DE4136066A1 - Ausgusseinrichtung fuer ein metallurgisches gefaess und verfahren zum oeffnen und schliessen einer ausgusshuelse - Google Patents
Ausgusseinrichtung fuer ein metallurgisches gefaess und verfahren zum oeffnen und schliessen einer ausgusshuelseInfo
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
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- B22D41/00—Casting melt-holding vessels, e.g. ladles, tundishes, cups or the like
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Description
Die Erfindung betrifft eine Ausgußeinrichtung für ein
metallurgisches Gefäß, die eine Ausgußhülse aus feuerfestem,
keramischem Material und eine mit einer Kühlvorrichtung
verbundene Induktionsspule aufweist, wobei die Ausgußhülse
wenigstens teilweise in der Induktionsspule angeordnet ist
und die Außenkontur der Ausgußhülse und die ihr im
wesentlichen angepaßte Innenkontur der Induktionsspule
kegelstumpfförmig sind.
Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Öffnen und
Schließen einer Ausgußhülse eines metallurgischen Gefäßes,
die zur Regelung des Schmelzenausflußes zumindest teilweise
in einer Induktionsspule angeordnet ist, deren Kühlung nach
dem Abschalten der elektrischen Energiequelle der
Induktionsspule zum Abkühlen der Ausgußhülse verwendet wird.
Eine derartige Ausgußeinrichtung ist in der DE-AS 12 00 481
beschrieben. Die Induktionsspule ist der Ausgußhülse fest
zugeordnet. Zur Kühlung besteht die Induktionsspule aus
hohlen, kühlmitteldurchflossenen Leitern. Mittels der
Induktionsspule wird die Schmelze im Bereich der Ausgußhülse
im fließfähigen Zustand gehalten. Im stromlosen Zustand der
Induktionsspule kann die Kühlung der Induktionsspule
verwendet werden, um die Schmelze in der Ausgußhülse
einzufrieren. Da eine unveränderbare Zuordnung der
Induktionsspule und der Ausgußhülse besteht, ist die
Induktionsspule nicht an die beim Aufschmelzen einerseits
und beim Einfrieren der Schmelze andererseits
unterschiedlichen Forderungen anpaßbar.
Die Kegelstumpfform bei der DE-AS 12 00 401 beruht auf der
Verwendung eines konischen Stopfens als Verschlußkörper. Es
ist nicht daran gedacht, auf einen beweglichen
Verschlußkörper zu verzichten und den Schmelzenstrom mittels
der Induktionsspule zu steuern.
In der EP 02 98 373 A2 ist eine Ausgußeinrichtung
beschrieben, bei der in die Ausgußhülse ein Einsatzkörper
eingebaut ist. Mittels der Induktionsspule soll der
Schmelzenfluß gesteuert werden.
In der EP 01 55 575 A1 ist eine elektromagnetische
Durchflußregulierung bei einem metallurgischen Gefäß
beschrieben. Die Induktionsspule soll die Regulierung des
Schmelzenflußes bis zum Abstoppen ermöglichen. Um einen
erstarrten Metallpfropfen aufzuschmelzen, ist vorgeschlagen,
die Induktionsspule bis zu dem Metallpfropfen zu verschieben.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ausgußeinrichtung
und ein Verfahren zur Verbesserung des Wechsels zwischen
Aufheizen und Abkühlen der Ausgußhülse vorzuschlagen.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einer Ausgußeinrichtung
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die
Ausgußhülse und die Induktionsspule längs ihrer
gemeinsamen Mittelachse gegeneinander so verschieblich
angeordnet sind, daß ein zwischen der Innenkontur der
Induktionsspule und der Außenkontur der Ausgußhülse
bestehender Spalt in einer Verschiebestellung kleiner als in
einer anderen Verschiebestellung ist.
In der einen Verschiebestellung, in der der Spalt größer
ist, steht die Induktionsspule zum induktiven Aufschmelzen
eines in der Ausgußhülse befindlichen Metallpfropfens zur
Verfügung. Der in diesem Fall größere Spalt bildet eine
Wärmeisolation zwischen der Ausgußhülse und der
Induktionsspule.
