DE4134759A1

DE4134759A1 - Verfahren und vorrichtung zum sortieren von partikeln nach ihrer kornform

Info

Publication number: DE4134759A1
Application number: DE19914134759
Authority: DE
Inventors: Benno Dipl Ing Ulfik; Heiko Dipl Ing Herold; Josef Dipl Ing Schmoll; Ingo Steffens; Karl-Ludwig Dr Metzger; Guenther Dipl Ing Kuntz; Gertraut Dipl Ing Gruber
Original assignee: Bayer AG
Current assignee: Bayer AG
Priority date: 1991-10-22
Filing date: 1991-10-22
Publication date: 1993-04-29

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Sortieren von Partikeln nach ihrer Kornform, insbesondere zur Abtrennung von kugelförmigen Mahlkörpern und Mahlkörperbruch.

Verfahren zum Abtrennen von kleineren Kugeln sowie Abrieb und Bruch sind grundsätzlich bekannt. So tritt z. B. beim Naßzerkleinern in Rührwerkskugelmühlen unvermeidlich Perlenbruch auf. Teilweise sind auch bereits im Anlieferungszustand der Mahlperlen gebrochene oder unregelmäßige Partikel vorhanden. Dieser Bruch kann die Perlenabtrennorgane (Reibspalt oder Spaltsieb) beschädigen oder zusetzen. In den meisten Fällen kann Perlenbruch im Produkt nicht toleriert werden. Die Produktsuspensionen werden daher anschließend einer Siebung oder Filtrierung unterzogen. Um den Bruchanteil in Füllungen von Rührwerkskugelmühlen niedrig zu halten, werden diese üblicherweise in regelmäßigen Abständen gewaschen, gestürzt und getrocknet. Vor dem erneuten Einsatz wird der Bruch abgesiebt. Problematisch dabei ist vor allem auch die Abtrennung von halbkugelförmigen Bruchstücken (Linsen). Das Verfahren kann jedoch nicht befriedigen, weil dabei auch Mahlkörper ausgesondert werden, die gleichmäßig rund abgerieben sind und in einer feineren Perlenfraktion wieder eingesetzt werden könnten. Besonders bei teuren Werkstoffen, wie etwa Zirkonsilikat, ist der erneute Einsatz der bereits gebrauchten, aber noch runden Perlen lohnenswert.

Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, unrunde Perlen oder Granulatbruch aus einer Kugelschüttung abzutrennen, runde Perlen aber - unabhängig vom Durch messer - in der Schüttung zu belassen.

Die Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren gelöst.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Sortieren von Partikeln nach ihrer Kornform, wobei die Partikel aus einem Vorratsbehälter auf eine bewegte schräge Fläche dosiert werden und der Neigungswinkel der Fläche so einzustellen ist, daß die runden Partikel entgegen der Bewegung der Fläche abwärts rollen, während unrunde Partikel auf der Fläche liegenbleiben und durch die Bewegung entgegen der Rollrichtung mitgenommen werden.

In einer speziellen Ausführungsform zum Durchführen des Verfahrens wird als bewegte Fläche ein Förderband eingesetzt, wobei die Neigung des Förderbands, je nach Kugeldurchmesser und Oberflächenbeschaffenheit, zwischen 10° und 30° vari iert und wobei die Geschwindigkeit des Bandes im Bereich von 0,01 bis 5 m/s ein gestellt wird.

Vorteilhaft wird als Werkstoff für das Förderband Gummi, Textilgewebe oder Siebgewebe verwendet.

Weiterhin hat es sich als sinnvoll erwiesen, am oberen Rand des Förderbandes eine Flachstrahlluftdüse zum Auflösen von Produktanhäufungen sowie eine weitere Flachstrahlluftdüse zum Abblasen von Mahlkörperbruch vom Förderband einzu setzen.

Anhand eines in einer Figur dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung erläutert:

Es zeigt:

Fig. 1 das Schema einer Anlage zum Abtrennen von Mahlkörperbruch und Linsen.

Fig. 1 zeigt das Förderband 1, die Dosierrinne 2 mit dem Vorratsbehälter 3, den Sammelbehälter für unrunde Partikel 4, den Sammelbehälter 5 für runde Partikel sowie die Flachstrahlluftdüse 6 zum Auflösen von Produktanhäufungen und die Flachstrahlluftdüse 7 zum Abblasen von Mahlkörperbruch.

