DE4140603A1 - Loet- beziehungsweise schweissvorrichtung mit automatiischer zufuehrung von zusatzwerkstoff - Google Patents
Loet- beziehungsweise schweissvorrichtung mit automatiischer zufuehrung von zusatzwerkstoffInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Löt- beziehungsweise Schweißvor
richtung nach der Gattung des Hauptanspruchs. Bei einer bekannten
Lötvorrichtung dieser Gattung (DE-A1 34 04 945) ist die den Löt- be
ziehungsweise Schweißvorgang beeinflussende, geregelte Größe die
Zeit, die zwischen dem Aufsetzen des Lotdrahtes auf die Lötstelle
und dem Abschmelzen einer vorgegebenen Drahtlänge vergeht. Diese
Zeit wird vorzugsweise zwischen zwei aufeinanderfolgenden Lötungen
mit einer Sollzeit in einem Komparator verglichen, dessen Ausgangs
signal die Leistung der Heizquelle steuert. Dadurch ist gewähr
leistet, daß die Lötzeit auch dann noch innerhalb eines vorgegebenen
Sollwertes bleibt, wenn sich Lötparameter ändern oder Störeinflüsse
auftreten, weil in solchen Fallen die Leistung der Heizquelle ent
sprechend nachgestellt wird. Das ist von besonderer Bedeutung in
automatischen Fertigungsanlagen, deren einzelne Bearbeitungssta
tionen taktgebunden miteinander verkettet sind. Das Konstanthalten
der Heizleistung über jeweils einen Lötvorgang hinweg hat jedoch zur
Folge, daß am Beginn des Lötvorganges durch das Aufheizen der zu
verbindenden Bauteile das Abschmelzen des Lotdrahtes u. U. merklich
verzögert einsetzt. Zudem kann es vorkommen, daß die Bauteile un
nötig stark erwärmt werden, wenn ihre Lötparameter von denen der
vorher verlöteten Bauteile entsprechend abweichen.
Die erfindungsgemäße Anordnung mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß jeder Löt- be
ziehungsweise Schweißvorgang exakt auf die jeweils vorliegenden
Lötparameter der zu verbindenden Bauteile selbsttätig abgestimmt
ist, so daß bauteilspezifische Toleranzen, beispielsweise von
Spalten, Geometrien, Werkstoffen und Beschichtungen keinen Einfluß
auf das Ergebnis der Verbindung haben. Ferner stellt sich am Beginn
eines jeden Löt- beziehungsweise Schweißvorgangs selbsttätig eine
erhöhte Leistung-der Heizquelle ein, so daß die Bauteile schnell auf
Arbeitstemperatur erwärmt und dadurch die Prozeßzeiten erheblich
reduziert werden. Nach dem Aufschmelzen des Zusatzwerkstoffs stellt
sich wiederum selbsttätig eine verringerte Heizleistung ein, wobei
der Sollwert der Abschmelzgeschwindigkeit so wählbar ist, daß die
Temperatur an der Löt- beziehungsweise Schweißstelle knapp über der
Schmelztemperatur des Zusatzwerkstoffs liegt. Dadurch läßt sich
außer der Prozeßdauer auch der Energieverbrauch der Vorrichtung
verringern beziehungsweise optimieren. Die Prozeßsicherheit kann
durch Erfassen und Auswerten weniger Meßgrößen wie Abschmelzge
schwindigkeit und Wärmezufuhr, gewährleistet werden.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen der Anordnung nach dem Hauptanspruch mög
lich.
Die Abschmelzgeschwindigkeit des Zusatzwerkstoffs kann sicher durch
einen Tachogenerator erfaßt sein, der vom Zusatzwerkstoff bei dessen
Vorschubbewegung angetrieben ist.
