
lung zuerst in einem Ofen getrocknet werden durch Erwär
men auf eine Temperatur unter dem Sinterpunkt oder
Schmelzpunkt jeden organischen Fasermaterials, aus dem
das vorgeformte Diaphragma hergestellt ist, z. B. PTFE.
Das Trocknen wird üblicherweise ausgeführt bei einer Tem
peratur im Bereich von 50°C bis 225°C, vorzugs
weise von 90°C bis 150°C bis zu 4 Stunden.
Selbstverständlich braucht das Diaphragma nicht vor der
Weiterbehandlung getrocknet werden, sondern kann auch in
feuchtem oder befeuchtetem Zustand erfindungsgemäß wei
terbehandelt werden.
Bei der Erfindung wird das vorge
formte Diaphragma auf der Anodenseite mit mindestens ei
ner Deckschicht versehen, die wasserunlösliches, teil
chenförmiges, anorganisches, feuerfestes Material und or
ganisches oder anorganisches Fasermaterial enthält, das
im wesentlichen in Zellumgebung beständig ist. Die Deck
schicht wird vorzugsweise auf das vorgeformte Diaphragma
durch Vakuumablagerung des Deckschichtmaterials aus einer
wäßrigen Aufschlämmung aufgebracht in gleicher Weise,
wie sie zuvor zur Herstellung des Diaphragmas vor der er
findungsgemäßen Behandlung beschrieben wurde. Alternativ
kann die wäßrige Aufschlämmung des Deckschichtmaterials
auf das Diaphragma durch Tauchen, Bürsten oder Aufsprühen
aufgebracht werden. Die wäßrige Aufschlämmung des Deck
schichtmaterials kann bis zu 50 Gew.-% Feststoffe mit
dem Fasermaterial enthalten, wobei das Fasermaterial bis zu
50 Gew.-% des Feststoffgehaltes, vorzugsweise von etwa 2-
25 Gew.-% ausmacht.
Das teilchenförmige, anorganische, feuerfeste Material,
das als Deckschicht auf dem vorgeformten Diaphragma ver
wendet wird, kann jedes harte Oxid, Borid, Carbid, Sili
cat oder Nitrid eines sogenannten Ventilmetalles sein,
das sind Vanadium, Chrom, Zirkon, Niob, Molybdän, Haf
nium, Tantal, Titan und Wolfram oder Mischungen dersel
ben. Andere Materialien, z. B. Siliziumcarbid, können auch
verwendet werden. Das bevorzugte anorganische teilchen
förmige Material ist ein zirkonhaltiges Material, wie
Zirkonoxid oder Zirkonsilikat oder Mischungen derselben.
Die Teilchengröße des teilchenförmigen anorganischen Ma
terials kann über breite Bereiche schwanken und die ge
wünschte Teilchengröße hängt von der Struktur des vorge
formten Diaphragmas und dem Design der Vorrichtung ab,
die zum Ablagern des teilchenförmigen Materials auf dem
vorgeformten Diaphragma verwendet wird. Ohne daß damit
eine Beschränkung der Größe erfolgt, wurde festgestellt,
daß Stoffe mit einem auf Masse basierenden mittleren
äquivalenten Kugeldurchmeser von 0,5 µm bis
10 µm, vorzugsweise von 1,0 µm bis 5,0 µm, be
sonders geeignet sind. Es ist klar, daß obwohl der mitt
lere Teilchendurchmesser in diesem Bereich liegt, einzel
ne Größenfraktionen mit Durchmessern bis zu 40 µm
und hinab bis 0,3 µm oder weniger in der Größenver
teilung der Teilchen vorhanden sein können. Zusätzlich
können bis zu 5 Gew.-%, bezogen auf Gesamtfeststoffe,
feinteiliger mineralischer Clay in der Aufschlämmung für
die Deckbeschichtung mitverwendet werden. Mineralische
Clays sind natürlich vorkommende wasserhaltige Silikate
von Eisen, Magnesium und Aluminium einschließlich Kaolin,
Montmorillonit, Illit, Glauconit, Attapulgit und Sepio
lit. Von den mineralischen Clays ist Attapulgit für die
Erfindung besonders bevorzugt.
Die Aufschlämmung für die Deckschicht enthält auch organi
sche oder anorganische Fasermaterialien, die im
wesentlichen beständig in der Zellumgebung sind. Solche
Fasermaterialien schließen Zirkonoxid oder Polytetra
fluorethylen ein.
Es können auch Mischungen solcher Fasern verwendet wer
den. Vorzugsweise enthält die Aufschlämmung für die Deck
beschichtung Polytetrafluorethylenmikrofasern. Diese Mi
krofasern haben eine mittlere Länge im Bereich von
0,2 bis 0,5 mm und einen mittleren Durchmesser im
Bereich von 10 bis 15 µm. Das zuvor beschriebe
ne Fasermaterial kann bis zu 50 Gew.-%, vorzugsweise
von 2 bis 25 Gew.-% der Gesamtfeststoffe der
Aufschlämmung für die Deckschicht ausmachen. Es wird aus
reichend Deckschichtmaterial auf der Anodenseite oder
Oberfläche des vorgeformten Diaphragmas abgelagert, um
auf Trockenbasis ein Auftragsgewicht von 25 mg/cm²
bis 250 mg/cm², vorzugs
weise von 98,5 mg bis 197 mg/cm²
Feststoffe auf der Kathoden
oberfläche abzulagern.
