DE4143069C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Zuführen von Wäschestücken zu einer Mangel - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Zuführen von Wäschestücken zu einer MangelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuführen von Wäschestücken zu einer Mangel
oder dergleichen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des weiteren betrifft die
Erfindung eine Vorrichtung zum Zuführen von Wäschestücken zu einer Mangel oder
dergleichen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
Zum Zuführen von Wäschestücken zu einer Mangel oder dergleichen wird das jeweils
zuzuführende Wäschestück mit gegenüberliegenden Ecken manuell in Klammern einer
Fördereinrichtung eingeführt. Durch anschließendes Verfahren der Klammern quer zur
Zuführrichtung wird das jeweilige Wäschestück durch Straffung eines sich zwischen den
an den Klammern gehaltenen Ecken befindlichen oberen Randes auseinandergespreizt
zum Ablegen auf einen Übergabeförderer, der schließlich das Wäschestück in die
Mangel oder dergleichen eingibt.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-AS 23 19 654 bekannt. Dabei erfolgt das
Spreizen des Wäschestücks in mehreren Bewegungsphasen. In einer ersten
Bewegungsphase werden die Klammern relativ schnell gegenläufig auseinander
gefahren. Dadurch verringert sich der Durchhang des Wäschestücks. Durch einen Taster
oder dergleichen wird bei einem bestimmten Mindestdurchhang des oberen Randes des
Wäschestücks eine zweite Bewegungsphase eingeleitet, in der die Klammern mit
geringerer Geschwindigkeit auseinandergefahren werden, bis bei nahezu oder voll
ständig gestrafftem oberen Rand des Wäschestücks ein weiterer Taster oder
dergleichen betätigt wird zur Abschaltung des Antriebs der Klammern.
Nachteilig an dieser bekannten Vorrichtung ist die zweite Bewegungsphase zum
langsamen Auseinanderbewegen der Klammern. Diese führt zu verhältnismäßig langen
Arbeitstakten.
Aus der DE-AS 16 10 282 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung bekannt, bei der die
Klammern synchron zusammen- oder auseinanderfahrbar sind. Diese bekannte
Vorrichtung verfügt über eine Abtasteinrichtung, die den durch Auseinanderfahren der
Klammern mit einem dazwischen gehaltenen Wäschestück erfolgenden Spreizvorgang
unterbricht, sobald die Vorderkante des Wäschestücks nahezu gestreckt ist. Es wird
dazu eine Bremse betätigt. Die Bremse ist so ausgebildet, dass die Klammern erst nach
einer gewissen Verzögerung zum Stillstand kommen. Dadurch wird die Vorderkante des
Wäschestücks vollständig gespannt.
Nachteilig an dieser bekannten Vorrichtung ist es, dass beim Abbremsen der Klammern
bis zum Stillstand derselben eine gewisse Zeit vergeht, was zu entsprechend langen
Arbeitstakten führt. Außerdem ist der Weg, den die Klammern zurücklegen, bis sie nach
Beginn des Bremsvorgangs zum Stillstand kommen, nicht exakt kontrollierbar. Dieser
Weg ändert sich auch mit dem Verschleißzustand der Bremsen. Ein mehr oder weniger
großer Teil der Bremskraft wird deshalb von der Vorderkante des Wäschestücks
aufzubringen sein, wodurch das Wäschestücks stets in Mitleidenschaft gezogen wird.
Die GB-PS 1 556 077 und DE 39 12 977 A1 betreffen Verfahren und Vorrichtungen zum
Zuführen von Wäschestücken zu einer Mangel, bei denen Messleisten vorhanden sind.
Diese Messleisten dienen aber nicht zur Ermittlung des Durchhangs eines oberen
Randes eines Wäschestücks, sondern zur Feststellung, wie ein an Klammern
hängendes Wäschestück orientiert ist.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zu schaffen, womit eine leistungsfähige Zuführung von Wäschestücken zu
einer Mangel oder dergleichen möglich ist und dabei die Wäschestücke gleichwohl
geschont werden.
Das Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 1 auf.