Nach Fig. 1 wird das schräggestellte Förderband 1 durch die Dosierrinne 2 mit unsortierten Mahlkörpern (runde Mahlkugeln sowie Mahlkörperbruch und Mahlkör perlinsen), die sich in dem Vorratsbehälter 3 befinden, beschickt. Die unrunden Partikel werden durch das schräg nach oben laufende Förderband 1 nach oben trans portiert und dem Sammelbehälter 4 für unrunde Partikel zugeführt. Die runden Partikel dagegen rollen entgegen der Laufrichtung des Förderbandes 1 die Schräge herunter zum Sammelbehälter 5 für runde Partikel. Produktanhäufungen, die das Herabrollen von runden Partikeln behindern, werden mit einer Flachstrahlluftdüse 6 auseinandergeblasen, so daß die rollfähigen Partikel nicht mehr durch Bruch und Linsen blockiert werden. In den Maschen des Förderbandes 1 festsitzender kleiner Mahlkörperbruch und feinster Abrieb werden durch eine weitere Flachstrahlluftdüse 7 in der Nähe der Umlenkwalze 8 am oberen Ende des Förderbandes 1 so aus dem Förderband 1 geblasen, daß die unerwünschten Partikel in den Sammelbehälter 4 für unrunde Partikel fallen.

Anhand eines Beispiels werden die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der erfindungsgemäßen Vorrichtung gezeigt.

Beispiel

Um aus einer Mahlkörperschüttung aus Glasperlen zwischen 0,9 bis 1,2 mm Durchmesser den Perlenbruch sowie unrunde Partikel abzutrennen, wurde das Produkt mit einer Schwingrinne von 150 mm Breite etwa 50 mm oberhalb des Förderbandes mit einem Massenstrom von rund 2,5 kg/h zudosiert. Das Förderband von 1 300 mm Länge und 110 mm Breite war unter einem Winkel von 12° schräg zur Horizontalen ausgerichtet. Als Bandmaterial wurde ein Perlon-Siebgewebe mit einer Maschenweite von 0,2 mm eingesetzt. Bei einer Bandgeschwindigkeit von 0,1 m/s gelang eine Auftrennung von einerseits runden Mahlkörpern und andererseits Mahlkörperbruch sowie linsenförmiger und halbkugeliger Mahlkörper des obengenannten Durchmessers. Eine weitere Verbesserung der Trennschärfe wurde durch den Einsatz einer Flachstrahlluftdüse zur Auflösung von Produkt anhäufungen erreicht. Kleinere, den runden Perlen anhaftende Bruchstücke, sogenannte Satelliten-Perlen, wurden im Perlon-Förderband gefangen und konnten mit einer weiteren Flachstrahlluftdüse aus dem Förderband so abgeblasen werden, daß die Satelliten-Perlen in den Sammelbehälter für unrunde Partikel transportiert wurden.

Claims

1. Verfahren zum Sortieren von Partikeln nach ihrer Kornform, insbesondere zur Abtrennung von Mahlkörperbruch aus einer Mahlkörperschüttung, dadurch gekennzeichnet, daß die Partikel aus einem Vorratsbehälter (3) auf eine bewegte schräge Fläche (1) dosiert werden und der Neigungswinkel α der Fläche so eingestellt wird, daß die runden Partikel entgegen der Bewegung der Fläche abwärts rollen, während unrunde Partikel von der bewegten Fläche mitgenommen werden.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekenn zeichnet durch einen Vorratsbehälter (3) mit einer Dosiervorrichtung (2) zur Aufgabe der Partikel auf ein gegen die Horizontale (Neigungswinkel α) geneigtes Förderband (1).

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungs winkel α des Förderbandes in einem Winkelbereich von 10° bis 30° einstellbar ist.

4. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit des Förderbandes im Bereich von 0,01 m/s bis 5 m/s einstellbar ist.

5. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband aus Gummi, Textilgewebe oder Siebgewebe besteht.

6. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß am oberen Rand des Förderbandes (1) eine Flachstrahldüse (6) zum Auflösen von noch vorhandenen Produktanhäufungen angeordnet ist.

7. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Flachstrahldüse (7) zur Abreinigung anhaftender Partikel in der Nähe der Umlenkwalze (8) am oberen Ende des Förderbandes (1) angeordnet ist.