Nach der Ablagerung des Deckschichtmaterials auf der Ano
denseite des vorgeformten Diaphragmas kann das mit Deck
schicht versehene Diaphragma getrocknet werden durch Erwärmen
auf eine Temperatur unterhalb des Sinterpunktes oder
Schmelzpunktes alles organischen Fasermaterials, das ent
weder in dem vorgeformten Diaphragma oder in der Deck
schicht, z. B. PTFE vorhanden ist. Das Trocknen wird vor
zugsweise ausgeführt durch Wärmebehandlung bei einer Tem
peratur im Bereich von 50°C bis 225°C, vorzugs
weise bei einer Temperatur von 90°C bis 150°C
bis zu 4 Stunden. Dieses Trocknen oder die Wärmebe
handlung verfestigt das Diaphragma und verbessert seine
Dimensionsstabilität.
Bei der Erfindung wird das
mit Deckschicht versehene vorgeformte Diaphragma weiter
hin behandelt durch Inberührungbringen mit einer wäßri
gen Lösung einer wasserlöslichen, hydrolisierbaren Zir
konverbindung, die zum entsprechenden wasserhaltigen Zir
konoxid hydrolysiert wird. Trocknen des so behandelten
Diaphragmas verbessert nicht nur die Festigkeit der Deck
schicht weiter, sondern verfestigt auch die Bindung zwi
schen der Deckschicht und dem vorgeformten Diaphragmaträ
ger und lagert auch teilchenförmiges Zirkonoxid in den
Zwischenräumen der Fasermatrix des vorgeformten Diaphrag
mas ab, um seine Dimensionsstabilität zu erhöhen. Bei ei
ner bevorzugten Ausführungsform wird das mit Deckschicht
versehene Diaphragma in eine wäßrige Lösung einge
taucht, z. B. eines Zirkoniumhalogenids, wie Zirkonylchlorid,
für eine ausreichende Zeit zum Sättigen und Penetrieren
der Lösung in die Zwischenräume der Diaphragmamatrix. Al
ternativ kann die Lösung auf das Diaphragma auch durch
Vakuumfiltration, Bürsten oder Aufsprühen aufgebracht
werden. Das behandelte Diaphragma wird dann in Berührung
gebracht, vorzugsweise durch Eintauchen mit einer wäß
rigen Natriumhydroxidlösung für eine ausreichende Zeit,
um wasserhaltiges Zirkonoxid oder Zirkonhydroxid in den
Zwischenräumen der Diaphragmamatrix auszufällen. Typisch
ist das Eintauchen in und der Kontakt mit einer etwa
10%igen wäßrigen Natriumhydroxidlösung für zwei Stunden
ausreichend, um im wesentlichen das gesamte Zirkonoxid in
seiner wasserhaltigen Form auszufällen. Schließlich wird
das Diaphragma getrocknet, vorzugsweise durch Wärmebehand
lung, die die Gesamtfestigkeit und Dimensionsstabilität
des Diaphragmas erhöht. Das Diaphragma wird wärmebehan
delt bei einer Temperatur unterhalb des Sinterpunktes
oder Schmelzpunktes jeden organischen Fasermaterials, das
entweder im vorgeformten Diaphragma oder in der Deck
schicht enthalten ist. Die Wärmebehandlung wird ausge
führt bei einer Temperatur im Bereich von 50°C bis
zu 225°C, vorzugsweise bei einer Temperatur von
90°C bis 150°C für eine Zeit bis zu 20 Stunden.
Es ist klar, daß die Umwandlung, d. h. die Hydrolyse des
Zirkonhalogenids in das Hydroxid bewirkt werden kann durch
Inberührungbringen des imprägnierten Diaphragmas mit je
der flüssigen oder gasförmigen Base, beispielsweise Ka
liumhydroxid, Zellflüssigkeit, Ammoniumhydroxidlösung
oder Ammoniakgas. Bei der Erfin
dung ist es besonders bevorzugt, das behandelte Diaphrag
ma teilweise zu entwässern, beispielsweise durch Vakuum
filtration, nach dem Inberührungbringen mit der Lösung
der Zirkonverbindung und vor der Hydrolyse der Zirkonium
verbindung. Dieser teilweise Entwässerungsschritt ent
fernt überschüssige Lösung der Zirkonverbindung und er
gibt eine gleichmäßigere anschließend Verteilung von
Zirkonoxid in den Zwischenräumen der faserigen Diaphrag
mamatrix. Ebenso braucht das Diaphragma vor
der erfindungsgemäßen Behandlung, beispielsweise dem Kon
takt mit der Lösung der wasserlöslichen zirkonhaltigen
Verbindung, nicht getrocknet oder anderweitig durch Wärme
behandelt werden. Es ist jedoch bevorzugt, daß das mit
Deckschicht versehene Diaphragma berührungstrocken ist,
um die Dimensionsstabilität des Diaphragmas zu verbessern
und die Deckschicht zu konsolidieren. Das gemäß
der Erfindung behandelte Dia
phragma hat zusätzlich zu der beschriebenen Deckschicht eine
Feststoffbeladung mit 5 mg/cm² bis 50 mg/cm²
Zirkonoxid, bezogen auf die Dia
phragmaoberfläche, wobei diese Menge in den Zwischenräu
men der Fasermatrix eingelagert ist.