Damit sich am Ende eines Löt- beziehungsweise Schweißvorgangs der
Zusatzwerkstoff problemlos zurückziehen läßt wird vorgeschlagen,
daß dann die Leistung der Heizquelle kurzzeitig über den der ge
regelten Abschmelzgeschwindigkeit des Zusatzwerkstoffs entsprechen
den Wert erhöht ist.
Die Prozeßzeit kann weiter verkürzt werden, wenn die Heizquelle be
reits vor dem Auftreffen des zugeführten Zusatzwerkstoffs auf die
Löt- beziehungsweise Schweißstelle zum Vorheizen der zu verbindenden
Bauteile aktiviert ist.
Der Prozeßablauf läßt sich exakt steuern, wenn als Heizquelle ein
Laser vorgesehen ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 vereinfacht eine Vorrichtung zum Weichlöten mit einem
Laser als Heizquelle,
Fig. 2 ein Blockschaubild des Regelkreises
und
Fig. 3 ein Funktionsschaubild der Vorrichtung nach Fig. 1.
Die dargestellte Lötvorrichtung hat als Heizquelle einen Laser 10,
dessen Leistung von einer anhand der Fig. 2 beschriebenen Regelein
richtung 12 gesteuert ist. Vom Laser 10 führt ein Lichtwellenleiter
14 über eine insgesamt mit der Bezugszahl 16 bezeichnete Bear
beitungsoptik zu einer Lötstelle 18, an der Kontaktstifte 20 mit
Anschlußdrähten 22 in gesteuerter Folge miteinander verbunden wer
den. An die Bearbeitungsoptik 16 sind zum Beobachten und Festhalten
des Lötprozesses ein Leistungssensor 24 und über eine Kamera 26 ein
Bildschirm 28 eines den gesamten Lötprozeß steuernden Rechners an
geschlossen.
Beim Lötvorgang wird der Lötstelle 18 ein Zusatzwerkstoff in Form
eines Lotdrahtes 30 automatisch zugeführt. Dafür ist eine Ein
richtung 32 vorgesehen, die einen Träger 34 hat, der auf einem orts
festen Gestell 36 zwischen der dargestellten Lötposition und einer
durch einen Anschlag 38 vorgegebenen Rückzugsposition gesteuert
hin- und herbewegbar ist. Die Bewegung des Trägers 34 kann bei
spielsweise durch einen hydraulischen oder pneumatischen Kraftan
trieb 40 erfolgen, der vom Rechner über ein Magnetventil 41 ge
steuert ist. Der Träger 34 konnte jedoch auch Gestell fest angeordnet
und statt dessen ein Träger für die Lötstelle 18 zwischen einer
Lötposition und einer Rückzugsposition beweglich angeordnet sein.
Auf dem Träger 34 ist ein Schlitten 42 in Richtung des Pfeiles 44
verschiebbar gelagert, den zwei sich am Träger 34 axial abstützende
Federn 46, 48 in der dargestellten Mittellage halten. An den Stirn
seiten des Schlittens 42 sind zwei Führungsrohre 50, 52 für den Lot
draht 30 befestigt, deren Achsen in einer Fluchtlinie und zur Löt
stelle 18 gerichtet sind. Im Schlitten 42 selbst ist der Lotdraht 30
durch eine Bohrung 54 hindurchgeführt. Ferner ist am Schlitten 42
eine Konsole 56 befestigt, auf der eine Spule 58 für einen Lotdraht
wickel drehbar gelagert ist.
Der Lotdraht 30 ist im Schlitten 42 zwischen zwei Reibrädern 60, 62
hindurchgeführt, die durch in der Zeichnung nicht dargestellte
Mittel reibungsschlüssig an den Lotdraht 30 angedrückt sind. Das
Reibrad 60 ist von einem Elektromotor 64 angetrieben, der wie das
Magnetventil 41 vom Rechnerprogramm gesteuert ist. Ferner ist am
Schlitten 42 der bewegliche Teil eines am Träger 34 befestigten
Meßwertaufnehmers 66 befestigt, der auf Relativbewegungen des
Schlittens 42 gegenüber dem Träger 34 anspricht und beim Auftreten
einer solchen Bewegung die Stromzufuhr zum Elektromotor 64 unter
bricht.
