DE4136584A1 - Bohr- und meisselgeraet mit werkzeugaufnahme - Google Patents

Bohr- und meisselgeraet mit werkzeugaufnahme

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Description

Die Erfindung betrifft ein Bohr- und Meißelgerät mit einem Schlagwerk und einem zwischen zwei im Gehäuse angeordneten Anschlägen axial verschiebbar gelagerten, mit wenigstens einem Teil des Schlagwerks in Verbindung stehendem Führungs­ körper, welcher der Aufnahme eines Werkzeugschafts dient, wobei der Führungskörper im wesentlichen radial verlaufende Durchtrittsöffnungen aufweist, die der Aufnahme von mit dem Werkzeug zusammenwirkenden radial verschiebbaren Verriege­ lungselementen dienen, deren radiale Erstreckung die Wand­ stärke des Führungskörpers übersteigt und wobei zur radialen Verschiebung der Verriegelungselemente eine Verriegelungshül­ se gegenüber dem Führungskörper versetzbar ist.
An größeren Bohr- und Meißelgeräten wird oftmals der Leerweg für das Schlagwerk durch Einbau eines Führungskör­ pers zwischen Werkzeugschaft und Schlagwerk vergrößert. Dieser Leerweg ermöglicht es, das Abstellverhalten des Schlagwerks, ohne Einbau einer Flugkolbenfangvorrichtung, sehr günstig zu beeinflussen.
Dieser Führungskörper kann sowohl als ein den Werkzeugschaft aufnehmendes Rohr, oder als ein Schlag übertragender Döpper ausgebildet sein. In beiden Fällen wird die dem Verriegeln des Werkzeugschafts dienende Verriegelungshülse mechanisch an den Führungskörper angebunden.
Diese Bauweise hat jedoch auch deutliche Nachteile. Da wäh­ rend des Arbeitens Schlagkomponenten und Maschinenbewegungen auf den Führungskörper einwirken, erfährt der Führungskörper axiale Belastungen und führt axiale Bewegungen aus. Da die Verriegelungshülse mit dem Führungskörper mechanisch ver­ bunden ist, wirken auf die Verriegelungshülse und die Ver­ riegelungselemente Beschleunigungen und Kräfte. Besonders beansprucht sind dabei alle axialen Fügestellen und Anschlä­ ge, über welche Massenträgheits- und Stoßkräfte übertragen werden. Dieser Umstand ist ursächlich für starken Verschleiß und verstärkte Lärmemission verantwortlich. Durch die größeren Massenkräfte bei größeren Bohr- und Meißelgeräten kann ein unerwünschtes Flattern des Führungskörpers, der Verriege­ lungshülse und der Verriegelungselemente sowie ein versehent­ liches Entriegeln des Werkzeugschafts nicht ausgeschlossen werden.
Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß der erforderliche Axialweg des Führungskörpers sich in einem ständig verän­ dernden Spalt zwischen der mit dem Führungskörper zusammen­ wirkenden Verriegelungshülse und dem Gehäuse des Bohr- und Meißelgerätes auswirkt. Wird dieser Spalt nicht durch kon­ struktive Maßnahmen entschärft, so kann es hier zu einem Verletzungsrisiko für die Bedienungsperson kommen.
Bedingt durch die Trennung der Verriegelungshülse vom Ge­ häuse des Bohr- und Meißelgerätes ergibt es zudem eine er­ schwerte Dichtsituation gegen Eindringen von Staub.
Die aufgeführten Nachteile lassen sich nur teilweise min­ dern, ohne durch andere Nachteile ersetzt zu werden. Ver­ ringern der Massen an dem Führungskörper und der Verriege­ lungshülse führt zu Festigkeitsproblemen; Verstärken der kraftübertragenen Flächen führt zu größerer Bauform und Masse; Einbau von Dämpfelementen oder Oberflächenbeschich­ tungen verteuern die Konstruktion.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bohr- und Meißelgerät zu schaffen, das alle auf die Verriegelungs­ hülse wirkenden Schlagwerks- und Arbeitsbewegungen ver­ hindern sowie eine bessere Abdichtung zwischen dem Füh­ rungskörper und dem Gehäuse des Bohr- und Meißelgeräts gewährleisten soll.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Verriegelungshülse mit dem Gehäuse verbunden ist und die Verriegelungshülse an ihrer Innenkontur wenigstens eine Führungsbahn aufweist, die eine axiale Versetzung wenigstens eines Verriegelungselementes erlaubt.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Anordnung wird nicht mehr die Verriegelungshülse, sondern nur noch die Verriegelungs­ elemente neben den in dem Führungskörper gelagerten Schlag­ werksbauteilen mitbeschleunigt. Größere Massenkräfte treten somit nicht mehr auf. Der zwischen der Verriegelungshülse und dem Gehäuse üblicherweise entstehende Spalt wird auf­ grund dieser Anordnung der Werkzeugaufnahme vermieden. Ein Verletzungsrisiko ist somit ausgeschlossen.
