DE4135355C2 - Gummimischung und deren Verwendung für Zahnriemen - Google Patents
Gummimischung und deren Verwendung für ZahnriemenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L15/00—Compositions of rubber derivatives
- C08L15/005—Hydrogenated nitrile rubber
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gummimischung für dynamisch und
thermisch hoch beanspruchte Bauteile.
Insbesondere im Kraftfahrzeugbereich werden immer häufiger
Teile aus Gummi eingesetzt, die extremen dynamischen und
thermischen Belastungen ausgesetzt sind.
Es sind Gummimischungen bekannt, die aus Chloropren-Polyme
ren bestehen und im Handel als Chloropren-Rubber (CR) be
kannt sind. Weitere bekannte Gummimischungen bestehen aus
Nitrilbutadien bzw. teilhydriertem Nitrilbutadien, welche
schwefelvernetzt sind.
Diese bekannten Gummimischungen sind über einen längeren
Zeitraum nur als temperaturbeständig bis zu etwa 110°C
anzusehen. Bei Anwendung dieser bekannten Gummimischungen in
höheren Temperaturbereichen tritt mit der Zeit ein Abfall
der Festigkeit und Dehnfähigkeit ein und darüber hinaus
steigt die Härte an, so daß die daraus hergestellten Bautei
le unbrauchbar werden.
Ferner ist aus der Zeitschrift "ELASTOMERICS", 12/1986,
Seite 20 ff. eine Untersuchung mit dem Titel "Compression
Set and Sealing Force Retention of HNBR" (J. R. Dunn et al)
bekannt, in welcher neben dem Einfluß diverser Peroxide auf
das physikalische Verhalten von hydriertem Nitril-Butadien-
Kautschuk (HNBR) auf den Einfluß verschiedener Coagenzien
eingegangen wird. Unter anderem werden hierbei die Coagen
zien Triallylisocyanurat (TAIC) und Triallylcyanurat (TAC)
diskutiert. Die Autoren kamen dabei zu dem Ergebnis, daß
Triallylcyanurat (TAC) zu keiner Verbesserung der physikali
schen Eigenschaften und Alterungsbeständigkeit führt und daß
die Zugabe von Magnesiumoxid als Stabilisator einen negati
ven Einfluß auf die physikalischen Eigenschaften von auf
HNBR basierenden Gummimischungen ausüben würde.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Gummi
mischung zu schaffen, die unter Beibehaltung der guten Ei
genschaften bekannter Gummimischungen auch bei höheren Tem
peraturen langfristig beständig ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Gummimischung
gelöst, bestehend aus einem hydrierten Nitril-Butadien-Kau
tschuk (HNBR), der peroxidisch vernetzt ist, 1 bis 3 Gew.-
Teilen auf 100 Teile HNBR Triallylcyanurat (TAC) als Coa
genz, 5 bis 30 Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile HNBR Natrium-
Aluminium-Silikat und mindestens 5 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-
Teile HNBR aktiver Ruß als Füllstoffe, 8 bis 12 Gew.-Teilen
auf 100 Gew.-Teile HNBR Magnesiumoxid (MgO) als Stabilisa
tor, 1 bis 6 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-Teile HNBR eines modi
fizierten flüssigen Polybutadienharzes als Haftvermittler
und ggf. bis zu 10 Gew.-Teile Weichmacher auf 100 Teile
HNBR.
Eine Gummimischung mit dieser Zusammensetzung kann für Dau
ertemperatureinsatz bis zu 150°C, kurzfristig auch bis zu
höheren Temperaturen, eingesetzt werden. Die Haftfähigkeit
zu eventuell vorgesehenen Einlagen ist in allen Temperatur
bereichen sehr gut.
Das Nitrilbutadien weist zweckmäßig einen hohen Hydrierungs
grad, vorzugsweise mindestens 98%, auf.