Obwohl Zirkonhalogenid, beispielsweise Zirkonylchlo
rid, die bevorzugte Zirkonquelle ist, kann jede wasser
lösliche hydrolisierbare Zirkonverbindung allein oder in
Kombination mit Zirkonhalogenid verwendet werden. Beispiele
von anderen Zirkonverbindungen sind Zirkonammoniumcarbo
nat und Zirkonylsulfat. Es ist klar, daß andere anorgani
sche wasserlösliche hydrolisierbare Metallsalze zusammen
mit den Zirkoniumverbindungen zum Imprägnieren des Dia
phragmas verwendet werden können. Solche anderen hydroli
sierbaren Metallsalze schließen ein Eisen- und Magnesium
salze, z. B. Eisen- und Magnesiumchloride.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele
noch näher beschrieben.
Ein asbestfreies Diaphragma aus Polytetrafluorethylen
fasern mit einem Trockengewicht von 182 mg/cm² bis
187 mg/cm² Kathodenfläche wurde
hergestellt durch Vakuumablagerung des Diaphragmamate
rials auf einer Stahlsiebkathode aus einer wäßrigen
Aufschlämmung, die etwa folgende Zusammensetzung in Gew.-%
aufweist:
0,5 Gew.-% Hydroxyethylzellulose (Cellosize® QP 52 000H
von Union Carbide Corp.),
0,08 Gew.-% 1N Natriumhydroxidlösung,
1,0 Gew.-% nichtionisches oberflächenaktives Mittel (Avanel® N-925 von PPG Industries, Inc.),
0,2 Gew.-% Entschäumer (UCON® LO-500 (von Union Carbide Corp.),
0,02 Gew.-% 50% wäßrige Glutaraldehydlösung mit anti mikrobieller Wirkung (Ucarcide® 250 von Union Carbide Corp.), 0,38 Gew.-% Polytetrafluorethylen-Stapelfasern, 6,35 mm, 6,67 denier (Teflon® floc von E.I. DuPont de Nemours & Co.),
0,18 Gew.-% Glasstapelfasern 6,5 µm × 3,18 mm (DE Faser glas mit 610 Binder von PPG Industries, Inc.),
0,1 Gew.-% Polyethylenfasern (Short Stuff® GA 844 von Minifibers Corp.),
1,1 Gew.-% Polytetrafluorethylenmikrofasern mit einer Länge von 0,2 bis 0,5 mm und einem Durchmesser von 10 bis 15 µm,
0,016 Gew.-% einer 5%igen Lösung eines Ionenaustauscher materials mit sulfonsäurefunktionellen Gruppen (Nafion® 601 von DuPont) und
dem Rest Wasser.
0,08 Gew.-% 1N Natriumhydroxidlösung,
1,0 Gew.-% nichtionisches oberflächenaktives Mittel (Avanel® N-925 von PPG Industries, Inc.),
0,2 Gew.-% Entschäumer (UCON® LO-500 (von Union Carbide Corp.),
0,02 Gew.-% 50% wäßrige Glutaraldehydlösung mit anti mikrobieller Wirkung (Ucarcide® 250 von Union Carbide Corp.), 0,38 Gew.-% Polytetrafluorethylen-Stapelfasern, 6,35 mm, 6,67 denier (Teflon® floc von E.I. DuPont de Nemours & Co.),
0,18 Gew.-% Glasstapelfasern 6,5 µm × 3,18 mm (DE Faser glas mit 610 Binder von PPG Industries, Inc.),
0,1 Gew.-% Polyethylenfasern (Short Stuff® GA 844 von Minifibers Corp.),
1,1 Gew.-% Polytetrafluorethylenmikrofasern mit einer Länge von 0,2 bis 0,5 mm und einem Durchmesser von 10 bis 15 µm,
0,016 Gew.-% einer 5%igen Lösung eines Ionenaustauscher materials mit sulfonsäurefunktionellen Gruppen (Nafion® 601 von DuPont) und
dem Rest Wasser.
Intensives Rühren ist erforderlich, um die Bestandteile
ausreichend zu dispergieren.
Die Suspension wurde durch Vakuumfiltration auf ein
Stahldrahtsieb mit Rahmen der Größe 76,2 × 76,2 mm
als Kathode aufgebracht. Das Vakuum wurde
schrittweise vergrößert, als sich eine Grundschicht ange
sammelt hatte. Wenn etwa 5 Min. durch die Kathode gesaugt
wurde, war ein Vakuum von 503 mbar erreicht
und ein Volumen von 560 ml Filtrat war entfernt worden.