Da aufgrund der Anordnung der Werkzeugaufnahme an dem Ge­ häuse kraftübertragende Stoß- und Fügestellen deutlich verringert sind, ist außerdem die Lärmentwicklung geringer.
Auch gegen Eindringen von Staub während des Abbauvorganges läßt sich nun das Bohr- und Meißelgerät besser schützen. Mit einer am Werkzeug angebrachten Staubschutzkappe ist es möglich, die Werkzeugaufnahme, das Teleskoprohr und den Schlagwerksausgang zum Werkzeug hin einfach und sicher zu schützen.
Durch die gekoppelte Bauweise lassen sich nun auch die Bedie­ nungskräfte der Verriegelungshülse nahezu uneingeschränkt auslegen. Eingebaute Federn und Rasten übernehmen hier nur die Funktion, die Verriegelungshülse in ihrer Lage zu fixie­ ren.
Zweckmäßigerweise ist die Verriegelungshülse zur radialen Verschiebung der Verriegelungselemente gegenüber dem Gehäuse in Umfangsrichtung verdrehbar. Die Bedienung der Verriege­ lungshülse erfolgt über eine Drehbewegung ohne axiale Ver­ änderung der Lage. Über eine entsprechend ausgebildete Kon­ tur am inneren Umfang der Verriegelungshülse können die Ver­ riegelungselemente radial verschoben werden.
Vorzugsweise ist die Verriegelungshülse vom Gehäuse durch­ setzt, wobei das Gehäuse Längsschlitze aufweist, welche die axiale Versetzung der Verriegelungselemente erlauben. Die Länge der am Gehäuse angeordneten Längsschlitze entspricht dem Weg der axialen Verschiebung des Führungskörpers. Durch diese Längsschlitze ragen die in den Durchtrittsöffnungen des Führungskörpers Aufnahme findenden Verriegelungselemen­ te.
Die Verriegelungselemente sind derartig ausgebildet, daß sie in radialer Richtung die Wandung des Führungskörpers und die Wandung des Gehäuses überragen. Die Breite der Längs­ schlitze entspricht im wesentlichen der Breite der Verriege­ lungselemente. Handelt es sich bei den Verriegelungselemen­ ten um kugelförmige oder zylindrisch ausgebildete Teile, so entspricht die Breite der Längsschlitze deren Durchmesser. Die im Gehäuse angeordneten Längsschlitze liegen mit den Durchtrittsöffnungen des Führungskörpers übereinander.
Die Innenkontur der Verriegelungshülse weist eine Profilie­ rung auf, mit der die radiale Verschiebung der Verriegelungs­ elemente steuerbar ist. Die Profilierung setzt sich aus einer Führungsbahn und einer die Führungsbahn mit der Innen­ kontur der Verriegelungshülse verbindenden Formschräge zu­ sammen. Die Führungsbahn ist in radialer Richtung um den Be­ trag der radialen Verschiebbarkeit der Verriegelungselemente gegenüber der Innenkontur der Verriegelungshülse zurückver­ setzt.
Befindet sich die Führungsbahn in Deckung mit dem Verriege­ lungselement, so befindet sich das Verriegelungselement in der entriegelten Stellung. Beim Verdrehen der Verriegelungs­ hülse in Umfangsrichtung wird das Verriegelungselement über die Formschräge und die Innenkontur der Verriegelungshülse radial in die Verriegelungsposition verschoben.
