DE4140303A1 - Verfahren zur herstellung von 4h-3,1-benzoxazin-4-onen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 4h-3,1-benzoxazin-4-onenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur
Herstellung von 4H-3,1-Benzoxazin-4-onen der allgemeinen Formel I
in der
R1 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Carboxyl, Sulfo, Nitro oder Halogen bezeichnet, R2 C1-C20-Alkyl, Phenyl oder Phenylalkyl mit 1 bis 4 C-Atomen in der Alkylgruppe bedeutet, wobei ein vorliegender Phenyl kern durch ein oder zwei C1-C4-Alkylgruppen, C1-C3-Halogen alkylgruppen, C1-C4-Alkoxygruppen, C1-C3-Halogenalkoxy gruppen, C1-C4-Alkylmercatogruppen, C1-C3-Halogenalkyl mercaptogruppen, Carboxylgruppen, Sulfogruppen, C1-C4-Alkyl sulfonylgruppen, C1-C3-Halogenalkylsulfonylgruppen, Nitro gruppen oder Halogenatome substituiert sein kann, und n für 1 oder 2 steht, durch Umsetzung von Anthranilsäure oder Anthranilsäurederivaten der allgemeinen Formel II
R1 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Carboxyl, Sulfo, Nitro oder Halogen bezeichnet, R2 C1-C20-Alkyl, Phenyl oder Phenylalkyl mit 1 bis 4 C-Atomen in der Alkylgruppe bedeutet, wobei ein vorliegender Phenyl kern durch ein oder zwei C1-C4-Alkylgruppen, C1-C3-Halogen alkylgruppen, C1-C4-Alkoxygruppen, C1-C3-Halogenalkoxy gruppen, C1-C4-Alkylmercatogruppen, C1-C3-Halogenalkyl mercaptogruppen, Carboxylgruppen, Sulfogruppen, C1-C4-Alkyl sulfonylgruppen, C1-C3-Halogenalkylsulfonylgruppen, Nitro gruppen oder Halogenatome substituiert sein kann, und n für 1 oder 2 steht, durch Umsetzung von Anthranilsäure oder Anthranilsäurederivaten der allgemeinen Formel II
mit Acylhalogeniden der allgemeinen Formel III
in der X Chlor oder Brom bezeichnet.
Man kann gemäß der Literaturstelle Chem. Ber. 35 (1902),
S. 3480-3485 (1) Anthranilsäure mit einem 2,4fachen Überschuß an
Benzoylchlorid umsetzen und 2-Phenyl-4H-3,1-benzoxazin-4-on in
einer Ausbeute von 62% erhalten. Ein Nachteil dieses Verfahrens
ist jedoch, daß pro Mol Anthranilsäure mehr als zwei Mol Benzoyl
chlorid verwendet werden müssen. Die entstehende Benzoesäure und
das Produkt sind nur aufwendig voneinander zu trennen, das Ver
fahren führt deshalb oft zu einem verunreinigten Produkt. Ein
weiterer Nachteil einer solchen Verfahrensweise bei der Über
tragung auf analoge Umsetzungen wäre, daß gerade bei Verwendung
schwer zugänglicher substituierter Benzoylchloride mindestens
1 Mol der entsprechend substituierten Benzoesäure als wertloses
Nebenprodukt verloren ginge.
In DE-A 35 14 183 (2) wird ein Verfahren zur Herstellung substi
tuierter 2-Phenyl-4H-3,1-benzoxazin-4-one beschrieben. Dazu
werden Anthranilsäuren in einem organischen mit wäßriger Alkali
lauge nicht mischbaren Lösungsmittel vorgelegt und jeweils mit
einer stöchiometrischen Menge wäßriger Alkalilauge und gleich
zeitig oder anschließend in Gegenwart eines Phasentransfer
katalystors mit einem Acylhalogenid versetzt; die gebildeten
N-Benzoylanthranilsäuren werden nach Entfernung des Wassers in an
sich bekannter Weise cyclisiert. Nachteilig ist hierbei, daß das
in der ersten Stufe notwendige Wasser durch Destillation bei
Normaldruck oder im Vakuum mühsam abgetrennt werden muß. Zur
Gewinnung des Produkts ist es außerdem notwendig, ausgefallenes
anorganisches Salz, z. B. NaCl, und etwaige unlösliche Verbin
dungen abzutrennen und restliches Lösungsmittel abzudestillieren,
um so das Endprodukt zu isolieren.
