DE4140524A1 - Fuellorgan fuer getraenkefueller mit einem gassperre aufweisendem fluessigkeitsventil - Google Patents
Fuellorgan fuer getraenkefueller mit einem gassperre aufweisendem fluessigkeitsventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Füllorgan der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 genannten Art.
Derartige Füllorgane bilden den heute üblichen Stand der
Technik. Üblicherweise ist dabei am Ventilkörper noch ein
nach unten in den Behälter ragendes Rückgasrohr vorgesehen,
durch das Gas aus dem Behälter entweicht und das, wenn sein
unteres Ende vom Füllpegel erreicht wird, das weitere
Austreten von rückströmendem Gas verhindert und somit die
Füllung stoppt. Es kann auch auf andere Weise, beispiels
weise mittels Sensoren, der Füllstand ermittelt und mit ei
nem Rückgasventil das Austreten des Gases unterbrochen wer
den.
Bei Füllorganen der gattungsgemäßen Art ist nach dem Füll
stopp durch Unterbrechen des Rückgasstromes das Flüssig
keitsventil noch über einen gewissen Zeitraum geöffnet, der
z. B. bei stehendem Getränkefüller sehr lang sein kann. Wäh
rend dieses Zeitraumes, bevor das Flüssigkeitsventil
schließt und weiterer Zustrom in den Behälter endgültig un
terbrochen wird, muß verhindert werden, daß Gas auf andere
Weise, beispielsweise am Flüssigkeitsventil vorbei auf
steigt und somit weiterhin Flüssigkeit nachströmen kann, da
dann der gewünschte Füllpegel im Behälter überschritten
würde.
Zu diesem Zweck ist bei gattungsgemäßen Füllorganen im Be
reich des Flüssigkeitsventiles eine Gassperre in Form einer
am Ventilkörper gelagerten Glocke vorgesehen. Die Glocke
kann mit Spalten gegenüber benachbarten Teilen angeordnet
und/oder mit Durchbrechungen ausgebildet sein, die geome
trisch derart ausgebildet sind, daß sie zwar Flüssigkeit
hindurchlassen, aufgrund der Oberflächenspannung aber den
Durchtritt von Gasblasen verhindern und somit die gewünsch
te Gassperrwirkung erzielen.
Ein derartiges Füllorgan ist aus der DE-PS 11 62 711 be
kannt. Hier ist die Glocke am Ventilkörper zu gemeinsamer
Höhenbewegung befestigt. Vorteilhaft daran ist die ständige
Bewegung der Glocke, die einen Selbstreinigungseffekt be
wirkt. Nachteilig hieran ist, dar der untere Rand der
Glocke bei der Abwärtsbewegung in die Schließstellung des
Ventilkörpers tief unter den Ventilsitz bewegt wird und so
mit eine tiefe Rinne außerhalb des Ventilsitzes erforder
lich ist.
Aus der DE-PS 27 27 723 ist weiterhin eine Konstruktion be
kannt, bei der die Glocke ortsfest am Füllorgan befestigt
ist. Damit werden die Nachteile der vorgenannten Konstruk
tion beseitigt. Die unübliche Konstruktionsweise schafft
aber ebenfalls Nachteile, beispielsweise dadurch, daß die
Glocke nicht mehr mit dem Ventilkörper montierbar ist sowie
dadurch, daß sie dauernd stillsteht und somit der
Selbstreinigungseffekt fehlt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin,
ein Füllorgan der eingangs genannten Art zu schaffen, bei
dem die Nachteile bei den bekannten Konstruktionen vermie
den werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des
Kennzeichnungsteiles des Anspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist die Glocke am Ventilkörper höhenbeweg
lich gelagert. In der Öffnungsstellung wird sie zwischen
den Anschlägen in definierter Höhenlage gehalten, so daß
ihr unterer Rand in erforderlicher Weise in definierter Hö
henlage über dem Ventilsitz stehen kann, beispielsweise mit
einem Ringspalt, der flüssigkeits- aber nicht gasdurchläs
sig ist und somit die erforderliche Gassperrwirkung entfal
tet. Da die Glocke höhenbeweglich auf dem Ventilkörper ge
lagert ist, muß sie nicht dessen volle Abwärtsbewegung bis
zur Schließstellung mitmachen, kann also beispielsweise be
reits dann auf dem Ventilsitz aufsetzen, wenn der Ventil
körper selbst noch eine größere Abwärtsbewegung bis zum Er
reichen des Ventilsitzes ausführen muß. Die Ventilkonstruk
tion gewinnt dadurch eine Reihe konstruktiver Möglichkei
ten, die bisher nicht vorhanden waren. Sie kann besser als
bisher hinsichtlich der Flüssigkeitsdurchströmbarkeit und
der Gassperrwirkung optimiert werden. Außerdem lädt sich
die Glocke als selbständiges nur lose geführtes Teil ko
stengünstiger, beispielsweise als Blechpreßteil, herstel
len. Die Montage der Glocke im Füllorgan kann in gewohnter
Weise nach Anbringen am Ventilkörper zusammen mit diesem
erfolgen. Sie wird außerdem ständig bewegt und reinigt sich
dadurch ständig selbst. Ferner läßt sich auf diese Weise
bei ansonsten einheitlicher Konstruktion des Füllorganes
sehr einfach die Gassperre den individuellen Anforderungen
eines Kunden anpassen.
