DE4138690A1 - Zirkular polarisierende lokalantenne fuer ein kernspinresonanzgeraet - Google Patents
Zirkular polarisierende lokalantenne fuer ein kernspinresonanzgeraetInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine zirkular polarisierende Lokalan
tenne für ein Kernspinresonanzgerät mit zwei Antennensystemen.
In Kernspinresonanzgeräten, wie z. B. Kernspinresonanz-Bildge
räte zur medizinischen Diagnose, werden zur Anregung der Kerne
entweder linear oder zirkular polarisierte magnetische Hoch
frequenzfelder verwendet. Ein lineares Feld kann man sich aus
zwei gleich großen, gegenläufig zirkular polarisierten Felder
zusammengesetzt denken. Wirksam für die Anregung ist aber nur
eine der beiden zirkularen Feldanteile. Des bedeutet, daß bei
einer linear polarisierenden Antenne für eine gleiche Anregung
theoretisch zweimal soviel Leistung benötigt wird wie bei einer
zirkular polarisierenden Antenne.
Bei medizinischen Kernspinresonanz-Bildgeräten lassen Vor
schriften zum Schutz des Patienten nur eine maximale Sende
leistung zu. Das schränkt die möglichen Sequenzen ein, ins
besondere die Anzahl der abgetasteten anatomischen Schichten
in einer vorgegebenen Untersuchungszeit. Daher können mit
zirkular polarisierenden Antennen in der gleichen Zeit theo
retisch zweimal, praktisch nicht ganz zweimal soviel Schichten
abgetastet werden wie mit einer linear polarisierenden Antenne.
Auch die Verwendung von zirkular polarisierenden Empfangsan
tennen hat Vorteile. Eine zirkular polarisierende Empfangs
antenne ist zusammengesetzt aus zwei linear polarisierenden
Antennen, die das Kernspinresonanz-Nutzsignal aus zueinander
orthogonalen Raumrichtungen empfangen. Die empfangenen Signale
werden dann nach einer 90°-Phasenverschiebung eines Signals
phasengleich addiert. Damit verdoppelt sich das Nutzsignal
während sich der Effektivwert des Rauschens um den Faktor 2
erhöht. Eine zirkular polarisierende Emfangsantenne hat damit
gegenüber einer linear polarisierenden Empfangsantenne einen
theoretischen Signal-Rausch-Gewinn von 2. Der Signal-Rausch-
Gewinn erreicht in der Praxis jedoch nicht ganz den theo
retischen Wert. Daraus ergibt sich, daß sowohl beim Senden
als auch beim Empfang zirkular polarisierende Antennen Vor
teile haben.
Eine bei einem medizinischen Kernspinresonanz-Bildgerät zur
Erzeugung und zum Empfang eines zirkular polarisierten Hoch
frequenzfeldes vorgesehene sogenannte Ganzkörperantenne oder
ein Body-Resonator ist in der DE-OS 31 33 432 offenbart. Auf
einer gedachten Zylindermantelfläche befinden sich zwei ge
genüberliegend angeordnete Spulengruppen wobei die Spulen
achsen der Spulengruppen senkrecht aufeinanderstehen.
Zur Erzeugung eines zirkularen magnetischen Hochfrequenz
feldes werden die Spulengruppen mit um 90° gegeneinander
phasenverschobenen Hochfrequenzströmen gespeist. Ein zu
untersuchender Patient wird zur Erstellung von Tomogrammen
in Längsrichtung innerhalb der zylindrischen Spulenanordnung
gelagert, so daß sich die einzelnen Spulen oberhalb und
unterhalb sowie zu beiden Seiten des Patienten befinden.