Demnach erfolgt vor bzw. während des Ausspreizens des Wäschestücks eine Messung
des zwischen den in den Klammern gehaltenen Ecken befindlichen oberen Randes,
woraus die Positionen der Klammern bei straffem oberen Rand ermittelt werden und die
Klammern diese Positionen direkt anfahren können. Es erübrigen sich die beim Stand
der Technik erforderlichen unterschiedlichen Bewegungsphasen, insbesondere das zeit
weise langsame Auseinanderfahren der Klammern zum Straffen des oberen Randes.
Ein schonendes Ausspreizen der Wäschestücke ist dadurch gewährleistet, dass
aufgrund der vorangegangenen Messung der Länge des oberen Randes das
Auseinanderfahren der Klammern so steuerbar ist, dass das Wäschestück, und zwar
insbesondere der obere Rand desselben, nur so weit gestrafft wird, dass
Beschädigungen des Wäschestücks ausgeschlossen sind.
Bei einem bevorzugten Verfahren erfolgt die Messung der Länge des oberen Randes
während des Ausspreizens des Wäschestücks. Zweckmäßigerweise wird der Zeitpunkt
der Messung so gewählt, dass aus ihr die errechnete Länge des oberen Randes recht
zeitig vor dem vollständigen Ausspreizen des Wäschestücks vorliegt. Insbesondere
erfolgt die Messung in einer Anfangsphase des Auseinanderstreckens des Wäsche
stücks bei noch deutlichem Durchhang. In dieser Phase verändert sich der Durchhang
des oberen Randes langsamer als in einer Endphase der Streckung, wodurch bessere
Messergebnisse erzielbar sind.
Nach einem bevorzugten Verfahren wird die Länge des oberen Randes aus Extrem
werten einer sich bei einem natürlichen Durchhang des oberen Randes einstellenden
Durchhangkurve ermittelt. Überraschend wurde gefunden, dass die Druchhangkurve des
oberen Randes eines Wäschestücks etwa einer Kettenlinie entspricht, die sich beim
Durchhang eines Seils mit einem konstanten Querschnitt einstellt.
Die Berechnung der Länge des oberen Randes nach der Kettenlinie erfolgt aufgrund
einer hyperbolischen Funktion, nämlich dem Hyberbelcosinus (cosinus hyperbolicus).
Aufgrund dessen lässt sich näherungsweise, beispielsweise nach dem Newton'schen
Näherungsverfahren, aus dem Abstand der Ecken bzw. dem Abstand der die Ecken haltenden Klammern und
des größten Durchhangs die Länge des oberen Randes mit hinreichender Genauigkeit
bestimmen. Aufgrund der so ermittelten Länge werden die Positionen der Klammern
ermittelt, die sie einnehmen müssen, um das jeweilige Wäschestück mit gestrecktem
oberen Rand mittig vor dem Zuführförderer auszuspreizen. Auf diese Position werden
die Klammern mit ihren Laufwagen dann von der Spreizeinrichtung gefahren.
Eine Vorrichtung zur Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe weist die
Merkmale des Anspruchs 10 auf. Demnach sind den Klammern bzw. den Laufwagen zum
Verfahren derselben zum einen Messwertaufnehmer zugeordnet, während zum anderen
die Vorrichtung über ein Messorgan verfügt, das den mittleren Durchhang des oberen
Randes des Wäschestücks ermittelt. Mit einer solchen Vorrichtung lassen sich diejenigen
Extremwerte ermitteln, die zur Errechnung der Länge des oberen Randes des Wäsche
stücks erforderlich sind.
Zweckmäßigerweise ist das Messorgan als eine berührungslos den Durchhang-
Scheitelpunkt des oberen Randes des Wäschestücks abtastende Messleiste ausge
bildet, die mit hinreichender Genauigkeit zusammen mit den ebenfalls berührungslos
festgestellten Positionen der Klammern bzw. Laufwagen die zur Berechnung der Ketten
linie erforderlichen Werte liefert. Die Länge der Messleiste ist zweckmäßigerweise so
gewählt, dass sich mit ihr unabhängig von der jeweiligen Größe des Wäschestücks die
Scheitelpunkte der Durchhangkurve ermitteln lassen.
