DE4139348C1 - Removing sulphurous fumes from combustion gases - by mixing fuel with calcium carbonate, calcium hydroxide and calcium oxide, and spraying hot combustion gas with water - Google Patents
Removing sulphurous fumes from combustion gases - by mixing fuel with calcium carbonate, calcium hydroxide and calcium oxide, and spraying hot combustion gas with waterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entschwefelung des
Rauchgases von mit Kohlenstaub betriebenen Feuerungen, wobei
man der Kohle unter Beachtung ihres natürlichen Kalziumgehaltes
vor der Verbrennung Kalziumcarbonat, Kalziumhydroxid, Kalziumo
xid oder Mischungen von wenigstens zwei dieser Substanzen bei
mengt.
In Chemische Industrie, 11/88, Seiten 34-38 ist das Trockenad
ditiv-Verfahren beschrieben, bei welchem Kalkhydrat oder Kalk
stein in den Feuerraum eingeblasen wird. Die Verwendung von
Kalkhydraten ergibt dabei die besten Entschwefelungsleistungen.
Jedoch ist die Verwendung von Kalkhydrat im allgemeinen teurer
als die von Kalkstein (CaCO3).
Aus DE 35 02 695 A1 ist ein Verfahren zum Entschwefeln von Ab
gasen bekannt, bei welchem aufgeschlämmtes Kalziumhydroxyd in
das Rauchgas eingesprüht wird. Dadurch ist im allgemeinen ein
besserer Entschwefelungsgrad erreichbar. Jedoch ist diese Ver
fahrensführung ebenfalls aufwendiger, da sie den Einsatz von
Kalziumhydroxyd und zudem die Herstellung einer besonderen Auf
schlämmung voraussetzt.
Die Erfindung geht aus von dem Verfahren der einleitend be
schriebenen Art. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, dieses so ab
zuwandeln, daß bei wirtschaftlicher Anwendung ein höherer Ent
schwefelungsgrad erreichbar ist. Außerdem soll das Verfahren
betriebssicher sein.
Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen im Kennzeichen des
Anspruches 1.
Die Temperatur des Taupunktes ist abhängig vom Wasserdampfpar
tialdruck. Sie liegt beispielsweise für das Rauchgas einer
Braunkohlenstaubfeuerung in der Größenordnung von 40°C.
Bei Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung ist es mög
lich, anstelle des teureren Kalkhydrats (Ca(OH)) das preis
wertere Kalksteinmehl (CaCO3) einzusetzen, wobei das Brennen
des Kalks, also die Umwandung zu CaO, in der Flamme des Kohlen
staubbrenners erfolgen kann. Der wirtschaftliche Vorteil ergibt
sich unmittelbar aus dem Preisunterschied zwischen Kalkhydrat
(Ca(OH)) und Kalkstein (CaCO3). Außerdem können für die Betrei
ber von Dampfkesselanlagen die Kosten für die Errichtung und
Handhabung von Silo- und Dosieranlagen für Kalkhydrat entfal
len, da die Zumischung des Kalksteinmehls zur Kohle oder zum
Kohlenstaub bereits beim Produzenten erfolgen und somit die mit
kalkhaltiger Substanz vermengte Kohle fertig beim Verbraucher
angeliefert werden kann.
Im Anschluß an die Kesselfeuerung wird das Rauchgas durch einen
Raum hindurchgeleitet, in welchem es mit Wasser konditioniert
wird. Dieses Konditionieren erfolgt nach der Gleichung
CaO + H2O→ Ca(OH)2).
CaO + H2O→ Ca(OH)2).
In dem Raum durchströmt das Rauchgas eine Wegstrecke von bei
spielsweise x m, wobei die Verweilzeit des Rauchgases in diesem
Raum beispielsweise y s betragen kann. In jedem Fall sind
Wegstrecken und Verweilzeit ausreichend groß, um das in das
Rauchgas eingedüste Wasser vollständig verdampfen zu lassen.
Das Rauchgas tritt in den zur Konditionierung vorgesehenen Raum
beispielsweise mit einer Temperatur von 150°C ein. Es verläßt
diesen Raum mit einer Temperatur von 70°C, d. h., bei einer
Temperatur, die mindestens 10°C höher liegt als der Taupunkt
des Rauchgases bei Atmosphärendruck.