Ähnlich wie die oben beschriebene Ganzkörperantenne ist auch
eine Lokalantenne der eingangs genannten Art zur Untersuchung
des Kopfes aufgebaut, mit der ebenfalls zirkulare magnetische
Hochfrequenzfelder erzeugt werden können. Werden nun mit der
herkömmlichen Ganzkörperantenne Schnittbilder nur eines Kör
perteils aufgenommen, so empfängt eine Ganzkörperantenne wegen
ihrer großen Empfangsfläche auch Rauschsignale aus den übrigen
Körperteilen. Das Signal-Rausch-Verhältnis wird somit bei
Teiluntersuchungen verschlechtert. Daher werden für Teilun
tersuchungen auch Lokalantennen verwendet, die jedoch wegen der
meist besseren Handhabbarkeit und einfacheren Signalverarbei
tung vorwiegend als linear polarisierende Antenne aufgebaut
sind.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, in einem Kern
spinresonanzgerät bei der Untersuchung von Teilbereichen das
Signal-Rausch-Verhältnis zu verbesseren.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das erste Antennensytem
als Rahmenspule ausgebildet ist, und daß zweite Antennen
system aus mindestens einer Teilspule besteht und daß die
Rahmenspule und die Teilspule ineinander gefügt sind und
sich gegenseitig umschließen. Die von den beiden Antennen
systemen erzeugten Hochfrequenzfelder stehen im Innenraum
der Rahmenspule senkrecht aufeinander bzw. die beiden An
tennensystme empfangen aus dem Innenraum aus zwei senkrecht
aufeinander stehenden Raumrichtungen die Hochfrequenzsignale.
Bei entsprechender 90°-Phasenverschiebung der Signale der
beiden Antennensysteme zueinander wird ein zirkular polari
siertes Hochfrequenzfeld erzeugt bzw. die Signale eines zir
kular polarisierten Hochfrequenzfeldes empfangen. Damit wird
eine weitgehend homogene Charakteristik erzielt und das
Signal-Rausch-Verhältnis gegenüber linear polarisierenden
Lokalantennen erhöht. Daraus resultiert bei medizinischen Kern
spinresonanz-Bildgeräten eine bessere Bildqualität.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus,
daß das zweite Antennensystem aus zwei Teilspulen besteht,
und daß die zwei Teilspulen in der Rahmenspule gegenüber
liegend angeordnet sind. Mit dieser Anordnung läßt sich
der homogene Bereich des zirkularen Feldes bzw. der Emp
findlichkeit vergrößern. Bei der Signalzuführung bzw. Sig
nalabnahme der beiden Teilantennen ist eine 180°-Phasenver
schiebung zu berücksichtigen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch
aus, daß die Teilspulen senkrecht auf der Rahmenspule stehen.
Damit werden besondere Maßnahmen zur Entkopplung der beiden
Antennensysteme überflüssig.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung besteht die
Rahmenspule aus zwei U-förmigen Leiterstücken, deren Schenkel
sich gegenüberstehen und wobei die gegenüberstehenden Schen
kel über Kondensatoren miteinander verbunden sind. Die Kon
densatoren wirken als Verkürzungskondensator. Der Spulen
querschnitt kann bei entsprechender Wahl der Kondensatoren
an die Größe der zu untersuchenden Körperteile angepaßt werden,
so daß die Rahmenspule nicht unnötig groß und das Signal-
Rausch-Verhältnis nicht damit verschlechtert wird.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch
aus, daß die Leiterstücke parallel zur Spulenfläche Schlitze
aufweisen. Über die Schlitzbereite, -form und -tiefe, kann
die Homogenität der Felder gesteuert werden. Außerdem werden
damit Wirbelstromverluste in der Rahmenspule herabgesetzt.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung eines Aus
führungsbeispiels anhand von drei Figuren. Es zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Ansicht eine Rahmenspule, für ein
erstes Antennensystem;
Fig. 2 in perspektivischer Ansich eine zirkular polarisierende
Lokalantenne;
Fig. 3 eine Schaltung zur Entkopplung der beiden Antennen
systeme.