Eine Weiterbildung der vorstehend beschriebenen Vorrichtung sieht vor, dass die
Klammern unabhängig voneinander antreibbar sind. Hierdurch ist es nicht nur möglich,
die Klammern gezielt und auf dem kürzesten Wege in die berechneten Positionen zum
Ausbreiten des Wäschestücks zu fahren; es ist auch ohne eine aufwendige Treibriemen
führung, wie sie beispielsweise bei der DE-PS 31 19 600 erforderlich ist, möglich, die
Klammern anzutreiben und mit diesen das ausgebreitete Wäschestück vorzugsweise
mittig vor dem Übergabeförderer zu positionieren.
Vor allem bei Vorrichtungen mit mehreren Klammerpaaren, die abwechselnd zum
Spreizen und Ausrichten jeweils eines Wäschestücks vor dem Übergabeförderer dienen,
ist ein unabhängiger Antrieb der Klammern besonders einfach mit nur zwei Antrieben
möglich, indem momentan die Antriebe an die Klammern des jeweils benutzen Klammer
paares ankuppelbar sind. Es erfolgt also ein abwechselndes Ankuppeln der beiden
Antriebe an die Klammern des jeweils zur Übergabe benutzten Klammerpaares, wobei
gleichwohl ein unabbhängiger Antrieb der beiden jeweils ein Wäschestück aus
streckenden Klammern gewährleistet ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sowohl des Verfahrens als auch der Vorrichtung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des
Verfahrens werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht der Vorrichtung,
Fig. 2 eine gegenüber den Darstellungen in der Fig. 1 vergrößerte Darstellung eines
Randbereichs der Vorrichtung mit Antrieb,
Fig. 3 eine vergrößerte schematische Seitenansicht zur Darstellung in der Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt IV-IV durch eine Vorrichtung mit alternativ ausgebildeter Spreiz
einrichtung in gegenüber der Fig. 2 nochmals vergrößerter Darstellung,
Fig. 5 eine schematische Vorderansicht eines Teils der Vorrichtung gemäß der Fig. 1
mit verschiedenen Positionen von Klammern zum Spreizen eines Wäsche
stücks, und
Fig. 6 eine Darstellung analog zur Fig. 5.
Die hier gezeigten Vorrichtungen dienen zum Spreizen bzw.
Ausbreiten von Wäschestücken 10 und Zuführen der ge
spreizten Wäschestücke 10 zu einer in den Figuren nicht
dargestellten Mangel. Die Vorrichtung setzt sich zusammen
aus einer Spreizeinrichtung 11 und einem Zuführförderer 12.
Die von der Spreizeinrichtung 11 gespreizten Wäschestücke
10 werden auf den Zuführförderer 12 übergeben (gegebenen
falls unter Zuhilfenahme eines nicht gezeigten Übergabe
förderers) und vom Zuführförderer 12 zur Mangel gefördert.
Die Spreizeinrichtung 11 und der Zuführförderer 12 sind an
einem gemeinsamen Maschinengestell 13 gelagert, das in der
Fig. 1 nur andeutungsweise dargestellt ist. Die Spreizein
richtung 11 befindet sich bezogen auf die in der Fig. 3
durch einen Pfeil angedeutete Zuführrichtung 15 vor dem Zu
führförderer 12.
Die in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Spreizeinrichtung 11 ver
fügt über zwei Beschickungsstationen 16 und 17 auf gegen
überliegenden Seiten des Maschinengestells 13. Jede Be
schickungsstation 16 und 17 verfügt über ein Klammerpaar
aus zwei Klammern 18, 19 bzw. 20, 21. Die Klammern 18 bis
21 sind quer zur Zuführrichtung 15 vor den Zuführförderer
12 hin- und herverfahrbar. Die einzelnen Klammerpaare
werden abwechselnd betrieben.
Jede Klammer 18 bis 21 ist an einem Schlitten 22, 23, 24
bzw. 25 befestigt, der mit Laufrollen 26 an einer quer zur
Zuführrichtung 15 horizontal verlaufend vor den Zuführför
derer 12 am Maschinengestell 13 befestigten Schiene 27 ver
fahrbar ist.
