DE4200009C2 - Diaphragma für Chlor-Alkali-Elektrolyse und dessen Herstellung - Google Patents
Diaphragma für Chlor-Alkali-Elektrolyse und dessen HerstellungInfo
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Description
Chlor, Wasserstoff und wäßriges Alkalihydroxid kann
elektrolytisch hergestellt werden in einer Diaphragmazelle,
in der Alkalichloridsole, z. B. Natrium- oder Kalium
chloridsole in den Anolytraum der Zelle eingebracht wird,
Chlor an der Anode entwickelt wird, der Elektrolyt durch
ein flüssigkeitsdurchlässiges Diaphragma in den Katolyt
raum hindurchsickert, wo Hydroxylionen und Wasserstoff an
der Kathode entwickelt werden.
Das Diaphragma trennt den Anolytraum vom Katholytraum und
muß ausreichend porös sein, um einen hydrodynamischen
Fluß von Sole zu erlauben, muß jedoch auch die Rückmigra
tion von Hydroxylionen aus dem Katholytraum in den Anolyt
raum als auch das Mischen entwickelten Wasserstoffgases
und Chlorgases, das ein explosives Gemisch ergeben kann,
verhindern.
Asbest oder Asbest in Kombination mit zahlreichen Poly
merharzen, insbesondere Fluorkohlenstoffharzen (sogenann
ter modifizierter Asbest) wurde lange als Diaphragmamate
rial verwendet. Kürzlich, hauptsächlich wegen der Gesund
heitsprobleme mit Asbest, wurden zahlreiche asbestfreie
oder synthetische Diaphragmen entwickelt und intensiv im
Stand der Technik beschrieben. Solche synthetischen Dia
phragmen sind üblicherweise aus faserigem Polymermaterial
hergestelllt, das in der korrosiven Atmosphäre der Zelle
beständig ist und sind typisch hergestellt unter Verwen
dung perfluorierter Polymermaterialien, z. B. Polytetra
fluorethylen (PTFE). Diese Diaphragmen können zusätzlich
zahlreiche andere modifizierende Mittel und Zusätze ent
halten, z. B. anorganische Füllstoffe, Porenbildner, Netz
mittel, Ionenaustauscherharze u. dgl. Einige der syntheti
schen Diaphragmen sind beschrieben beispielsweise in US-
Patent Nr. 4,036,729; 4,126,536; 4,170,537; 4,210,515;
4,606,805; 4,680,101; 4,720,334 und 4,853,101.
US-4,170,537 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines
Diaphragmas, das wasserhaltiges, auch als Gel be
zeichnetes Zirkonoxid enthält. Es wird eine poröse Ma
trix, die nicht unbedingt faserartig sein muß, mit Zir
konylchloridlösung behandelt, das Zirkonylchlorid mit einer
basischen Ammoniumverbindung zu Zirkonoxid hydroly
siert, das entstandene Salz ausgewaschen und die Matrix
getrocknet. Die einzelnen Schritte werden mehrfach wie
derholt, um zusätzliches wasserhaltiges Zirkonoxid aufzu
laden.
In US-4,720,334 wird ein Diaphragma offenbart, das zu einem
Großteil aus Polyfluorkohlenwasserstoff-Fäserchen und
zu einem kleineren Teil aus einem perfluorierten Ionen
austauschmaterial besteht. Wahlweise kann das Diaphragma
zusätzlich anorganische Teilchen, u. a. auch Zirkonoxid,
Titanoxid und Siliciumcarbid und/oder wasserhaltige anor
ganische Gele, wie Zirkonoxidgel, Titanoxidgel, Magne
siumoxidgel oder Zirkonylphosphatgel oder ein porenbil
dendes Material enthalten. Die anorganischen Teilchen
werden zusammen mit den Polyfluorkohlenwasserstoff-Fäser
chen und dem perfluorierten Ionenaustauschmaterial aus
einer Aufschlämmung dieser Substanzen auf einer Kathode
abgeschieden. Die wasserhaltigen anorganischen Gele wer
den in die Diaphragmamatrix eingebracht, indem man Lösun
gen von Precursor-Verbindungen, z. B. Zirkonylchlorid, in
die Matrix eindringen läßt und anschließend zu den was
serhaltigen Oxiden hydrolysiert.
