DE2203194B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Steuern eines Gasschneidevorgangs - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Steuern eines GasschneidevorgangsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern eines Gasschneidevorgangs
über ein auf die Schneidflamme gerichtetes fotoelektrisches Element.
Ein derartiges Verfahren ist durch die britische Palentschrift
840 235 bekannt geworden. Das gemäß dem bekannten Verfahren von außen auf die Schneidflamme
gerichtete fotoelektrische Element hat dabei lediglich eine Überwachungsfunktion für Anwesenheit
oder Abwesenheit einer Vorwävmflamme bzw. der Schneidflamme. Eine ähnliche Uberwachungsfunktion
eines fotoelektrischen Elements, welches von
ίο außen auf einen von einer Vorwärmflamme getroffenen
Punkt gerichtet wird, ist durch die britische Patentschrift 858 818 bekanntgeworden.
Bei üblichen automatischen Gasschneidevorrichtungen von der Art einer Rahmenplanschneidevor-
richtung oder der Art, wie sie in numerischen Steuersystemen verwendet wird, bei welcher ein Grundrahmen
der Schneidevorrichtung über zwei parallele Schienen bewegt wird, gibt es keine Koppelung zwischen
der von einer an einem am Grundrahmen der Schneidevorrichtung befestigten Brenner angebrachten
Schneiddüse ausgestoßenen Schneidflamme und dem zu schneidenden Werkstück, wie einer Stahlplatte.
Entsprechend hat es außer der Beobachtung durch den Bedienungsmann keine bestimmte Einrich-
tung zum Erfassen eines Fehlzündens der Schneidflamme zum hierauf folgenden Unterbrechen des
Gasschneidevorgangs gegeben. So sind z. B. in einer Rahmenplanschneidevorrichtung mehrere Schneiddüsen
auf einem Rahmen vorgesehen, und der Rahmen wird zum gleichzeitigen Schneiden einer Mehrzahl
von parallelen Linien über die Schienen bewegt. Wenn bei einer der Schneiddüsen ein Fehlzünden auftritt,
wird der Schneidvorgang nur für diese bestimmte Schneiddüse unterbrochen, während die anderen
Schneiddüsen richtig arbeiten. In diesem Falle muß der Schneidvorgang durch erneutes Bewegen des
Rahmens wiederholt werden. Um einen solchen Fehlbetrieb zu vermeiden, ist eine manuelle Überwachung
unerläßlich, was zu hohen Betriebskosten führt
Auch in einem numerischen Steuersystem wird beim Auftreten eines Fehlzündens der Schneiddüse
die Bewegung der von der numerischen Steuerausrüstung angetriebenen Schneiddüse einige Zeit fortgesetzt,
ehe die Vorrichtung durch die Steuerung des Bedienungsmanns angehalten wird. In einem solchen
Fall haben die numerischen Steuereinrichtungen bereits einige Schritte nach dem Versagen der Sehneiddüse
durchgeführt, und ein genauer Steuervorgang ist gestört. Fast das gleiche Problem tritt auf bei einer
fio Gasschneidevorrichtung mit optischer Spurverfolgung.
Entsprechend ist für die obigen Arten von üblichen automatischen Gasschneidevorrichtungen die manuelle
Überwachung unvermeidbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile üblicher Gasschneidesysteme zu
verringern und ein Verfahren und eine Vorrichtung zum automatischen Steuern eines Gasschneidevor-
gangs durch automatische Steuerung der Schneidgeschwindigkeit
auf einen gewünschten Wen sowie durch Anhalten der Vorrichtung zu einem gewünschten
Zeitpunkt, z. B. bei einem Fehlzünden, zu schaffen.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß v.ine Änderung der Helligkeit des Teils des Gasschneidens mit oxydierender Reaktion mit Hilfe
des fotoelektrischen Elements über den Weg des Senneidsauerstoffs von innen heraus erfaßt wird, wobei
das fotoelektrisrhe Element eine sich kontinuierlich ändernde Ausgangsspannnng im Ansprechen auf
eine Änderung der Beleuchtung erzeugt, und die die Änderung der Helligkeit darstellende so erhaltene
Ausgangsspannung zur kontinuierlichen Steuerung des Gasschueidevorgangs im Ansprechen auf die
Ausgangsspannung benutzt wird.
