DE4141668C2 - Außenfassade aus Fassadenplatten mit doppelwandigem Aufbau - Google Patents

Außenfassade aus Fassadenplatten mit doppelwandigem Aufbau

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Außenfassade zur Verklei­ dung von tragenden Baukonstruktionen mit vorgelegten, hinter­ lüfteten Fassadenplatten
Fassadenplatten finden bei der Verkleidung von Unterkonstruk­ tionen im Hochbau vielfältige Anwendung. Dabei ergeben sich aus architektonischer und bauphysikalischer Sicht eine Reihe von Anforderungen. Zunächst erfüllen Fassadenplatten eine ge­ stalterische Funktion, wobei sie einerseits den rohen Unter­ bau verhüllen und andererseits die äußere Ansicht des Gesamt­ baus prägen. Eine gleichförmige Gestaltung einer Baufassade erfordert, daß auch Abschnitte, die sich nicht durch einfache ebene Wände auszeichnen, in gleicher Weise wie das restliche Bauwerk verkleidet werden können. Außerdem hat es sich ge­ zeigt, daß unter Umständen der Austausch einzelner Fassaden­ platten an einer Gesamtverkleidung erfolgen muß, um Schäden aufgrund einer mechanischen oder verschmutzenden Einwirkung auszugleichen.
Weiterhin bilden Fassadenplatten gegenüber der Unterkonstruk­ tion eine Isolationsschicht, die das Eindringen von Wasser von außen bzw. die Abstrahlung von innerer Wärme aus dem Bau verhindern soll. Zu diesem Zweck ist es günstig, zwischen der Fassade und der Unterkonstruktion einen Freiraum vorzusehen, der mit Dämmaterialien aufgefüllt wird. Da diese Dämmateria­ lien durch Witterungseinflüsse und Kondensationsvorgänge nicht sicher trocken gehalten werden können, führen insbeson­ dere Fassaden mit vollständig geschlossenen Verfugungen zwi­ schen den einzelnen Platten zu Prozessen, die einen schnellen Verschleiß der Baukonstruktion hervorrufen.
Aus dem Dokument DE 84 01 080 U1 ist eine vorgehängte Fassadenkonstruktion bekannt, wobei die Platten durch Profile an der Wand gehalten werden, in die Vorsprünge an den Platten eingreifen.
Das Problem das sich bei derartigen Fassaden ergibt, ist die Tatsache, daß durch die Fugen zwischen den Fassadenplatten, die an den Stellen offen liegen, an denen kein Profil vorge­ sehen ist, bei entsprechender Wetterlage Feuchtigkeit hin­ durchgetrieben werden kann, was sich nachteilhaft auf die Un­ terkonstruktion bzw. auf hinter den Fassadenplatten liegendes Dämmaterial, u. ä. auswirkt.
Darüber hinaus ist aus dem Dokument DE 39 39 872 A1 eine Vorrichtung zur Befestigung von Fassadenplatten an vertika­ len, horizontalen oder geneigten Bauteilen bekannt, wobei ein oder mehrere, ein- oder beidseitig, mit einer quer zu diesen verlaufenden Stange verbundene Eingreifarme in ein oder mehrere Langlöcher, Sacklöcher oder Schlitze von einer oder mehreren Fassadenplatten eingreifen.
Die Nachteile, die sich durch die hier vorgeschlagenen Befestigungseinrichtungen ergeben, liegen darin, daß die Fas­ sadenplatten nach dem Anziehen der Schraubenbefestigungsein­ richtungen unverrückbar festgehalten sind. Das einzelne Her­ ausnehmen von Fassadenplatten aus einem Gesamtsystem im mon­ tierten Zustand ist nicht möglich, da die entsprechenden Be­ festigungselemente erst zwischen zwei Fassadenplatten gelöst werden müssen, um eine der Platten herauszunehmen, wodurch aber auch die daran angrenzende Fassadenplatte gelockert wird. Der Aufwand, der bei dieser Konstruktion notwendig ist, um beispielsweise eine beschä­ digte Fassadenplatte aus der Gesamtfassade herauszunehmen und zu ersetzen, ist ausgesprochen hoch.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Fassadenkon­ struktion vorzusehen, die eine Belüftung der Unterkonstruktion zuläßt, ohne diese den äußeren Witterungseinflüssen auszuset­ zen, und die auch bei fertiggestellter Verkleidung eine schnelle und einfache Auswechselbarkeit einzelner Fassaden­ platten ermöglicht.