Aus der DE 31 47 106 A1 ist ein Diaphragma aus Fasermaterial
bekannt, das einen hydrophilen Binder aus Zirkonoxid ent
hält, der die Fasern überzieht und zumindest teilweise
die Faserzwischenräume füllt. Die Herstellung des Dia
phragmas geschieht entweder (a) durch Imprägnieren eines
vorgebildeten üblichen Diaphragmas mit einer Zirkonium
salzlösung und Pyrolysieren der Zirkoniumverbindung zu
Zirkonoxid, oder (b) indem das Fasermaterial zur Bildung
des Diaphragmas mit einer Zirkoniumsalzlösung aufge
schlämmt wird, der Faserfilz nach Abscheidung getrocknet
wird und das Diaphragma zur Umwandlung der Zirkonverbin
dung in Zirkonoxid erhitzt wird. Das Imprägnieren mit der
Zirkoniumsalzlösung nach (a) erfolgt ebenso wie nach (b)
je nach Art der verwendeten Zirkonverbindung in einem
schwach alkalischen oder schwach sauren Milieu, und ein
Zusatz von basischem oder saurem Material ist notwendig.
Unabhängig von der Natur des Diaphragmas, sei es aus As
best, modifiziertem Asbest oder synthetischen Stoffen,
werden oft Schwankungen bei den Zellbetriebseigenschaften
beobachtet, beispielsweise Schwankungen in der Durchläs
sigkeit und Porosität des Diaphragmas der Zellspannung,
der Stromausbeute und des Wasserstoffgehalts im ent
wickelten Chlor.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbesser
tes flüssigkeitsdurchlässiges Diaphragma für Chlor-
Alkali-Elektrolysezellen zu schaffen, das einen verbes
serten Zellbetrieb ermöglicht und es erlaubt, die ge
wünschte niedrige Zellspannung, die gewünschte hohe
Stromausbeute zu erreichen, wobei gleichzeitig die Verun
reinigung des entwickelten Chlors durch Wasserstoff mini
miert ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch das flüssigkeitsdurchläs
sige Diaphragma gemäß Patentanspruch 12.
Diese Lösung schließt auch ein Verfahren zum Herstellen
eines Diaphragmas für Chlor-Alkali-Elektrolysezellen ge
mäß Anspruch 1 ein.
Das erfindungsgemäße Diaphragma wird hergestellt durch
Imprägnieren eines vorgeformten flüssigkeitsdurchlässigen
Chlor-Alkalidiaphragmas, das grundsätzlich aus Fasermate
rial hergestellt ist, das in der Zellumgebung beständig
ist, mit mindestens einer wasserlöslichen, hydrolisierba
ren zirkonhaltigen Verbindung, Hydrolysieren der Zirko
niumverbindung zu wasserhaltigem Zirkonoxid und Trocknen
des mit wasserhaltigen Zirkonoxid imprägnierten Diaphrag
mas, um dadurch teilchenförmiges Zirkonoxid in den Zwi
schenräumen der Fasermatrix des vorgeformten Diaphragmas
abzuscheiden. Dies bewirkt eine Verbesserung der Festig
keit und der Dimensionsstabilität des Diaphragmas. An
schließend wird das imprägnierte Diaphragma mit der
Deckschicht aus anorganischem, teilchenförmigen, feuerfesten
Material versehen.