In EP-A 017 931 (3) wird die Herstellung von 4H-3,1-Benzoxazin-4-
onen aus Anthranilsäuren und Acylhalogeniden in einem inerten
organischen Lösungsmittel bei einer Temperatur von 0 bis 60°C,
gemäß den aufgeführten Beispielen höchstens bei 30°C, gegebenen
falls in Anwesenheit von Basen als Säureakzeptoren beschrieben.
In den dort aufgeführten Beispielen wurde jedoch in keinem Fall
auf die Zugabe einer äquimolaren Menge an Base, bezogen auf das
Acylhalogenid, verzichtet. Das als Zwischenprodukt gebildete
Säureamid wird durch Behandeln mit wäßriger Salzsäure und durch
Extraktion aus der organischen Lösung mit wäßriger Alkalilauge
und nachfolgendes Ansäuren gereinigt, getrocknet und mit einem
wasserentziehenden Mittel cyclisiert; es schließt sich eine
nochmalige Wasserwäsche an. Diese komplizierte Verfahrensweise
mit dem Auftreten eines trockenen, staubenden Zwischenproduktes
und der aufwendigen Aufarbeitung ist für fortlaufend betriebene
Verfahrensweise wenig geeignet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es somit, ein einfaches,
effizientes und wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung der
2-Phenyl-4H-3,1-benzoxazin-4-one I bereitzustellen, welches auch
in den technischen Maßstab problemlos übertragbar ist.
Demgemäß wurde das eingangs definierte Verfahren gefunden,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Anthranilsäure II
mit einer stöchiometrischen Menge des Acylhalogenids III ohne
Basenzusatz bei 60 bis 200°C in einem organischen Lösungsmittel
umsetzt und die gebildete N-Benzoylanthranilsäure-Zwischenstufe
ohne vorherige Isolierung in an sich bekannter Weise cyclisiert.
Als Acylhalogenide III kommen Acylbromide (X = Br) und vor allem
Acylchloride (X = Cl) in Betracht.
Als Reste R1, die am Benzkern des heterocyclischen Systems I in
5-, 6-, 7- und/oder 8-Position stehen können, kommen neben
Wasserstoff in Betracht:
- - C1-C4-Alkylgruppen wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl,
- - C1-C4-Alkoxygruppen wie Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, iso-Propoxy, n-Butoxy, iso-Butoxy, sec.-Butoxy, tert.-Butoxy und Methylendioxy,
- - Carboxylgruppen, welche zweckmäßigerweise als freie Säuren vorliegen sollten,
- - Sulfogruppen, welche zweckmäßigerweise als freie Säure vorliegen sollten,
- - Nitrogruppen und
- - Halogenatome wie Fluor, Chlor und Brom.
Bevorzugt werden für R1 Methylgruppen, Methoxygruppen, Halogen
atome und insbesondere Wasserstoff allein.
Die Anzahl n der Reste R1 beträgt 2 oder vorzugsweise 1.
Als Reste R2 in der 2-Position des Benzoxazin-4-on-Systems kommen
in Betracht:
- - Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, n-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, iso-Nonyl, n-Decyl, n-Undecyl, n-Dodecyl, n-Tridecyl, iso-Tridecyl, n-Tetradecyl, n-Pentadecyl, n-Hexadecyl, n-Heptadecyl, n-Octadecyl oder n-Eicosyl,
- - Phenyl und
- - Phenylalkyl mit 1 bis 4 C-Atomen in der Alkylgruppe, z. B. Benzyl, 2-Phenylethyl, 3-Phenylpropyl oder 4-Phenylbutyl.