Eine Gasschneidevorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist erfindungsgemäL so aufgebaut,
daß das fotoelektrische Element über den Zuführungen für den Schneidsauerstoff angeordnet ist, und daß
eine Integrierschaltung zum Erfassen einer sich kontinuierlich ändernden elektrischen Ausgangsspannung
des fotoelektrischen Elements und Einrichtungen zum kontinuierlichen Steuern vorgesehen sind.
Zweckmäßige Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen.
Die Erfindung schafft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern eines Gasschneidevorgangs, bei
weichen eine Vorrichtung zum Erfassen und/oder Messen einer Beleuchtung vorgesehen ist, welche über
den Weg des Schneidsauerstoffs in einer Lage ausgerichtet mit dem Teil der Schneidflamme mit oxydierender
Reaktion angeordnet ist, und welche automatisch die Bedingungen und Zustände des Gasschneidevorgangs,
wie die Schneidgeschwindigkeit, die Beendigung des Schneidvorgangs, Fehlzünden der
Schneidflamme usw. über Änderungen in der Helligkeit der Schneidflamme mit der oxydierenden Reaktion
erfaßt.
In der Zeichnung sind Ausiührungsbeispiele der
Erfindung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Vorderansicht einer automatischen
Gasschneidevorrichtung, mit welcher die Erfindung verwendet werden kann,
Fig. 2 einen Querschnitt eines Brenners und des.
Düsenteils einer Gasschneidevorrichtung entsprechend der Erfindung,
Fig. 3 eine Ausfiihrungsform der Schneiddüse nach Fig. 2, gesehen in Richtung der Pfeile A-A in
Fig. 2,
F i g. 4 A und 4 C schematische Darstellungen einer Ansicht gesehen von einem fotoelektrischen oder
lichtempfindlichen Element, wie es entsprechend der. Erfindung verwendet wird,
Fig. 4D eine schematische Darstellung des Fortschreitcns
des Schneidvorgangs an einem Querschnitt des Werkstücks,
F i g. 5 ein Diagramm, welches einen typischen Zusammenhang zwischen der erfaßten Ausgangsspannung
des lichtempfindlichen Elements und der Schneidgeschwindigkeit der Schneidevorrichtung
zeigt,
Fig. 6 ein Beispiel eines Oszillogramms, welches die tatsächliche Ausgangsspannung des lichtempfindlichen
Elements gemäß der Erfindung während des Schneidvorgangs zeigt, und
Fig. 7 ein Blockschaltbild, welches ein Beispiel einer
Steuerschaltung der Gasschneidevorrichtung zeigt.
Fig. 1 zeigt das Arbeitsprinzip und den grundlegenden
Aufbau eines Beispiels einer automatischen Gasschneidevorrichtung, bei welcher die Erfindung
angewendet werden kann. In F i g. 1 ist ein Grundrahmen 2 einer Gasschneidevorrichtung so angebracht,
daß er auf Längsschienen 1,1' mit Hilfe von Rädern 3, 3' bewegt werden kann. Der Grundrahmen 2 wird so
gesteuert, daß er mit Hilfe eines in dem Hauptendteil des Grundrahmens 2 vorgesehenen Antriebs 4, weleher
seinerseits von einem Steuerpult 5 gesteuert wird, über die parallelen Längsschienen 1, 1' bewegt
werden kann. Ein in Längsrichtung bewegbar auf dem Hauptteil des Grundrahm« >s 2 angebrachter beweglicher
Tisch 6 enthält einen Br.nner 7 in Form eines Blasrohres, dessen Schneiddüse über einen auf einem
Arbeitsrahmen 9 gelagerten Werkstück 8 angebracht ist. In Fig. 1 sind zwei bewegliche Tische 6, 6'gezeigt.