Während einer weiteren 14 Min.-Drainage-Zeit wurden zu
sätzlich 60 ml Filtrat aus der nassen Fasermatte entfernt
und das Vakuum fiel auf 152 mbar ab.
Die wäßrige Suspension für die erste Deckschicht hatte
folgende Zusammensetzung:
Zirkonoxid (Zirox®180, TAM Ceramics Co.)|18,1% | |
PTFE Mikrofasern | 0,85% |
Hydroxyethylzellulose | 0,38% |
Glutaraldehyd | 0,008% |
nichtionisches oberflächenaktives Mittel | 0,74% |
Entschäumer | 0,15% |
Natriumhydroxid, um einen pH-Wert von 8 bis 10 einzustellen und Wasser als | Rest |
Die Suspension für die ersten Deckschicht wurde intensiv
mechanisch gerührt, ehe die PTFE-Fasern zugefügt wurden,
um Verklumpen der Fasern mit den anorganischen Teilchen
zu vermeiden. Um die Fasern zu mischen, wurden diese von
Hand geschüttelt.
Das vorgeformte Diaphragma wurde in horizontaler Stellung
angeordnet und die Deckschichtmischung darauf gegossen
und über die Matte unter Verwendung eines Spatels ver
teilt. Nach 5 Min. wurde ein Vakuum von 508 mbar
angelegt. In der 9. Minute wurde die Kathode
senkrecht gedreht. Das Verfahren des Beschichtens und Ab
saugens wurde wiederholt bis zu insgesamt vier Beschich
tungen. Am Ende wurde die Kathode in senkrechter Stellung
9 Min. unter einem Vakuum von 508 mbar ge
halten. Die Kathode und das Diaphragma wurden in einem
Laborofen bei 114°C bis 122°C 45 Min. getrocknet. Das
kombinierte Trockengewicht beider Schichten war
236 mg/cm².
Das Kathodendiaphragma-Verbundmaterial wurde 35 Min. ein
getaucht in eine Lösung aus 10 Gew.-% Magnesiumchlorid
hexahydrat und 90% Wasser. Anschließend wurde für
20,5 Std. in 10-gew.-%ige Natriumhydroxidlösung einge
taucht. Das Diaphragma wurde an offener Luft sieben Stunden
getrocknet.
Die Kathode wurde in eine Laborzelle eingebaut mit einem Elektrodenspalt von
3,175 mm. Als Anode wurde eine DSA-Anode aus be
schichtetem Titan eingesetzt. Es wurde eine Strom
dichte von 155 mA/cm² verwendet.
Sole mit einem Gehalt von 305 g/l Natriumchlorid wurde
mit einer Geschwindigkeit von etwa 2,0 ml/Min. zugeführt.
Die hier beschriebenen Diaphragmen weisen üblicherweise
nicht ausreichend Widerstand gegenüber der Flüssigkeitsströmung auf, um
ein ausreichend unterschiedliches Flüssigkeitsniveau zwi
schen dem Anodenraum und dem Kathodenraum einzustellen.
(Ein unterschiedliches Flüssigkeitsniveau stellt die
Trennung von Chlorgas und Wasserstoffgas, das an den
Elektroden erzeugt wird, sicher. Gasmischung kann zur
Bildung einer explosiven Mischung führen). In bestimmten
industriellen Zellen wird eine Niveaudifferenz von
30,5 cm oder weniger als wichtig angesehen.
(In Laborzellen können sehr viel niedrigere Niveaus tole
riert werden. Es sind jedoch Unterschiede, die mit groß
technischem Maßstab vergleichbar sind, in höchstem Maße
erwünscht). Deshalb wurden zahlreiche Stoffe, die selbst
die Durchlässigkeit des Diaphragmas verringern oder die
Durchlässigkeit verringernde Verbindungen nach der Zugabe
bilden, der Zelle zugesetzt. Erhöhen der Acidität des
Anolyt durch Zugabe von Mineralsäure und Erhöhen der So
lezufuhrgeschwindigkeit um 150 bis 200% für normalerwei
se ein bis drei Stunden wurden verwendet, um die saure-/
alkalische Grenze im Diaphragma zur Kathode zu verschie
ben. Es wird angenommen, daß eine vorteilhafte Wirkung
auf die Verteilung von Magnesiumhydroxidlösung erzielt
wird, die in der Zelle nach Zugabe von Magnesiumchlorid
lösung gebildet wird oder alternativ aufgrund der Zugabe
von Attapulgit-Ton, beispielsweise einer Klasse von
Stoffen, die von Engelhard Corp. unter dem Warenzeichen
Attage® angeboten werden. In diesem Beispiel wurde Salz
säure als Säure verwendet. Der pH des Anolyt wurde durch
Säurezugabe erniedrigt, jedoch nicht gehalten. Eine Über
sicht der Zugaben zur Zelle in diesem Beispiel ist in der
folgenden Tabelle wiedergegeben.
