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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer gecrimpten Verbindungsanordnung, wobei die Verbindungsanordnung durch plastisches Verformen einer Crimphülse um einen Leiter erzeugt und eine stoffschlüssige Verbindung in der Verbindungsanordnung hergestellt wird.
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Ferner betrifft die Erfindung eine Anordnung zur Herstellung einer gecrimpten Verbindungsanordnung umfassend eine Crimphülse und einen Leiter, wobei die Anordnung eine Verformvorrichtung zum plastischen Verformen der Crimphülse um den Leiter umfasst.
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Ferner betrifft die Erfindung eine so hergestellte Verbindungsanordnung.
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Beispielsweise kann ein Leiter eines Kabels durch Crimpen mit einem Kontaktelement verbunden werden und diese Verbindung durch eine stoffschlüssige Verbindung verbessert werden. So ist etwa bekannt, dass ein hoher Strom durch die Verbindungsanordnung geleitet wird, um ein Verschweißen der Verbindungsanordnung zu erreichen. Eine solche Lösung kann aber schwierig umzusetzen sein.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung bereitzustellen, bei der die stoffschlüssige Verbindung der Verbindungsanordnung auf einfache Weise hergestellt werden kann.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch gelöst, dass zur Erzeugung der stoffschlüssigen Verbindung ein Reibkörper gegen die Verbindungsanordnung gedrückt und an der Verbindungsanordnung reibend relativ zu dieser bewegt wird.
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Eine erfindungsgemäße Anordnung weist ferner einen an die Verbindungsanordnung anlegbaren und im an der Verbindungsanordnung angelegten Zustand relativ zu dieser beweglich angetriebenen Reibkörper auf.
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Eine erfindungsgemäße Verbindungsanordnung ist mit einem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. mit einer erfindungsgemäßen Anordnung hergestellt.
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Die erfindungsgemäße Lösung kann einfacher umzusetzen sein als die aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen.
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Die erfindungsgemäße Lösung kann mit den folgenden, jeweils für sich vorteilhaften und beliebig miteinander kombinierbaren Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen weiter verbessert werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird der Reibkörper relativ zur Verbindungsanordnung rotiert. Eine solche Bewegung kann besonders einfach umzusetzen sein. Beispielsweise kann die Anordnung einen Antrieb aufweisen, der eine drehende Bewegung am Reibkörper verursacht. Zwischen dem Antrieb und dem Reibkörper können Übertragungselemente wie Zahnräder, Ketten, Bänder oder Ähnliches angeordnet sein.
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Eine Rotation kann insbesondere um eine Längsachse des Reibkörpers erfolgen.
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Der Reibkörper kann ein im Wesentlichen rotationssymmetrischer Körper sein, um eine einfache Rotation zu ermöglichen.
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Bei einer Rotationsbewegung ist die Drehzahl des Reibkörpers abhängig von der Breite und Länge der Verbindungsanordnung. Generell sind 500 bis 10.000 Umdrehungen pro Minute, insbesondere 800 bis 5000 Umdrehungen pro Minute geeignete Werte.
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Bei dem Leiter kann es sich um einen Einzelleiter handeln. Alternativ kann der Leiter aus einem Bündel von Einzelleitern bestehen, etwa aus einem Bündel Litzen.
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Eine Reibfläche, an der der Reibkörper an der Verbindungsanordnung anliegt, kann an einer Stirnseite des Reibkörpers liegen, um eine besonders einfache Ausführung zu ermöglichen.
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Der Reibkörper kann einen Halteabschnitt aufweisen, an dem er an einem Rest der Anordnung haltbar oder gehalten ist. Der Halteabschnitt kann gleichzeitig als Antriebsabschnitt ausgestaltet sein, an dem der Reibkörper antreibbar oder angetrieben ist. Der Halteabschnitt oder der Antriebsabschnitt können zylindrisch oder konisch ausgeformt sein, um einfach rotiert werden zu können.
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Der Reibkörper kann einen Reibabschnitt aufweisen, an dem die Reibfläche angeordnet ist. Der Reibabschnitt kann von dem Halteabschnitt und dem Antriebsabschnitt verschieden sein. Der Reibabschnitt kann gegenüber dem Halteabschnitt und/oder dem Antriebsabschnitt vergrößert sein, um eine große Reibfläche zu ermöglichen. Der Reibabschnitt kann etwa den gleichen Querschnitt oder einen kleinerem Querschnitt als der Halteabschnitt und/oder dem Antriebsabschnitt haben, um ein Einsetzen und Austauschen von einer Hinterseite zu ermöglichen.
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Die Reibfläche kann eben ausgestaltet sein, um eine einfache Durchführung des Verfahrens zu erlauben. Beispielsweise kann die Reibfläche senkrecht zu einer Rotationachse verlaufen, um die der Reibkörper im Einsatz rotiert.
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Die Reibfläche kann konisch sein, um beispielsweise eine große Fläche bei vergleichsweise geringen seitlichen Abmessungen zu ermöglichen. Eine solche konische Reibfläche kann in eine entsprechende Ausnehmung der Verbindungsanordnung eingesetzt oder eingeführt werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann die Reibfläche gestuft sein. Eine solche Ausgestaltung kann beispielsweise einfach herzustellen sein.
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In einer alternativen Ausgestaltung kann es sich bei der Bewegung um eine Translationsbewegung handeln. Eine solche Bewegung kann einfacher zu erzeugen sein, beispielsweise durch einen Linearantrieb.
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Bei der Bewegung kann es sich um eine Schwingbewegung handeln, d.h. eine Hin- und Herbewegung. Eine solche Ausgestaltung kann den Vorteil haben, dass die gesamte Verbindungsanordnung sich im Wesentlichen nicht relativ zu einer Umgebung bewegt, sondern lediglich interne Bewegungen stattfinden. Insbesondere kann es sich um eine Ultraschallbewegung handeln, d.h. um eine Schwingbewegung, die mit einer Frequenz von mehr als 10 Kilohertz schwingt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann zumindest ein Teil der Verbindungsanordnung durch eine aufgrund der Reibbewegung entstehende Reibungswärme erhitzt werden. Durch die Reibungswärme kann die Herstellung der stoffschlüssigen Verbindung ermöglicht oder verbessert werden.
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Durch die Reibungswärme können Teile der Verbindungsanordnung zumindest oberflächlich angeschmolzen werden. Auch ein Schmelzen eines größeren Bereiches ist möglich. Solche angeschmolzenen oder geschmolzenen Bereiche können zur Herstellung der stoffschlüssigen Verbindung genutzt werden.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann durch die Reibungswärme eine Schweißverbindung hergestellt werden. Beispielsweise können der Leiter bzw. Litzen des Leiters zumindest teilweise angeschmolzen oder geschmolzen werden und miteinander und/oder mit weiteren Elementen wie der Crimphülse verbunden und dadurch verschweißt werden.
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Zusätzlich oder alternativ kann durch die Reibungswärme eine Lötverbindung hergestellt werden. Dazu kann an verschiedenen Teilen der Verbindungsanordnung, etwa an dem Leiter oder der Crimphülse Lot vorhanden sein. Beispielsweise können diese Teile mit Lot beschichtet sein. Bei dem Lot kann es sich um Zinn handeln.
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Der Reibkörper kann zur Erzeugung einer möglichst großen Reibungswärme ausgestaltet sein. Beispielsweise kann die Reibfläche rau ausgestaltet sein. Ferner kann eine besondere Beschichtung vorhanden sein, die einen besonders hohen Reibungskoeffizienten mit einer zu kontaktierenden Fläche aufweist. Diese Beschichtung kann auch besonders hart sein, um durch die Reibung nicht abgenutzt zu werden. Wenn verhindert werden soll, dass durch die Bewegung Material abgetragen wird, kann die Reibfläche glatt ausgestaltet sein.
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Die Reibfläche kann gegenüber dem Rest des Reibkörpers thermisch isoliert sein, um ein Erwärmen des Reibkörpers zu verhindern. Beispielsweise kann die Reibfläche aus einem thermisch schlecht leitendem Material bestehen. Die Reibfläche kann vom Rest des Reibkörpers durch eine thermisch schlecht leitende Schicht getrennt sein.
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Vorteilhafterweise findet die Bewegung des Reibkörpers relativ zur Verbindungsanordnung während des plastischen Verformens statt. Dadurch kann Zeit gespart werden.
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Vorzugsweise findet die Bewegung des Reibkörpers relativ zur Verbindungsanordnung kurz vor oder bei der maximalen mechanischen Verpressung statt. Dadurch kann die Herstellung der stoffschlüssigen Verbindung genau dann erfolgen, wenn die beste mechanische Verbindung vorhanden ist. Die vorhandenen Kräfte können dadurch zumindest teilweise erhalten bleiben und beispielsweise ein lang anhaltender Kontakt mit hohen permanent wirkenden Kontaktkräften erzielt werden.
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Um einen guten Kraftschluss zu erzielen, können zwei Flügel der Crimphülse durch die Bewegung des Reibkörpers relativ zur Verbindungsanordnung erwärmt und verbunden werden. Insbesondere kann dadurch die stoffschlüssige Verbindung hergestellt werden. Bei einer solchen Ausgestaltung kann beispielsweise die Crimphülse um eine Längsrichtung herum um den Leiter verlaufen und diesen einschließen. Insbesondere kann die komplett umlaufende Crimphülse den Leiter einpressen und dadurch eine hohe Kontaktkraft zwischen den beiden herstellen.
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Zur Erzielung einer besonders großflächigen Verbindung kann der Reibkörper während der Reibbewegung verfahren werden. Insbesondere kann er mit Kraft gegen die Verbindungsanordnung verfahren werden.
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In einer ersten Ausgestaltung kann der Reibkörper während der Reibbewegung entlang einer Oberfläche der Verbindungsanordnung verfahren werden. Dabei kann beispielsweise eine entlang einer Verbindungsrichtung verlaufende stoffschlüssige Verbindung zwischen Teilen der Verbindungsanordnung hergestellt werden.
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In einer zweiten Ausgestaltung kann der Reibkörper während der Reibbewegung senkrecht zu einer Oberfläche der Verbindungsanordnung verfahren werden, insbesondere in die Verbindungsanordnung hinein. Auf diese Weise kann zum Beispiel ausgeglichen werden, dass durch die Reibbewegung ein Teil der Verbindungsanordnung schmilzt und dadurch der Kontakt verloren geht. Durch die Ausgleichsbewegung kann wieder ein reibender Kontakt hergestellt werden.
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Bei einer konstruktiv einfachen Ausgestaltung ist der Reibkörper in einem Amboss der Verformvorrichtung gelagert. Ein Amboss kann insbesondere ein stationärer Teil der Verformvorrichtung sein, der sich während des Schritts der plastischen Verformung nicht bewegt. Bei einer solchen Ausgestaltung kann insbesondere eine Bodenplatte der Crimphülse durch den Reibkörper kontaktiert werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann der Reibkörper in einem Stempel der Verformvorrichtung gelagert sein. In einer solchen Ausgestaltung kann der Reibkörper zum Beispiel an Teilen anliegen, die während der plastischen Verformung verformt werden, beispielsweise an Flügeln eines Crimpabschnittes.
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Der Reibkörper kann auch seitlich an die Verbindungsanordnung herangefahren werden, insbesondere in einem Totpunkt der Bewegung zur plastischen Verformung der Crimphülse.
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Um sicherzustellen, dass der Reibkörper auch bei verschiedenen Größen der Verbindungsanordnung immer anliegt, kann der Reibkörper federnd gelagert sein.
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Wenn der Reibkörper in einer Bohrung gelagert ist, ist er vor äußeren Einflüssen geschützt. Die Bohrung kann eine Führung für den Reibkörper darstellen, um eine Positionierung zu erleichtem.
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Bei dem plastischen Verformen kann es sich insbesondere um ein Crimpen handeln. Die Crimphülse kann einen Crimpabschnitt aufweisen.
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Eine Verbindungsanordnung, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde, kann eine durch den Reibkörper verursachte Reibmarke, insbesondere an der Crimphülse aufweisen. An der Reibmarke kann die reibende Bewegung des Reibkörpers zu erkennen sein. Beispielsweise können dort Schleifspuren zu erkennen sein. Bei einer rotierenden Bewegung können zum Beispiel kreisförmige Schleifspuren zu erkennen sein. Bei einer linearen oder einer Hin- und Herbewegung können geradlinige Schleifspuren zu erkennen sein.
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Durch die reibende Bewegung können auch Gefügeveränderungen im Material verursacht werden, die an einer Verbindungsanordnung beispielsweise in einem Schnitt zu erkennen sind. Ferner können durch eine zumindest teilweise Erwärmung Gebiete an- oder aufgeschmolzen werden, die wieder erstarren, sodass in einer fertigen Verbindungsanordnung aufgeschmolzene und wieder erstarrte Gebiete erkennbar sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand vorteilhafter Ausgestaltungen mit Bezug auf die Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Die dabei dargestellten vorteilhaften Weiterentwicklungen und Ausgestaltungen sind jeweils voneinander unabhängig und können beliebig miteinander kombiniert werden, je nachdem, wie dies im Anwendungsfall notwendig ist.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens und einer Anordnung zur Herstellung einer Verbindungsanordnung;
- 2 eine schematische Schnittansicht durch die Anordnung aus 1;
- 3 eine schematische Schnittansicht durch die Anordnung aus 1;
- 4 eine schematische Schnittansicht durch die Anordnung aus 1;
- 5A-5F schematische Seitenansicht verschiedener Reibkörper;
- 6 eine schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens und einer erfindungsgemäßen Anordnung zur Herstellung;
- 7 eine schematische Schnittansicht durch die Anordnung aus 6;
- 8A bis 8D mehrere Ansichten einer gemäß der in den 1 bis 4 gezeigten Ausführungsform hergestellten Verbindungsanordnung;
- 9A bis 9D mehrere Ansichten einer gemäß der in 6 gezeigten Ausführungsform hergestellten Verbindungsanordnung.
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Eine erste Ausführungsform eines Verfahrens bzw. einer Anordnung 100 zum Herstellen einer Verbindungsanordnung 1 ist in den 1 bis 4 gezeigt. Die Verbindungsanordnung 1 umfasst eine Crimphülse 2, die hier als Kontaktelement 23 ausgeführt ist und einen Crimpabschnitt 60 aufweist. Der Crimpabschnitt 60 umfasst einen Isolationscrimpabschnitt 62 und einen Leitercrimpabschnitt 61 an dem Flügel 7 der Verbindungsanordnung 1 um eine Isolierung 34 bzw. einen Leiter 3 eines Kabels 33 herum plastisch verformt werden und diese anschließend einpressen.
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Um diese plastische Verformung durchzuführen, verfügt die Anordnung 100 über eine Verformvorrichtung 10, die insbesondere einen stationären Amboss 19 und einen während des Verfahrens bewegten Stempel 18 mit einer Crimpfläche 66 zur Kontaktierung der Flügel 7 umfasst.
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Um während des Verfahrens auch eine stoffschlüssige Verbindung in der Verbindungsanordnung 1 herzustellen, weist die Anordnung 100 einen Reibkörper 4 auf, der während des Verfahrens gegen die Verbindungsanordnung 1 gedrückt wird und an der Verbindungsanordnung 1 reibend relativ zu dieser bewegt wird.
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In der gezeigten ersten Ausführungsform wird der Reibkörper 4 an der Verbindungsanordnung 1 anliegend entlang einer Rotationsrichtung 91 rotiert. Durch die Reibung zwischen dem Reibkörper 4 und der Verbindungsanordnung 1 entsteht Reibungswärme 5, die zu einer stoffschlüssigen Verbindung innerhalb der Verbindungsanordnung 1 führt. Beispielsweise kann ein in der Verbindungsanordnung 1 vorhandenes Lot 70 dadurch geschmolzen werden, sodass beispielsweise zwischen verschiedenen Litzen 31 des Leiters 3 oder zwischen Litzen 31 und der Crimphülse 2 eine Lötverbindung entsteht. Ein solches Lot 70 kann beispielsweise als Zinnbeschichtung an den Litzen 31 oder der Crimphülse 2 vorhanden sein.
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Durch das Reiben kann auch eine Schweißverbindung hergestellt werden. Beispielsweise können Teile der Verbindungsanordnung 1, beispielsweise die Litzen 31 oder die Crimphülse 2 zumindest oberflächlich angeschmolzen werden. Der geschmolzene Bereich 21 kann dann eine stoffschlüssige Verbindung mit einem angrenzenden Bereich eingehen.
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Zur Herstellung einer Andrückkraft entlang einer Andrückrichtung 55 kann eine nur schematisch dargestellte Andrückvorrichtung 11 vorhanden sein. Die Andrückvorrichtung 11 kann den Reibkörper 4 auch entlang der Andrückrichtung 55 verfahren und somit als Verfahrvorrichtung 13 dienen. Falls der Reibkörper 4 vorspringt, kann auch auf eine Andrückvorrichtung 11 bzw. eine Verfahrvorrichtung 13 verzichtet werden.
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Zur Erzeugung der Bewegung kann die Anordnung 100 einen Antrieb 80 aufweisen, der über Übertragungselemente 81 mit dem Reibkörper 4 verbunden ist.
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In der ersten Ausführungsform ist der Reibkörper 4 in einer Bohrung 50 in dem Amboss 19 gelagert und geführt. Während des Verfahrens können also insbesondere der Antrieb 80, die Übertragungselemente 81, die Andrückvorrichtung 11 bzw. die Verfahrvorrichtung 13 stationär bleiben und müssen nicht bewegt werden.
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Bei der ersten Ausführungsform kontaktiert eine an einer Stirnfläche 41 angeordnete Reibfläche 40 des Reibkörpers 4 eine Grundplatte 15 der Crimphülse 2. Die dabei entstehende Reibungswärme 5 wird in der Verbindungsanordnung 1 durch einen Wärmefluss 51 verteilt.
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Vorteilhafterweise wird der Reibkörper 4 während des plastischen Verformens, d.h. während des Crimpens bewegt, insbesondere kurz vor oder bei der maximalen mechanischen Verpressung. Dadurch kann die stoffschlüssige Verbindung genau zu diesem Zeitpunkt erzeugt werden und mechanische Kräfte können permanent erhalten werden und nach dem Verfahren in der Verbindungsanordnung für eine Pressverbindung sorgen
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Wie in den 3 und 4 zu sehen ist, kann der Reibkörper 4 während der Reibbewegung verfahren werden. In der gezeigten Ausgestaltung wird der Reibkörper 4 senkrecht zu einer Oberfläche 75, zum Beispiel zu der Grundplatte 15, also in die Verbindungsanordnung 1 hinein verfahren. Dadurch kann eine Kontaktkraft zwischen der Reibfläche 40 und der Verbindungsanordnung aufrechterhalten werden, auch wenn zum Beispiel Teile erweichen oder schmelzen. In einer alternativen Ausgestaltung kann ein Verfahren auch entlang einer Oberfläche 75 stattfinden, beispielsweise um großflächige Verbindungen herzustellen.
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In den 5A bis 5F sind verschiedene Ausgestaltungen von Reibkörpern 4 in einer Schnittdarstellung gezeigt. Die Reibkörper 4 sind jeweils rotationssymmetrisch um eine Längsachse 90 um die die Reibkörper 4 im Betrieb entlang der Rotationsrichtung rotiert werden. Die Reibflächen 40 sind jeweils an einer Stirnfläche 41 des Reibkörpers 4 angeordnet.
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In der 5 ist eine Ausgestaltung gezeigt, in der die Reibfläche 40 eben ausgestaltet ist. Es handelt sich um eine kreisförmige Fläche, die zum Beispiel gut mit ebenen Oberflächen verwendet werden kann. In den 5B und 5C ist die Reibfläche 40 konkav bzw. konvex ausgestaltet, um mit einer entsprechend ausgestalteten Gegenfläche zusammenzuwirken. In den 5D und 5E sind jeweils Mittelelemente 44 vorhanden, die zum Beispiel dabei helfen können, den Reibkörper 4 zu positionieren. Ferner wird durch sie die Reibfläche 40 vergrößert und dadurch eine größere Reibungswärme erzeugt. Die in 5F gezeigte Ausgestaltung mit einer konischen Reibfläche 40 kann in der Ausführungsform gemäß den 6 und 7 eingesetzt werden und durch die Spitze in den Bereich zwischen den Flügeln 7 eindringen.
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Bei der in den 6 und 7 dargestellten Ausführungsform ist der Reibkörper 4 in dem Stempel 18 der Verformvorrichtung 11 gelagert und geführt. Durch die Rotation können die Flügel 7 der Verbindungsanordnung erwärmt und miteinander verbunden werden, beispielsweise durch ein vorhandenes Lot 70 oder durch Schmelzen und Verschweißen.
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Der Reibkörper 4 kann federnd gelagert sein, um sicherzustellen, dass auch bei produktionsbedingten Ungenauigkeiten in der Größe immer ein Kontakt zwischen dem Reibkörper 4 und der Verbindungsanordnung 1 hergestellt ist.
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In den 8A bis 8D ist eine Verbindungsanordnung 1 gezeigt, die mit dem Verfahren bzw. der Anordnung 100 aus den 1 bis 4 und dem Reibkörper 4 gemäß der 5E hergestellt wurde. 8A zeigt dabei eine Seitenansicht, 8B eine Schnittansicht der Seitenansicht, 8C eine Ansicht von unten und 8D eine Schnittansicht entlang der in 8B gezeigten Ebene D.
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Zu erkennen ist eine Ausnehmung 85, die sich in der gezeigten Ausführungsform in einer Grundplatte 15 der Verbindungsanordnung 1 befindet und durch das Reiben und Drücken des Reibkörpers 4 gegen die Verbindungsanordnung 1 verursacht wurde. Die verwendete Ausgestaltung des Reibkörpers 4 führt dabei zu einer gestuften zylindrischen Ausnehmung 86.
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Innerhalb des Leitercrimpabschnitts 61 liegt eine Schweißverbindung 6 vor, die durch die Reibungswärme erzielt wurde. Dabei können die einzelnen Litzen 31 des Leiters 3 miteinander und mit dem Leitercrimpabschnitt 61 verschweißt sein. Auch die Flügel 7 können durch die Reibungswärme miteinander verschweißt sein.
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Die Ausnehmung 85 stellt gleichzeitig eine Reibmarke 95 dar, an der man die reibende Bewegung des Reibkörpers 4 nachweisen kann, beispielsweise anhand von Schleifspuren.
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In den 9A bis 9D ist eine Verbindungsanordnung 1 gezeigt, die mit dem Verfahren bzw. der Anordnung 100 aus der 6 und dem Reibkörper 4 gemäß der 5F hergestellt wurde. 9A zeigt dabei eine Seitenansicht, 9B eine Schnittansicht der Seitenansicht, 9C eine Ansicht von oben und 9D eine Schnittansicht entlang der in 9B gezeigten Ebene D.
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Ähnlich wie bei der Ausführungsform gemäß den 8A bis 8D weist die Verbindungsanordnung wieder eine Ausnehmung 85 auf, die durch das Reiben und Drücken des Reibkörpers 4 entstanden ist. Bei dieser Ausführungsform befindet sich die Ausnehmung 85 jedoch an einer Oberseite 25, die der Grundplatte 15 gegenüber liegt. Teile der Flügel 7 bilden die Ausnehmung 85. Bei dieser Ausführungsform ist die Ausnehmung 85 eine konische Ausnehmung 87, die durch die Verwendung des konischen Reibkörpers 4 verursacht wurde. Auch hier liegt eine Schweißverbindung 6 vor, die wieder die einzelnen Litzen 31 untereinander bzw. mit dem Leitercrimpabschnitt 61 verbindet. Ferner können auch die Flügel 7 miteinander verschweißt sein.
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Auch hier stellt die Ausnehmung 85 gleichzeitig eine Reibmarke 95 dar, mithilfe derer nachgewiesen werden kann, dass die Verbindungsanordnung 1 mit einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verbindungsanordnung
- 2
- Crimphülse
- 3
- Leiter
- 4
- Reibkörper
- 5
- Reibungswärme
- 6
- Schweißverbindung
- 7
- Flügel
- 8
- Oberfläche
- 9
- Verfahrrichtung
- 10
- Verformvorrichtung
- 11
- Andrückvorrichtung
- 13
- Verfahrvorrichtung
- 15
- Grundplatte
- 18
- Stempel
- 19
- Amboss
- 21
- geschmolzener Bereich
- 22
- Lötverbindung
- 23
- Kontaktelement
- 25
- Oberseite
- 31
- Litze
- 33
- Kabel
- 34
- Isolierung
- 40
- Reibfläche
- 41
- Stirnfläche
- 44
- Mittelelement
- 50
- Bohrung
- 51
- Wärmefluss
- 55
- Andrückrichtung
- 60
- Crimpabschnitt
- 61
- Leitercrimpabschnitt
- 62
- Isolationscrimpabschnitt
- 66
- Crimpfläche
- 70
- Lot
- 75
- Oberfläche
- 80
- Antrieb
- 81
- Übertragungselement
- 85
- Ausnehmung
- 86
- gestufte zylindrische Ausnehmung
- 87
- konische Ausnehmung
- 90
- Längsachse
- 91
- Rotationsrichtung
- 95
- Reibmarke
- 100
- Anordnung