Das vorgeformte Diaphragma kann aus jedem Fasermaterial
oder Kombination bekannter Materialien für die Chlor-Al
kali-Elektrolyse hergestellt sein und kann durch jede auf
diesem Gebiet bekannte Technik hergestellt werden. Solche
Diaphragmen werden üblicherweise im wesentlichen aus Fa
sermaterial hergestellt, wie dem traditionell verwendeten
Asbest oder den neuerdings verwendeten Kunststoffasern,
die in der Zellumgebung beständig sind, beispielsweise
Polytetrafluorethylenfasern (PTFE). Solche Diaphragmen
können hergestellt werden durch Vakuumablagerung des Dia
phragmamaterials aus einer flüssigen Aufschlämmung auf
einen durchlässigen Träger, z. B. eine Löcher aufweisende
Kathode. Die Löcher aufweisende Kathode ist elektrisch
leitend und kann eine durchlöcherte Folie, eine Lochplatte,
ein Metallsieb, ein ausgedehntes Metallsieb, ein
Siebgewebe, Metallstäbe oder dergleichen sein, wobei die
Öffnungen üblicherweise einen Durchmesser im Bereich von
etwa 1,27 mm bis etwa 3,18 mm
aufweisen. Die Kathode wird üblicherweise aus Eisen, Eisen
legierungen oder einigen anderen in der Zellumgebung be
ständigen Metallen hergestellt, z. B. aus Nickel. Das Dia
phragmamaterial wird üblicherweise auf dem Kathodenträger
in einer Menge von etwa 50 mg bis etwa 500 mg
pro cm² des Trägers aufgebracht. Das
abgelagerte Diaphragma hat üblicherweise eine Dicke von
etwa 2,54 mm bis etwa 6,35 mm. Im An
schluß an die Ablagerung des Diaphragmamaterials auf dem
Kathodenträger wird der erhaltene Kathodenaufbau, d. h.
das vorgeformte Diaphragma der erfindungsgemäßen weiteren
Behandlung unterzogen. Das vorgeformte Diaphragma kann
vor der erfindungsgemäßen Weiterbehandlung erst durch Er
wärmen in einem Ofen getrocknet werden, wobei das Trock
nen bei einer Temperatur unterhalb des Sinterpunktes
oder Schmelzpunktes allen organischen Fasermaterials er
folgt aus dem das vorgeformte Diaphragma hergestellt ist,
beispielsweise Polytetrafluorethylen. Das Trocknen wird
üblicherweise ausgeführt bei einer Temperatur im Bereich
von 50°C bis 225°C, vorzugsweise von 90°C
bis 150°C für bis zu etwa 4 Stunden. Selbstverständ
lich muß das Diaphragma nicht getrocknet werden, sondern
kann auch erfindungsgemäß weiterverarbeitet werden, wäh
rend es naß oder befeuchtet ist.
Der Kathodenaufbau, d. h. das vorgeformte Diaphragma, wird
dann imprägniert mit einem wäßrigen Medium, das eine
wasserlösliche hydrolisierbare Zirkoniumverbindung ent
hält, die dann zu wasserhaltigem Zirkonoxid hydrolisiert
wird. Das mit wasserhaltigem Zirkonoxid imprägnierte Dia
phragma wird dann getrocknet auf einen
Feuchtigkeitsgehalt von unter etwa 10 Gew.-%, so daß sich
dadurch teilchenförmiges Zirkonoxid in den Zwischenräumen
der Diaphragmamatrix ablagert. Bei einer bevorzugten Aus
führungsform wird das vorgeformte Diaphragma in eine wäßrige
Lösung eingetaucht, beispielsweise Zirkonylchlo
rid, für eine zum Sättigen und Durchdringen der Zwischen
räume der Diaphragmamatrix ausreichende Zeit. Alternativ
kann die Lösung auf das Diaphragma durch Bürsten oder
Sprühen aufgebracht werden. Das imprägnierte Diaphragma
wird dann mit einer wäßrigen Natriumhydroxidlösung in
Berührung gebracht, vorzugsweise durch Eintauchen für eine
ausreichende Zeit, um wasserhaltiges Zirkonoxid in den
Zwischenräumen der Diaphragmamatrix auszufällen und ein
zulagern. Typischerweises Eintauchen in und Berührung mit
einer etwa 10%igen wäßrigen Natriumhydroxidlösung für
etwa 2 Stunden reicht aus, um im wesentlichen vollständig
das gesamte Zirkon in wasserhaltiger Oxidform abzulagern.