Fig. 1 zeigt eine Rahmenspule 2, die ein erstes Antennensystem
für eine zirkular polarisierende Lokalantenne bildet. Die
Rahmenspule besteht aus zwei U-förmigen Leiterstücken 4, 6,
deren Schenkel 8 und 10 sich gegenüberstehen und über Kon
densatoren 12 miteinander verbunden sind. Die U-förmigen
Leiterstücke 4 und 6 umschließen eine rechteckige Spulen
fläche. Parallel zur Spulenfläche ist in jedem Leiterstück
4 und 6 ein Schlitz 14 eingebracht. Über die Schlitzbreite,
Schlitzform und Schlitztiefe kann das von der Spule erzeugte
Feld bzw. die Richtcharakteristik gesteuert werden. Mit den
Enden der Schenkel 10 der beiden U-förmigen Leiterstücke 4
und 6, also parallel zu den Anschlüssen eines der beiden
Kondensatoren 12, sind Anschlüsse 16 verbunden, über die der
Rahmenspule 2 ein Sendesignal zugeführt bzw. ein Empfangssignal
abgenommen werden kann.
Fig. 2 zeigt ausgehend von dem ersten Antennensytem nach Fig. 1
eine zirkular polarisierende Lokalantenne, wie sie in einem
Kernspinresonanz-Bildgerät, insbesondere für die Mammographie,
eingesetzt wird. Das erste Antennensystem 2 und ein zweites
Antennensystem 17 sind ineinandergefügt und umschließen sich
gegenseitig, ähnlich wie die Glieder einer Kette ineinander
gefügt sind und sich gegenseitig umschließen. Das zweite An
tennensystem 17 besteht hier aus zwei Teilspulen 18, 19, die
jeweils die Rahmenspule 2 über die gesamte Länge der Schenkel 8
und 10 der Leiterstücke 4 und 6 umschließen. Damit ist eine
homogene Charakteristik über einen großen, innerhalb der Rah
menspule 2 liegenden Volumenbereich erreicht. Jede Teilspule
18, 19 besteht aus einer einzigen rechtwinklig gebogenen
Leiterschleife, so daß auch die Teilspulen 18, 19 eine recht
eckige Spulenfläche aufweisen.
Die Leiterschleifen der Teilspulen 18, 19 sind auf dem außer
halb der Rahmenspule 2 gelegenen Teil mit einer Unterbrechung
20 versehen, die mit einem Kondensator 22 überbrückt ist. Der
Kondensator 22 dient ebenso wie der Kondensator 12 zur Fest
legung der gewünschten Resonanz-Frequenz der Teilspulen 18, 19.
Jede Teilspule 18, 19 weist eigene Anschlüsse 24 auf, über die
den Teilspulen ein Sendesignal parallel zum Kondensator 22
zugeführt bzw. ein Empfangssignal abgegriffen werden kann. In
Fig. 2 sind aus Gründen der Übersichtlichkeit nur die Anschlüsse
24 für die Teilspule 19 dargestellt.
Jede Teilspule 18, 19 ist mit zwei Schlitzen 26 versehen, die
parallel zur Spulenfläche verlaufen. Ebenfalls wie bei der
Rahmenspule 2 kann die Antennencharakteristik über die
Schlitzbreite, Schlitzform und Schlitztiefe gesteuert werden.
Außerdem kann die Antennencharakteristik der Lokalspule be
einflußt werden, wenn die Teilspulen 18 und 19 gegeneinander
und in bezug zur Rahmenspule 2 verschoben werden. Die Schlitze
20 setzen außerdem die Verluste durch Wirbelströme herab.
Die beiden Antennensysteme 2 und 18, 19 sind hier mit einem
dünnen Kupferband realisiert. Beide Systeme können auch aus
kupferkaschiertem Material, aus Draht oder Rohr aufgebaut
werden.
Die zirkulare Charakteristik der Lokalspule wird im folgen
den beispielhaft für den Sendevorgang beschrieben. Dazu
wird auf ein rechtwinkliges Koordinatensystem 28 Bezug ge
nommen, dessen x- und y-Achse in der Papierebene liegen und
dessen z-Achse senkrecht nach oben auf der Papierebene steht.