Γ ie Einzelheiten des Antriebs 4 und des Steuerpults 5 werden nicht näher beschrieben, da diese Teile keinen
wesentlichen Bestandteil der Erfindung darstellen.
Die übliche Praxis beim Gasschneiden besteht darin, daß zunächst der unmittelbare zu schneidende
Teil des Werkstücks, wie z. B. einer Stahlplatte, mit Hilfe einer aus einem Gemisch von Brenngas und
Sauerstoff bestehenden Vorwärmflamme erwärmt wird. Wenn der zu schneidende Teil der Stahlplatte
genügend erwärmt ist, wird dann Schneidsauerstoff unter hohem Druck auf das Werkstück ausgestoßen,
um zwischen dem Werkstück und dem Jchneidsauerstoffstrom eine starke oxydierende Reaktion hervorzurufen.
Durch diese oxydierende Reaktion wird das Werkstück, wie z. B. eine Stahlplatte, bis zum Schmelzen
erwärmt und die resultierende geschmolzene Schlacke wird durch die kinetische Energie des Sauerstoffstroms
vom Schneideteil weggeblasen, worauf der Schneidvorgang durch eine Relativbewegung zwischen
der Düse und dem Werkstück fortgesetzt werden kann.
Die vorliegende Erfindung ergab sich basierend auf dem Gedanken, daß sich die Helligkeit des oxydierenden
Teils der Flamme entsprechend den Bedingungen oder dem Zustand des Gasschneidevorgangs ändert,
insbesondere entsprechend solchen Bedingungen, wie
Zo uein Beginn des Vorgangs, dem Schneiden, der
Schneidgeschwindigkeit und dem Fehlzünden oder der Beendigung des Schneidvorgangs. Entsprechend
der Erfindung wird die Änderung der Helligkeit während verschiedener Bedingungen oder Zustände des
Schneidvorguiigs von einer fotoelektrischen Erfassungseinrichtung
erfaßt, welche mit dem die Helligkeit erzeugenden Teil des Werkstücks, d. h. dem zu
schneidenden Teil des Werkstücks ausgerichtet ist. Fig. 2 zeigt einen Querschnitt eines Beispiels des
Brenner- und Schneiddüsenteils einer Gasschneidevorrichtung entsprechend der Erfindung. Wie in
Fig. 2 gezeigt, trägt der Brenner 7 eine Schneiddüse 10, welche an seinem unteren Ende mit Hilfe einer
Sicherungsmuttern befestigt ist. Die Schneiddüse 10 ist mit einem zentralen Kanal 12 für den Schneidsauerstoff
und einer um den zentralen Kanal 12 angeordneten Mehrzahl von Löchern 13 versehen, um eine
Vorwärmflamme ansynstnRpn fi» ■* ·»»!<»» "·"*
Stirnansicht der Schneiddüse 10, in welcher die Anordnung der Löcher deutlicher zu erkennen ist. Die
Vorwärmflamme besteht aus einer Mischung aus in die Kanäle oder Löcher 13 über Mischteile 14 durch
einen Kanal 18 in dem Brenner 7 eingeführtem Vorwärmsauerstoff, welcher über einen Versorgungsschlauch 19 zugeführt wird, und Brenngas, welches
von einem Versorgungsschlauch 21 über einen Kanal 20 in dem Brenner 7 in den Mischteil 14 der Schneiddüse
10 zugeführt wird. Der oben beschriebene Aufbau der Vorrichtung ist genau der gleiche wie bei einer
üblichen Vorrichtung, so daß sich eine weitere ausführliche Erläuterung erübrigt. Es ist zu bemerken,
daß der Brenner 7 an dem oben erwähnten, in F i g. 1 gezeigten beweglichen Tisch 6 zur Bewegung über das
Werkstück befestigt ist, und daß die Höhe zwischen dem Werkstück 8 und seiner relativen Lage wie auch
die Laufrichtung oder die Geschwindigkeit durch den Antrieb 4gesteuert werden. In Fig. 2 ist mit der Bezugsziffer
26 schematisch eine durch den Schneidsauerstoff ausgebildete Schneidrille bezeichnet.