Es ist selbstverständlich, daß die Umwandlung, d. h. Hy
drolyse des Zirkonhalogenids in wasserhaltiges Oxid auch be
wirkt werden kann durch Inberührungbringen des impräg
nierten Diaphragmas mit jeder flüssigen oder gasförmigen
Base, z. B. Kaliumhydroxidlösung, Zellflüssigkeit, Ammo
niumhydroxidlösung oder Ammoniakgas. Das mit Zirkonium
hydroxid imprägnierte Diaphragma wird dann auf einen
Feuchtigkeitsgehalt von weniger als etwa 10 Gew.-% ge
trocknet, wobei das Trocknen vorzugsweise durch Erwärmen
erfolgt. Wenn das Diaphragma ein solches ist, das haupt
sächlich aus Kunststoffasern, beispielsweise Polytetra
fluorethylenfasern, aufgebaut ist, wird das Trocknen
durch Erhitzen auf eine Temperatur unterhalb des Schmelz
punktes oder Sinterpunktes der Fasern ausgeführt. In den
meisten Fällen wird das Trocknen des Diaphragmas bei einer
Temperatur im Bereich von 50°C bis 225°C
ausgeführt, vorzugsweise von 90°C bis 150°C,
wobei eine Zeit bis zu etwa 20 Stunden ausreichend ist,
um das Diaphragma zu verfestigen und seine Dimensions
stabilität zu verbessern. Das getrocknete Diaphragma
weist im wesentlichen wasserfreie Zirkonoxidteilchen auf,
die im wesentlichen gleichmäßig in den Zwischenräumen der
Matrix verteilt sind. Der Zirkonoxidgehalt des getrockne
ten Diaphragmas beträgt vorzugsweise mindestens
2 Gew.-% und kann bis zu 25 Gew.-% betragen. Dies ent
spricht etwa einer Zirkonoxidbeladung von 5 mg
bis 50 mg Zirkonoxid/cm²
Kathodenoberfläche.
Obwohl Zirkonhalogenid, z. B. Zirkonylchlorid, die bevorzugte
Zirkonoxidquelle ist, kann jede wasserlösliche hydroli
sierbare Zirkoniumverbindung verwendet werden, allein
oder in Kombination mit Zirkonhalogenid. Beispiele anderer
Zirkoniumverbindungen sind Zirkonammoniumcarbonat und
Zirkonylsulfat. Es ist klar, daß andere anorganische wasser
lösliche hydrolysierbare Metallsalze zusammen mit Zir
koniumverbindungen verwendet werden können, um das Dia
phragma zu imprägnieren. Solche anderen hydrolisierbaren
Metallsalze sind Eisensalze oder Magnesiumsalze, z. B. Eisen
chlorid und Magnesiumchlorid.
Das getrocknete, mit Zirkonoxid imprägnierte Dia
phragma wird vor dem Einbau in der Zelle
weiterbehandelt. So wird festgestellt, daß eine solche
Behandlung die Festigkeit und Dimensionsstabilität des
Diaphragmas zusätzlich erhöht.
Erfindungsgemäß wird das
getrocknete, mit Zirkonoxid imprägnierte Diaphragma auf
der Anodenseite mit mindestens einer Deckschicht verse
hen, die anorganisches teilchenförmiges feuerfestes Mate
rial enthält. Die Deckschicht wird vorzugsweise auf das
mit Zirkonoxid imprägnierte Diaphragma durch Vakuumabla
gerung des Deckschichtmaterials aus einer wäßrigen Auf
schlämmung aufgebracht in gleicher Weise, wie zuvor für
die Herstellung des Diaphragmas vor der ersten erfin
dungsgemäßen Behandlung beschrieben. Alternativ kann die
wäßrige Aufschlämmung des Deckschichtmaterials auf das
mit Zirkonoxid imprägnierte Diaphragma aufgebracht werden
durch Eintauchen, Bürsten oder Aufsprühen. Die wäßrige
Aufschlämmung des Deckschichtmaterials enthält üblicher
weise von etwa 2 bis etwa 5 Gew.-% Feststoffe und zusätz
lich zu einer zirkonhaltigen Verbindung kann sie auch üb
liche verwendete oberflächenaktive Mittel und Viskosi
tätsmodifiziermittel oder dergleichen enthalten.