Der Rahmenspule 2 wird über die Anschlüsse 16 ein Hochfre
quenzstrom i1 zugeführt, dessen positive Richtung durch die
Pfeile 30 definiert ist. Der Hochfrequenzstrom i1 erzeugt im
Inneren der Rahmenspule ein magnetisches Feld in y-Richtung,
das hier mit By bezeichnet ist. Der Teilspule 18 wird über die
hier nicht dargestellten Anschlüsse 24 ein Hochfrequenzstrom
i2 mit der gleichen Frequenz wie i1 zugeführt, der jedoch ge
genüber dem Strom i1 um 90° phasenverschoben ist. Die positive
Stromrichtung ist durch die Pfeile 32 definiert. Der Hochfre
quenzstrom i2 erzeugt innerhalb der Rahmenspule 2 ein Magnet
feld in x-Richtung was hier als Bx bezeichnet ist. Gleichfalls
erzeugt ein Hochfrequenzstrom i3 in der Teilspule 19 ein Mag
netfeld Bx in x-Richtung. Durch die 90°-Phasenverschiebung zwi
schen den Strömen i1 und i2, i3 rotiert der resultierende Feld
vektor B in der x-y-Ebene.
Eine ideale zirkulare Charakteristik wird nur erreicht, wenn
die beiden Antennensyteme 2, 17 gegenseitig entkoppelt sind.
Die Entkopplung kann durch eine genau rechtwinklige Ausrich
tung zueinander erreicht werden. Bestehen aufgrund von Tole
ranzen doch Kopplungen zwischen den Antennensystemen 2, 17,
dann können die unerwünschten Kopplungen durch Entkopplungs
kondensatoren 34 gemäß der in Fig. 3 angegebenen Schaltung kom
pensiert werden. Die Leiterstücke der Spulen 2, 18, 19 sind
durch Induktivitäten symbolisiert. Die Entkoppelungskonden
satoren 34 sind nun jeweils zwischen die Verkürzungskonden
satoren 12 und 22 geschaltet, sie verbinden die beiden An
tennensysteme kapazitiv miteinander.
Beim Einsatz wird die Lokalantenne so ausgerichtet, daß das
magnetische Grundfeld des Kernspinresonanzgeräts in z-Richtung
verläuft.
Die in Fig. 2 dargestellte zirkular polarisierende Lokalspule
findet in einem Kernspinresonanz-Bildgerät in der Mammographie
auch als Doppelbrustspule Verwendung. Dabei werden zwei Lokal
spulen nach Fig. 2 nebeneinander in einer Ebene angeordnet. Für
andere Anwendungsgebiete ist ebenso eine zirkulare Helmholtz-
Anordnung möglich, die induktiv oder galvanisch gekoppelt ist.
Claims (10)
1. Zirkular polarisierende Lokalantenne für ein Kernspin
resonanzgerät mit zwei Antennensystemen, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Antennensystem
als Rahmenspule (2) ausgebildet ist, daß das zweite Antennen
system (17) aus mindestens einer Teilspule (18, 19) besteht und
daß die Rahmenspule (2) und die Teilspule (18, 19) ineinander
gefügt sind und sich gegenseitig umschließen.
2. Lokalantenne nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das zweite Antennensystem
(17) aus zwei Teilspulen besteht und daß die zwei Teilspulen
in der Rahmenspule gegenüberliegend angeordnet sind.
3. Lokalantenne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilspulen (18, 19)
senkrecht auf der Rahmenspule (2) stehen.
4. Lokalantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Rahmen
spule (2) eine rechteckige Spulenfläche aufweist.
5. Lokalantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Rahmen
spule aus zwei U-förmigen Leiterstücken (4, 6) besteht, deren
Schenkel (8, 10) sich gegenüberstehen, und daß die gegenüber
stehenden Schenkel (8 bzw. 10) über Kondensatoren (12) mit
einander verbunden sind.
6. Lokalantenne nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Leiterstücke (4, 6) parallel
zur Spulenfläche mindestens einen Schlitz (14) aufweisen.
7. Lokalantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die min
destens eine Teilspule (18, 19) eine rechteckige Spulenfläche
aufweist.
8. Lokalantenne nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die mindestens eine Teil
spule (18, 19) aus einer einzigen rechtwinklig gebogenen Leiter
schleife besteht.
9. Lokalspule nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Leiterschleife an dem außerhalb
der Rahmenspule gelegenen Teil eine Unterbrechung (20) auf
weist, die mit einem Kondensator (24) überbrückt ist.
10. Lokalspule nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leiterschleife
parallel zur Spulenfläche Schlitze (26) aufweist.
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