DE4134344A1

DE4134344A1 - Vorrichtung zum gewichtsmaessigen erfassen von material, vorzugsweise muell, an einem sammelfahrzeug

Info

Publication number: DE4134344A1
Application number: DE19914134344
Authority: DE
Inventors: Erwin Wueppenhorst; Bernhard Kramer
Original assignee: WDS WIEGE und DATENSYSTEME GMB
Current assignee: WDS WIEGE und DATENSYSTEME GMB
Priority date: 1991-10-17
Filing date: 1991-10-17
Publication date: 1993-04-22

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum gewichtsmäßigen Erfassen von Material, vorzugsweise Müll, in einem Behälter, der an einem Sammelfahrzeug in die Behälteraufnahmevorrichtung eingesetzt und durch einen Schwenkvorgang entleert werden kann.

Eine Wiegemechanik ist bereits aus der DE-OS 34 47 684 bekannt. Dort ist die Behälteraufnahme mit einem in der Wiegeeinrichtung verschiebbar angeordneten Gleitstück verbunden, das seinerseits mit einer Wiege-Meßzelle in Verbindung steht. Die genannte Vorrichtung arbeitet so, daß sich das Gleitstück beim Wiegevorgang in Folge des an der Behälteraufnahme angreifenden Behältergewichts in der Wiegeeinrichtung gegen die Meßzelle verschiebt, worauf die Meßzelle den Wiegewert über einen Meßverstärker an eine Registriereinheit weiterleitet. Beim Wiegevorgang treten zwischen dem Gleitstück und seiner Gleitführung Reibungswiderstände auf; die Meßgenauigkeit des Wiegevorganges wird ungünstig beeinflußt.

Die Mechanik gemäß DE-GM 87 07 422.2 versucht, die dargestellten Nachteile zu vermeiden. Eine Führung der Parallelogramme mittels elastischer Elemente vermindert zwar die bei Krafteinleitung und zwangsläufigem Absinken der Aufnahmeplatte auftretende Reibung, jedoch entsteht durch die vertikale Auslenkung der elastischen Elemente eine Gegenkraft, welche die Gewichtskraft des Behälters auf die Meßzelle um einen nicht konstanten Betrag vermindert.

Der Stand der Technik gibt keine ausreichenden Hinweise auf eine sichere Erfassung der Gewichte und der Zuordnung der Gewichte zu den einzelnen Behältern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine an ein beliebiges Fahrzeug anbringbare Vorrichtung zu schaffen, die eine sichere Erfassung des Gewichtes und eine Zuordnung zu den einzelnen Behältern ermöglicht, und dabei insbesondere die beim Betrieb des Sammelfahrzeuges durch den Antriebsmotor und Materialverdichter im Sammelbehälter entstehenden schockartigen Schwingungen kompensiert, wobei der Sammelvorgang zeitlich nur unwesentlich beeinträchtigt wird.

Erfindungsgemäß erfolgt die Behälteraufnahme an einer Schiebeplatte, die ihrerseits mit sehr kurzen Parallelogrammarmen mit dem Tragkörper einer üblichen Hub- oder Schüttvorrichtung verbunden ist. Diese kurzen Parallelogrammarme sind mit einer reibungsarmen Wälz- oder Gleitlagerung versehen.

Die Verwendung dieser reibungsarmen Lagerung hat eine äußerst geringe Verfälschung der bei Belastung der Schiebeplatte auftretenden Kräfte zur Folge. Das System ist bei dichter Kapselung der Lager praktisch wartungsfrei.

Die Schiebeplatte ist mit einer fest angeordneten Kegelpfanne versehen, die bei Belastung der Schiebeplatte auf den am Tragkörper fest angebrachten Kraftaufnehmer mit einer Kegelspitze drückt. Ein Meßverstärker mit nachgeschaltetem Analog/Digital Wandler ermöglicht die digitale Signalverarbeitung mit einem Mikroprozessor.