Der Brenner 7 hat eine zentrale Bohrung 15, durch weiche der von einem Schlauch 17 über eine Zweigbohrung
16 in dem Brenner7 zugeführte Schneidsauerstoff strömt. Entsprechend der Erfindung ist die
zentrale Bohrung 15 vertikal bis zum oberen Ende des Brenners 7 durchgeführt. Am oberen Ende des
Brenners 7 ist ein Rohr 30 mit Außengewinde befestigt, und ein fotoelektrisches Element 22, z. B. eine
Fotodiode, ist mit Hiife einer sichernden Mutter 23, welche vorzugsweise ein transparentes Schutzglas 24
umschließt, hieran angebracht. Das fotoelektrische Element 22 ist mit der zentralen Bohrung 15 des
Brenners 7 optisch ausgerichtet, welche ihrerseits mit dem zentralen Kanal 12 der Düse 10 für den Schneidsauerstoff
ausgerichtet ist. Mit dem fotoelektrischen Element 22 sind Leitungen 22' verbunden, um die
elektrische Ausgangsspannung des Elements auf bekannte V/eise abzunehmen. Die verbindenden Leitungen
22' sind mit dem Eingang einer Steuereinrichtung für die Gasschneidevorrichtung, welche später
erläutert werden wird, verbunden. Durch diese Anordnung steht der Teil des Werkstücks mit der brennenden
oder oxydierenden Reaktion in optischem Kontakt mit dem fotoelektrischen Element 22, und
entsprechend erzeugt dieses Element eine Ausgangsgröße entsprechend der Intensität des Lichts.
Mit Hilfe von Fig. 4 soll der Zusammenhang zwischen der Schneidgeschwindigkeit der Sehneidevorrichtung
und der Intensität des auf das lichtempfindliche Element treffenden Lichtes erläutert werden. In
jeder der Fig. 4 A, 4B und 4C stellt ein Kreis 25
das allgemeine Gesichtsfeld für das fotoelektrische Element 22 am oberen Ende des Brenners 7 dar, wie
es sich durch die in Fig. 2 gezeigte Bohrung 15 und den Kanal 12 der Schneiddüse 10 für den Schneidsauerstoff
ergibt. Auch in Fig. 4 bezeichnet die Bezugsziffer 26 die Schneidrille in dem Werkstück 8 mit
weggeblasener geschmolzener Schlacke, und mit 26' ist die Seitenkante der Schneidrille 26 bezeichnet.
Fig. 4 A zeigt den Zustand, in welchem die Schneidgeschwindigkeit auf einem geeigneten Wert
gehalten ist.
Ein solcher geeigneter Wert der Schneidgeschwindigkeit ändert sich abhängig von der Schneiddüse, den
Schneiderfordernissen und der Dicke des Werkstücks. Es ist jedoch zu bemerken, daß bei einem üblichen
Tvd von Schneiddüse, wie er zum Schneiden von Stahlplatten mit einer Dicke zwischen 12,7 mm und
25,4 mm verwendet wird, die geeignete Schneidgeschwindigkeit für einen Schnitt hoher Qualität etwa
400 bis 600 mm/min beträgt. Unter einer solchen Bedingung wird die geschmolzene Schlacke durch den
mit hoher Geschwindigkeit austretenden Schneidsauerstoffstrom weggeblasen und die fortschreitende
Stirnfläche des Schneidvorgangs erstreckt sich im wesentlichen senkrecht zur Oberfläche des Werkstücks.
t0 In diesem Falle geht die abgegebene Helligkeit, wel
ehe auf das fotoclektrische Element 22 von dem Teil mit oxydierender Reaktion her auftritt, von dem gestrichelten
Teil 27 aus, wo eine sehr starke oxydierende Reaktion auftritt.