Die mittleren Betriebsdaten für eine Periode von 252
Tagen sind wie folgend:
Ausbeute: 95,4%
Spannung bei 155 mA/cm²: 2,89
NaOH in Zell-Lauge: 113 g/l
Differenzniveau: 33,5 cm
Spannung bei 155 mA/cm²: 2,89
NaOH in Zell-Lauge: 113 g/l
Differenzniveau: 33,5 cm
Dieses Beispiel unterscheidet sich von Beispiel 1 in ver
schiedenen Punkten. Die Beschichtungssuspension enthält
nur 4% Feststoffe. Attapulgit-Ton ist als ein Teil der
Feststoffe enthalten. Die Suspension enthält sehr wenig
Verdickungsmittel. Die Beschichtung wird aufgebracht
durch Eintauchen der Kathode in die Suspension und an
schließende Vakuumfiltration. Das Diaphragma wird verfestigt
durch Imprägnieren mit Zirkonoxidchlorid
lösung und anschließendes Eintauchen in Natriumhydroxid
lösung und Trocknen. In diesem und allen nachfolgenden
Beispielen wurde die Kathode mit einer Grundschicht des
gleichen Typs wie in Beispiel 1 versehen. Für die zweite
Schicht wurde eine wäßrige Suspension folgender Zusam
mensetzung hergestellt:
Zirkonoxid|3,8% | |
PTFE Mikrofasern | 0,2% |
Attapulgit-Ton | 0,04% |
Verdickungsmittel | 0,01% |
Oberflächenaktives Mittel | 0,02% |
Entschäumer | 0,004% |
Spuren von antimikrobem Material, Verdickungsmittel, ober
flächenaktives Mittel und Entschäumer wurden direkt mit
den PTFE-Mikrofasern gemischt. Es wurde eine ausreichende
Menge wäßriger Suspension hergestellt, um das Eintau
chen der Kathode zu ermöglichen. Die Schicht wurde dann
aufgebracht durch Vakuumfiltration aus der gerührten Sus
pension. Das Diaphragma wurde getrocknet wie in Beispiel
1. Es hatte ein Gewicht von 300 mg/cm².
Die Kathode und der getrocknete Diaphragmaaufbau wurden
in eine 16,5%ige wäßrige Zirkonoxidchloridlösung ge
taucht. Anschließend wurde Vakuum angelegt und in 10% Na
triumhydroxid eingetaucht. Dieses Verfahren fällt Zirkon
als Hydroxid in den Poren des Diaphragmas aus. Nach zwei
Stunden wurden Kathode und Diaphragma wieder in einem
Ofen zum Entfernen von Wasser angeordnet. Der Trocknungs
schritt wandelt das Zirkonhydroxid in einen festigenden Binder
um.
Die Kathode und Diaphragma wurden in einer Laborzelle 103
Tage betrieben. Es wurden Stoffe zugesetzt, um die Durch
lässigkeit und den pH-Wert zu steuern, wie in Beispiel 1.
In einigen Fällen wurde der pH-Wert nach der Zugabe für
einige Zeit gehalten. Details dieser Behandlungen werden
in der nachfolgenden Tabelle angegeben.
Die Betriebsdaten waren folgende:
Ausbeute: 94,5%
Spannung: 2,96
NaOH: 113 g/l
Differenzniveau: 37,3 cm
Spannung: 2,96
NaOH: 113 g/l
Differenzniveau: 37,3 cm
Dieses Beispiel wurde aufgenommen, um zu zeigen, daß ein
Trockenschritt vor dem Aufbringen der Deckschicht ausge
führt werden kann, z. B. kann die Reihenfolge der Trocken
schritte verändert werden.
In diesem Beispiel wurde die gleiche Zusammensetzung der
Suspension verwendet, wie sie für die Deckschicht in Bei
spiel 2 verwendet wurde, jedoch wurde die Deckschicht
aufgebracht nach dem Trocknen der ersten Schicht bei 114°C
bis 122°C. Das Gesamtdiaphragmagewicht nach Trocknen der
zweiten Schicht betrug 232 mg/cm². Die
Zelle wurde behandelt, um die Permeabilität zu steuern,
wie es in der nachfolgenden Tabelle angegeben ist.
Die mittleren Betriebsdaten während 54 Tagen waren die
folgenden:
Ausbeute: 95,0%
Spannung: 2,99
NaOH: 113 g/l
Differenzniveau: 33,8 cm
Ausbeute: 95,0%
Spannung: 2,99
NaOH: 113 g/l
Differenzniveau: 33,8 cm
Dieses Beispiel wurde aufgenommen, um zu zeigen, daß das
Verfahren des Aufbringens der Deckschicht stark variiert
werden kann.
Die Deckschicht wurde aufgebracht durch Pumpen einer
Suspension enthaltend 50% Feststoffe durch ein Rohr, des
sen offenes Ende an die Grundschichtoberfläche angelegt
war, während Vakuum aufgebracht wurde. Es wurden drei Be
schichtungen mit zwischenzeitlicher Lufttrocknung aufge
bracht mit einem Vakuum von 508 mbar bis 541 mbar.