Der Füllstoff Natrium-Aluminium-Silikat, der in der erfin
dungsgemäßen Gummimischung enthalten ist, weist vorzugsweise
einen pH-Wert von ca. 10 bis 12 auf. Seine Oberfläche sollte
ca. 60 m2/g betragen.
Darüber hinaus sollte das Natrium-Aluminium-Silikat vorzugsweise in einer
Menge von 15 Gew.-Teilen auf 100 Teile HNBR in der Mischung
enthalten sein.
Die erfindungsgemäße Gummimischung kann im Kraftfahrzeug
bereich zur Herstellung von Zahnriemen mit mindestens einer
Einlage aus Glasfasern und/oder Polyamidgewebe verwendet
werden.
Die erfindungsgemäße Gummimischung weist ferner außer den
angestrebten Eigenschaften, wie hohe Temperaturbeständig
keit, gute Haftfähigkeit, auch eine sehr gute Ozonbeständig
keit auf, so daß keine Versprödung auftritt sowie eine sehr
gute Ölbeständigkeit, Kälteresistenz, geringe Nachhärtung
bei Alterung und eine sehr gute Beständigkeit der Dehnfähig
keit. Insgesamt weisen also Bauteile, die aus der erfindungs
gemäßen Gummimischung hergestellt sind, eine höhere Lebens
dauer auf. Darüber hinaus eignet sich die erfindungsgemäße
Gummimischung auch sehr gut bei solchen Bauteilen, die auf
Verschleiß beansprucht werden, da der Abrieb relativ gering
ist.
Die Herstellung von Zahnriemen aus der erfindungsgemäßen
Gummimischung kann nach herkömmlichen Verfahren erfolgen, so
daß keine neuen Herstellungstechnologien erforderlich sind.
Bei Anwendung der erfindungsgemäßen Gummimischung können die
bekannten Verfahren sogar noch einfacher durchgeführt wer
den. Da das Vernetzungssystem die Haftfähigkeit der Gummimi
schung, z. B. zu Geweben und Fasern, erheblich verbessert,
ist bei der Herstellung kein Zusatz von gesonderten Haftver
mittlern erforderlich, so daß bei Anwendung herkömmlicher
Verfahren deutliche Vorteile erzielt werden. Darüber hinaus
tritt eine geringere Formenverschmutzung und keine Fließ
fehlerbildung auf.
Beispielsweise besteht eine Gummimischung zur Herstellung
von Zahnriemen, die thermisch und dynamisch hoch beansprucht
sind, aus HNBR, welches peroxidisch vernetzt ist. Zur Ver
netzung können verschiedene Oxide verwendet werden, vorzugs
weise Dicumylperoxid, 1,3-Bis-(2-tert-Butylperoxy-isopro
pyl)-Benzol oder 2,5-Dimethyl-2,5-Bis(tert-Butylperoxy)-
Hexan. Das verwendete Peroxid ist dabei in einer Menge von
mindestens 3 Teilen, vorzugsweise von 6 bis 9 Teilen zu 100
Teilen HNBR in der Gummimischung enthalten.
Das Coagenz TAC ist in einer Menge von 1 bis 3 Gew.-Teilen
auf 100 Teilen HNBR in der Gummimischung enthalten.
Das als Füllstoff vorgesehene Natrium-Aluminium-Silikat,
welches zur deutlichen Erhöhung der Alterungsbeständigkeit
dient, weist einen pH-Wert von ca. 11 auf und hat eine Ober
fläche von ca. 65 m2/g. Es wird in einer Menge von ca. 20
bis 25 Teilen auf 100 Teile HNBR zugesetzt.
Ferner ist als Füllstoff aktiver Ruß vorgesehen, welcher zur
deutlichen Erhöhung der Festigkeit dient, und zwar in einer
Menge von mindestens 5 Gew.-Teilen auf 100 Teile HNBR.
Das als Stabilisator dienende MgO wird in einer Menge von
ca. 10 Gew.-Teilen auf 100 Teile HNBR zugegeben.