Die Klammern 18 bis 21 sind erfindungsgemäß einzeln und
unabhängig voneinander antreibbar. Zu diesem Zweck ist
jedem Schlitten 22 bis 25 ein etwa parallel zur Schiene 27
geführtes umlaufendes Antriebsband zugeordnet. Im hier ge
zeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich beim Antriebs
band um einen Zahnriemen 28, wobei jeder Zahnriemen 28
zwischen gegenüberliegenden Zahnriemenscheiben 29 umgelenkt
wird, die gemäß der Fig. 1 gegenüberliegenden Beschickungs
stationen 16 und 17 außenseitig zugeordnet sind. Jedem der
vier Schlitten 22 bis 25 ist ein Zahnriemen 28 mit zwei
gegenüberliegenden Zahnriemenscheiben 29 zugeordnet, wobei
jeweils ein Zahnriemen 28 an den entsprechenden Schlitten
22, 23, 24 bzw. 25 an einem in den Fig. 2 und 3 darge
stellten Kupplungspunkt 30 angelenkt ist.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 3 mit zwei Klammer
paaren sind vier Zahnriemen 28 mit jeweils zwei Zahnriemen
scheiben 29 vorgesehen, die gemäß der Fig. 3 paarweise
neben- und übereinanderliegen. Die beiden Klammern 18, 19
bzw. 20, 21 jedes Klammerpaares sind an übereinander
liegenden Zahnriemen 28 befestigt. Jeweils zwei in bezug
auf die Zuführrichtung 15 hintereinanderliegenden Zahn
riemen 28 ist ein Antrieb 31, 32 zugeordnet. Es sind also
für beide Klammerpaare nur zwei Antriebe 31, 32 vorhanden.
Die auf der Seite der Antriebe 31 und 32, also hier im
Bereich der Beschickungsstation 17, liegenden Zahnriemen
scheiben 29 der jeweils hintereinanderliegenden Zahnriemen
scheiben 29 sind durch einen der beiden Antriebe 31 bzw. 32
alternativ antreibbar, indem zwischen jeweils zwei hinter
einanderliegenden Zahnriemenscheiben 29 eine nicht gezeigte
Kupplung oder dergleichen angeordnet ist. Hierdurch lassen
sich alternativ jeweils die Klammern 18, 19 oder 20, 21
eines Klammerpaares unabhängig voneinander durch die An
triebe 31, 32 antreiben, während durch entsprechendes
Betätigen der Kupplungen zwischen den hintereinanderliegen
den Zahnriemenscheiben 29 die Klammern 18, 19 oder 20, 21
des anderen Klammerpaares während dieser Zeit nicht antreib
bar sind.
Gemäß der Fig. 5 ist der Spreizeinrichtung 11 ein Meßorgan
41 zugeordnet. Dieses besteht aus einem einzelnen Sensor
zur berührungslosen Abtastung des oberen Randes 40 des
Wäschestücks 10. Beispielsweise kann der Sensor 42 als
eine Fotozelle ausgebildet sein. Das Meßorgan 41 bzw. der
Sensor 42 sind der Mitte der Spreizeinrichtung 11 ange
ordnet, liegen nämlich auf einer vertikalen Mittelebene 43
der Spreizeinrichtung 11, und zwar in Zuführrichtung 15
gesehen hinter dem Wäschestück 10 (Fig. 3).
Die Fig. 6 zeigt ein alternatives Meßorgan 44, das als eine
längliche Meßleiste 45 mit einer Vielzahl übereinander ange
ordneter Sensoren 46 ausgebildet ist. Auch die Meßleiste 45
liegt auf der Mittelebene 43 der Spreizeinrichtung 11, und
zwar in Zuführrichtung 15 gesehen wiederum hinter dem
Wäschestück 10.