Das Eindüsen des Wassers erfolgt in feinteiliger Form, d. h. in
Form von feinen Tröpfchen. Dabei kann das Wasser in einer ein
zelnen Düsenebene oder auch in einer Mehrzahl von in Abständen
in Richtung des Rauchgasstromes hintereinander liegenden Dü
senebenen versprüht werden, wobei zwischen den einzelnen Dü
senebenen die Abstände jeweils so festgelegt sind, daß von Dü
senebene zu Düsenebene das jeweils eingedüste Wasser vollstän
dig verdampft. Bei der Konditionierung des Rauchgases mit dem
Wasser kühlt sich das Rauchgas selbstverständlich gleichzeitig
auch ab. Im Anschluß an die Konditionierung wird das Rauchgas
in an sich bekannter Weise zur Entfernung des darin eingebun
denen Schwefels noch einer Entstaubung zugeführt, worauf es aus
dem Kamin ins Freie entlassen wird. Wichtig ist in jedem Fall,
daß durch das Eindüsen von Wasser kurzzeitig ein feuchtes Korn
an Kalziumhydroxyd (Ca(OH)2) entsteht, d. h., ein Korn, welches
mit H2O behaftet und dementsprechend gegenüber dem Schwefel be
sonders reaktionsfreudig ist. Das Einbinden des Schwefels er
folgt sodann nach den Gleichungen
Ca(OH)2 + SO2 → CaSO3 + H2O bzw.
Ca(OH)2 + SO2 + 1/2 O2 → CaSo4 + H2O.
Ca(OH)2 + SO2 → CaSO3 + H2O bzw.
Ca(OH)2 + SO2 + 1/2 O2 → CaSo4 + H2O.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels nä
her erläutert. Die Figur zeigt vereinfacht und schematisch die Dar
stellung einer Feuerungsanlage für Braunkohlenstaub. Dieser Braunkoh
lenstaub wird mit Kalksteinmehl in einer dafür geeigneten Vorrichtung
innig vermischt. Das Gemenge wird anschließend in einem Kessel zur
Erzeugung von Dampf verbrannt. Aus dem Kessel tritt das Rauchgas mit
einer Temperatur von ungefähr 150°C in einen Raum zur Konditionie
rung ein. In diesem Raum wird Wasser in fein verteilter Form in
mehreren Ebenen in das Rauchgas eingedüst. Dabei handelt es sich ge
wissermaßen um eine nasse Rauchgasentschwefelung. Das konditionierte
Rauchgas verläßt sodann den Konditionierungsraum bei einer Temperatur
von 70°C, welche deutlich oberhalb der Temperatur des Taupunktes des
Rauchgases liegt. Wichtig ist, daß das Rauchgas bei dem Austreten aus
der Konditionierung noch vollständig trocken ist, d. h, daß sämt
liches in das Rauchgas eingedüste Wasser verdampft ist. Das dermaßen
trockene Rauchgas wird anschließend einer Entstaubung zugeführt, wo
der in die Flugasche eingebundene Schwefel aus dem Rauchgas entfernt
wird. Das entstaubte Rauchgas wird schließlich über einen Kamin ins
Freie entlassen.
An einem Beispiel ist nachstehend gezeigt, wie, ausgehend von einem
bestimmten Schwefelgehalt von Braunkohle, ein bilanzmäßiger Durchsatz
durch eine Feuerungsanlage beispielsweise aussehen kann.
Einem Braunkohlenstaub mit einem Schwefelgehalt von 0,8% und einem
Aschegehalt von 6,5%, wobei diese Asche 27% CaO enthält, werden
3,3 Masseprozent CaCO3 bezogen auf den ungemischten Braunkohlenstaub
zugegeben und mit dem Braunkohlenstaub gleichmäßig vermischt.
Das Gemisch beinhaltet damit Calzium und Schwefel im Verhältnis
2,6 : 1.
Bei der Verbrennung dieses Gemisches in einem Großwasserraumkessel
entsteht ein Rauchgas mit einem SO2-Gehalt von ca. 1600 mg/m3 iN
(bezogen auf 7% Sauerstoff). Das staubbeladene Rauchgas tritt mit
einer Temperatur von 140°C in den dem Kessel nachfolgende Konditio
nierungsraum ein, wo es durch zweistufiges Eindüsen von Wasser auf
70°C abgekühlt wird. Das zweimalige Eindüsen von Wasser in sehr
feinverteilter Form bewirkt beim Auftreffen der Wassertröpfchen auf
die calziumoxidhaltigen Aschepartikel eine Benetzung in flüssiger
Form. Dies führt beim Kontakt mit SO2-Molekülen zu einer hohen Reak
tionsgeschwindigkeit der nach obigen Gleichungen ablaufenden Reaktio
nen zur Einbindung des SO2. Im vorliegenden Fall wird dadurch der
SO2-Gehalt des Rauchgases auf 700 bis 900 mg/m3 iN (bezogen auf 7%
Sauerstoff) verringert. Der Konditionierungsraum ist so dimensio
niert, daß das Rauchgas den Konditionierungsraum trocken verläßt, d. h.
