DE4135263C2 - Bedieneinrichtung für eine fernbetätigbare Stelleinrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Bedieneinrichtung für eine fernbe­ tätigbare Stelleinrichtung, die entgegen eines an der Stellein­ richtung angreifenden, diese in Richtung einer Endlage beauf­ schlagenden Kraftspeichers in Form einer Metallfeder über ein als Seil ausgebildetes, biegeschlaffes Übertragungsmittel in ihre andere Endlage überführbar ist und an der Bedieneinrichtung ebenfalls ein Kraftspeicher in Form einer Metallfeder eingreift, deren Momentankraft der jeweiligen, an der Stelleinrichtung an­ greifenden Momentankraft mit entgegengesetzter Wirkrichtung ent­ spricht, so daß in jeder Stellung der Bedieneinrichtung ein Kräftegleichgewicht auftritt.

Eine derartige, aus Bedien- und Stelleinrichtung bestehende Ein­ richtung ist aus der FR-PS 992 651 bekannt und dient z. B. der Geschwindigkeitskontrolle.

Es ist Aufgabe der Erfindung, die Bedieneinrichtung besonders kompakt und dabei so auszubilden, daß diese geeignet ist, gleichzeitig auch mehrere Stelleinrichtungen z. B. in Form von Luftklappen einer Heiz- oder Klimaanlage in einem Kraftwagen zu betätigen.

Diese Aufgabe wird bei einer Bedieneinrichtung nach dem Ober­ begriff des Patentanspruches 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.

Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, das sich durch einen geringen Bauaufwand bei äußerst gedrängter Bauweise aus­ zeichnet, ist die Kurvenscheibe mit wenigstens zwei wandernden Abgreifpunkten versehen und gleichachsig zur Kurvenscheibe ist eine zweite Kurvenscheibe angeordnet, an deren Rand nur eine einzige Gegenkraft in einem Punkt angreift, bei dem bezogen auf den jeweiligen Momentandurchmesser der zweiten Kurvenscheibe je­ weils ein Kräftegleichgewicht eintritt.

Um zumindest eine vorbestimmte Stellung gezielt anfahren zu können, ist die zweite Kurvenscheibe mit wenigstens einer randseitigen Rastbucht versehen.

Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer federbelasteten Bedieneinrichtung und einer entgegengesetzt federbelasteten Stelleinrichtung mit einem bie­ geschlaffen Seil als Übertragungsmittel,

Fig. 2 eine Heizungsklappensteuerung mit zweifachem Ab­ griff einer Steuerkurve und

Fig. 3 eine Klappensteuerung mit Übertotpunktlage in einer Endstellung.

Eine in Fig. 1 angedeutete Bedieneinrichtung 1 ist über ein biegeschlaffes Übertragungsmittel 2 in Form eines in einer Hülle 3 geführten Seiles 4 mit einer Stelleinrichtung 5 ver­ bunden. Bei der Bedieneinrichtung 1 kann es sich z. B. um einen Luftmengenregulierhebel einer Heizungs- oder Klimaanlage eines Kraftwagens handeln, während die Stelleinrichtung 5 von einer Luftklappe gebildet sein kann. Da über das Seil 4 nur Zugkräfte übertragen werden können, greift sowohl an der Bedieneinrich­ tung 1 als auch an der Stelleinrichtung 5 ein Kraftspeicher 6 an, der in einfachster Ausbildung aus einer Metallfeder 7 be­ steht. Die Wirkrichtung beider Metallfedern 7 sind einander entgegengesetzt und die jeweils wirksamen Kräfte so groß, daß in jeder Stellage ein Kräftegleichgewicht auftritt, wodurch der Bedienkomfort erheblich gesteigert und ein selbsttätiges Ver­ stellen weitestgehend ausgeschlossen wird.

Eine praxisnahe Ausgestaltung einer auf zwei Stelleinrichtungen 5 wirkenden Bedieneinrichtung 1 geht aus Fig. 2 hervor. Auf der Achse 8 eines Drehknopfes 9 ist verdrehsicher eine Kurven­ scheibe 10 befestigt, deren Umfang durch zwei, jeweils in einem Abgreifpunkt 11, 12 angreifende Winkelhebel 13, 14 abgefahren wird. Vom freien Arm des Winkelhebels 13 führt ein in einer Hülle 3 verlegtes Seil 4 zu einer Fußraumklappe 15, während vom freien Arm des anderen Winkelhebels 14 wiederum ein in einer Hülle 3 verlegtes Seil 4 zu einer Entfrosterklappe 16 geführt ist. Die Kurvenform der Kurvenscheibe 10 ist so gestaltet, daß im Wechselspiel die Fußraumklappe 15 und die Entfrosterklappe 16 geöffnet und geschlossen werden können. Erste Metallfedern 7 sind bestrebt, die Fußraumklappe 15 und die Entfrosterklappe 16 in ihre Offenstellung zu ziehen, so daß der jeweilige kurven­ scheibenseitige Winkelhebel 13 bzw. 14 mit einer gewissen Kraft im jeweiligen Abgreifpunkt 11 bzw. 12 angreift.