Die Fig. 4 zeigt eine alternative Ausführungsform der Er
findung, bei der die Spreizeinrichtung mit vier Be
schickungsstationen versehen ist. Es befinden sich dann
zwei Beschickungsstationen auf jeder Seite des Maschinenge
stells 13, so daß hinter der in der Fig. 1 dargestellten
Beschickungsstation 16 und 17 jeweils eine weitere Be
schickungsstation liegt. Diese Spreizeinrichtung verfügt
über vier Klammerpaare mit insgesamt acht Klammern, von
denen in der Fig. 4 Klammern 20 und 33 verschiedener
Klammerpaare bzw. Beschickungsstationen auf einer Seite des
Maschinengestells 13 gezeigt sind. Entsprechend sind acht
Schlitten vorhanden, von denen in der Fig. 4 ebenfalls nur
die Schlitten 24 und 35 verschiedener Klammerpaare bzw.
Beschickungsstationen gezeigt sind.
Geführt sind die Schlitten 24 und 35 sowie die übrigen
nicht dargestellten Schlitten auf einer Doppelschiene 37
aus zwei parallelen, in Zuführrichtung 15 hintereinander
liegenden Schienen 38 und 39. Die Schlitten der Klammer
paare, die den beiden in Zuführrichtung 15 vor der Doppel
schiene 37 liegenden Beschickungsstationen zugeordnet sind,
laufen auf der ersten (vorderen) Schiene 38, während die
Schlitten der in Zuführrichtung 15 hinter der Doppelschiene
37 liegenden Beschickungsstation auf der hinteren Schiene
39 geführt sind. Auf diese Weise können die Klammerpaare in
jeder Beschickungsstation unabhängig voneinander betrieben
werden. Dazu ist wiederum jedem Schlitten ein eigener Zahn
riemen 28 zugeordnet. Diese Zuordnung ist derart getroffen,
daß der Antrieb jeder Schiene 38 und 39 analog der vor
stehend im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel der
Fig. 1 bis 3 beschriebenen Anordnung entspricht. Demzufolge
sind im gezeigten Ausführungsbeispiel zwei identische An
triebssätze vorgesehen, die jeweils mit zwei nicht ge
zeigten Antrieben versehen sind, wodurch wiederum die
einzelnen Klammern bzw. Schlitten jedes Klammerpaares unab
hängig voneinander antreibbar sind.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren unter Bezug
nahme auf die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Vorrichtung
ausgehend von der Beschickungsstation 17 näher beschrieben.
Bei vollständig nach links in die Beschickungsstation 17
gefahrenen Schlitten 24 und 25 werden manuell benachbarte
Ecken 50, 51 des Wäschestücks in die Klammern 20 und 21 ein
gehängt, so daß das Wäschestück 10 frei nach unter herab
hängend an den Klammern 20 und 21 gehalten ist.
Wenn nach dem Einhängen des Wäschestücks 10 in die Klammern
20 und 21 die Mitte der Spreizeinrichtung 11 frei ist, also
die Klammern 18 und 19 der Beschickungsstation 16 sich im
gegenüberliegenden Endbereich der Spreizeinrichtung 11 be
finden, werden die Schlitten 24 und 25 mit den Klammern 20
und 21 zur Mitte der Spreizeinrichtung 11 verfahren. Hier
erfolgt eine mittige Ausrichtung des Wäschestücks 10 gegen
über der Mittelebene 43 der Spreizeinrichtung 11, wobei
gemäß der Darstellung in der Fig. 5 die Klammern 20 und 21
so weit zusammengefahren sind, daß der obere Rand 40 des
Wäschestücks 10 durchhängt. Die sich dabei einstellende
Durchhangskurve entspricht zumindest nahezu einer Kettenlinie
52. Diese läßt sich nach hyperbolischen Funktionen
(sinus hyperbolicus bzw. cosinus hyperbolicus) berechnen,
worauf nachfolgend näher eingegangen wird.
Das mittige Ausrichten des Wäschestücks 10 vor der Spreiz
einrichtung 11 erfolgt zunächst so, daß der obere Rand 40
tiefer durchhängt als in der Fig. 5 gezeigt. Dabei ist der
Abstand der Klammern 20, 21 zur Mittelebene 43 ebenfalls
geringer als dargestellt. Der tief durchhängende obere Rand
40 des Wäschestücks 10 befindet sich dann unterhalb des
einzigen Sensors 42 des Meßorgans 41.