Ein vorliegender Phenylkern im Rest R2 kann durch zwei oder
vorzugsweise einen der folgenden Reste in der o-, m- oder
p-Position substituiert sein:
- - C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl oder tert.-Butyl,
- - C1-C3-Halogenalkyl wie Chlormethyl, Dichlormethyl, Trichlor methyl oder Trifluormethyl,
- - C1-C4-Alkoxy wie Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, iso-Propoxy, n-Butoxy, iso-Butoxy, sec.-Butoxy, tert.-Butoxy oder Methylendioxy,
- - C1-C3-Halogenalkoxy wie Difluormethoxy, Trifluormethoxy, Chlordifluormethoxy, 1,1,2,2-Tetrafluorethoxy oder 1,1,2-Trifluor-2-chlorethoxy,
- - C1-C4-Alkylmercapto wie Methylmercapto, Ethylmercapto, n-Propylmercapto oder n-Butylmercapto,
- - C1-C3-Halogenalkylmercapto wie Difluormethylmercapto, Trifluormethylmercapto, Chlordifluormethy1mercapto oder 1,1,2,2-Tetrafluorethylmercapto,
- - Carboxy, zweckmäßigerweise als freie Säure,
- - Sulfo, zweckmäßigerweise als freie Säure,
- - C1-C4-Alkylsulfonyl wie Methylsulfonyl, Ethylsulfonyl, n-Propylsulfonyl oder n-Butylsulfonyl,
- - C1-C3-Halogenalkylsulfonyl wie Chlormethylsulfonyl oder Trifluormethylsulfonyl,
- - Nitro oder
- - Halogen wie Fluor, Chlor oder Brom.
Bevorzugt werden für R2 folgende Reste:
- - geradkettiges oder verzweigtes C1-C4-Alkyl, insbesondere Methyl,
- - unsubstituiertes Phenyl,
- - durch C1-C4-Alkyl, insbesondere durch Methyl substituiertes Phenyl,
- - durch C1-C3-Halogenalkyl substituiertes Phenyl,
- - durch C1-C4-Alkoxy, insbesondere durch Methoxy substitu iertes Phenyl,
- - durch C1-C3-Halogenalkoxy substituiertes Phenyl,
- - durch C1-C3-Halogenalkylmercapto substituiertes Phenyl,
- - durch C1-C4-Alkylsulfonyl, insbesondere durch Methylsulfonyl substituiertes Phenyl,
- - durch C1-C3-Halogenalkylsulfonyl substituiertes Phenyl,
- - durch Nitro substituiertes Phenyl und
- - durch Halogen substituiertes Phenyl.
Die Umsetzung der Anthranilsäuren II mit dem Acylhalogenid III
wird bei einer Temperatur von 60 bis 200°C, vorzugsweise 80 bis
180°C, insbesondere 100 bis 150°C durchgeführt. Bei Temperaturen
unter 60°C kann nur ein unvollständiger Umsatz erzie1t werden,
bei Temperaturen über 200°C ist der Anteil der Neben- und Zerset
zungsprodukte zu groß.