Teilchenförmiges anorganisches feuerfestes Material, das
für die Deckschicht des mit Zirkonoxid imprägnierten Dia
phragmas verwendet wird, kann jedes harte Oxid, Borid,
Carbid, Silicat oder Nitrid sein, von den sogenannten Ventil
metallen Vanadium, Chrom, Zirkon, Niob, Molybdän,
Hafnium, Tantal, Titan und Wolfram oder Mischungen der
selben. Es kann auch Siliciumcarbid
verwendet werden. Anorganisches teilchenförmiges
Material, das vorzugsweise als Deckschichtmaterial ver
wendet wird, schließt feinteiliges oder pulverförmiges
Zirkonoxid oder Zirkonsilicat oder Mischungen derselben
ein. Ohne dadurch an bestimmte Teilchengröße gebunden zu
sein, wurde gefunden, daß Stoffe mit einem auf Masse ba
sierenden Kugeldurchmesser von etwa 0,3 bis etwa 10 Mi
krometer, vorzugsweise von etwa 1,0 bis etwa 5,0 Mikrome
ter besonders geeignet sind. Es ist klar, obwohl der
Hauptteilchendurchmesser in diesem Bereich liegt, einzelne
Größenfraktionen mit Durchmessern bis zu etwa 40 Mi
krometer und hinab bis etwa 0,3 Mikrometer oder weniger
in der Teilchengröße-Verteilung vorhanden sein können.
Ausreichend Deckbeschichtungsmaterial ist auf der Anoden
seite des Diaphragmas abgelagert, wenn bezogen auf Trocken
basis von 5,0 mg bis 246 mg, vorzugsweise
von 25 mg bis 98,5 mg pro cm², anorganisches
teilchenförmiges feuerfestes Material vorhanden sind,
beispielsweise Zirkonoxid oder Zirkonsilikat, wobei die
Fläche die Kathodenfläche ist. Zusätzlich kann die Auf
schlämmung für die Deckschicht auch wasserlösliche Zir
konverbindungen enthalten, beispielsweise die bereits er
wähnten Zirkonylhalogenide, Zirkonammoniumcarbonat oder Zir
konphosphat. Nach Ablagerung der Deckschicht auf dem Dia
phragma wird es üblicherweise nicht durch Erwärmen ge
trocknet, sondern üblicherweise luftgetrocknet für ein bis
zwei Stunden und dann in die Zelle eingebaut in noch
feuchtem oder befeuchtetem Zustand.
Die Erfindung wird nun an Hand der nachfolgenden Beispiele
noch näher beschrieben.
Ein asbestfreies Diaphragma aus Polytetrafluorethylen
fasern mit einem Trockengewicht von etwa 167 g/cm²
der Kathodenoberfläche wurde hergestellt
durch Vakuumablagerung des Diaphragmamaterials auf einer
Stahlsiebkathode aus einer wäßrigen Aufschlämmung von
etwa folgender Zusammensetzung in Gew.-%:
0,5 Gew.-% Hydroxyethylcellulose (Cellosize® QP 52 000H);
0,08 Gew.-% 1N Natriumhydroxidlösung;
1,0 Gew.-% nichtionisches oberflächenaktives Mittel (Avanel® N-925);
0,2 Gew.-% Entschäumer (UCON® LO-500);
0,02 Gew.-% 50%ige wäßrige Glutaraldehydlösung mit antimikrobieller Wirkung (Ucarcide® 250);
0,38 Gew.-% Stapelfasern aus Polytetrafluorethylen, 6,35 mm und 6,67 denier (Teflon® floc);
0,18 Gew.-% Glasstapelfasern 6,5 µm × 3,175 mm mit Binder beschichtet (DE Faserglas mit 610 Binder der Anmelderin);
0,1 Gew.-% Polyethylenfasern (Short Stuff® GA 844);
1,1 Gew.-% Polytetrafluorethylenmikrofasern mit einer Länge von 0,2 bis 0,5 mm und einem Durchmesser von 10 bis 15 µm;
0,016 Gew.-% Ionenaustauschermaterial mit Sulfonsäure in Gruppen (Nafion® 601) und
dem Rest Wasser.