In weiterer Ausbildung der Erfindung wird an den Hubarmen eine Hubhydraulik verwendet, die mit einem hohen Ölvolumen pro Zeiteinheit versorgt wird. Um den Einschwingvorgang der Last (Tragvorrichtung und Behälter) zeitlich und amplitudenmäßig zu optimieren, ist ein stufenloses, den Ölstrom nach optimaler Kurve abschnürendes Stellventil angeordnet.

Durch die verwendete mechanische Konstruktion ist eine leichte Nachrüstung vorhandener Fahrzeuge möglich. Bei anderen Lösungen muß die komplette Schüttung getauscht werden, bei diesem Verfahren wird die alte Schüttung weiterverwendet, was erhebliche Kostenersparnis zur Folge hat.

Zum Zwecke der Zuordnung des Wiegeergebnisses zu einem Behälter, bzw. dem Besitzer des Behälters, wird eine kontaktlose elektromagnetische Kennzeichnung der Behälter verwendet. Der Vorteil ist die Robustheit der "Tags", welche dafür am Behälter mit einer nicht lösbaren Verbindung montiert werden. Eine Fehllesung der Nummer des Tags wird durch Mehrfachlesung und Vergleich sowie in die Nummer eingebaute Prüfsummen verhindert. Weitere Vorteile sind die Manipulationssicherheit sowie Störsicherheit infolge des berührungslosen Ansprechens der Behälter gerade in der rauhen Umgebung. Eine wesentliche Kostenersparnis gegenüber anderen Methoden ist durch den geringen Aufwand zur Kennzeichnung der Behälter gegeben (z. B. Nietverbindung oder Verklebung möglich).

Zur exakten Bestimmung des Gewichtes des Behälterinhaltes wird zuerst der gefüllte Behälter gewogen, danach der entleerte Behälter und durch Differenzbildung wird das Nettogewicht errechnet.

Um einen Datenverlust bei Ausfall der Wiegeeinrichtung zu vermeiden und eine leichte Weitergabe der Daten zu ermöglichen, wird in weiterer Ausbildung der Erfindung eine bidirektionale, durch ein Datenprotokoll abgesicherte, kontaktlose Datenverbindung, beispielsweise Infrarotlichtstrecke, angeordnet, die die Datensätze digital zu einem elektronischen Datensammler übermittelt.

Nach einem Arbeitszyklus wird dieser Datensammler, welcher portabel ist, zu der nachgeschalteten EDV transportiert und die Daten werden über die gleiche Schnittstelle in die EDV übertragen. Infolge des im Datensammler verwendeten Sicherheitsverfahrens ist dort eine sichere Kontrolle der Richtigkeit der Daten möglich. Es ergibt sich eine enorme Zeitersparnis gegenüber anderen Einrichtungen, bei welchen z. B. die Wiegeergebnisse ausgedruckt werden. Diese Ausdrücke müssen dort erst wieder von Personen gelesen und in die EDV eingegeben werden, was außerdem noch sehr fehlerträchtig ist.

Mit der erfindungsgemäßen Lösung ist es möglich, durch die einfache Umrüstung vorhandener Fahrzeuge, angefangen von der Wiegemechanik über die Messung, die Datensicherung, die Datenspeicherung bis zur Datenübertragung zur nachgeschalteten EDV ohne den Umweg über Papierausdrucke o. ä. eine Verwiegung durchzuführen. Die Vermeidung des Umweges über das Papier oder ähnliche Medien und die vollelektronische Datenhaltung und Übermittlung bedeutet für die Anwender eine erhebliche Zeit- und Kostenersparnis.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:

Fig. 1 die Anordnung der Wiegevorrichtung und

Fig. 2 die Darstellung des Gesamtsystems.

Gemäß Fig. 1 ist die Schiebeplatte 1 über die Parallelogrammarme 2 mit dem Tragkörper 3 verbunden. An der Schiebeplatte 1 ist fest die Kegelpfanne 3 angebracht, die bei Belastung auf den am Tragkörper 3 befestigten Kraftaufnehmer mit Kegelspitze 5 drückt. Zwischen den Hubarmen 6 und dem Kippkörper 7 sind die Hubzylinder 8 beweglich gelagert. Zur Steuerung der Hubzylinder 8 ist ein stufenlos steuerbares Ventil 9 angeordnet, das von einem Stellantrieb 10 betätigt wird. Vor dem Ventil 9 befinden sich noch die Hydraulikpumpe 11 und das Absperrventil 12.