Diese Aufgabe wird bei einer Außenfassade nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Außen­ fassade werden im folgenden anhand der Figuren beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 die Ansicht einer erfindungsgemäßen Außenfassade mit einer Seitenansicht und einer Draufsicht;
Fig. 2 die Seitenansicht einer Fassadenplatte in der un­ tersten Reihe einer Verkleidung sowie die Drauf­ sicht auf eine Anfangsspange;
Fig. 3 die Seitenansicht eines waagerechten Fugenstoßes zwischen zwei Fassadenplatten sowie die Drauf­ sicht auf eine Flächenspange; und
Fig. 4 die Seitenansicht des oberen Abschlusses einer Fassadenplattenverkleidung sowie die Draufsicht auf eine Endspange.
Anhand von Fig. 1 wird zunächst die Fassaden-Doppelplatte und das Prinzip des Zusammenwirkens benachbarter Fassaden­ platten erläutert.
Die doppelwandige Fassadenplatte 1 setzt sich aus einem Außenplattenteil 3 und einem Innenplattenteil 2 zusammen, die über Stege 4 miteinander verbunden sind. Dabei sind die Plat­ tenrandbereiche derart ausgebildet, daß das Innenplattenteil in Vertikalrichtung und an seiner unteren Horizontalseite vom Außenplattenteil überragt wird. Lediglich auf der oberen Ho­ rizontalseite der Fassadenplatte 1 überragt das Innenplatten­ teil das Außenplattenteil. Durch die Überlappung der entspre­ chenden Bereiche 5 und 6 benachbarter Fassadenplatten im mon­ tierten Zustand kommt es zur Ausbildung von labyrinthartigen horizontalen Stoßfugen 7. Demgegenüber findet im Fall der vertikalen Stoßfugen 8 keine Überlappung statt, so daß diese offen sind. Gemäß einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fassadenplatte können die offenen vertikalen Plattenfugen mit Hinterlegungsprofilen gegen eindringendes Regenwasser ge­ schützt werden, wobei sich insbesondere U-förmige kunststoff­ beschichtete Aluminiumprofile 9 mit einer an die Farbe des Außenplattenteils 3 angepaßten Einfärbung eignen. Die Anbrin­ gung der Fassadenplatten an den vertikalen Trägerprofilen 14 wird anhand der Fig. 2 bis 4 erläutert.
Dem Untergrund 11 sind die vertikalen Trägerprofile 14 vorge­ setzt, an denen Tragschienen 15 befestigt sind, in die je nach der Bestimmung am unteren Fassadenrand, in der Mitte der Verkleidung oder am oberen Fassadenrand Befestigungsspangen 16, 22, 32 vorzugsweise clipsartig eingehängt werden. Dabei sind die Tragfolie 14 mittels nichtrostender Wandhalter 12 am Untergrund 11 montiert, so daß genügend Freiraum für die Einbringung von Material zur Wärmedämmung 13 gebildet wird.
Die unterste Fassadenplattenreihe der hinterlüfteten und wär­ megedämmten Fassadenverkleidung wird mit besonderen An­ fangsspangen 16 an den horizontalen Trageschienen 15 ange­ setzt. Die Spange 16 steht mit dem unteren Ende des Innen­ plattenteils 2 in federndem Eingriff und ist aufgrund des überragenden Endes des Außenplattenteiles 3 von außen nicht sichtbar. Die Spange 16 enthält fixierende Elemente 17, 18, die die Unbeweglichkeit der Fassadenplatte im montierten Zu­ stand sicherstellen. Es ist weiterhin vorteilhaft, an der Un­ terseite der untersten Fassadenplatte ein Verkleidungselement 19 vorzusehen, welches das Eindringen von störenden Einflüs­ sen hinter die Fassadenverkleidung verhindert.