0,08 Gew.-% 1N Natriumhydroxidlösung;
1,0 Gew.-% nichtionisches oberflächenaktives Mittel (Avanel® N-925);
0,2 Gew.-% Entschäumer (UCON® LO-500);
0,02 Gew.-% 50%ige wäßrige Glutaraldehydlösung mit antimikrobieller Wirkung (Ucarcide® 250);
0,38 Gew.-% Stapelfasern aus Polytetrafluorethylen, 6,35 mm und 6,67 denier (Teflon® floc);
0,18 Gew.-% Glasstapelfasern 6,5 µm × 3,175 mm mit Binder beschichtet (DE Faserglas mit 610 Binder der Anmelderin);
0,1 Gew.-% Polyethylenfasern (Short Stuff® GA 844);
1,1 Gew.-% Polytetrafluorethylenmikrofasern mit einer Länge von 0,2 bis 0,5 mm und einem Durchmesser von 10 bis 15 µm;
0,016 Gew.-% Ionenaustauschermaterial mit Sulfonsäure in Gruppen (Nafion® 601) und
dem Rest Wasser.
Ein Teil dieser Aufschlämmung wurde verwendet, um ein
Diaphragma auf einer Kathode abzulagern aus einem Weich
stahlsieb mit Maschenweite 3,36 mm, wie es in
kommerziellen Chlorzellen verwendet wird. Das Diaphragma
wurde abgelagert durch Ziehen des Anteils der Aufschläm
mung mittels Vakuum durch das Kathodensieb. Das Vakuum
wurde schrittweise erhöht auf 609 mbar
während 15 Min. und bei 609 mbar gehalten,
bis etwa 900 ml Aufschlämmung durch das Kathodensieb ge
saugt waren. Das Diaphragma wurde dann in einem Ofen eine
Stunde bei 118°C getrocknet. Das trockene Diaphragma ent
hielt 167 g/cm² Diaphragmamaterial, wo
bei sich die Angabe auf Kathodenfläche bezieht.
Das trockene Diaphragma wurde 20 Min. in eine 25,6
Gew.-%ige Lösung von Zirkonylchlorid (ZrOCl₂ × 8H₂O) ge
taucht. Es nahm etwa 22,5 g Lösung auf. Das nasse Dia
phragma wurde dann über Nacht in eine 25 Gew.-%ige NaOH-
Lösung eingetaucht, um Zirkonhydroxid auszufällen. Das
Diaphragma wurde dann 100 Min. bei 117°C in einem Ofen
getrocknet. Das getrocknete Diaphragma wurde dann in eine
Laborzelle eingebaut und betrieben. Weil das Diaphragma
sehr durchlässig war, war Dotierung des Anolyt erforder
lich. Am ersten Tag wurden 0,5 g Attapulgit-Clay dem Ano
lyt zugesetzt. Am zweiten Tag wurden 1 g Clay und 0,04 g
Magnesium in Form von Magnesiumchlorid dem Anolyt zuge
setzt. Am dritten Tag wurden 0,9 g Clay und 0,03 g Mg
(als MgCl₂) zugesetzt, nach Einstellung des Anolyt auf
einen pH von etwa 1 mit Salzsäure. Am fünften Tag wurden
0,3 g Attapulgit-Clay dem Anolyt zugesetzt. Nach sieben
Tagen wurde die Zelle mit 97% Wirksamkeit und 3,20 Volt
mit 38,1 cm Sole-Niveau-Unterschied betrie
ben. Im Chlorgas konnte kein Wasserstoff gefunden werden.