In der anderen Verschiebestellung, in der der Spalt kleiner
ist, steht die Induktionsspule, wenn mittels ihrer
Kühlvorrichtung die Schmelze in der Ausgußhülse eingefroren
werden soll. Der in diesem Fall kleinere Spalt ist so groß,
daß die Induktionsspule durch die heiße Ausgußhülse nicht
beschädigt wird und so klein, daß die Kühlung, der in diesem
Falle stromlosen Induktionsspule auf die Ausgußhülse und
damit die Schmelze wirkt. Der kleinere Spalt kann auch Null
sein. In diesem Fall steht in dieser Verschiebestellung die
Innenkontur der Induktionsspule in wärmeleitender Verbindung
mit der Ausgußhülse. In der anderen Verschiebestellung
besteht zwischen der Innenkontur der Induktionsspule und der
Außenkontur der Ausgußhülse ein wärmeisolierender Spalt.
Durch die Wahl der Konizität der kegelstumpfförmigen Gestalt
im Zusammenhang mit dem Hub zwischen den beiden
Verschiebestellungen ist es baulich einfach, die Größe der
Spalte in gewünschter Weise zu bemessen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus,
daß zum Einfrieren der Schmelze die Induktionsspule an der
Ausgußhülse zur Anlage gebracht wird und zum erneuten
Aufschmelzen der Schmelze die Induktionsspule außer Kontakt
von der Ausgußhülse gebracht und die elektrische
Energiequelle eingeschaltet wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels. Die Figur zeigt eine Ausgußeinrichtung
schematisch.
Im Boden 1 eines metallurgischen Gefäßes sitzt ein
Auslaßstein 2, dessen Öffnung 3 in einen Kanal 4 einer
Ausgußhülse 5 mündet. Die Ausgußhülse 5 weist eine
kegelstumpfförmige Außenkontur 6 auf, die sich zum
Gefäßboden 1 hin verjüngt.
Um die Außenkontur 6 erstreckt sich eine Induktionsspule 7.
Deren Innenkontur 8 ist wie die Außenkontur 6 der
Ausgußhülse 5 kegelstumpfförmig. Die Windungen der
Induktionsspule 7 sind in ihrem Inneren 9 hohl, so daß durch
sie ein Kühlmittel hindurchleitbar ist. Vorzugsweise weisen
die Windungen ein etwa rechteckförmiges Profil auf, das
innenseitig auf der Innenkontur 8 liegt.
Die Induktionsspule 7 ist auf einem Träger 10 angebracht,
der durch Verstellmittel, beispielsweise Schrauben 11,
parallel zur Mittelachse M in Richtung des Pfeiles P
höhenverstellbar ist. Dadurch ist die Induktionsspule 7
relativ zur Ausgußhülse 5 verschieblich.
Die Verstellmittel 11 stützen sich an einem Gehäuse 12 ab,
das auch die Ausgußhülse 5 trägt und an dem Boden 1
befestigt ist.
Die Ausgußhülse 5 besteht aus einem feuerfesten, keramischen
Material hoher Wärmeleitfähigkeit. Die Ausgußhülse 5 muß
nicht an das elektromagnetische Feld der Induktionsspule 7
ankoppeln. Das elektromagnetische Feld wirkt dann direkt auf
die Schmelze im Kanal 4. Es kann jedoch auch vorgesehen
sein, daß die Ausgußhülse 5 an das elektromagnetische Feld
ankoppelt. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden,
daß sie ganz oder teilweise aus Zirkonoxid besteht. In
diesem Fall erfolgt die Erhitzung der Schmelze durch
Wärmeübertragung.
In den Kanal 4 ist ein Einsatzkörper 13 eingebaut. Dieser
teilt den Schmelzenfluß in mehrere Teilströme.