Das in der Durchtrittsöffnung des Führungskörpers Aufnahme findende, sowohl verriegelte als auch entriegelte Verriege­ lungselement kann in der Führungsbahn bzw. an der Innenkon­ tur der Verriegelungshülse axial so weit versetzt werden, wie der Führungskörper innerhalb des Gehäuses axial ver­ schiebbar ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen, die Ausführungsbeispiele wiedergegeben, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Werkzeugaufnahme-Bereich eines Bohr- und Meißelgerätes dessen Verriegelungshülse den Führungskörper umgibt;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Werkzeugauf­ nahme-Bereich eines Bohr- und Meißelgerätes dessen Verriegelungshülse das Gehäuse im Werk­ zeugaufnahmebereich umgibt.
Die in der Fig. 1 und 2 dargestellten bearbeitungsrichtungs­ seitigen Teile des Gehäuses 1, 11 zweier Bohr- und Meißelgeräte weisen eine im wesentlichen zylindrische Aufnahme­ bohrung auf, in der ein rohrförmiger Führungskörper 3, 13 axial verschiebbar gelagert ist. Der Führungskörper 3, 13 besitzt am einen Ende entgegengesetzt der Bearbeitungsrich­ tung einen umlaufend ausgebildeten Anschlagbund 3a, 13a. Dieser wirkt mit zwei im Innern des Gehäuses 1, 11 angeord­ neten Anschlägen 1a, 1b, 11a, 11b zusammen. Die beiden An­ schläge 1a, 1b, 11a, 11b begrenzen die axiale Versetzbarkeit des Führungskörpers 3, 13.
Mittels einer nicht dargestellten mechanischen Spielaus­ gleichseinrichtung kann das radiale Spiel des Führungskör­ pers 3, 13 in dem Gehäuse 1, 11 eingestellt werden. Der axi­ alen Verschiebbarkeit des Führungskörpers 3, 13 in der zy­ lindrischen Aufnahmebohrung des Gehäuses 1, 11 dienen ebenfalls nicht dargestellte Lagerelemente, die am äußeren Umfang des Führungskörpers 3, 13 einsitzen und sich an der Wandung der Aufnahmebohrung am Gehäuse 1, 11 abstützen. Am entgegengesetzt der Bearbeitungsrichtung liegenden Ende des Führungskörpers 3, 13 ist eine zentral, in axialer Längs­ richtung verlaufende, im wesentlichen zylindrische Bohrung 3c, 13c angeordnet, die der Aufnahme bzw. der Führung eines Teils des Schlagwerks 6, 16 dient.
Im bearbeitungsseitigen Bereich des Führungskörpers 3, 13 sind Durchtrittsöffnungen 3b, 13b angeordnet, die der radi­ alen Führung und der Aufnahme von Verriegelungselementen 7, 17 dienen. Der Führungskörper 3, 13 weist in diesem Bereich eine axial verlaufende Zentralbohrung auf, die der Aufnahme eines Werkzeugschafts 5, 15 dient.
Die der Verriegelung des Verriegelungselementes 7, 17 die­ nende Verriegelungshülse 2, 12 weist eine gegenüber der In­ nenkontur 2d, 12d radial zurückversetzte in Längsrichtung verlaufende Führungsbahn 2a, 12a auf. Eine Formschräge 2c, 12c verbindet die Führungsbahn 2a, 12a mit der Innenkontur 2d, 12d und ermöglicht auf diese Weise beim Verdrehen der Verriegelungshülse 2, 12 die radiale Verschiebung der Ver­ riegelungselemente 7, 17 die in den Durchtrittsöffnungen 3b, 13b des Führungskörpers 3, 13 Aufnahme finden. Die radiale Tiefe der Führungsbahn 2a, 12a gegenüber der Innenkontur 2d, 12d entspricht im wesentlichen dem Weg der radialen Ver­ schiebbarkeit des Verriegelungselementes 7, 17.
Die Länge der Führungsbahn 2a, 12a sowie der Formschräge 2c, 12c entspricht dem Weg der axialen Versetzbarkeit des Füh­ rungskörpers 3, 13 zwischen beiden im Gehäuse 1, 11 des Bohr- und Meißelgerätes angeordneten Anschlägen 1a, 1b, 11a, 11b.
Durch das Verdrehen der Verriegelungshülse 2, 12 in Umfangs­ richtung kann die Innenkontur 2d, 12d der Verriegelungshülse 2, 12 oder die Führungsbahn 2a, 12a mit den Verriegelungsele­ menten 2, 12 in Deckung gebracht werden.