Zur Kompensation dieser Kraft greift jeweils eine gleichgroße Gegenkraft in einem randseitigen Punkt der Kurvenscheibe 10 an, der den jeweiligen Schnittpunkt 17 bzw. 18 einer Verbindungs­ geraden 19 bzw. 20 markiert, die ausgehend von den Abgreif­ punkten 11 und 12 durch den Drehpunkt 22 der Kurvenscheibe 10 bis zu deren gegenüberliegenden Rand geführt ist. Die Gegen­ kräfte werden vom als Metallfedern 21 ausgebildeten Kraftspei­ cher 23 aufgebracht und über Winkelhebel 24 und 25 übertragen.

In strichpunktierten Linien ist in Fig. 2 eine weitere Mög­ lichkeit einer Kräftekompensation skizziert. Gleichachsig zur Kurvenscheibe 10 ist eine zweite Kurvenscheibe 26 angeordnet, deren Kurvenform so gestaltet ist, daß durch nur einen federbeaufschlagten, gegen den Rand 27 der zweiten Kurven­ scheibe 26 gedrückten Hebel 28 eine Ausgleichs-Gegenkraft er­ zeugt wird. Angedeutet sind noch zwei randseitige Rastbuchten 29, in die beim Erreichen ausgewählter Stellagen der Fußraumklappe 15 und der Entfrosterklappe 16 der freie Hebelarm des Hebels 28 einläuft.

Fig. 3 zeigt vereinfacht eine Bedieneinrichtung 1 mit einem etwa halbkreisförmigen, randseitig gerändelten Bedienrad 30, von dem ein Bedienabschnitt 31 aus einem Schlitz 32 einer Be­ dienfront 33 heraustritt. Vom Bedienrad 30 führt ein Seil 4 zu einer Umlenkrolle 34 und von dort zu einer nicht gezeigten Stelleinrichtung. Am Bedienrad 30 greift weiterhin eine Me­ tallfeder 22 als Kraftspeicher 23 an, wobei beim Erreichen der in strichpunktierten Linien dargestellten, der Schließstellung der nicht gezeigten Stelleinrichtung entsprechenden Verschwenkstellung des Bedienrades 30 ein kraftunterstützter Übertotpunktverlauf des Seiles 4 erreicht wird, so daß auf die Stelleinrichtung einwirkende Kräfte, z. B. Strömungskräfte, keine ungewollte Verstellbewegung herbeiführen können. Ein be­ dienfester Anschlag 36 begrenzt durch Anlauf an ortsfeste An­ schläge 37 und 38 die in Richtung des Pfeiles 39 durchführbaren Verschwenkbewegungen des Bedienrades 30. In Abänderung des vereinfacht wiedergegebenen Ausführungsbeispiels nach Fig. 3 könnte der vom Bedienrad 30 zur Umlenkrolle 34 geführte Ab­ schnitt des Seiles 4 auch durch eine starre Koppel ersetzt sein.

Claims (3)

1. Bedieneinrichtung für eine fernbetätigbare Stelleinrichtung, die entgegen eines an der Stelleinrichtung angreifenden, diese in Richtung einer Endlage beaufschlagenden Kraftspeichers in Form einer Metallfeder über ein als Seil ausgebildetes, biege­ schlaffes Übertragungsmittel in ihre andere Endlage überführbar ist und an der Bedieneinrichtung ebenfalls ein Kraftspeicher in Form einer Metallfeder angreift, deren Momentankraft der jewei­ ligen, an der Stelleinrichtung angreifenden Momentankraft mit entgegengesetzter Wirkrichtung entspricht, so daß in jeder Stellung der Bedieneinrichtung ein Kräftegleichgewicht auftritt, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedieneinrichtung (1) mit einer randseitig abgreifbaren Kurvenscheibe (10) versehen ist und daß an dem dem jeweiligen Abgreifpunkt (11; 12) für die Stellbewegungen gegenüberliegenden randseitigen Schnittpunkt (17; 18) mit einer vom Abgreifpunkt (11; 12) durch den Drehpunkt (21) der Kurvenscheibe (10) ver­ laufenden Verbindungsgeraden (19; 20) eine die wirksame Kraft ausgleichende Gegenkraft angreift.

2. Bedieneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenscheibe (10) mit wenigstens zwei wandernden Ab­ greifpunkten (11; 12) versehen ist und gleichachsig zur Kurven­ scheibe (10) eine zweite Kurvenscheibe (26) angeordnet ist, an deren Rand (27) nur eine einzige Gegenkraft in einem Punkt an­ greift, bei dem bezogen auf den jeweiligen Momentandurchmesser der zweiten Kurvenscheibe (26) jeweils ein Kräftegleichgewicht eintritt.

3. Bedieneinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Kurvenscheibe (26) mit wenigstens einer rand­ seitigen Rastbucht (29) versehen ist.