Fig. 4 B zeigt den Zustand, in welchem die Schncidgeschwindigkcit etwas größer ist. In diesem
Falle ist die Stirnfläche des Schneidschmelzgangs gebogen und bildet eine Schleppe mit einer Länge d wie
in Fig. 4D gezeigt, und die Fläche des Helligkeit erzeugenden
Teils des Werkstückes wird etwas größer, wie es durch den schraffierten Teil 27' in F i g. 4 B dargestellt
ist.
F i g. 4 C zeigt den Fall, daß ein Fehlzünden auftritt. Die Schneiddüse hat sich aus der Schneidrille 26 herausbewegt,
steht der Stahlplatte gegenüber und der Schneidvorgang ist unterbrochen. In diesem Falle
trifft infolge des Fehlens einer Oxydation bei hoher Temperatur kein Licht auf das fotoelektrische Element
22 auf.
Z- Wie oben erläutert, ändert sich die auf das lichtempfindliche
Element auftreffende Lichtmenge entsprechend der Änderung der Schneidgeschwindigkeit.
Die Lichtmenge nimmt entsprechend dem Anstieg der Schneidgeschwindigkeit zu, und zum Zeitpunkt des
Fehlzündens ist keine Helligkeit zu beobachten. Genauer gesagt ändert sich die Intensität des Lichtes an
dem oxydierenden Teil entsprechend der Änderung der Schneidgeschwindigkeit. Es hat sich jedoch herausgestellt,
daß eine solche Änderung in der Praxis nach einer Anzahl von Versuchen außer Acht gelassen
werden kann.
Wie oben erwähnt, basiert die Erfindung auf dem Gedanken, die Änderung der Beleuchtung an dem
Teil eines Werkstücks mit oxydierender Reaktion, welches einem Gasschneidevorgang unterzogen wird,
durch ein lichtempfindliches Element zu erfassen, welches abhängig von der auf es auftreffenden Beleuchtung
eine Änderung in der Ausgangsspannung erzeugt, wobei die Änderung in der Ausgangsspan-
nung des lichtempfindlichen Elements verstärkt und zur Steuerung der Gasschneidevorrichtung verwendet
wird.
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist der Zwischenraum zwischen der Spitze der
Schneiddüse 10 und der Stahlplatte als Werkstück 8 10 mm, und der Abstand zwischen der Spitze der
Schneiddüse 10 und dem fotoelektrischen Element 22 ist 150 mm. Als fotoelektrisches Element 22 wird eine
Fotodiode fotoelektronischer Art verwendet, und die Leitungen 22' sind mit einem Oszillographen verbunden,
um eine Messung der Änderung der Spannung und damit der Helligkeit vorzusehen. Das Ergebnis
dieser Messung wird im folgenden erläutert werden.
Die gemessene Ausgangsspannung an dem Oszillographen wird zu Beginn der Vorbereitung des Gasschneidevorgangs,
nämlich beim Zünden und Einstellen der Vorwärmflamme Null sein, bis das Vorwärmen
an der Anfangskante der Stahlplatte tatsächlich besinnt. Die Span.iung wird leicht ansteigen, wenn die
Stirnfläche eine Zündtemperatur von etwa 950° C erreicht
hat, und sie zeigt einen beträchtlichen Anstieg im Zeitpunkt des Ausstoßens von Schneidsauerstoff
bei Γ" ginn des Schneidvorgangs, welcher eine sehr
starke oxydierende Reaktion bei einer Schmelztemperatur von etwa 1600° C und mehr bewirkt.