Die Ausgußhülse 5 kann einteilig sein. Beim
Ausführungsbeispiel ist die Ausgußhülse 5 zweiteilig. Sie
besteht aus einem Kern 14 und einem Mantel 15. Der Mantel 15
bildet die Außenkontur 6. Der Mantel 15 weist im Vergleich
zum Kern 14 eine hohe Temperaturwechselbeständigkeit auf und
hat eine hohe Wärmeleitfähigkeit. Im Bedarfsfall kann der
Mantel 15 so ausgelegt sein, daß er an das
elektromagnetische Feld der Induktionsspule 7 ankoppelt.
Hierfür kann für ihn Zirkonoxid verwendet werden. Dieses
führt je nach Frequenz der elektrischen Energiequelle und
der Art der Stabilisierung des Zirkonoxids zu einer
induktiven Ankopplung.
In der Figur ist die Induktionsspule 7 in ihrer oberen
Verschiebestellung gezeigt. In dieser besteht zwischen der
Innenkontur 8 der Induktionsspule 7 und der Außenkontur 6
der Ausgußhülse 5 ein vergleichsweise großer Spalt 16. Die
Induktionsspule 7 berührt also die Ausgußhülse 5 nicht. Der
Spalt 16 bildet eine Wärmeisolierung.
Mittels der Verstellmittel 11 läßt sich die Induktionsspule
7 in ihre untere Verschiebestellung bringen. Die unterste
Verschiebestellung ist erreicht, wenn die Innenkontur 8 der
Induktionsspule 7 an der Außenkontur 6 der Ausgußhülse 5
anliegt. Diese Anlage soll möglichst gleichmäßig sein. In
dieser Verschiebestellung besteht eine direkte wärmeleitende
Verbindung zwischen den - gekühlten - Windungen der
Induktionsspule 7 und der Ausgußhülse 5.
Die Konizität der kegelstumpfförmigen Außenkontur 6 und
Innenkontur 8 ist im Zusammenhang mit dem Hub zwischen der
oberen Verschiebestellung und der unteren Verschiebestellung
so gewählt, daß sich in der oberen Verschiebestellung ein
für Wärmeisolierung hinreichend großer Spalt 16 ergibt.
Die Funktionsweise der beschriebenen Einrichtung ist etwa
folgende:
In der oberen Verschiebestellung ist die Induktionsspule 7
an eine nicht dargestellte elektrische Energiequelle
angeschaltet, also stromdurchflossen. Gleichzeitig ist die
Induktionsspule 7 vom Kühlmedium durchströmt. Durch das
elektromagnetische Feld wird ein in dem Kanal 4 stehender,
zum Absperren des Kanals 4 gewollter Metallpfropfen direkt
oder indirekt aufgeschmolzen. Direkt wird er aufgeschmolzen,
wenn das elektromagnetische Feld auf dem Metallpfropfen
wirkt, dieser also induktiv ankoppelt. Indirekt - über
Wärmeleitung - wird er aufgeschmolzen, wenn die Ausgußhülse
5 oder der Mantel 15 an das elektromagnetische Feld induktiv
ankoppeln. Nach dem Aufschmelzen des Metallpfropfens setzt
der Schmelzenstrom ein. Dieser läßt sich bei direkter
induktiver Ankopplung der Schmelze an das elektromagnetische
Feld der Induktionsspule 7 steuern.
Soll der Schmelzenstrom unterbrochen werden, dann wird
gegebenenfalls dieser zunächst auf einen kleinen
Durchflußwert gesteuert. Es wird dann die Induktionsspule in
ihre untere Verschiebestellung gebracht. Die elektrische
Energiequelle bzw. das elektromagnetische Feld wird
abgeschaltet. Die vom Kühlmedium durchströmten Windungen
wirken jetzt durch Wärmeleitung durch die Ausgußhülse 5 auf
die Schmelze, so daß diese sicher einfriert und einen den
Kanal 4 absperrenden Metallpfropfen bildet. Dieser
Metallpfropfen bleibt aufrechterhalten, bis die
Induktionsspule 7 wieder in ihre obere Verschiebestellung
gebracht wird und die elektrische Energiequelle
eingeschaltet wird.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann die
kegelstumpfförmige Gestaltung auch so angeordnet sein, daß
sie sich nach unten verjüngt. Die Verstellmittel sind
vorzugsweise so gestaltet, daß die Verstellung mittels eines
einzigen Antriebs möglich ist.