Im Mittelbereich der Fassadenverkleidung ist die Form der Be­ festigungsspangen derart modifiziert, daß mit diesen die in vertikaler Richtung benachbarten Fassadenplatten gleichzeitig befestigt werden können. Die an der Trageschiene 15 ange­ brachte Flächenspange 22 (Fig. 3) enthält die fixierenden Elemente 23, 24 und 25, wobei das obere fixierende Element 24 das untere Ende des oben angrenzenden Innenplattenteiles 2 und das untere fixierende Element 25 das obere Ende des unten angrenzenden Innenplattenteiles 2 aufnimmt. Durch das überra­ gende untere Ende des Außenplattenteiles 3 ist die Flächen­ spange 22 von außen nicht sichtbar. Die federnde Ausführung der fixierenden Elemente sorgt für eine klemmende Wirkung, so daß die Fassaden-Doppelplatten im montierten Zustand keiner­ lei Spielraum aufweisen.
Für den oberen Abschluß der Fassadenverkleidung (Fig. 4) sind wiederum besondere Endspangen 32 vorgesehen, welche in die Trageschiene 15 eingehängt sind und die Befestigung der Oberseite des Innenplattenteiles 2 sicherstellen. Neben dem Dachabschnitt 35 sorgt ein an das Außenplattenteil 3 angren­ zendes Verkleidungselement 38 für Schutz gegen das Eindringen von Wasser und anderen störenden Einflüssen hinter die Fassa­ denverkleidung.
Sämtliche Befestigungselemente der Fassadenverkleidung werden vorteilhafterweise aus nichtrostenden Materialien herge­ stellt. Insbesondere die Anfangs-, Flächen- und Endspangen werden aus Edelstahl gefertigt. Als Materialien der vorteil­ hafterweise einstückig hergestellten Fassaden-Doppelplatte eignen sich Keramik, Faserzement, Polymere, Verbundkunst­ stoffe oder Metalle. Dabei ist es möglich, die Außenseite des Außenplattenteiles aus architektonischer Sicht zu gestalten, wofür sich alle geeigneten Beschichtungs-, Glasierungs-, De­ korations- oder Profilierungsverfahren eignen.
Die Anbringung dieser Fassadenplatten erfolgt an dem mit dem Wandhalter 12, der Wärmedämmung 13, den vertikalen Tragepro­ filen 14 und den horizontalen Trageschienen 15 versehenen Un­ terbau vorteilhafterweise, indem zunächst die Anfangsspangen 16 in die horizontalen Trageschienen 15 eingehängt werden. Anschließend werden die Fassaden-Doppelplatten der untersten Reihe in die Anfangsspangen 16 eingehängt und mit dem überra­ genden Ende des Innenplattenteiles 2 mittels einer Flächen­ spange 22 an der nächsthöher gelegenen horizontalen Trage­ schiene 15 befestigt. Die vollständige Verkleidung erfolgt durch fortgesetztes Einhängen der Fassaden-Doppelplatten, wo­ bei durch die jeweils separat vorgesehenen Spangen sicherge­ stellt ist, daß die Anbringung der Verkleidung nicht in einer bestimmten Reihenfolge erfolgen muß und daß an einer voll­ ständigen Verkleidung auch einzelne Platten ausgetauscht wer­ den können.
Sind aufgrund von baulichen Besonderheiten in Randbereichen der Fassade Fassadenplatten besonderer Geometrie erforder­ lich, so sind diese einfach aus den erfindungsgemäßen Fassaden-Doppelplatten durch Paß- und Schrägschnitte mit den üblichen Schneide- oder Sägegeräten herstellbar. Dabei sind auch mit Schrägschnitten versehene Paßstücke für die Montage mit den normalen Befestigungsspangen geeignet. Ebenso können Verkleidungen beliebiger Innen- und Außenecken am Gebäude mit Winkeln von 0 bis 360° ohne besondere Formstücke ausgebildet werden.
Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Fassa­ denplatte ergeben sich mit den folgenden Abmessungen. Die Fassadenplatten besitzen eine Höhe von rund 36 cm, eine Breite von rund 34 cm und eine Tiefe von rund 15 cm. Die offenen Vertikalstoßfugen besitzen eine Breite von rund 0,8 cm, so daß an der Innenseite der Verkleidung eine rund 3 cm breite und 1 cm tiefe senkrechte Aussparung für ein Hinterlegungsprofil gebildet wird.