Fig. 5 ist ein Diagramm, welches einen typischen ZusammenhangzwischenderSchneidgeschwindigkeil
und der erfaßten und an einem Oszillographen beobachteten Spannung zeigt, wobei der Durchmesser des
Schneidsauerstoffs 1,3 mm und die Dicke der Stahlplatte 25 mm betrug. Es war praktisch kein Unterschied
zu beobachten, wenn sich der Zwischenraum ·5 zwischen der Spitze der Schneiddüsc und der Stahlplatte
im Bereich von 10 mm bis 80 mm hielt. Diese Tatsache beweist, daß das Erfassungsverfahren gemäß
der Erfindung eine hohe Genauigkeit der Erfassung über einen beträchtlichen Bereich der Höhe der
Schneiddüsc über dem Werkstück ergibt. Wenn der Schneidvorgang durch Fehlzünden unterbrochen
wird, um die Schneiddüse in eine Stellung gegenüber einem nicht geschmolzenen Teil der Stahlplatte zu
bringen, oder wenn der Schneidvorgang beendet wird a5
und keine oxydierende Reaktion mehr auftritt, nimmt die erfaßte Spannung plötzlich auf 0 mV ab.
Im Falle eines nicht vertikalen Schneidvorgangs wird die scheinbare Plattendicke für das Schneiden
durch die schräge Schneidnchtung etwas vergröBeri, 3=
und es läßt sich eine etwas höhere erfaßte Spannung beobachten. Auch zum Zeitpunkt eines Bohrvorgangs,
welcher in der Schneidtechnik allgemein als »Durchbruchvorgang« bekannt ist, zeigt die erfaßte
Spannung einen klaren und scheinbaren Anstieg zum Zeitpunkt des Beginns der oxydierenden Reaktion,
wenn der Vorwärmvorgang in den Bohrvorgang geändert wird. Das erfindungsgemäße Verfahren kann jedoch
in der Praxis ohne besondere Schwierigkeit ebenso in solchen Fällen angewendet werden.
Fig. 6 zeigt eine Darstellung eines tatsächlichen Oszillogramms, wie es beim Betrieb einer entsprechend
der Erfindung aufgebauten Vorrichtung beobachtet worden ist. Dieses Oszillogramm wurde aufgenommen
beim Schneiden einer Stahlplatte mit 25 mm Dicke und einer Schneiddüsenhöhe von 10 mm. Die
Ordinate des Oszillogramms stellt die von dem lichtempfindlichen Element 22 abgenommene erfaßte
Spannung dar. Eine Skaleneinheit entspricht etwa 100 mV. Die Abszisse des Oszillogramms stellt das so
Zeitintervall zum Ändern der Schneidgeschwindigkeit, wie zahlenmäßig angegeben, dar. Eine Skaleneinheit
entspricht etwa 5 Sekunden. Der Punkt »1« ist der Beginn des Vorwärmvorgangs. Wie aus dem
Oszillogramm zu erkennen, entspricht der Teil zwisehen dem Punkt »1« und dem Punkt »2« der Vorwärmbedingung.
Der Punkt »2«, in welchem eine Spitze der Ausgangsspannung auftritt, entspricht dem
Beginn des Schneidens durch Zuführen von Schneidsauerstoff auf den vorgewärmten Teil des Werkstücks.
Die tatsächliche Ausgangsspannung zeigt beträchtliche Schwankungen, sie kann jedoch durch Verwendung
einer geeigneten elektrischen Schaltung gemittelt werden. Die Zahlen 200, 400, 600, 800,
1000, 1000 < deuten an, daß die Schneiddüse mit einer Relativgeschwindigkeit von 200 mm/min,
400 mm/min ...1000 mm/min und über 1000 mm/ min bewegt wird. Der Punkt »3« deutet einen Punkt
an, in welchem die Flamme infolge zu hoher Relativgeschwindigkeit der Schneiddüse 10 ausgegangen ist.