Claims (9)
1. Ausgußeinrichtung für ein metallurgisches Gefäß, die
eine Ausgußhülse aus feuerfestem, keramischem Material
und eine mit einer Kühlvorrichtung verbundene
Induktionsspule aufweist, wobei die Ausgußhülse
wenigstens teilweise in der Induktionsspule angeordnet
ist und die Außenkontur der Ausgußhülse und die ihr im
wesentlichen angepaßte Innenkontur der Induktionsspule
kegelstumpfförmig sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgußhülse (5) und die Induktionsspule (7) längs
ihrer gemeinsamen Mittelachse (M) gegeneinander so
verschieblich angeordnet sind, daß ein zwischen der
Innenkontur (8) der Induktionsspule (7) und der
Außenkontur (6) der Ausgußhülse (5) bestehender Spalt in
einer Verschiebestellung kleiner als in einer anderen
Verschiebestellung ist.
2. Ausgußeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenkontur (8) der Induktionsspule (7) in der
einen Verschiebestellung in wärmeleitender Verbindung
mit der Ausgußhülse (5) steht und in der anderen
Verschiebestellung zwischen der Innenkontur (8) der
Induktionsspule (7) und der Außenkontur (6) der
Ausgußhülse (5) ein wärmeisolierender Spalt (16)
besteht.
3. Ausgußeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Induktionsspule (7) mittels einer
Verstelleinrichtung (11) gegenüber der Ausgußhülse (5)
verschieblich ist.
4. Ausgußeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Außenkontur (6) der Ausgußhülse (5) und
die Innenkontur (8) der Induktionsspule (7) zum Gefäß
hin verjüngen.
5. Ausgußeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das feuerfeste, keramische Material der Ausgußhülse
(5) eine hohe Wärmeleitfähigkeit aufweist.
6. Ausgußeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgußhülse (5) mindestens zweiteilig aufgebaut
ist und vorzugsweise ein Innenteil (14) und einen
äußeren Mantel (15) aufweist.
7. Ausgußeinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der äußere Mantel (15) eine hohe
Temperaturwechselbeständigkeit aufweist.
8. Ausgußeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der äußere Mantel (15) eine hohe Wärmeleitfähigkeit
hat.
9. Verfahren zum Öffnen und Schließen einer Ausgußhülse
eines metallurgischen Gefäßes, die zur Regelung des
Schmelzenausflusses zumindest teilweise in einer
Induktionsspule angeordnet ist, deren Kühlung nach dem
Abschalten der elektrischen Energiequelle der
Induktionsspule zum Abkühlen der Ausgußhülse verwendet
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Einfrieren der Schmelze die Induktionsspule (7)
an der Ausgußhülse (5) zur Anlage gebracht wird und zum
erneuten Aufschmelzen der Schmelze die Induktionsspule
(7) außer Kontakt von der Ausgußhülse (5) gebracht und
die elektrische Energiequelle eingeschaltet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914136066 DE4136066A1 (de) | 1991-11-01 | 1991-11-01 | Ausgusseinrichtung fuer ein metallurgisches gefaess und verfahren zum oeffnen und schliessen einer ausgusshuelse |
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DE19914136066 DE4136066A1 (de) | 1991-11-01 | 1991-11-01 | Ausgusseinrichtung fuer ein metallurgisches gefaess und verfahren zum oeffnen und schliessen einer ausgusshuelse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4136066A1 true DE4136066A1 (de) | 1993-05-06 |
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ID=6443912
Family Applications (1)
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DE19914136066 Withdrawn DE4136066A1 (de) | 1991-11-01 | 1991-11-01 | Ausgusseinrichtung fuer ein metallurgisches gefaess und verfahren zum oeffnen und schliessen einer ausgusshuelse |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4136066A1 (de) |
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