Anschließend werden die Klammern 20 und 21 mit ihren
Schlitten 24 und 25 gleichmäßig in Richtung der Pfeile 53
auseinandergefahren, derart, daß die Abstände der Klammern
20 und 21 zur Mittelebene 43 gleich groß sind bzw. bleiben.
Der Durchhang des oberen Randes 40 verringert sich dabei
stetig. Hat der auf der Mittelebene 43 liegende Scheitel
punkt P0 der Kettenlinie 52 bzw. des oberen Randes 40 den
Sensor 42 erreicht, gibt der Sensor 42 ein Signal an die
Meßgeber der Klammern 20, 21 bzw. Schlitten 24, 25, wodurch
drei Extrempunkte der Kettenlinie 52 ermittelt werden,
nämlich der Scheitelpunkt P0 und die den Ecken 50 bzw. 51
des Wäschestücks 10 entsprechenden Eckpunkte P1 und P2.
Zur Ermittlung der Länge L des oberen Randes 40 wird nach
dem Messen der Eckpunkte P1 und P2 und des Scheitelpunkts
P0 ausgegangen von einem (gedachten) Koordinatensystem,
dessen Ordinate f(x) durch die Mittelebene 43 verläuft und
deren Abszisse x sich unterhalb der Unterkante des
Wäschestücks 10 befindet (Fig. 5). Der Abstand des
Scheitelpunkts P0 zur Ordinate wird als a angenommen und
der Abstand zwischen dem Scheitelpunkt P0 sowie den
Eckpunkten P1 bzw. P2 wird mit h bezeichnet. Eine gedachte
Verbindungslinie 54 zwischen P1 und P2 verläuft parallel
zur Abszisse x.
Die halbe Länge des durchhängenden oberen Randes 40, also
die Strecken zwischen den Punkten P0 und P1 bzw. P0 und P2,
berechnet sich nach der Formel
P0P1 = a . sinh(x/a),
womit die gesamte Länge des oberen Randes L sich aus folgen
der Formel ergibt:
L = 2 . a . sinh(x/a).
Aus dieser Formel kann der die Kettenlinie 52 bestimmende
Faktor a nicht algebraisch berechnet werden. Deswegen muß
dieser iterativ ermittelt werden, wozu vorzugsweise das
Newton'sche Näherungsverfahren herangezogen wird. Diesem
liegt die Gleichung
F(x1) = a + h = a . cosh(x1/a)
zugrunde. Mittels fünf Näherungsschritten erhält man eine
Näherungslösung, die bis auf 0,1‰ genau ist.
Aus der errechneten Länge L des oberen Randes 40 werden die
Positionen der Schiltten 24, 25 bzw. Klammern 20, 21 auf
der Schiene 27 bestimmt, bei denen der obere Rand 40 des
Wäschestücks 10 vollständig ausgestreckt ist, also
annähernd die Verbindungslinie 54 erreicht hat. Bis zu
diesen Positionen werden die Schlitten 24 und 25 mit den
Klammern 20 und 21 in Richtung der Pfeile 53 auseinanderge
fahren. Damit ist das Wäschestück 10 mittig vor der Spreiz
einrichtung 11 gespreizt bzw. ausgestreckt.
Das erfindungsgemäße Verfahren läuft unter Verwendung der
aufrechten, länglichen Meßleiste 45 gemäß der Fig. 6 in vor
stehend beschriebener Weise ab. Da die Meßleiste 45 über
mehrere übereinanderliegende Sensoren 46 verfügt, läßt sich
eine Schar aus einer Vielzahl von Kettenlinien berechnen.
Bei der in der Fig. 6 gezeigten Meßleiste 45 mit acht
Sensoren 46 sind demzufolge acht unterschiedliche Ketten
linien berechenbar. Aus diesen läßt sich besonders exakt
die Länge des oberen Randes 40 des Wäschestücks 10 er
mitteln, indem die einzelnen Meßwerte statistisch ausge
wertet werden. Hierbei kann eine Korrekturformel zur An
wendung kommen, die zum einen Abweichungen des Durchhanges
des oberen Randes 40 von der idealen Kettenlinie und zum
anderen die mit sich verringerndem Durchhang größer
werdende Streckung des oberen Randes 40 berücksichtigt.