Die zu verlötenden Bauteile 20, 22 können paarweise vorbereitet auf
nicht dargestellten Werkstückträgers sitzen, die programmgesteuert
angetrieben sind und nach einem beendeten Lötvorgang das nächst
folgende Bauteil an die Lötstelle 18 heranführen. Dabei wird der
Lotdraht 30 über den am Träger 34 angreifenden Kraftantrieb 40
vorübergehend von der Lötstelle 18 entfernt, so daß der Bauteil
wechsel unbehindert erfolgen kann. Wenn danach der Träger 34 seine
in Fig. 1 dargestellte Lötposition wieder erreicht hat, wird der
Elektromotor 64 aktiviert, der über die Reibräder 60, 62 den Lot
draht 30 bis zur Anlage an die Lötstelle 18 verschiebt. Wenn der
Anlagedruck des Lotdrahtes 30 einen vorgegebenen Wert erreicht,
weicht der Schlitten 34 nach hinten aus, bis vom Meßwertaufnehmer 66
ein den Antriebsmotor 64 stillsetzendes Signal an den Rechner ge
langt.
Durch die vom Laser 10 erzeugte Heizenergie wird die Lötstelle 18
auf Löttemperatur erhitzt und der Lotdraht 30 zum Abschmelzen ge
bracht. Dabei wird der Schlitten 42 durch Federkraft wieder in die
Mittelstellung zurückgeführt, in welcher der Antriebsmotor 64 erneut
eingeschaltet wird und den Lotdraht 30 bis zur vorgegebenen Kraft an
die Lötstelle 18 andrückt beziehungsweise an dieser angedrückt hält.
Der Lötvorgang ist beendet, wenn beispielsweise eine bestimmte Länge
des Lotdrahtes 30 abgeschmolzen ist, und-oder wenn eine vorgegebene,
auf den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmte Zeitspanne vergangen
ist.
Zur Erzielung eines auf die jeweils vorliegenden Lötparameter
optimal abgestimmten Abschmelzverhaltens des Zusatzwerkstoffs wird
erfindungsgemäß die Abschmelzgeschwindigkeit und somit die pro
Zeiteinheit abgeschmolzene Menge des Zusatzwerkstoffes erfaßt und
über die Regeleinrichtung 12 geregelt. Zu diesem Zweck ist am
Schlitten 42 ein Tachogenerator 70 vorgesehen, dessen Antriebsrad
ebenfalls reibungsschlüssig am Lotdraht 30 anliegt. Der Tachogenera
tor 70 setzt die Vorschubgeschwindigkeit des Lotdrahtes 30 in ein
Spannungssignal x um, welches als ein dem Istwert der Regelgröße
"Abschmelzgeschwindigkeit" entsprechendes Signal in einem Komparator
72 mit dem Signal w eines Sollwertgebers 74 verglichen wird. Der
Komparator 72 bildet daraus ein Stellsignal y in Form eines
Spannungssignals, das ein Stellglied 76 in eine die Leistung des
Lasers 10 beeinflussende Stellgröße umsetzt. Der Laser 10 ist wie
der Tachogenerator 70 ein Teil der Regelstrecke der Regeleinrichtung
12.
Die Wirkungsweise der Regeleinrichtung 12 geht im einzelnen aus dem
Funktionsschaubild nach Fig. 3 hervor. Auf diesem ist auf der
Abszisse die Zeit t des Lötprozesses aufgetragen. Auf der Ordinate
sind im unteren Bereich die Abschmelz- beziehungsweise Lotdrahtvor
schubgeschwindigkeit v und im oberen Bereich korrespondierend dazu
das Spannungssignal y des Komparators 72 aufgetragen.