Wie in dem Oszillogramm gezeigt, nimmt die Kurve in dem Punkt des Ausgehens der Flamme plötzlich auf
0 mV ab.
Fig. 7 ist ein Blockschaltbild, welches schematisch
eine Ausführungsform des Steuersystems unter Verwendung der erfaßten Ausgangsspannung gemäß der
Erfindung zeigt. In Fig. 7 sind der Brenner 7 und die Schneiddüse 10 Hauptteile einer Gasschneidevorrichtung,
wie sie im Zusammenhang mit Fig. 2 erläutert worden ist. Die erfaßte Ausgangsspannung des
fotoelektrischen Elements 22 wird über die Leitungen 22' im Ausgang des Elements einem Verstärker 32
zugeführt. In diesem Verstärker 32 wird die Ausgangsspannung verstärkt und dann einer Integrierschaltung
34 zugeführt, in welcher eine Wcllenformung zum Glätten der geringen Schwankungen der
Ausgangsspannung vorgenommen wird. Eine Schaltung 40 zur Fehlzündsteuerung ist mit der wellenformenden
Integrierschaltung 34 verbunden. Sollte ein Fehlzünden auftreten, welches ein plötzliches Abnehmen
der Ausgangsspannung auf 0 mV bewirkt, so betätigt die Schaltung 40 für die Fehlzündsteuerung Magnetsteuerventile
61, 63, 65 über Steuerschaltungen 60, 62, 64. Die Magnetsteuerventile sind in die Zuführungswege
des Schneidsauerstoffs, des Vorwärmsauerstoffs und des Brenngases eingeführt, welche der
Schneidvorrichtung jeweils über den Schlauch 17 bzw. die Vtrsorgungsschläuchc 19 und 21 von einem
Hauptspeicher 50 für Sauerstoff über Regler 54 und 56 und von einem Hauptspeicher 52 für Brennstoff
über einen Regler 58 zugeführt werden. Die Schaltung für die Fehlzündsteuerung gibt auch ein Befehlsignal
an eine Antriebssteuerschaltung 44 ab und hält die Bewegung der Hauptantriebsmotoren 46 und 48 an.
Die Schaltung für die Fehlzündsteuerung betätiet weiter
eine Alarmeinrichtung 42, um die Aufmerksamkeit des Bedienungspersonals zu wecken. Im Normalzustand
wird die Ausgangsspannung von der wellenformenden Integrierschaltung 34 einem Komparator
36 zugeführt, in welchem die Spannung mit Bezugsspannungen Vx und V2 verglichen werden. Diese Bezugsspannungen
können vorzugsweise so gewählt werden, daß sie den Werten entsprechend der oberen
und unteren Grenze einer geeigneten Schneidgeschwindigkeit entsprechen, z. B. 400 bis 600 mm/min.
Wenn die Ausgangsspannung die durch die Bezugsspannung V1 gesetzte obere Grenze überschreitet
oder die durch die Bezugsspannung V2 gesetzte untere
Grenze unterschreitet, wird einer Steuereinheit 38 eine Ausgangsspannung zugeführt, welche ihrerseits
die Antriebssteuerschaltung 44 betätigt, um die Antriebsgeschwindigkeit der Hauptantriebsmotoren 46
und 48 in dem oben erwähnten geeigneten Bereich zu halten.
Es ist zu bemerken, daß Fig. 7 nur eine mögliche Ausführungsform darstellt und daß die Erfindung
nicht auf diese besondere Schaltung beschränkt ist Viele Änderungen in der Steuerschaltung könner
durchgeführt werden.
Wie oben deutlich erläutert worden ist, zeigt die erfaßte Spannung gemäß der Erfindung eine bemerkenswerte
Änderung im Zeitpunkt einer Unterbrechung des Schneidvorgangs infolge möglichen Fehlzündens
oder im Zeitpunkt der Beendigung des Schneidvorgangs der Vorrichtung, wenn die oxydierende
Reaktion beendet wird, und sie zeigt weiter eine
beträchtliche Änderung bei einer Änderung der Schneidgeschwindigkeit während des Schneidvorgangs.