Ein Diaphragma, enthaltend etwa 172 g/cm²
Diaphragmamaterial auf der Kathodenoberfläche wurde,
wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt. Das in
einem Ofen getrocknete Diaphragma wurde in eine 16,5
Gew.-%ige Zirkonylchloridlösung 20 Min. eingetaucht und an
schließend etwa 2 Stunden eingetaucht in eine 10 Gew.-%ige
Natriumhydroxidlösung. Das Diaphragma wurde in einem Ofen
bei 120°C etwa eine Stunde gebacken. Das getrocknete Dia
phragma wurde dann mit einer Deckschicht versehen durch
Hindurchziehen einer wäßrigen Suspension, die etwa
3 Gew.-% Zirkonsilikatpulver enthält (Zircopax® A) durch
das Diaphragma mit einem Vakuum von etwa 508 mbar.
Es wurden etwa 420 ml der wäßrigen Aufschläm
mung von Zirkonsilikat durch das Diaphragma gesaugt. Das
mit der Deckschicht versehene Diaphragma wurde in nassem
Zustand in eine Chlor-Alkali-Laborzelle eingebaut und be
trieben mit 0,16 A/cm² bei 90°C. Das
Diaphragma war weniger durchlässig als das in Beispiel 1
hergestellte und es war nicht erforderlich, den Anolyt am
ersten Betriebstag zu dotieren. Am zweiten und dritten
Betriebstag wurden dem Anolyten 0,5 g Attapulgit-Clay und
0,05 g Magnesium (als Magnesiumchlorid) zugefügt. Der
Anolyt wurde zuerst durch Zugabe von Salzsäure auf etwa
pH 1,0 eingestellt. Am fünften Betriebstag wurden weitere
0,05 g Magnesium (als Magnesiumchlorid) dem Anolyt zuge
setzt, wobei der Anolyt einen pH-Wert von 1,0 aufwies.
Nach sieben Tagen wurde die Zelle betrieben mit 3,17
Volt, 25 cm hydrostatischem Kopf, einer
Stromausbeute von 95,5% und es wurden 113 g Chlor pro Liter
Natriumhydroxid erhalten. Das entwickelte Chlorgas
enthielt 0,15% Wasserstoff und 1,36% Sauerstoff.
Obwohl die Erfindung detailliert durch die vorstehenden
Beispiele erläutert wurde, ist es dem Fachmann klar, daß
zahlreiche Abwandlungen möglich sind, ohne sich aus dem
Schutzbereich der Erfindung zu entfernen. Beispielsweise
wurde die Erfindung beschrieben zur Verbesserung des Ver
haltens von Chlor-Alkali-Zellendiaphragmen, die haupt
sächlich aus thermoplastischem Fasermaterial aufgebaut
sind, beispielsweise Polytetraethylenfasern, wie sie in
US-Patent Nr. 4,720,334 beschrieben sind, kann die Erfin
dung auch für alle anderen faserigen Chlor-Alkali-Dia
phragmen verwendet werden.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung eines flüssigkeitsdurch
lässigen Diaphragmas zur Verwendung in Chlor-Alkali-
Elektrolysezellen, in denen ein Diaphragma Anolyt-
und Katholytraum trennt, wobei das Verfahren folgende
Schritte aufweist:
- a) Imprägnieren eines auf einem Kathodenträger ab geschiedenen vorgeformten as bestfreien Diaphragmas aus unbeschichtetem, in der Zellumgebung beständigem Fasermaterial mit einem wäßrigen Me dium, das eine wasserlösliche hydrolysierbare Zirkonverbindung enthält, wobei die Zirkonver bindung das Diaphragma durchdringt,
- b) Hydrolysieren der Zirkonverbindung zu wasserhal tigem Zirkonoxid,
- c) Trocknen des mit wasserhaltigem Zirkonoxid im prägnierten Diaphragmas auf einen Feuchtigkeits gehalt von unter 10 Gew.-%, so daß dadurch teil chenförmiges, im wesentlichen wasserfreies Zir konoxid in den Zwischenräumen der Diaphragma matrix abgelagert wird, und