Zum Zeitpunkt t = 0 sec. Soll der Träger 34 in die in Fig. 1 ge
zeigte Lotstellung zurückgeführt sein. Nach 1,5 sec. Wird der
Elektromotor 64 aktiviert und der Lotdraht 30 an die Lötstelle 18
angelegt. Weil diese jedoch noch kalt ist oder zumindest noch eine
unterhalb der Schmelztemperatur des Lotdrahtes 30 liegende Tempera
tur hat, setzt das Abschmelzen des Lotdrahtes 30 nicht unmittelbar
ein. Das hat zur Folge, daß das Stellsignal y anfänglich eine hohe
Spannungsspitze y1hat, welche den Laser 10 zur Abgabe einer hohen
Heizleistung veranlaßt. Dadurch wird die Lötstelle sehr schnell auf
Arbeitstemperatur erhitzt, so daß bereits zum Zeitpunkt t = 1,8 sec.
der vorgegebene Sollwert v = 3,8 mm-sec. der Abschmelzgeschwindig
keit erreicht ist.
Nach diesem Zeitpunkt erfolgt der Regeleingriff so, daß die Ab
schmelzgeschwindigkeit v den vorgegebenen Sollwert etwa kontinuier
lich beibehält. Am Ende eines Lotvorgangs, das zum Zeitpunkt t = 2,8
sec. vorgesehen ist, wird programmgesteuert der Elektromotor 64
stillgesetzt und der Kraftantrieb 40 zum Zurückfahren des Trägers 34
aktiviert, gleichzeitig wird, ebenfalls programmgesteuert, das
Stellsignal y kurzzeitig erhöht, was sich im Schaubild als zweite
Spannungsspitze y2 darstellt. Durch diese Maßnahme wird bei extern
gesteuertem Abschluß des Lötvorgangs ein problemloses Zurückziehen
des Zusatzwerkstoffs sichergestellt.
Die Regelcharakteristik der Einrichtung 12 kann mit einfachen
Mitteln so gewählt beziehungsweise geändert werden, daß sich für
jeden Anwendungsfall ein optimalen Abschmelzverhalten des Zusatz
werkstoffs ergibt. Anstelle eines konstanten Sollwertes für die
Abschmelzgeschwindigkeit kann selbstverständlich auch ein zeitlicher
Sollwertverlauf mit sich ändernden Sollwerten vorgegeben werden.
Ferner kann, wie im Funktionsschaubild durch die gestrichelt ge
zeichneten Linienabschnitte y3 und y4angedeutet ist, eine Vor
heizung der zu verlötenden Bauteile vor dem Aufsetzen des Lotdrahtes
30 auf die Lötstelle 18 programmgesteuert erfolgen.
Claims (4)
1. Löt- beziehungsweise Schweißvorrichtung mit automatischer Zu
führung von Zusatzwerkstoff (Lot- beziehungsweise Schweißdraht) und
mit einer die Leistung einer Heizquelle steuernden Regeleinrichtung
für eine den Löt- beziehungsweise Schweißvorgang beeinflussende
Größe, dadurch gekennzeichnet, daß die den Löt- beziehungsweise
Schweißvorgang beeinflussende, geregelte Größe die Abschmelzge
schwindigkeit und somit die pro Zeiteinheit abgeschmolzene Menge des
mit gleichmäßigem Druck zugeführten Zusatzwerkstoffs (30) ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
am Ende eines Löt- beziehungsweise Schweißvorgangs die Leistung der
Heizquelle (10) kurzzeitig über den der geregelten Abschmelzge
schwindigkeit des Zusatzwerkstoffs (30) entsprechenden Wert erhöht
ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Heizquelle (10) bereits vor dem Auftreffen des
zugeführten Zusatzwerkstoffs (30) auf die Löt- beziehungsweise
Schweißstelle (18) zum Vorheizen der zu verbindenden Bauteile (20,
22) aktiviert ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Heizquelle (10) ein Laser vorgesehen ist.
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