sämtliches flüssig eingedüstes Wasser ist entweder in den gasför
migen Zustand überführt oder als Hydratwasser in die Asche eingebun
den worden.
Das Rauchgas wird im Anschluß an die Konditionierung entstaubt und
damit der in der Asche eingebundene Schwefel entfernt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Entschwefelung des Rauchgases von mit Kohlen
staub betriebenen Feuerungen, wobei man der Kohle unter Beach
tung ihres natürlichen Kalziumgehaltes vor der Verbrennung Kal
ziumcarbonat, Kalziumhydroxid, Kalziumoxid oder Mischungen von
wenigstens zwei dieser Substanzen beimengt, dadurch gekenn
zeichnet, daß man
a) in dem Rauchgas ein molares Verhältnis Ca/S 1 vor dem Ein düsen von Wasser erreicht,
b) unter gleichzeitiger Abkühlung des Rauchgases in einem Tem peraturbereich zwischen 200°C und einem Wert, der wenigstens 10°C höher ist als die Temperatur des Taupunktes des Rauch gases, Wasser in einer solchen Menge in das Rauchgas eindüst, wie durch das Rauchgas vollständig verdampft wird.
a) in dem Rauchgas ein molares Verhältnis Ca/S 1 vor dem Ein düsen von Wasser erreicht,
b) unter gleichzeitiger Abkühlung des Rauchgases in einem Tem peraturbereich zwischen 200°C und einem Wert, der wenigstens 10°C höher ist als die Temperatur des Taupunktes des Rauch gases, Wasser in einer solchen Menge in das Rauchgas eindüst, wie durch das Rauchgas vollständig verdampft wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
das Wasser bei einer Temperatur des Rauchgases von 150°C ein
düst und die Menge des eingedüsten Wassers so begrenzt, daß die
Temperatur des Rauchgases einen Wert von 70°C nicht unter
schreitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man Wasser in unterschiedlichen Abständen und Temperaturbe
reichen in einen Raum eindüst, der von dem Rauchgas durchströmt
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914139348 DE4139348C1 (en) | 1991-11-29 | 1991-11-29 | Removing sulphurous fumes from combustion gases - by mixing fuel with calcium carbonate, calcium hydroxide and calcium oxide, and spraying hot combustion gas with water |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914139348 DE4139348C1 (en) | 1991-11-29 | 1991-11-29 | Removing sulphurous fumes from combustion gases - by mixing fuel with calcium carbonate, calcium hydroxide and calcium oxide, and spraying hot combustion gas with water |
Publications (1)
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DE4139348C1 true DE4139348C1 (en) | 1993-04-15 |
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4139348C1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4439588A1 (de) * | 1994-11-05 | 1996-05-15 | Air Lippewerk Recycling Gmbh | Verfahren zur Abgasreinigung von mit organischen Stoffen beladenen Abgasen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
DE19731353C1 (de) * | 1997-07-22 | 1998-12-17 | Mutabor Gmbh Management Fuer U | Feinteiliger Brennstoff sowie Verfahren zur Herstellung derselben |
DE10133991B4 (de) * | 2001-07-12 | 2012-08-02 | Doosan Lentjes Gmbh | Vorrichtung zur Reinigung von Verbrennungsabgasen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3502695A1 (de) * | 1985-01-26 | 1986-07-31 | Metallgesellschaft Ag, 6000 Frankfurt | Reinigungsverfahren fuer schwefelhaltige abgase |
-
1991
- 1991-11-29 DE DE19914139348 patent/DE4139348C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3502695A1 (de) * | 1985-01-26 | 1986-07-31 | Metallgesellschaft Ag, 6000 Frankfurt | Reinigungsverfahren fuer schwefelhaltige abgase |
Non-Patent Citations (2)
Title |
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Chemische Industrie 11/88, S. 34-38 * |
VGB Kraftwerkstechnik 65, Heft 1, 1985, S. 18-21 * |
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