Gemäß Fig. 2 befindet sich am Fahrzeug 13 der Datensammler 14, der die beim Einsatz des Fahrzeugs anfallenden Wiegedaten sammelt. Der Datensammler 14 wird in die Waage 15 eingesetzt und ist auswechselbar und transportabel. Der Datensammler 14 wird mit den gespeicherten Daten zur Auswertung und Verrechnung zu der Auswerteeinheit 16 transportiert.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen

Pos. 1: Schiebeplatte
Pos. 2: Parallelogrammarme
Pos. 3: Tragkörper
Pos. 4: Kegelpfanne
Pos. 5: Kraftaufnehmer mit Kegelspitze
Pos. 6: Hubarme
Pos. 7: Kippkörper
Pos. 8: Hubzylinder
Pos. 9: Ventil
Pos. 10: Stellantrieb
Pos. 11: Hydraulikpumpe
Pos. 12: Absperrventil
Pos. 13: Fahrzeug
Pos. 14: Datensammler
Pos. 15: Waage
Pos. 16: Auswerteeinheit

Claims

1. Vorrichtung zum gewichtsmäßigen Erfassen von Material, vorzugsweise Müll, in einem Behälter, der an einem Sammelfahrzeug in die Behälteraufnahmevorrichtung eingesetzt und durch einen Schwenkvorgang entleert werden kann, wobei Hubarme verwendet werden, die mit Hubzylindern bewegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Tragkörper (3) eine Schiebeplatte (4) angeordnet ist, die mittels kurzer Parallelogrammarme (2) beweglich mit dem Tragkörper (3) verbunden ist, wobei an der Schiebeplatte (1) eine Kegelpfanne (4) so befestigt ist, daß sie auf den am Tragkörper (3) befestigten Kraftaufnehmer mit Kegelspitze (5) drückt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Parallelogrammarme (2) mit einer reibungsarmen Wälz- oder Gleitlagerung versehen sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung der Hubzylinder (8) der Hubarme (6) ein stufenlos steuerbares Ventil (9) angeordnet ist, das von einem Stellantrieb (10) betätigt wird, wobei die Hubzylinder (8) mit einem hohen Ölvolumen pro Zeiteinheit versorgt werden, wobei die Ansteuerung des Ventils (9) in der Weise erfolgt, daß ein optimal stoßfreies Wiegen erfolgen kann und damit die Meßzeit verkürzt werden kann.

4. Vorrichtung zum gewichtsmäßigen Erfassen von Material, vorzugsweise Müll, in einem Behälter, der an einem Sammelfahrzeug in die Behälteraufnahmevorrichtung eingesetzt und durch einen Schwenkvorgang entleert werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß sich am Fahrzeug (13) zum Zwecke der Sammlung der beim Einsatz des Fahrzeuges (13) anfallenden Wiegedaten der Datensammler (14) befindet, welcher auswechselbar und transportabel ist und in die Waage (15) eingesetzt wird und mit den gespeicherten Daten zur Auswertung und Verrechnung zu der Auswerteeinheit (16) transportierbar ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine bidirektionale, durch ein Datenprotokoll abgesicherte kontaktlose digitale Datenverbindung, beispielsweise eine Infrarotlichtstrecke zu einem elektronischen Datensammler (14) verwendet wird.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie die Differenz des Gewichtes zwischen der Wägung des gefüllten Behälters und des leeren Behälters mißt.

7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den Behältern nichtzerstörungsfrei ablösbare "TAGS" angebracht sind, deren Identifizierung durch elektromagnetische Felder berührungslos erfolgt.

8. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter mit einem auf elektrischem oder elektromechanischem Wege zu betätigenden Schloß versehen sind.