Die Fassadenplatte besitzt die folgenden Vorteile. Durch die Doppelwandigkeit wird einerseits eine hohe Schlagfestigkeit gewährleistet, wodurch sie sich besonders zum Einsatz in ver­ kehrsreichen Städtebereichen eignen, und andererseits die einzelne Montage an von außen nicht sichtbaren Befestigungs­ spangen ermöglicht. Durch Windeinwirkung baut sich hinter der Fassadenverkleidung gegenüber der Außenatmosphäre ein erhöh­ ter Staudruck auf, der das Eindringen von Niederschlagswasser in die offenen senkrechten Fugen verhindert. Durch die Hin­ terlegung der Fugen mit angepaßten Hinterlegungsprofilen kann ein zusätzlicher Regenwasserschutz erreicht werden. Mit den erfindungsgemäß angebrachten Fassaden-Doppelplatten lassen sich flächenbündig beliebig geneigte Fassadenteile verklei­ den.

Claims (11)

1. Außenfassade an einem Bauwerk aus vorgelegten, hinter­ lüfteten Fassadenplatten (1) mit doppelwandigem Aufbau, die aus jeweils einem Außenplattenteil (3) und einem Innenplattenteil (2) bestehen, deren Plattenteile (2, 3) über Stege (4) miteinander verbunden sind, wobei die Fassadenplatten (1) mit Befestigungsmitteln in Verbin­ dung mit einer Unterkonstruktion an einer Gebäudewand befestigt sind, offene vertikale Stoßfugen (8) bilden, und wobei an den horizontalen Rändern der Fassadenplatte (1) im Bereich ihrer Oberkante das Innenplattenteil (2) das Außenplattenteil (3) und im Bereich ihrer Unterkante das Außenplattenteil (3) das Innenplattenteil (2) überragt, dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte Fassadenplatten (1) labyrinthartig überlappende horizontale Stoßfugen (7) bilden; daß an den vertikalen Rändern der Fassadenplatte (1) das Außenplattenteil (3) das Innenplattenteil (2) gleichmäßig überragt; und daß die Fassadenplatten (1) durch ein von außen unsichtbares Befestigungssystem in Form von die Ränder der Innenplattenteile (2) und Trageschienen (15) der Unterkonstruktion (14) erfassenden Anfangs- (16), Flächen- (22) und Endspangen (32) mit der Gebäudeaußenwand verbunden sind.
2. Außenfassade gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spangen (16, 22, 32) clipsartige, federnde Einschnappverbin­ dungen darstellen, die mittels eines Rastelements, vor­ zugsweise durch Ausstanzung ausgebildete Zungen (17, 23, 36), auf den Vorsprung einer Trageschiene (15) der Unter­ konstruktion aufrastbar sind und die horizontalen Ränder der Innenplattenteile (2) umgreifen.
3. Außenfassade gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Anfangsspangen (16) federnde U-förmige Laschen (18) aufweisen, in die paßgerecht die Unterkante des Innenplattenteils (2) der untersten Reihe von Fassaden­ platten (1) einsetzbar ist.
4. Außenfassade gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenspangen (22) zwei federnde U-förmige Laschen (24, 25) aufweisen, die jeweils entsprechend paßgerechte Steckverbindungen für die Unterkante des oben angrenzenden Innenplattenteiles (2) und für die Ober­ kante des unten angrenzenden Innenplattenteiles (2) dar­ stellen.
5. Außenfassade gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Endspangen (32) federnde U-förmige Laschen (37) aufweisen, in die paßgerecht die Oberkante des Innen­ plattenteils (2) der obersten Reihe von Fassadenplatten (1) einsetzbar ist.
6. Außenfassade gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Spangen (16, 22, 32) aus Edelstahl gefertigt sind.
7. Außenfassade gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch hinter den vertikalen Stoßfugen (8) angeordnete Hinterlegungsprofile (9).
8. Außenfassade gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hinterlegungsprofile (9) aus Aluminium ge­ fertigt und entsprechend der Färbung des Außenplatten­ teils (3) gefärbt sind.
9. Außenfassade gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß daß Außenplattenteil (3), das Innenplat­ tenteil (2) und die Stege (4) ein vorgefertigtes, vor­ zugsweise einstückiges Bauelement bilden.
10. Außenfassade gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die sichtbare Seite des Außenplattenteils (3) gestalterische Elemente trägt.
11. Außenfassade gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die gestalterischen Elemente eine Beschichtung, eine Glasur, eine Profilierung oder eine Dekoration um­ fassen.
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