Als organisches Lösungsmittel, das zweckmäßigerweise gegenüber
den Reaktanden inert sein sollte, eignen sich vor allem:
- - aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Hexan, Heptan, Cyclohexan, Petrolether, Benzin, Ligroin, Toluol, Ethylbenzol, o-, m- und p-Xylol, Cumol, Naphthalin oder Diphenyl,
- - Halogenkohlenwasserstoffe, insbesondere chlorierte Kohlen wasserstoffe, z. B. Tetrachlormethan, 1,2-Dichlorethan, 1,1,1- und 1,1,2-Trichlorethan, Chlorbenzol, o-, m- und p-Dichlorbenzol oder o-, m- und p-Chortoluol,
- - Nitrokohlenwasserstoffe, z. B. Nitrobenzol, Nitroethan oder o-, m- und p-Chlornitrobenzol,
- - aliphatische und aromatische Ether, z. B. Di-n-propylether, Diisopropylether, Tetrahydrofuran, Dioxan oder Diphenyl ether,
- - Carbonsäureester, z. B. Essigsäureethylester, Essigsäure-n propylester, Essigsäure-n-butylester, Essigsäureisobutyl ester, Buttersäureethylester, Acetessigsäureethylester, Ethylenglykolbutyletheracetat oder Benzoesäuremethylester,
- - Carbonsäureamide, z. B. Formamid, Acetamid oder Dimethyl formamid.
Auch Mischungen der genannten organischen Lösungsmittel können
eingesetzt werden.
Zweckmäßigerweise verwendet man das organische Lösungsmittel in
einer Menge von 300 bis 3000 Gew.-%, vorzugsweise 1000 bis
1800 Gew.-%, bezogen auf die Menge der eingesetzten Anthranil
säure II.
Unter Umsetzung der Anthranilsäuren II mit einer stöchiometri
schen Menge des Acylhalogenids III ist zu verstehen, daß im
Idealfall II und III im Molverhältnis 1:1 umgesetzt werden. Da
aber das in der Regel hochreaktive Acylhalogenid III zu Neben
reaktionen neigt, beispielsweise mit Spuren von Feuchtigkeit,
oder aber noch so stark unter den vorgegebenen Reaktionsbedin
gungen flüchtig ist, daß geringe Anteile aus dem Reaktionsgemisch
in die Gasphase übertreten, ist ein geringer Überschuß an III,
etwa bis zu einem Molverhältnis für II:III von 1:1,2, vorzugs
weise von 1:1,05, zweckmäßig.
Vorteilhaft wird das Verfahren so durchgeführt, daß man über
einen Zeitraum von ca. 30 bis 180 min in der Regel bei Normal
druck das Acylhalogenid III zur Anthranilsäure II, die sich teils
gelöst, überwiegend aber suspendiert im organischen Lösungsmittel
befindet, zulaufen läßt. Nach ca. 3 bis 8 h Nachreaktionszeit ist
die Umsetzung zur N-Benzoylanthranilsäure-Zwischenstufe beendet.
Zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit erweist es sich als
vorteilhaft, Stickstoff oder ein anderes inertes Gas durch die
Reaktionsllsung zu leiten. Der bei der Umsetzung entstehende
gasförmige Halogenwasserstoff kann durch übliche Wäscher absor
biert werden.
Der zweite Reaktionsschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens, die
Cyclisierung der N-Benzoylanthranilsäure-Zwischenstufe unter
Wasserabspaltung zum Endprodukt I, wird ohne vorherige Isolierung
dieser Zwischenstufe durchgeführt. Hierzu verwendet man ein
übliches wasserentziehendes Cyclisierungsmittel, das auch aus
wirtschaftlicher Sicht vorteilhaft sein sollte.
Als derartige Cyclisierungsmittel kommen vor allem in Betracht:
- - symmetrische und gemischte Carbonsäurenahydride, z. B. Essig säureanhydrid, Propionsäureanhydrid, Buttersäureanhydrid, Ameisensäure-essigsäure-anhydrid, Ameisensäure-propionsäure anhydrid oder Essigsäure-propionsäure-anhydrid,
- - Orthoester von Carbonsäuren, z. B. Trimethylorthoformiat oder Triethylorthoformiat,
- - Säurehalogenide, z. B. Phosgen, Thionylchlorid, Sulfuryl chlorid, Phosphoroxytrichlorid oder Acetylchlorid,
- - Phosphorhalogenide, z. B. Phosphortrichlorid, Phosphor tribromid, Phosphorpentachlorid oder Phosphorpentabromid,
- - Dicyclohexylcarbodiimid.
Auch Mischungen der genannten Cyclisierungsmittel können
eingesetzt werden.
Besonders vorteilhaft lassen sich Phosgen, Phosphoroxytrichlorid,
Phosphortrichlorid, Phosphorpentachlorid und vor allem Thionyl
chlorid und Essigsäureanhydrid verwenden.
Für die Cyclisierungsreaktion benötigt man üblicherweise die
1- bis 10fache, insbesondere 1- bis 3fache molare Menge an
Cyclisierungsmittel, bezogen auf eingesetzte Anthranilsäure II.
Man arbeitet normalerweise bei Normaldruck und bei Temperaturen
von 40 bis 150°C, je nach verwendetem Cyclisierungsmittel. Im
Fall eines Säurehalogenids benötigt man in der Regel zunächst 20
bis 80°C und rührt dann bei 130 bis 150°C bis zum Ende der
Gas- und Wasserabspaltung 1 bis 3 h nach. Falls ein gasförmiges
Säurehalogenid, z. B. Phosgen, gewählt wird, kann man auch gleich
bei 50 bis 110°C arbeiten und anschließend die Temperatur auf 130
bis 150°C steigern.
Bei der Cyclisierung unter Wasserabspaltung geht der Säureamid
charakter der Zwischenstufe verloren und es tritt, wenn ein
geeignetes organisches Lösungsmittel als Suspensionsmittel
verwendet wurde, Lösung ein.
Zur Isolierung des Endprodukts I wird das organische Lösungs
mittel zweckmäßigerweise abdestilliert und anschließend das
Endprodukt beispielsweise durch Destillation oder Kristallisation
in einem geeigneten Lösungsmittel gereinigt. Man erhält so
4H-3,1-Benzoxazin-4-one I in Reinheiten über 98%.
Beide Reaktionsschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens können
sowohl in diskontinuierlicher Fahrweise, beispielsweise in
Rührkesseln, oder in kontinuierlicher Fahrweise, beispielsweise
in Rohrreaktoren oder Rührkesselkaskaden, durchgeführt werden.
Die erhaltenen Verbindungen I können gewünschtenfalls nach den
üblichen Methoden konfektioniert werden, beispielsweise durch
Granulieren aus der Schmelze durch Extrudieren oder Versprühen.
Verwendet man unsubstituierte Anthranilsäure und als Acylhalo
genid Benzoylchlorid als Ausgangsstoffe, so kann der Reaktions
verlauf durch das folgende Formelschema wiedergegeben werden:
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet es, 4H-3,1-Benzoxazin-
4-one I in einfacher, effizienter und wirtschaftlich günstiger
Weise herzustellen. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich
sowohl für den Labormaßstab als auch für den technischen Maßstab.
Das Produkt wird in hinreichend reiner Form und in ausreichend
hoher Ausbeute erhalten.
Die 4H-3,1-Benzoxazin-4-one I stellen wichtige Verbindungen für
verschiedenste Einsatzgebiete dar, z. B. als Pflanzenschutzmittel,
Arzneimittel, Waschmitteladditive oder UV-Stabilisatoren. So
können Verbindungen I mit Halogen, Methyl oder Methoxy für R1 und
Halogenphenyl, Halogenalkylphenyl, Halogenalkoxyphenyl,
Halogenalkylmercaptophenyl oder Halogenalkylsulfonylphenyl mit
jeweils 1 bis 3 C-Atomen in der Alkylgruppe für R2 als selektiv
wirkende Herbizide verwendet werden. Bestimmte 2-substituierte
4H-3,1-Benzoxazin-4-one eignen sich als Kaltbleichaktivatoren in
Waschmitteln.
16,4 g (0,12 mol) Anthranilsäure wurden in 100 ml Ethylenglykol
butyletheracetat suspendiert, langsam auf 130°C erwärmt und
anschließend wurden innerhalb von 20 min 17,7 g (0,126 mol)
Benzoylchlorid in die Lösung getropft. Während des Eintropfens
und der Nachrührzeit wurde ein kräftiger Stickstoffstrom durch
die Lösung geleitet. Zur Vervollständigung der Umsetzung wurde
5 h bei 130°C nachgerührt. Zur Cyclisierung wurde auf 60°C ab
gekühlt, 15 g (0,126 mol) Thionylchlorid wurden zugefügt, es
wurde auf 130°C erwärmt und noch eine weitere Stunde bei 130°C
gerührt. Nach beendeter Reaktion wurde das Lösungsmittel im
Wasserstrahlvakuum abdestilliert und das Rohprodukt bei
160°C/l mbar destillativ gereinigt. Es wurden 24,35 g 2-Phenyl-
4H-3,1-benzoxazin-4-on (entsprechend einer Ausbeute von 91%,
bezogen auf eingesetzte Anthranilsäure) in Form eines farblosen
Öls, das beim Abkühlen kristallisierte, erhalten; der Schmelz
punkt betrug 123°C.
16,4 g (0,12 mol) Anthranilsäure wurden in 130 ml Ethylenglykol
butyletheracetat suspendiert. Es wurde langsam auf 130°C erwärmt
und anschließend wurden innerha1b von 20 min 19,5 g (0,126 mol)
m-Methylbenzoesäurechlorid in die Lösung getropft. Während des
Eintropfens und der Nachrührzeit wurde ein kräftiger Stickstoff
strom durch die Lösung geleitet. Zur Vervollständigung der
Umsetzung wurde 5 h bei 130°C nachgerührt. Zur Cyclisierung wurde
auf 60°C abgekühlt und 15 g (0,126 mol) Thionylchlorid wurden
zugefügt, es wurde auf 130°C erwärmt und noch eine weitere Stunde
bei 130°C gerührt. Das Lösungsmittel wurde nach beendeter
Reaktion im Wasserstrahlvakuum abdestilliert und das Rohprodukt
aus Ethanol kristallisiert. Man erhielt 25,3 g m-Methylphenyl-
4H-3,1-benzoxazin-4-on (entsprechend einer Ausbeute von 89%,
bezogen auf eingesetzte Anthranilsäure) in Form von farblosen
Kristallen vom Schmelzpunkt 121°C.
Ausgehend von 16,4 g (0,12 mol) Anthranilsäure, 22,l g
(0,126 mol) m-Chlorbenzoylchlorid und 15 g (0,126 mol) Thionyl
chlorid erhielt man in Analogie zu der in Beispiel 2 beschriebe
nen Arbeitsweise 26,9 g m-Chlorphenyl-4H-3,1-benzoxazin-4-on
(entsprechend einer Ausbeute von 87%, bezogen auf eingesetzte
Anthranilsäure) in Form von farblosen Krista1len vom Schmelzpunkt
157°C.
20,6 g (0,15 mol) Anthranilsäure wurden in 400 ml 1,2-Dichlor
ethan suspendiert und auf 60°C erwärmt. Man tropfte innerhalb von
20 min 23,2 g (0,155 mol) Benzoylchlorid hinzu und ließ 5 h bei
60°C nachrühren. zur Cyclisierung wurden 21,4 g (0,155 mol)
Thionylchlorid zugefügt und es wurde 1 h unter Rückfluß gerührt,
das Lösungsmittel abdestilliert und das Rohprodukt bei
160°C/l mbar destilliert. Die Ausbeute an 2-Phenyl-4H-3,1-benz
oxazin-4-on betrug 15,7 g (entsprechend einer Ausbeute von 47%,
bezogen auf eingesetzte Anthranilsäure).
Das vorliegende Vergleichsbeispiel wurde gemäß (3) durchgeführt,
wobei allerdings keine Base als Säureakzeptor mitverwendet wurde.
