DE3038630C2 - Verfahren zur Herstellung von Klebverbindungen zwischen elektrischen Bauelementekörpern und deren Anschlußdrähten und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Klebverbindungen zwischen elektrischen Bauelementekörpern und deren Anschlußdrähten und Vorrichtung zur Durchführung dieses VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur serienmäßigen Herstellung vom Klebverbindungen zwischen
stirnseitig mit Sacklöchern ausgebildeten elektrischen Bauelementekörpern, insbesondere zylinderähnlichen,
bewickelten Ferritkörpern für HF-Drosseln, und in diese Sacklöcher eingeführten Enden axialer Anschlußdrähte
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Das Verfahren samt Vorrichtung gelangt bei sogenannter Fließstraßenfertigung elektrischer Bauelemente
zum Einsatz. Als Fließstraße werden dabei im gleichen Takt arbeitende und durch ein oder mehrere
Fließbänder miteinander verbundene und synchron aufeinander abgestimmte, selbsttätige Bearbeitungsvorrichtungen
bezeichnet, die kontinuierlich von den Bauelementen angelaufen und durchlaufen werden.
Die Herstellung der Klebverbindungen zwischen den BauelementekörDern und deren Anschlußdrähten erfolgt
in einer Bearbeitungsvorrichtung, die eine Klebvorrichtung, und hierzu nachgeschaltet, eine
Aushärtevorrichtung besitzt
Vom Klebverfahren und der Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens wird gefordert daß die
Kleberkegel reproduzierbar, d.h. mit nur geringer Streuung ihrer geometrischen Abmessungen ausgebildet
sind, da so, z. B. bei Herstellung von HF-Drosseln, beim Bewickeln der Trägerkörper Positionierungs-Schwierigkeiten
von Wickeikammer zu Wickeifinger verringert und durch kleberverschmutzie Anschlußdrähte
verursachte fehlerhafte Lötstellen beim Löten vermieden werden.
Die Klebverbindungen sollen selbstverständlich auch eine möglichst große mechanische Festigkeit haben, um
die notwendige minimale Drahtabzugsfestigkeit zu besitzen.
Schließlich soll die Herstellung der Klebverbindungen möglichst rasch erfolgen, da nur so — betrachtet in
Fließbandrichtung — die Klebstrecke klein gehalten werden kann. Die Einhaltung eines geometrisch
definierten Kleberkegels, wie er zur einwandfreien Bewicklung unumgänglich notwendig ist, erfordert eine
dosierte und reproduzierbare Kleberzufuhr zur Klebstelle, d. h. zum Sackloch des Bauelementekörpers, in
dem sich das Anschlußdrahtende befindet. Bei der Kleberzufuhr ist zu unterscheiden zwischen der
angebotenen und der von der Klebstelle aufgenommenen Kleberdosis. Der Kleber wird angeboten durch eine
handelsübliche Dosiervorrichtung nach Art einer Kolbenpumpe oder nach Art eines sogenannten
Anrollrades mit geeignet ausgebildetem Abstreifer, wie dies z. B. bei ringförmiger Farbcodierung von elektrischen
Widerständen allgemein bekannt ist.
Für das Kleberangebot sind Dosierung und Reproduzierbarkeit gegeben, für die Kleberaufnahme dagegen
problematisch, da eine mengenmäßig und positionsmäßig stets gleiche Kleberaufnahme infolge der geometrischen
Ausbildung des Bauelemcntekörpers z. B. mit Anwickelnuten und Angußbruchstellen und infolge
unterschiedlich großer Teile der Bauelementekörperoberfläche, die mit dem Kleber in Berührung kommen,
nur schwer zu verwirklichen ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens anzugeben, die hinsichtlich der Klebverbindung die vorstehend genannten
Erfordernisse erfüllen, d. h. reproduzierbar durchführbar sind und eine rasche Durchführbarkeit des
so Klebverfahrens ermöglichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei einem Verfahren der eingangs genannten Art vor, daß
unmittelbar im Bereich der Bauelemente-Stirnseiten dosierte Mengen eines lösungsmittelfreien Einkomponentenklebers,
dessen Visokosität etwa 102 bis 103 Pas beträgt, auf die Anschlußdrähte aufgebracht werden
und nachfolgend der Kleber durch Wärmestrahlung, insbesondere Infrarotstrahlung, die bevorzugt auf die
Bauelementekörper einwirkt, in die Sacklöcher transportiert und ausgehärtet wird.
Die Kleberaufnahme durch die Anschlußdrähte gewährleistet eine nur geringe Streuung hinsichtlich
Position und Größe jener Fläche, die Kleber aufnimmt, und im Hinblick auf die spätere Anlötung der
b5 Wicklungsenden — ζ. B. einer HF-Drossel — ist die
Beschränkung des Kleberauftrages auf den der Stirnseite des Bauelementekörpers unmittelbar benachbarten
Bereich des Anschlußdrahtes notwendig.
Die bei der Übernahme der dosierten Klebermenge durch den Anschlußdraht auftretende Tropfenbildung
würde an sich bei den gegebenen Draht- und Körperabmessungen des Bauelements und bei niederviskosem Kleber zu einer zu geringen Kleboraufnahme
und damit zu einer unzureichenden Drahtabzugsfestigkeit führen. Die gewählte Kleberviskosität läßt den
Kleber jedoch so langsam fließen, daß die Oberflächenspannung des Klebers beim Abreißen der aufgenommenen
Klebermenge vom anbietenden Kleberdosierer nicht mehr zur Tropfenbildung und damit nicht mehr zur
Begrenzung der aufgenommenen Klebermenge führt Die Übernahme des Klebers vom Kleberdosierer
erfolgt dabei unter Ausnutzung der Transportbewegung des Bauelements, wobei die Kleberdosis vom anbietenden
Kleberdosierer durch den am Kleberdosierer vorbeigeführten Anschlußdraht abgestreift wird.
Durch die überwiegend auf das Bauelement und nicht auf die Anschlußdrähte gerichtete Wärme, insbesondere
Infrarotstrahlung, zieht die Oberflächenspannung des Klebers die auf den Anschlußdraht aufgebrachte
Kleberdosis in die Sacklöcher des Bauelementekörpers.
Die vom Bauelement aufgenommene Wärmemenge ist dabei in starkem Maße vom Abstand des
Bauelements vom Wärmestrahler abhängig. Klebverbindungen mit reproduzierbarer hoher Drahtabzugsfestigkeit
werden bei bestimmtem Temperaturprofil des Wärmestrahlers und vorgegebener Durchlaufzcit nur
erreicht, wenn für den gewählten Abstand zwischen Bauelement und Wärmestrahler enge Toleranzen
eingehalten werden. Der Abstand darf nicht zu groß gewählt werden, da in diesem Fall die Gefahr besteht,
daß der Härter in der kurzen zur Verfugung stehenden Einbrennzeit nicht aushärtet. Bei zu kleinem Abstand
hingegen kann der Kleber verbrennen.
Ebenso stark wie die Wärmeenergiezufuhr zum Kleber geht bei vorgegebenem annähernd rechteckigen
Temperaturprofil der Wännestrahlungsstrecke, insbesondere
lnfrarotsuecke, und bei vorgegebener Durchlaufzeit die Größe der auszuhärtenden Kleberdosis in
die Drahtabzugsfestigkeit ein, da größere Klebermcngen schneller aushärten.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zeichnet sich aus durch eine Transportvorrichtung,
enthaltend parallel laufende und als Auflager für die freien Enden der Anschlußdrähte dienende Transportketten
und hierzu parallel sowie in gleicher Ebene zu den Transportketten nahe den Bauelementekörpern
angeordnete Führungsschienen, über die die Anschlußdrähte schleifen, durch eine in den Transportweg
geschaltete Klebevorrchtung, die dosierte Klebermengen anbietet, die durch die Anschlußdrähte abgestreift
werden, wobei die elektrischen Bauelemente unter der Wirkung einer mittig und senkrecht zur Transportrichtung
auf die Bauelemente ausgeübten Kraft gegen die Führungsschienen gedrückt werden, und durch eine der
Klebevorrichtung nachgeschaltete Aushärtevorrichtung, bestehend aus einem Wärmestrahler, insbesondere
Infrarotstrahler, dessen Strahlung überwiegend auf den Bauelementekörper gerichtet ist.
Die Kraft, die die Bauelemente gegen die Führungsschienen drückt, kann z. B. durch Federn oder durch
Niederhalter, die die Schwerkraft ausnütze«, ausgeübt werden. Die hierbei am Bauelementekörper oder in
Nähe des Bauelementekörpers an den Anschlußdrähten auftretenden Reibungskräfte bewirken eine geringfügige,
teilweise sogar reversible Durchbiegung der Anschlußdrähte entgegengesetzt zur Transportrichtung,
da die Enden der Anschlußdrähte während der Kleberaufnahme des Bauelements in den dafür vorgesehenen
Aussparungen des Transportbandes aufliegen und zwar z. B. zwischen den Sägezähnen eines flexiblen
Stahlbandes oder zwischen den Gliedern einer entsprechend profilierten Kette.
Die Durchbiegung der Anschlußdrähle während ihres Transports durch die Klebevorrichtung verhindert
ansonsten auftretende Schwankungen in der aufgenommenen Klebermenge. Ohne die auf das Bauelement
mittig wirkende Kraft würden nämlich die Anschlußdrähte beim Transport durch die angebotene Kleberdosis
senkrecht zur Transportebene ausweichen, da die zwischen den Anschlußdrähten und dem Kleber
wirkenden Reibungskräfte an sich zu einer axialen Drehbewegung des Bauelements und zum Hinwegdrehen
der Anschlußdrähte über die angebotene Kleberdosis führen.
Durch den Einsatz eines lösungsmittelfreien Einkomponentenklebers,
der bei möglichst hohen Temperaturen, vorzugsweise durch Infrarotstrahlung, eingebrannt
wird, ist eine in ihren Abmessungen — betrachtet in
}(l Transporlrichtung — nur kurze Klebcvorrichtung und
damit eine kurze Aushärtezeit möglich.
Verwendet werden zweckmäßigerweise Strahler, die nur so breit sind wie der Bauelementekörper lang ist.
Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach der
Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach der
J5 Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Die Vorrichtung besitzt parallel laufende Transporlketten 1 mit in der Zeichnung nicht dargestellten
Auflagern für die freien Enden von Anschlußdrähten 11, deren andere Enden in die stirnseitigen Sacklöcher 12
von Bauelementekörpcrn 10 eingeführt sind. Parallel sowie in gleicher Ebene zu den Transportketten 1 sind
nahe den Bauelementekörpern 10 Führungsschienen 3 angeordnet, über die die Anschlußdrähte 11 schleifen. In
den Transportweg ist eine Klebvorrichtung mit Klebet -Anrollrädern 6 geschaltet, die über diese Räder
dosierte Mengen an Kleber 7 anbietet. Die angebotenen Klebcrmengen werden dabei durch die Anschlußdrähtc
11 abgestreift, wobei die Anschlußdrähte unter der Wirkung einer mittig und senkrecht zur Transportrich-
5" tung auf die Bauelcmentekörper 10 ausgeübten Kraft,
z. B. unter der Wirkung einer Feder bzw. eines Niederhalters 4, gegen die Führungsschienen 3 gedrückt
und durchgebogen werden, um ein Ausweichen und Rotieren der Bauelementekörper 10 während der
Kleberaufnahme zu verhindern.
Betrachtet in Transportrichtung A ist der Klebvorrichtung eine Aushärtevorrichtung nachgeschaltet, die
aus einem schematisch angedeuteten Infrarotstrahler 8 und einer Heizwendel 9 besteht, wobei die Strahlung des
Infrarotstrahlers bevorzugt auf die Bauelementekörper 10 gerichtet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur serienmäßigen Herstellung von Klebverbindungen zwischen stirnseitig mit Sacklöchern
ausgebildeten elektrischen Bauelementekörpern, insbesondere zylinderähnlichen, bewickelten
Ferritkörpern für HF-Drosseln, und in diese Sacklöcher eingeführten Enden axialer Anschlußdrähte,
dadurch gekennzeichnet, daß dosierte Mengen eines lösungsmittelfreien Einkomponentenklebers,
dessen Viskosität etwa 102 bis 103 Pas beträgt, unmittelbar im Bereich der Bauelementestirnseiten
auf die Anschlußdrähte aufgebracht werden und nachfolgend der Kleber durch Wärmestrahlung, insbesondere Infrarotstrahlung,
die bevorzugt auf die Bauelementekörper einwirkt in die Sacklöcher transportiert und ausgehärtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während der Kleberaufnahme durch
die Anschlußdrähte auf das Bauelement eine mittig und senkrecht zur Bauelementetransportrichtung
wirkende Kraft ausgeübt wird, die die dosierte Kleberaufnahme erzwingt durch Abstreifen der
dosierten Klebermenge von der Kleberzufuhr.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Transportvorrichtung vorgesehen ist, enthaltend parallel !aufende und als Auflager für die freien
Enden der Anschlußdrähte (11) dienende Transportketten
(1) und hierzu parallele sowie in gleicher Ebene zu den Transportketten nahe dem Bauelementekörper
(10) angeordnete Führungsschienen (3), über die die Anschlußdrähte schleifen, daß in den
Transportweg eine Klebevorrichtung (6) geschaltet ist, die dosierte Klebermengen anbietet, die durch
die Anschlußdrähte abgestreift werden, wobei die Anschlußdrähte unter der Wirkung einer mittig und
senkrecht zur Transportrichtung auf die Bauelemente ausgeübten Kraft (4) gegen die Führungsschienen
gedrückt und durchgebogen werden, um ein Ausweichen und Rotieren der Bauelemente während
der Kleberaufnahme zu verhindern, und daß der Klebvorrichtung eine Aushärtevorrichtung (8,9)
nachgeschaltet ist, bestehend aus einem Infrarotstrahler, dessen Strahlung bevorzugt auf die
Bauelementekörper gerichtet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3038630A DE3038630C2 (de) | 1980-10-13 | 1980-10-13 | Verfahren zur Herstellung von Klebverbindungen zwischen elektrischen Bauelementekörpern und deren Anschlußdrähten und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3038630A DE3038630C2 (de) | 1980-10-13 | 1980-10-13 | Verfahren zur Herstellung von Klebverbindungen zwischen elektrischen Bauelementekörpern und deren Anschlußdrähten und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3038630A1 DE3038630A1 (de) | 1982-04-29 |
DE3038630C2 true DE3038630C2 (de) | 1982-10-28 |
Family
ID=6114273
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3038630A Expired DE3038630C2 (de) | 1980-10-13 | 1980-10-13 | Verfahren zur Herstellung von Klebverbindungen zwischen elektrischen Bauelementekörpern und deren Anschlußdrähten und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3038630C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3237356A1 (de) * | 1982-10-08 | 1984-04-12 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Verfahren zur mechanisch festen halterung eines elektrischen stromanschlussdrahtes in einem sackloch eines keramikkoerpers eines elektrischen bauelements und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
DE4139437A1 (de) * | 1991-11-29 | 1993-06-03 | Siemens Ag | Verfahren zum herstellen von klebverbindungen zwischen wickelkoerpern fuer elektrische bauelemente und deren anschlussdraehten |
-
1980
- 1980-10-13 DE DE3038630A patent/DE3038630C2/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS-ERMITTELT |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3038630A1 (de) | 1982-04-29 |
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