Weiterhin vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 2
vorgesehen. Auf diese Weise wird die Glocke in der Öff
nungsstellung auf ihrem Umfang allseitig sicher gehalten,
und zwar unabhängig von ihrer Winkellage. Dadurch wird ihre
exakte Stellung zu Zwecken sicherer Gassperrwirkung sicher
gestellt.
Weiterhin vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 3
vorgesehen. Auf diese Weise kann die Glocke in kostengün
stiger Weise mit vielen Löchern versehen werden, die bei
gassperrender Größe den Flüssigkeitsdurchsatz erhöhen.
Weiterhin vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 4
vorgesehen. Auf diese Weise kann der die Durchbrechungen
der Glocke durchströmenden Flüssigkeit ein Drall um die
Ventilachse aufgeprägt werden, der bekanntlich zu ruhigem
Einströmen der Flüssigkeit in den zu füllenden Behälter von
Vorteil ist.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise im
Schnitt durch ein Füllorgan dargestellt.
Unter einer Öffnung eines Getränkevorratskessels 1 ist ein
Füllorgan 2 mit nicht dargestellten Mitteln befestigt. Der
Auslauf 3 des Füllorganes ist mit einer Dichtung 4 auf dem
Rand einer Flasche 5 abgedichtet.
Im Innenraum 6 des Füllorganes ist ein Ventilkörper 7 hö
henbeweglich angeordnet. Der Ventilkörper 7 ist nach oben
und nach unten mit einem Rückgasrohr 8 verlängert, dessen
Gaskanal den Ventilkörper 7 durchsetzt.
Der Ventilkörper 7 trägt einen Dichtring 9, der in der un
tersten Stellung des Ventilkörpers 7 in dichtender Anlage
auf dem Ventilsitz 10 des Füllorganes 2 liegt.
In der Figur sind Ventilkörper 7 und Rückgasrohr 8 jeweils
links bzw. rechts von der Mittellinie in unterschiedlichen
Betriebsstellungen dargestellt. Auf der rechten Seite ist
die Schließstellung dargestellt, in der der Ventilkörper 7
dichtend auf dem Ventilsitz 10 aufliegt. Auf der linken
Seite ist die Öffnungsstellung dargestellt, in der der Ven
tilkörper angehoben ist. Es sind nicht dargestellte Mittel
vorgesehen, die beispielsweise am nichtdargestellten oberen
Ende des Rückgasrohres 8 angreifen, um den Ventilkörper 7
zwischen den beiden dargestellten Betriebsstellungen zu be
wegen. Diese Mittel können beispielsweise aus einer bei
Gleichdruck öffnenden Feder bestehen oder aus von außen zu
betätigenden Hebeln.
Im Innenraum 6 des Füllorganes 2 ist ein Anschlagring 11
feststehend montiert, der an seiner unteren Ringfläche
einen Festanschlag 12 ausbildet. Am Ventilkörper 7 ist eine
nach oben weisende Ringfläche ausgebildet, die als Ventil
anschlag 13 dient. Die Öffnungsbewegung des Ventilkörpers
nach oben wird in der in der linken Hälfte der Figur darge
stellten Öffnungsstellung durch Anschlag des Ventilanschla
ges 13 gegen den Festanschlag 12 begrenzt.
Oberhalb des Ventilanschlages 13 ist auf dem Ventilkörper 7
eine Glocke 14 frei höhenbeweglich gelagert. Die Glocke 14
ist dazu in der Grundform eines Ringes mit einem großen in
neren Loch 27 ausgebildet, das mit Spiel auf dem Umfang des
Ventilkörpers 7 sitzt. Die Glocke ist im dargestellten Fall
mit einer Vielzahl von Löchern 15 versehen. Im bevorzugten
Ausführungsbeispiel ist sie aus einem Lochblech als Ring
ausgestanzt und in die dargestellte Glockenform gepreßt.
Wie der Vergleich der beiden Hälften der Figur zeigt, wird
die Glocke 14 in der links dargestellten Öffnungsstellung
zwischen dem Ventilanschlag 13 und dem Festanschlag 12 fest
eingespannt, wozu sie auf ihre Ober- und Unterseite ent
sprechend ausgebildete ringförmige Anschlagflächen auf
weist, und wird somit auf einer definierten Höhe gehalten,
in der sie mit dem dargestellten Abstand über dem Ventil
sitz steht. Dieser Abstand ergibt einen Spalt, der in einer
Größe von einigen Zehntel Millimetern derart gewählt ist,
daß Flüssigkeit hindurchfließen, aber keine Gasblasen hin
durchtreten können. Ebenso sind die Löcher 15 im erwähnten
Größenbereich eingestellt, daß sie ebenfalls Flüssigkeit
hindurchtreten lassen aber keine Gasblasen.