Entsprechend können durch Verwendung der von dem lichtempfindlichen Element abgenommene
Ausgangsspannungsabweichimg nach einer Verstärkung im*! einer geeigneten Verarbeitung die gewünschten
automatischen Steuervorgänge der Gas-
10
schneidevorrichtung, wie das Abschalten des Sauci Stoffs und des Brenngases, Anhalten der Gasschnei
devorrichtung und Geschwindigkeitsteuerung de Gasschneidevorrichtung bewirkt werden. Die Erfin
dung führt daher zu großen Vorteilen bei der Verbes scrung des Wirkungsgrades einer Gasschneidevor
richtung.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zum Steuern eines Gasschneidevorgangs über ein auf die Schneidflamme gerichtetes
fotoelektrisches Element, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Änderung der Helligkeit des Teils des Gasschneidens mit oxydierender Reaktion mit Hilfe des fotoelektrischen Elements
über den Weg des Schneidsauerstoffs von innen heraus erfaßt wird, wobei das fotoelektrische Element
eine sich kontinuierlich ändernde Ausgangsspannung im Ansprechen auf eine Änderung der
Beleuchtung erzeugt, und die die Änderung der Helligkeit darstellende so erhaltene Ausgangsspannung
zur kontinuierlichen Steuerung des Gasschneidevorgangs im Ansprechen auf die Ausgangsspar i ung benutzt wird.
2. Verfahren zum Steuern eines Gasschneidevorgangs nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der kontinuierlich gesteuerte Gasschneidevorgang angehalten wird, wenn durch eine
Ausgangsspannung Null ein Fehlzünden erfaßt wird.
3. Verfahren zum Steuern eines Gasschneidevorgangs nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Versorgung mit Schneidsauerstoff, Vorwärmsauerstoff und Brenngas automatisch angehalten wird, wenn durch eine
Ausgangsspannung NuI1 ein Tjhlzünden erfaßt
wird.
4. Verfahren zum Steuern ein s Gasschneidevorgangs nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidgeschwindigkeit durch Erfassen der Änderung der Ausgangsspannung innerhalb eines vorbestimmten Bereiches
kontinuierlich gesteuert wird.
5. Gasschneidevorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das fotoelektrische Element (22) über den Zuführungen (12, 15) für
den Schneidsauerstoff angeordnet ist, und daß eine Integrierschaltung (34) zum Erfassen einer
sich kontinuierlich ändernden elektrischen Ausgangsspannung des fotoelektrischen Elements
(22) und Einrichtungen (36. 38, 40, 44) zum kontinuierlichen Steuern vorgesehen sind.
6. Gasschneidevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das fotoelektrische
Element (22) ein Fototransistor ist.
7. Gasschneidevorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das fotoelektrische
Element (22) am oberen Ende des Brenners (7) angebracht und mit dem hell leuchtenden
Teil der Flamme über eine zentrale Bohrung (15) für den Schneidsauerstoff in dem
Brenner (7) und über einen in der Schneiddüse (10) des Brenners (7) vorgesehenen Kanal (12)
ausgerichtet ist.
8. Gasschneidevorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, gekennzeichnet durch einen
Brenner (7) und eine Schneiddüse (10) mit Kanälen (12, 13, 15, 16, 18, 20) für Schneidsauerstoff,
Vorwärmsauerstoff und Brenngas und ein derart auf dem Brenner (7) über den Kanal (12, 15) für
den Schneidsauerstoff mit der Schneidflamme ausgerichtetes fotoelcktrisches Element (22), daß
eine elektrische Ausgangsspannung proportional der Schneidgeschwindigkeit der Gasschneidevorrichtung
erzeugbar ist.
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |