DE4139437A1 - Verfahren zum herstellen von klebverbindungen zwischen wickelkoerpern fuer elektrische bauelemente und deren anschlussdraehten - Google Patents
Verfahren zum herstellen von klebverbindungen zwischen wickelkoerpern fuer elektrische bauelemente und deren anschlussdraehtenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Kleb
verbindungen zwischen stirnseitig mit Sacklöchern ausgebilde
ten, insbesondere zylinderähnlichen, Wickelkörpern für elek
trische Bauelemente wie HF-, UKW-Drosseln und dergleichen, und
in diese Sacklöcher eingeführten Enden axialer Anschlußdrähte
durch dosierte Mengen eines Klebers.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE 30 38 630 C2 bekannt.
Bei dem bekannten Verfahren werden die Anschlußdrähte zunächst
in die stirnseitigen Sacklöcher eingeführt, worauf dosierte
Mengen eines Klebers auf den Anschlußdrähten abgestreift wer
den. Der lösungsmittelfreie Einkomponentenkleber, dessen Vis
kosität etwa 10² bis 10³ Pas beträgt wird unter Erwärmung durch
die Wirkung der Oberflächenspannung in die Sacklöcher des Bau
elementekörpers gezogen. Im Übergangsbereich zwischen Anschluß
draht und Bauelementekörper verbleibt nach Aushärtung ein Kle
berpegel, was für viele Anwendungsfälle nicht erwünscht ist.
Zur Vermeidung dieses unerwünschten Kleberkegels ist in der
DE 37 21 178 A1 vorgeschlagen worden, daß vor dem Einführen
des Anschlußdrahtes in das Sackloch auf das Endteil einer Na
del flüssiges aushärtbares Klebemittel aufgebracht und das
Endteil der Nadel in das Sackloch eingeführt wird, so daß un
ter der Wirkung von Adhäsionskräften das Klebemittel in das
Sackloch gesaugt wird. Anschließend wird das Endteil des An
schlußdrahtes in das Sackloch eingeführt und das Klebemittel
unter Wärmeeinwirkung ausgehärtet. Insbesondere wenn das Sack
loch am stirnseitigen Ausgang eine konische Verbreiterung be
sitzt, erhält man mit diesem Verfahren eine Klebverbindung,
ohne daß ein Kleberkegel entsteht. Die Durchführung dieses Ver
fahrens setzt jedoch eine aufwendige Vorrichtung voraus, so
daß die Herstellung der, als Massenartikel gefertigten, elek
trischen Bauelemente verteuert wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren anzugeben,
bei dem die in die Sacklöcher der Trägerkörper eingeklebten
Anschlußdrähte bei der nachfolgenden Bewicklung der Träger
körper mit Wickeldraht und Verlötung der Wickeldrähte mit den
Anschlußdrähten sich nicht lockern oder durchhängen oder sich
sonst in ihrer Lage verändern, bei dem der Kleber der thermi
schen Beanspruchung beim Verlöten der Wickeldrähte mit den An
schlußdrähten standhält, bei dem die Klebeverbindung eine so
große mechanische Festigkeit besitzt, daß sie den Normwerten
in Bezug auf Drahtabzugsfestigkeit gewachsen ist und bei dem
die Herstellung der Verbindung in kurzer Taktzeit und automa
tisch erfolgen kann.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangsgenannten Verfahren erfin
dungsgemäß dadurch gelöst, daß ein hochwarmfester Einkomponen
tenkleber auf geprägte Enden der Anschlußdrähte aufgebracht
wird, daß die Anschlußdrähte anschließend in die Sacklöcher
eingedrückt werden und daß nachfolgend der Kleber durch Wärme
strahlung ausgehärtet wird.
Zweckmäßige Ausgestaltungen des Verfahrens bestehen darin, daß
die Wickelkörper vor dem Eindrücken der Anschlußdrähte erwärmt
werden, und daß Wickelkörper verwendet werden, bei denen die
Sacklöcher am stirnseitigen Ausgang in an sich bekannter Weise
eine konische Verbreiterung besitzen.
Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der folgenden Ausfüh
rungsbeispiele erläutert.
In der dazugehörenden Zeichnung zeigen
Fig. 1 bis 4 einzelne Verfahrensschritte beim Bedrahten und
Fig. 5 bis 7 einen Anschlußdraht.
In Fig. 1 ist das Schnittbild eines Wickelkörpers 1 in Teil
ansicht, z. B. eines Ferritkörpers für HF-Drosseln dargestellt.
Der Wickelkörper 1 besitzt an seinen stirnseitigen Enden (von
denen in den Fig. 1 bis 4 nur ein Ende dargestellt ist)
Sacklöcher 2, die an ihrem stirnseitigen Ausgang eine konische
Verbreiterung 3 besitzen. Der Anschlußdraht 4 besitzt an dem
Ende, das in den Wickelkörper 1 eingeführt werden soll, eine
Prägung 5, die in den Fig. 1 bis 4 nur schematisch angedeutet
ist und die anhand der Fig. 5 bis 7 näher erläutert wird.
Gemäß Fig. 2 wird auf das geprägte Ende 5 des Anschlußdrahtes 4
ein Kleber 6 aufgebracht, wobei gleichzeitig der Wickelkörper
1 angewärmt wird.
Beim Verfahrensschritt nach Fig. 3 wird der Anschlußdraht 4 an
den Wickelkörper 1 herangeführt, so daß sich der Kleber 6 er
wärmt.
In Fig. 4 ist dargestellt, wie der Anschlußdraht 4 in das Sack
loch 2 des Wickelkörpers 1 vollständig eingedrückt ist, wobei
sich der Kleber 6 verteilt. Anschließend an diesen Verfahrens
schritt wird der Kleber 6 ausgehärtet, so daß eine feste Ver
bindung zwischen Anschlußdraht 4 und Wickelkörper 1 herge
stellt ist. Wie insbesondere der Fig. 4 zu entnehmen ist, ragt
kein Kleberkegel über die Kanten des Wickelkörpers 1 heraus.
In den Fig. 5 bis 7 sind verschiedene Ansichten eines Anschluß
drahtes 4 dargestellt. Das Ende 5 des Anschlußdrahtes 4 ist
dabei derart geprägt, daß einerseits ein ausreichender Preß
sitz im Sackloch 2 des Wickelkörpers 1 gewährleistet wird und
andererseits Räume zur Aufnahme des Klebers vorhanden sind.
Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, daß das geprägte En
de 5 einen dreieckigen Querschnitt besitzt, wie die Darstel
lung in Fig. 6 zeigt. Ferner erfolgt die Prägung des Endes 5
beispielsweise in der Weise, daß zunächst das Ende 5 einen
größeren Durchmesser als der Anschlußdraht 4 besitzt und dann
einen flachgedrückten Übergangsbereich 7 aufweist. Die Abmes
sungen der Sacklöcher 2 in den Wickelkörpern 1 und der An
schlußdrähte 4 sind so aufeinander abgestimmt, daß die Form
und die maßgeblichen Toleranzen es gestatten, die entsprechend
geprägten Anschlußdrähte 4 in die Sacklöcher 2 der Wickelkör
per 1 einzupressen. Insbesondere sind die Anschlußdrähte so
geprägt, daß sie in Toleranzen gefertigt werden können, wie
sie für einen Preßsitz erforderlich sind, eine Prägeform auf
weisen, die geeignet ist, sich den Toleranzen der Sacklöcher 2
der Wickelkörper 1 anzupassen, durch das Einpressen vor dem
Aushärten des Klebers 6 bereits vorgefestigt und zentriert
sind und eine für das Einkleben ausreichende Klebermenge auf
nehmen können.
Zur waagrechten Montage der mit Kleber 6 benetzten Anschluß
drähte 4 in die Sacklöcher 2 werden vorzugsweise die Wickelkör
per 1 vor dem Einführen der Anschlußdrähte 4 so erwärmt, daß
nach der Benetzung der Wickelkörper 1 durch den Kleber 6 eine
Aktivierung des Klebers 6 durch Herabsetzung der Oberflächen
spannung und Viskosität in der Weise erfolgt, daß sich der
Kleber 6 mühelos in die Sacklöcher 2 zwischen geprägtem Ende 5
des Anschlußdrahtes 4 und Wandung des Sackloches 2 hineinzieht
und die Anschlußdrähte 4 außerhalb der Sacklöcher 2 kleberfrei
sind. Besonders günstig hierfür ist es, wenn die stirnseitigen
Enden der Sacklöcher 2 eine konische Verbreiterung 3 aufweisen.
Die Anschlußdrähte 4 werden vor dem Einführen in die Sacklö
cher 2 in Spannzangen so aufgenommen, daß sie beim Einstau
chen nicht knicken und nach dem Einstauchen zentrisch zen
triert sitzen.
Nach der Montage der Anschlußdrähte 4 in die Wickelkörper 1
erfolgt die Aushärtung des Klebers 6, z. B. durch thermische
Strahlung. Anschließend erfolgt die Herstellung des elektri
schen Bauelements, indem der Wickelkörper 1 mit Wickeldräh
ten (Durchmesser bevorzugt bis 0,63 mm) bewickelt wird, und
die Wickeldrähte mit den Anschlußdrähten verlötet werden.
Der Herstellungsprozeß läßt sich automatisieren, wozu eine
Schneid- und Prägevorrichtung vorgesehen sind, die den An
schlußdrähten die erforderliche Länge und Form geben. Die An
schlußdrähte werden anschließend an ein Transportrad überge
ben, welches die Anschlußdrähte mit der geprägten Seite in ein
niveaugeregeltes Klebeband eintaucht bzw. durchschleppt oder
aber den Kleber mittels Bürste, Scheibe, Schwall oder Dosier
gerät mengengeregelt auf die geprägte Seite aufbringt. Das
Transportrad wird sodann weitergedreht und die geprägten, mit
Kleber benetzten Anschlußdrähte beidseitig und gleichzeitig in
die Sacklöcher der mittlerweile positionsgenau herangeführten,
angewärmten Wickelkörper mittig eingedrückt, wobei die An
schlußdrähte so gefaßt werden, daß die Knicklänge unterschrit
ten wird, jedoch trotzdem eine Selbstzentrierung der Anschluß
drähte durch die Prägung ermöglicht und durch die Gleichzeitig
keit des Eindrückens auch eine eventuell noch erforderliche
Ausrichtung des Wickelkerns erfolgt. Anschließend werden die
bedrahteten Wickelkörper in eine Transportvorrichtung, vorzugs
weise zwei parallel in gleicher Ebene laufende Transportketten,
übergeben, womit die Teile durch eine Aushärtevorrichtung, z. B.
einen Ofen mit Temperaturprofil-Höhe transportiert werden,
so daß ein schnelles, beschädigungsfreies Aushärten des Klebers
erfolgt. Schließlich werden die Teile in eine Gurtstation einge
legt, so daß bedrahtete, gegurtete Wickelkörper zur Verfügung
stehen, die für automatische Bestückvorgänge geeignet sind.
Die nach dem Gegenstand der Erfindung hergestellten, bedrahte
ten Wickelkörper haben bei Verwendung eines geeigneten Klebers,
z. B. Hi-Bon 3591 v. Hitachi Chemical eine außerordentlich
hohe Abzugsfestigkeit der Anschlußdrähte. Sie weisen geringe
Montagetoleranzen auf und sind somit für das nachfolgende
Wickeln gut geeignet und vertragen das Anlöten der Spulendräh
te ohne Deformierung. Der Bedrahtungsvorgang kann mit geeigne
ten Maschinen in Taktzeiten bis kleiner 0,1 s und Mehrmaschi
nenbedienung durchgeführt werden.
Claims (3)
1. Verfahren zum serienmäßigen Herstellen von Klebverbindungen
zwischen stirnseitig mit Sacklöchern (2) ausgebildeten, insbe
sondere zylinderähnlichen, Wickelkörpern (1) für elektrische
Bauelemente wie HF-, UKW-Drosseln und dergleichen, und in die
se Sacklöcher (2) eingeführten Enden (5) axialer Anschlußdräh
te (4) durch dosierte Mengen eines Klebers (6),
dadurch gekennzeichnet,
daß ein hochwarmfester Einkomponentenkleber (6) auf geprägte
Enden (5) der Anschlußdrähte (4) aufgebracht wird, daß die An
schlußdrähte (4) anschließend in die Sacklöcher (2) eingedrückt
werden und daß nachfolgend der Kleber (6) durch Wärmestrahlung
ausgehärtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wickelkörper (1) vor dem Eindrücken der Anschlußdrähte
(4) erwärmt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Wickelkörper (1) verwendet werden, bei denen die Sacklö
cher (2) am stirnseitigen Ausgang in an sich bekannter Weise
eine konische Verbreiterung (3) besitzen.
Priority Applications (4)
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