Auch wurde keine Isolierung der Zwischenstufe vorgenommen.
Trotzdem ist klar zu erkennen, daß in dem im Vergleich zum
erfindungsgemäßen Verfahren niedrigerem Temperaturbereich eine
wesentlich schlechtere Ausbeute erzielt wird.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von 4H-3,1-Benzoxazin-4-onen der
allgemeinen Formel I
in der
R1 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Carboxyl, Sulfo, Nitro oder Halogen bezeichnet,
R2 C1-C20-Alkyl, Phenyl oder Phenylalkyl mit 1 bis 4 C-Atomen in der Alkylgruppe bedeutet, wobei ein vorliegender Phenylkern durch ein oder zwei C1-C4-Alkylgruppen, C1-C3-Halogenalkylgruppen, C1-C4-Alkoxygruppen, C1-C3-Halogenalkoxygruppen, C1-C4-Alkylmercatogruppen, C1-C3-Halogenalkyl mercaptogruppen, Carboxylgruppen, Sulfogruppen, C1-C4-Alkylsulfonylgruppen, C1-C3-Halogenalkylsulfonyl gruppen, Nitrogruppen oder Ha1ogenatome substituiert sein kann, und
n für 1 oder 2 steht,
durch Umsetzung von Anthranilsäure oder Anthranilsäure derivaten der allgemeinen Formel II mit Acylhalogeniden der allgemeinen Formel III in der X Chlor oder Brom bezeichnet,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Anthranilsäure II mit einer stöchiometrischen Menge des Acylhalogenids III ohne Basenzusatz bei 60 bis 200°C in einem organischen Lösungs mittel umsetzt und die gebildete N-Benzoylanthranilsäure- Zwischenstufe ohne vorherige Isolierung in an sich bekannter Weise cyclisiert.
R1 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Carboxyl, Sulfo, Nitro oder Halogen bezeichnet,
R2 C1-C20-Alkyl, Phenyl oder Phenylalkyl mit 1 bis 4 C-Atomen in der Alkylgruppe bedeutet, wobei ein vorliegender Phenylkern durch ein oder zwei C1-C4-Alkylgruppen, C1-C3-Halogenalkylgruppen, C1-C4-Alkoxygruppen, C1-C3-Halogenalkoxygruppen, C1-C4-Alkylmercatogruppen, C1-C3-Halogenalkyl mercaptogruppen, Carboxylgruppen, Sulfogruppen, C1-C4-Alkylsulfonylgruppen, C1-C3-Halogenalkylsulfonyl gruppen, Nitrogruppen oder Ha1ogenatome substituiert sein kann, und
n für 1 oder 2 steht,
durch Umsetzung von Anthranilsäure oder Anthranilsäure derivaten der allgemeinen Formel II mit Acylhalogeniden der allgemeinen Formel III in der X Chlor oder Brom bezeichnet,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Anthranilsäure II mit einer stöchiometrischen Menge des Acylhalogenids III ohne Basenzusatz bei 60 bis 200°C in einem organischen Lösungs mittel umsetzt und die gebildete N-Benzoylanthranilsäure- Zwischenstufe ohne vorherige Isolierung in an sich bekannter Weise cyclisiert.
2. Verfahren zur Herstellung von 4H-3,1-Benzoxazin-4-onen I
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umset
zung der Anthranilsäuren II mit den Acylhalogeniden III bei
einer Temperatur von 80 bis 180°C vornimmt.
3. Verfahren zur Herstellung von 4H-3,1-Benzoxazin-4-onen I
nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Cyclisierungsmittel für die Cyclisierung der gebildeten
N-Benzoylanthranilsäure-Zwischenstufe Phosgen, Phosphoroxy
trichlorid, Phosphortrichlorid, Phosphorpentachlorid,
Thionylchlorid oder Essigsäureanhydrid oder Mischungen
hieraus verwendet.
Priority Applications (2)
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