Die in Fig. 1 dargestellte Verriegelungshülse 2 umgreift den Führungskörper 3 und ist als rohrförmiges Teil ausgebildet.
Die Verriegelungselemente 7 werden in den Durchtrittsöffnun­ gen 3b des Führungskörpers 3 aufgenommen und durch Verdrehen der Verriegelungshülse radial verschoben. Die Länge der Ver­ riegelungselemente 7 übersteigt die Wandstärke des Führungs­ körpers 3.
Die Verriegelungshülse 2 ist mittels eines in eine am Gehäuse 1 angeordnete umlaufend ausgebildete Nut 1c ragenden Gewindestiftes 8 axial fest mit dem Gehäuse 1 verbunden.
Die in Fig. 2 dargestellte Verriegelungshülse 12 umgreift das Gehäuse 11 des Bohr- und Meißelgerätes. Der Führungs­ körper 13 ist als rohrförmiges Teil ausgebildet. Die Ver­ riegelungselemente 17 werden in den Durchtrittsöffnungen 13b des Führungskörpers 13 auf genommen und durch Verdrehen der Verriegelungshülse radial verschoben. Die Länge der Ver­ riegelungselemente 17 übersteigt die Wandstärke des Gehäuses 11 und die Wandstärke des Führungskörpers 13.
Der zwischen der Verriegelungshülse 12 und dem Führungskör­ per 13 angeordnete Teil des Gehäuses 11 weist axial verlau­ fende Längsschlitze 11c auf, deren Breite im wesentlichen der Breite bzw. dem Durchmesser der Verriegelungselemente 17 entsprechen. Die Breite der Längsschlitze 11c ist über die gesamte Wandstärke des entsprechenden Teiles des Gehäuses 11 konstant. Die Länge der am Gehäuse 11 angeordneten Längs­ schlitze 11c entspricht der axialen Verschiebbarkeit des Führungsrohres 13 zwischen beiden Anschlägen 11a, 11b im Ge­ häuse 11.
Die Verriegelungshülse 12 wird mit einem Sicherungsring 14 axial fest am Gehäuse 11 festgehalten. Die Nut, die für das Einsitzen des Sicherungsrings 14 notwendig ist, ist am äußeren Umfang des Gehäuses 11 angeordnet.

Claims (3)

1. Bohr- und Meißelgerät mit einem Schlagwerk (6, 16) und einem zwischen zwei im Gehäuse (1, 11) angeordneten Anschlägen (1a, 1b, 11a, 11b) axial verschiebbar gela­ gerten, mit wenigstens einem Teil des Schlagwerks (6, 16) in Verbindung stehendem Führungskörper (3, 13), welcher der Aufnahme eines Werkzeugschafts (5, 15) dient, wobei der Führungskörper (3, 13) im wesentlichen radial verlaufende Durchtrittsöffnungen (3b, 13b) auf­ weist, die der Aufnahme von mit dem Werkzeugschaft (5, 15) zusammenwirkenden radial verschiebbaren Verriege­ lungselementen (7, 17) dienen, deren radiale Er­ streckung die Wandstärke des Führungskörpers (3, 13) übersteigt und wobei zur radialen Verschiebung der Ver­ riegelungselemente (7, 17) eine Verriegelungshülse (2, 12) gegenüber dem Führungskörper (3, 13) versetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungshül­ se (2, 12) mit dem Gehäuse (1, 11) verbunden ist und die Verriegelungshülse (2, 12) an ihrer Innenkontur (2d, 12d) wenigstens eine Führungsbahn (2a, 12a) auf­ weist, die eine axiale Versetzung der Verriegelungs­ elemente (7, 17) erlaubt.
2. Bohr- und Meißelgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungshülse (2, 12) zur radialen Verschiebung der Verriegelungselemente (7, 17) gegenüber dem Gehäuse (1, 11) in Umfangsrichtung ver­ drehbar ist.
3. Bohr- und Meißelgerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungshülse (12) vom Gehäuse (11) durchsetzt ist, wobei das Gehäuse (11) Längsschlitze (11c) aufweist, welche die axiale Versetzung der Verriegelungselemente (17) erlauben.
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