In der rechts dargestellten Schließstellung des Ventils ist
die Glocke 14 frei. Sie steht auf dem Ventilsitz auf und
muß nicht die gesamte Abwärtsbewegung des Ventilkörpers 7
mitmachen.
Der Ventilsitz ist zur Verdeutlichung einer Variante in den
beiden Hälften der Figur unterschiedlich dargestellt. Auf
der rechten Seite bildet der Ventilsitz 10 einen Siphon üb
licher Konstruktion aus, wobei die Glocke in den Kanal 16
des Siphons ragt.
Auf der linken Seite der Figur ist der Ventilsitz 10′ eben
ausgebildet, also ohne Ausbildung eines Siphons.
Die Wirkungsweise der dargestellten Konstruktion wird wie
folgt erläutert:
In der rechts dargestellten Schließstellung des Füllorganes
steht die Flüssigkeit aus dem Vorratskessel 1 im Innenraum
6 des Füllorganes oberhalb des geschlossenen Ventiles.
Jetzt kann an der Unterseite des Füllorganes eine neue Fla
sche 5 oder gegebenenfalls bei etwas anderer Gestaltung des
Füllorganes eine zu füllende Dose angesetzt werden.
Durch das Rückgasrohr 8 oder auf andere Weise wird, falls
es sich um karbonisierte Getränke handelt, der Behälter
vorgespannt. Sodann wird das Flüssigkeitsventil durch Heben
des Ventilkörpers 7 in die auf der linken Seite der Figur
dargestellte Öffnungsstellung geöffnet. Jetzt strömt (linke
Seite der Figur) Flüssigkeit durch die Löcher 15 der Glocke
14 bzw. durch den Spalt, der unter deren Rand ausgebildet
ist. Die Flüssigkeit strömt solange in die Flasche 5, bis
der Flüssigkeitsspiegel das untere Ende des Rückgasrohres 8
erreicht oder auf andere Weise, beispielsweise mittels
Sensoren, festgestellt wird. Durch Versperren des Rückgas
weges wird nun der Füllvorgang gestoppt. Da kein Gas mehr
aus der Flasche 5 entweichen kann, kann auch keine Flüssig
keit mehr in den Behälter strömen.
Gas aus dem nicht befüllten Kopfraum des Behälters und aus
dem Auslauf 3 könnte aber am noch geöffneten Flüssigkeits
ventil vorbei nach oben strömen. Dann würde weitere Flüs
sigkeit nach unten gelangen können.
Dies verhindert die als Gassperre dienende Glocke 14. Diese
läßt zwar durch ihre Öffnungen 15 und unter ihrem Rand hin
durch Flüssigkeit strömen, ist aber hinsichtlich Spaltgröße
und Lochdurchmesser so dimensioniert, daß kein Gas aufstei
gen kann. Die Flüssigkeit bleibt also solange gestoppt, bis
das Flüssigkeitsventil durch Abwärtsbewegung des Ventilkör
pers 7 geschlossen und damit der Flüssigkeitszulauf endgül
tig unterbrochen wird.
In einer nicht dargestellten Ausführungsvariante können die
Öffnungen 15 der Glocke 14 als drallerzeugende Durchbre
chungen ausgebildet sein, die die Flüssigkeit also nur mit
tangentialer Strömungskomponente durchtreten lassen. Wenn
beim Füllvorgang die Flüssigkeit diese drallerzeugenden
Durchbrechungen durchströmt, wird ihr ein Drall um die Ven
tilachse aufgeprägt. Die Flüssigkeit strömt dann kreisend
an der Wand des Auslaufes 3 und an der Wand der Flasche 5
abwärts. Dadurch wird die Einströmung in die Flasche be
ruhigt, was insbesondere bei stark schäumenden Flüssig
keiten von Vorteil ist.
Claims (4)
1. Füllorgan für Getränkefüller, mit einem nach Unterbre
chen des Rückgasstromes schließenden Flüssigkeitsven
til, das einen Ventilkörper aufweist, der zwischen
seiner unteren Schließstellung in Anlage am festste
henden Ventilsitz und seiner oberen Öffnungsstellung,
bei der er mit einem am Ventilkörper vorgesehenen Ven
tilanschlag gegen einen höhenfest stehenden Festan
schlag in Anlage kommt, höhenbeweglich gelagert ist,
sowie mit einer Gassperre in Form einer Glocke, die am
Ventilkörper gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Glocke (14) zwischen dem Ventilanschlag (13) und
dem Festanschlag (12) höhenbeweglich auf dem Ventil
körper (7) gelagert ist und im Eingriffsbereich der
Anschläge (12, 13) obere und untere Anlageflächen für
diese aufweist.
2. Füllorgan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschläge (12, 13) und die Anschlagflächen ring
förmig ausgebildet sind.
3. Füllorgan nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Glocke (14) als aus ei
nem Lochblech hergestelltes Stanz- und Preßteil ausge
bildet ist.
4. Füllorgan nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Glocke mit drallerzeu
gend ausgebildeten Durchbrechungen versehen ist.
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