Die Zusammensetzung der Suspension war wie fol
gend:
Zirkonoxid (Zirox® 180, TAM Ceramics Co.)|47,4% | ||
PTFE Mikrofasern | 2,5% | |
Hydroxyethylzellulose | 0,24% | |
Glutaraldehyd | 0,005% | |
nichtionisches oberflächenaktives Mittel | 0,48% | |
Entschäumer | 0,10% | |
Natriumhydroxid für pH 8 bis 10 @ | Wasser als | Rest |
Starkes Rühren der Mischung führte zum Einschluß von
Luftblasen, die nicht leicht zu entfernen waren. Deshalb
wurde die Suspension vor dem Aufbringen durch Vakuumanle
gen entgast. Das Diaphragma wurde 51 Min. bei 114-119°C
getrocknet. Das Diaphragma-Gewicht betrug an diesem Punkt
261 mg/cm².
Das Diaphragma wurde mit 16,5% Zirkonoxychloridlösung im
prägniert, durch Vakuum entwässert, in 10% Natriumhydro
xidlösung zwei Stunden eingetaucht und dann 23 Std. bei
114 bis 122°C getrocknet.
Die Zelle wurde einen Monat betrieben und während der
Zeit wurden in drei getrennten Fällen
0,05 g Mg als MgCl₂ bei pH 1,3, Säure
zur Anolytbehandlung auf pH 1,0 und
0,25 g Attagel® 50 bei pH 1,2 zugegeben. Die
mittleren Betriebsdaten während 30 Tagen waren die
folgenden:
Ausbeute: 92,4%
Spannung: 2,91
NaOH: 113 g/l
Differenzniveau: 59 cm
Spannung: 2,91
NaOH: 113 g/l
Differenzniveau: 59 cm
Die Daten zeigen, daß eine bessere Durchlässigkeit durch
diese Verfahrensweise erreicht wurde, jedoch war die Aus
beute nicht so hoch, wie in anderen Beispielen.
Dieses Beispiel wurde aufgenommen, um zu zeigen, daß das
Verhältnis von PTFE-Mikrofasern zu anorganischem Material
in der Deckschicht in weitem Maße variiert werden kann.
Die Deckschicht wurde abgelagert aus einer Suspension, in
der die PTFE-Mikrofasern 25 Gew.-% der suspendierten Fest
stoffe ausmachen.
Die wäßrige Suspension für die Deckschicht hatte die
folgende Zusammensetzung:
Zirkonsilikat (Zirox® 180, TAM Ceramics Co.)|3,0% | ||
PTFE Mikrofasern | 1,0% | |
Hydroxyethylzellulose | 0,04% | |
Glutaraldehyd | 0,001% | |
nichtionisches oberflächenaktives Mittel | 0,07% | |
Entschäumer | 0,01% | |
Natriumhydroxid für pH 8 bis 10 @ | Wasser als | Rest |
Die Deckschicht wurde aufgebracht durch Eintauchen in die
gerührte Suspension unter Vakuumfiltration. Das Vakuum
steuerventil wurde eingestellt, um ein Vakuum von etwa
135 mbar vor dem Eintauchen zu erzeugen.
Sobald die Kathode eingetaucht war, stieg das Vakuum auf
508 mbar an. Nachdem 200 ml Filtrat aus
dem Kathodenaufbau entfernt waren, wurde es aus der
Suspension herausgenommen.
Nach 6 Min. Drainage mit Luft war das Filtratvolumen auf
250 ml angestiegen. Die Kathode wurde erneut eingetaucht.
Nach einem Gesamtfiltratvolumen von 300 ml wurde die Kathode
entnommen und unter Vakuum 22 Min. entwässert. Die
Kathode und das Diaphragma wurden 22 Min. bei 114-122°C
getrocknet. Das Gewicht des getrockneten Diaphragmas be
trug 212 mg/cm².
Das getrocknete Diaphragma wurde in 9%ige Zirkonoxidchlo
ridlösung 20 Min. eingetaucht. Nach Entfernen aus der Lö
sung wurde der Überschuß Zirkonoxychlorid entfernt durch
Anlegen von Vakuum (338 mbar) für 10 Min.
Die Kathode und das Diaphragma wurden 2 Std. in 10% Na
triumhydroxidlösung eingetaucht und 26 Std. bei 114-122°C
getrocknet.