- d) Ablagerung einer Deckschicht aus anorganischem teilchenförmigen feuerfesten Material auf der Anodenseite des Diaphragmas aus Schritt c), wo bei das teilchenförmige feuerfeste Material aus gewählt ist aus: Siliciumcarbid, den Oxiden, Bo riden, Carbiden, Silicaten und Nitriden der Ven tilmetalle Vanadium, Chrom, Zirkon, Niob, Molyb dän, Hafnium, Tantal, Titan und Wolfram, und Mi schungen solcher teilchenförmiger feuerfesten Materialien.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als in der Zellumgebung beständiges Fasermate
rial Polytetrafluorethylen verwendet wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zirkonverbindung aus Zirkonhalogenid, Zir
konammoniumcarbonat, Zirkonylsulfat und Mischungen
letzterer mit Zirkonhalogenid ausgewählt wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zirkonverbindung mit wäßriger Natriumhydro
xidlösung hydrolysiert wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Zirkonverbindung Zirkonylchlorid eingesetzt
wird.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das anorganische teilchenförmige feuerfeste
Material der Deckschicht aus feinteiligem oder pul
verförmigen Zirkonoxid und Zirkonsilicat und Mi
schungen derselben ausgewählt wird.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zirkonverbindung Zirkonyl
chlorid ist und daß diese in Schritt b) durch Inbe
rührungbringen mit einer flüssigen oder gasförmigen
Base hydrolysiert wird und daß das anorganische
teilchenförmige feuerfeste Material der Deckschicht
aus feinteiligem oder pulverförmigen Zirkonoxid,
Zirkonsilicat, Titanoxid und Mischungen derselben
ausgewählt wird.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Base eine wäßrige Lösung von Natriumhydroxid
verwendet wird.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das imprägnierte Diaphragma in Schritt c) bei
einer Temperatur von 90°C bis 150°C in einer Zeit
bis zu etwa 20 Stunden getrocknet wird.
10. Verfahren gemäß Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Diaphragma mit teilchenförmigen Zirkonoxid
in einer Menge von 5 mg bis 50 mg/cm² Kathodenober
fläche beladen wird.
11. Verfahren gemäß Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das anorganische teilchenförmige feuerfeste
Deckschichtmaterial in einer Menge von 5 mg bis 246 mg/cm²
Kathodenoberfläche abgeschieden wird.
12. Flüssigkeitsdurchlässiges Diaphragma zur Verwendung
in einer Chlor-Alkali-Elektrolysezelle, wobei das
Diaphragma aus asbestfreiem Fasermaterial, das in
der Zellumgebung beständig ist und wasserfreies
teilchenförmiges Zirkonoxid eingelagert enthält, und
einer Deckschicht aus anorganischem teilchenförmigen
feuerfesten Material besteht, wobei das anorganische
teilchenförmige feuerfeste Material aus feinteiligem
oder pulverförmigem Zirkonoxid, Zirkonsilicat, Ti
tanoxid und Mischungen derselben ausgewählt ist, die
Beladung des Diaphragmas mit dem teilchenförmigen
Zirkonoxid 5 mg/cm² bis 50 mg/cm² Zirkonoxid, bezo
gen auf Kathodenoberfläche, und die Menge an anorga
nischem teilchenförmigen feuerfesten Deckschichtma
terial 5 mg/cm² bis 246 mg/cm², bezogen auf Katho
denoberfläche, beträgt.
13. Diaphragma gemäß Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fasermaterial Polytetrafluorethylen ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US07/637,110 US5192401A (en) | 1988-12-14 | 1991-01-03 | Diaphragm for use in chlor-alkali cells |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4200009A1 DE4200009A1 (de) | 1992-07-09 |
DE4200009C2 true DE4200009C2 (de) | 1996-01-11 |
Family
ID=24554579
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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