Alternativ ist es denkbar, mit der Meßleiste 45 diejenige
Kettenlinie 55 zu berechnen, die sich beim Einhängen des
Wäschestücks 10 in die sich in der Beschickungsstation 17
befindlichen Klammern 20, 21 ergibt. Es läßt sich dann die
Länge des oberen Randes 40 schon vor dem Beginn des Aus
streckens des Wäschestücks 10 ermitteln, wonach die
Schlitten 24 und 25 mit den Klammern 20 und 21 direkt zu
den errechneten Positionen zum mittigen Ausspreizen des
Wäschestücks 10 vor der Spreizeinrichtung 11 fahren können.
Es erübrigt sich so das nach dem mittigen Verfahren des
Wäschestücks 10 nach dem zuvor beschriebenen Ausführungs
beispiel der Erfindung erforderliche gegensinnige Ausein
anderfahren der Schlitten 24, 25 bzw. Klammern 20, 21.
10
Wäschestück
11
Spreizeinrichtung
12
Zuführförderer
13
Maschinengestell
15
Zuführrichtung
16
Beschickungsstation
17
Beschickungsstation
18
Klammer
19
Klammer
20
Klammer
21
Klammer
22
Schlitten
23
Schlitten
24
Schlitten
25
Schlitten
26
Laufrolle
27
Schiene
28
Zahnriemen
29
Zahnriemenscheibe
30
Kupplungspunkt
31
Antrieb
32
Antrieb
33
Klammer
35
Schlitten
37
Doppelschiene
38
Schiene
39
Schiene
40
oberer Rand
41
Meßorgan
42
Sensor
43
Mittelebene
44
Meßorgan
45
Meßleiste
46
Sensor
50
Ecke
51
Ecke
52
Kettenlinie
53
Pfeil
54
Verbindungslinie
55
Kettenlinie
f(x) Ordinate
x Abszisse
P0
f(x) Ordinate
x Abszisse
P0
Scheitelpunkt
P1
P1
Eckpunkt
P2
P2
Eckpunkt
L Länge oberer Rand
a Ordinatenabstand P0
L Länge oberer Rand
a Ordinatenabstand P0
h Abstand P0
zu P1
/P2
Claims (17)
1. Verfahren zum Zuführen von Wäschestücken zu einer
Mangel oder dergleichen, wobei zwei benachbarte Ecken eines
jeweiligen Wäschestücks in zwei quer vor einem zur Mangel
oder dergleichen fördernden Zuführförderer verfahrbare
Klammern einer Spreizeinrichtung eingegeben werden und
durch Querverfahren der Klammern das Wäschestück durch
Straffung eines zwischen den in den Klammern gehaltenen
Ecken befindlichen oberen Randes desselben vor dem
Zuführförderer auseinandergestreckt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß vor der vollständigen
Straffung des oberen Randes (40) die Länge desselben er
mittelt wird und in Abhängigkeit von der ermittelten Länge
des oberen Randes (40) die Klammern (18, 19; 20, 21) gezielt
gesteuert verfahren werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge des oberen Randes (40) während des Spreizens
des Wäschestücks (10), insbesondere in einer Anfangsphase
des Spreizvorgangs, ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge des oberen Randes (40) vor dem Spreizen des
Wäschestücks (10), insbesondere unmittelbar nach dem Ein
geben der Ecken (50, 51) des Wäschestücks (10) in die
Klammern (18, 19; 20, 21), ermittelt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des oberen
Randes (40) des Wäschestücks (10) aus Extremwerten einer
sich bei einem natürlichen Durchhang des oberen Randes (40)
des Wäschestücks (10) einstellenden Durchhangskurve er
mittelt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des oberen
Randes (40) des Wäschestücks (10) anhand einer Hyperbel
funktion, insbesondere einer Kettenlinie (52; 55), er
mittelt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Berechnung der Länge
des oberen Randes (40) des Wäschestücks (10) der horizon
tale Abstand der Klammern (18, 19; 20, 21) und/oder der
Ecken (50, 51) des Wäschestücks (10) und der maximale Durch
hang des oberen Randes (40) (Scheitelpunkt P0) herangezogen
werden und daraus nach einer Hyperbelfunktion (cosinus
hyperbolicus bzw. sinus hyperbolicus) die Länge des oberen
Randes (40) des Wäschestücks (10) errechnet wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß aus den Meßergebnissen nach einem
mathematischen Iterationsverfahren, insbesondere nach dem
Newton'schen Näherungsverfahren, die Länge des oberen Randes
(40) des Wäschestücks (10) ermittelt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des oberen
Randes (40) des Wäschestücks (10) aus einer Mehrzahl von
Durchhangskurven, insbesondere Kettenlinien, ermittelt
wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsgeschwindig
keit der Klammern (18, 19; 20, 21) kurz vor Erreichen des
ausgestreckten Zustands des oberen Randes (40), insbeson
dere vor Erreichen der errechneten Endposition der Klammern
(18, 19; 20, 21), verringert wird.