Als Haftvermittler wird der Gummimischung ferner flüssiges
Polybutadienharz zugegeben, und zwar in einer modifizierten,
lösungsmittelfreien Form in einer Menge von 1 bis 6, vor
zugsweise 2 bis 3 Gew.-Teilen, auf 100 Teile HNBR.
Claims (9)
1. Gummimischung für dynamisch und thermisch hoch bean
spruchte Bauteile, bestehend aus
- - einem hydrierten Nitril-Butadien-Kautschuk (HNBR), der peroxidisch vernetzt ist,
- - 1-3 Gew.-Teilen auf 100 Teile HNBR Triallylcyanurat (TAC) als Coagenz,
- - 5-30 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-Teile HNBR Natrium- Aluminium-Silikat und
- - mindestens 5 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-Teile HNBR aktiver Ruß als Füllstoffe,
- - 8-12 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-Teile HNBR Magnesium oxid (MgO) als Stabilisator,
- - 1-6 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-Teile HNBR eines modi fizierten flüssigen Polybutadienharzes als Haftvermitt ler und
- - gegebenenfalls bis zu 10 Gew.-Teile Weichmacher auf 100 Teile HNBR.
2. Gummimischung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der HNBR einen hohen Hy
drierungsgrad aufweist.
3. Gummimischung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Hydrierungsgrad minde
stens 98% beträgt.
4. Gummimischung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Füll
stoff Natrium-Aluminium-Silikat einen pH-Wert von 10
bis 12 aufweist.
5. Gummimischung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß das Natri
um-Aluminium-Silikat eine Oberfläche von 60 m2/g auf
weist.
6. Gummimischung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß das Natri
um-Aluminium-Silikat in einer Menge von etwa 15 Gew.-
Teilen auf 100 Gew.-Teile HNBR enthalten ist.
7. Verwendung der Gummimischung nach einem der Ansprüche
1 bis 6 zur Herstellung von Zahnriemen mit mindestens
einer Einlage aus Glasfasern und/oder Polyamidgewebe.
8. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Einlage vor der Kon
fektionierung mit einer Imprägnierung versehen wird,
die an HNBR besonders gut haftet.
9. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Imprägnierung eine
Gummimischung auf HNBR-Basis verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914135355 DE4135355C2 (de) | 1991-10-26 | 1991-10-26 | Gummimischung und deren Verwendung für Zahnriemen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914135355 DE4135355C2 (de) | 1991-10-26 | 1991-10-26 | Gummimischung und deren Verwendung für Zahnriemen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4135355A1 DE4135355A1 (de) | 1993-04-29 |
DE4135355C2 true DE4135355C2 (de) | 1994-09-08 |
Family
ID=6443479
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914135355 Expired - Lifetime DE4135355C2 (de) | 1991-10-26 | 1991-10-26 | Gummimischung und deren Verwendung für Zahnriemen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4135355C2 (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JP3025618B2 (ja) * | 1993-11-19 | 2000-03-27 | ユニッタ株式会社 | 動力伝達ベルト、およびこの動力伝達ベルトに用いる心線と帆布 |
CA2231300A1 (en) * | 1998-03-06 | 1999-09-06 | Bayer Inc. | Improved nitrile polymer vulcanizate and process for the production thereof |
JP4221877B2 (ja) | 2000-04-28 | 2009-02-12 | 日本ゼオン株式会社 | ニトリル系ゴム組成物、架橋性ニトリル系ゴム組成物および架橋物 |
EP1576043B8 (de) * | 2002-12-19 | 2012-08-01 | Compagnie Générale des Etablissements Michelin | Kautschukzusammensetzung für reifen, die ein verstärkendes aluminosilikat enthält |
-
1991
- 1991-10-26 DE DE19914135355 patent/DE4135355C2/de not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4135355A1 (de) | 1993-04-29 |
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