Folgende Zugaben erfolgten bei Betrieb in die Zelle:
Die Betriebsdaten am fünften Tag waren wie folgend:
Ausbeute: 96,1%
Spannung: 2,99
NaOH: 117 g/l
Differenzniveau: 32,8 cm
Spannung: 2,99
NaOH: 117 g/l
Differenzniveau: 32,8 cm
Die Beispiele zeigen, daß die Deckschicht mit verschiede
nen Verfahren aufgebracht werden kann. Die Deckschichten
haben folgende Eigenschaften gemeinsam: Alle wurden aus
einer wäßrigen Suspension aufgebracht, wobei die
suspendierten Feststoffe in allen Fällen PTFE-Mikrofasern
enthielten, Hauptbestandteil der suspendierten Feststoffe
war ein wenig löslicher anorganischer Feststoff, der be
ständig ist gegenüber chemischem Angriff in der Chlorzel
lenumgebung. Nach dem Aufbringen der Deckschicht wurde in
allen Fällen erwärmt und getrocknet. Andere gegebenen
falls vorhandene Änderungen schließen ein (1) Einbau ei
nes potentiell reaktiven Mittels, das einen Niederschlag
während des Zellbetriebes ausbilden kann durch Auflösen
und Wiederausfällen und (2) Imprägnieren mit einer Lö
sung, die gelöste anorganische Stoffe enthält, die in der
Lage sind, Ausfällungen mit wäßrige Alkalilösung im
prägnierten Diaphragma auszulösen. Die anorganischen Stof
fe sind nicht begrenzt auf Teilchenform. Sie können vor
teilhafterweise langgestreckte Formen haben, um die Diaphragma
poren zu verbessern oder um eine feste abgelagerte
Schicht zu ergeben.
Das Verhalten von Diaphragmen mit zwei Schichten wurde
gezeigt. Dabei wurden folgende Vorteile festgestellt:
- a) Die Grundschicht ist ein wirksameres Filter als die Kathode selbst. Deshalb kann die zweite Schicht haupt sächlich kleine Teilchen enthalten. Die kleinen Teil chen würden nicht zurückgehalten worden sein, wenn sie in der ersten Schicht, die direkt auf der Kathode ab gelagert wird, enthalten gewesen wären.
- b) Die zweite Schicht besteht aus sehr viel kleineren Teilchen als die erste Schicht und ist in jedem Fall gleichmäßiger. Deshalb ist höhere Wirksamkeit möglich als mit einer Schicht, relativ großen Faserdiaphragmen vergleichbarer Dichte.
- c) Die kleinen Poren der zweiten Schicht ergeben ein er höhtes Anolytniveau in der Zelle. Ein ausreichendes Niveau ist erforderlich, um sicherzustellen, daß das Diaphragma während des Zellbetriebes an seinem Platz bleibt.
- d) Die zweite Schicht ist in der Lage, eine Sperrfunktion des Diaphragmas auszubilden. Deshalb besteht größere Freiheit bei den Eigenschaften der Grundschicht.
Obwohl die Erfindung detailliert beschrieben wurde an
speziellen Beispielen, sind dem Fachmann zahlreiche
Variationen möglich, ohne den Bereich der Erfindung zu
verlassen. Die Erfindung wurde gemacht
und beschrieben zum Verbessern des Verhaltens von
Chlor-Alkali-Diaphragmen, die hauptsächlich aus thermopla
stischem Fasermaterial bestehen, wie Polytetrafluorethy
lenfasern der Type, wie sie beispielsweise in US-Patent
Nr. 4,720,334 beschrieben sind.
Claims (16)
1. Flüssigkeitsdurchlässiges asbestfreies Diaphragma für
Chlor-Alkali-Elektrolysezellen zur Trennung von Anolyt-
und Katolytraum, erhältlich durch
- a) Ablagerung einer Schicht asbestfreien Fasermaterials, welches in der Zellumgebung beständiges synthetisches Polymerfasermaterial enthält, auf einem Kathodenträ ger,
- b) Ablagerung einer Deckschicht auf der Anodenseite des
durch (a) vorgeformten Diaphragmas, wobei die Deck
schicht enthält:
- (i) wasserunlösliches anorganisches teilchenförmiges, feuerfestes Material ausgewählt aus: Siliciumcar bid, den Oxiden, Boriden, Carbiden, Silicaten und Nitriden der Ventilmetalle Vanadium, Chrom, Zir kon, Niob, Molybdän, Hafnium, Tantal, Titan und Wolfram, und Mischungen solcher teilchenförmiger feuerfesten Materialien und
- (ii) Fasermaterial aus Zirkonoxid oder Polytetrafluor ethylen, das in der Zellumgebung beständig ist,
- c) Imprägnieren des mit der Deckschicht versehenen Dia phragmas mit einer wäßrigen Lösung, die eine wasserlös liche hydrolysierbare Zirkonverbindung enthält,
- d) Hydrolysieren der Zirkonverbindung durch Inberührung bringen mit einer flüssigen oder gasförmigen Base, um wasserhaltiges Zirkonoxid auszufällen und in den Zwi schenräumen der Diaphragmamatrix einzulagern, und
- e) Wärmebehandlung zur Trocknung des mit der Deckschicht versehenen und imprägnierten Diaphragmas bei einer Tem peratur unterhalb des Sinterpunktes oder Schmelzpunktes jeden Fasermaterials, das entweder im vorgeformten Diaphragma oder in der Deckschicht enthalten ist.