10. Vorrichtung zum Zuführen von Wäschestücken zu einer
Mangel oder dergleichen, mit einer vor einem zur Mangel
oder dergleichen führenden Zuführförderer angeordneten
Spreizeinrichtung, die mindestens zwei Klammern zum Halten
gegenüberliegender Ecken eines Wäschestücks aufweist, wobei
die Klammern quer zur Zuführrichtung verfahrbar sind zum
Auseinanderstrecken des Wäschestücks durch Straffung eines
zwischen den beiden benachbarten Ecken liegenden oberen
Randes des Wäschestücks, gekennzeichnet durch ein - Meßorgan
(41; 44) zur Ermittlung des Durchhangs des oberen Randes
(40) des Wäschestücks (10) und den Klammern (18, 19; 20,
21) bzw. Schlitten (22, 23; 24, 25) zugeordneten Wegauf
nehmern zur Ermittlung der Extremwerte einer Durchhangs
kurve des oberen Randes (40) des Wäschestücks (10), aus
denen die Länge des oberen Randes (40) errechnet wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß das Meßorgan zur Ermittlung der Durchhangskurve
des oberen Randes (40) des Wäschestücks (10) als Meßleiste
(45) mit einer Mehrzahl übereinander angeordneter Sensoren
(46) zur insbesondere berührungslosen Messung der Mitte der
Durchhangskurve (Kettenlinie 52; 55) des oberen Randes (40)
des Wäschestücks (10) ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Meßorgan (41, 44) der Spreizeinrichtung
(11) etwa mittig zugeordnet ist und mit Abstand zu einer
durch die Klammern (18, 19; 20, 21) verlaufenden vertikalen
Ebene sich erstreckt.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Klammern (18, 19; 20, 21)
unabhängig voneinander antreibbar sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch
mehrere Klammerpaare aus jeweils zwei Klammern (18, 19 bzw.
20, 21) zum alternativen Auseinanderstrecken jeweils eines
Wäschestücks, wobei die Klammern (18, 19 bzw. 20, 21) jedes
Klammerpaares abwechselnd unabhängig voneinander antreibbar
sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, gekennzeichnet
durch zwei (getrennte) Antriebe (31, 32) für unterschied
liche Klammern (18, 19; 20, 21) jedes Klammerpaares.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß Kupplungsorgane oder dergleichen vorgesehen sind,
durch die die Antriebe (31, 32) alternativ in Wirkver
bindung mit den Klammern (18, 19; 20, 21) desjenigen
Klammerpaares bringbar sind, das momentan zum Auseinander
spreizen des Wäschestücks (10) dient.
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Klammer (18,
19; 20, 21) ein eigener vorzugsweise zwischen Umlenkrädern
geführter Antriebsstrang, insbesondere ein zwischen zwei
beabstandeten Zahnriemenscheiben (29) geführter Zahnriemen
(28), zugeordnet ist.
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- 1991-12-27 DE DE4143069A patent/DE4143069C2/de not_active Expired - Fee Related
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---|---|
DE4143069A1 (de) | 1993-07-01 |
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