2. Diaphragma gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hydrolysierbare Zirkonverbindung aus Zirkonhaloge
nid, Zirkonammoniumcarbonat und Zirkonylsulfat ausgewählt
ist.
3. Diaphragma gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fasermaterial, welches Bestandteil der ersten
Deckschicht ist, Polytetrafluorethylen ist und bis zu 50
Gew.-% des Feststoffgehaltes der Deckschicht aus
macht.
4. Diaphragma gemäß Anspruch 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das synthetische Polymerfasermaterial, welches auf der
Kathode abgelagert wird, Polytetrafluorethylen ist.
5. Diaphragma gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das feuerfeste Material und das Fasermaterial durch
Vakuumablagerung aus einer wäßrigen Aufschlämmung des feu
erfesten Materials und des Fasermaterials gleichzeitig als
Deckschicht auf dem vorgeformten Diaphragma abgelagert
werden.
6. Diaphragma gemäß den Ansprüchen 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das auf dem vorgeformten Diaphragma abgelagerte feuer
feste Material aus Zirkonoxid, Zirkonsilicat oder Mischun
gen derselben ausgewählt ist.
7. Diaphragma gemäß Anspruch 1 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Diaphragma nach Ablagerung der ersten Deckschicht
und vor Imprägnieren mit der hydrolysierbaren Zirkonver
bindung getrocknet wird.
8. Diaphragma gemäß Anspruch 2 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hydrolysierbare Zirkonverbindung Zirkonylchlorid
ist.
9. Diaphragma gemäß den Ansprüchen 1 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mit der Deckschicht versehene und mit der hydroly
sierbaren Zirkonverbindung imprägnierte Diaphragma vor der
Hydrolyse teilweise entwässert wird, um überschüssige Lö
sung der Zirkonverbindung zu entfernen.
10. Diaphragma gemäß Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zirkonylchlorid durch Kontakt mit einem basischen
Material, ausgewählt aus Natrium- und Kaliumhydroxidlö
sung, Zellflüssigkeit, Ammoniumhydroxidlösung und Am
moniakgas, hydrolysiert wird.
11. Diaphragma gemäß Anspruch 1, 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zirkonverbindung durch Kontakt mit einer wäßrigen
Natriumhydroxidlösung hydrolisiert wird.
12. Diaphragma gemäß den Ansprüchen 1 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmebehandlung bei einer Temperatur von 90° bis
150°C für eine Zeit bis zu 20 Stunden erfolgt.
13. Diaphragma gemäß den Ansprüchen 1 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Deckschichtmaterial in einer Menge von 25 mg/cm²
bis 250 mg/cm², bezogen auf Trockenbasis und Kathodenober
fläche, auf der Anodenseite abgelagert wird.
14. Diaphragma gemäß den Ansprüchen 1 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Imprägnieren eine zusätzliche Feststoffbeladung
von 5 mg/cm² bis 50 mg/cm² Zirkonoxid, bezogen auf Dia
phragmaoberfläche, bewirkt.
15. Diaphragma gemäß den Ansprüchen 9 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht Diaphragmamaterials, die auf der Kathode
in Schritt a) abgelagert wird, vor Ablagerung der Deck
schicht getrocknet wird.
16. Verfahren zur Herstellung eines flüssigkeitsdurchlässigen
asbestfreien Diaphragmas für Chlor-Alkali-Elektrolysezel
len zur Trennung von Anolyt- und Katolytraum, das folgende
Schritte aufweist:
- a) Ablagerung einer Schicht asbestfreien Fasermaterials, welches in der Zellumgebung beständiges synthetisches Polymerfasermaterial enthält, auf einem Kathodenträ ger,
- b) Ablagerung einer Deckschicht auf der Anodenseite des
durch (a) vorgeformten Diaphragmas, wobei die Deck
schicht enthält:
- (i) wasserunlösliches anorganisches teilchenförmiges, feuerfestes Material ausgewählt aus: Silicium carbid, den Oxiden, Boriden, Carbiden, Silicaten und Nitriden der Ventilmetalle Vanadium, Chrom, Zirkon, Niob, Molybdän, Hafnium, Tantal, Titan und Wolfram, und Mischungen solcher teilchenför miger feuerfesten Materialien und
- (ii) Fasermaterial aus Zirkonoxid oder Polytetrafluor ethylen, das in der Zellumgebung beständig ist,
- c) Imprägnieren des mit der Deckschicht versehenen Dia phragmas mit einer wäßrigen Lösung, die eine wasserlös liche hydrolysierbare Zirkonverbindung enthält,
- d) Hydrolysieren der Zirkonverbindung durch Inberührung bringen mit einer flüssigen oder gasförmigen Base, um wasserhaltiges Zirkonoxid auszufällen und in den Zwi schenräumen der Diaphragmamatrix einzulagern, und
- e) Wärmebehandlung zur Trocknung des mit der Deckschicht versehenen und imprägnierten Diaphragmas bei einer Tem peratur unterhalb des Sinterpunktes oder Schmelzpunktes jedes Fasermaterials, das entweder im vorgeformten Dia phragma oder in der Deckschicht enthalten ist.
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