DE4132355A1 - Verfahren und anordnung zur herstellung von blechprofilen - Google Patents
Verfahren und anordnung zur herstellung von blechprofilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Profil
blechen oder -leisten aus Blechbändern oder -tafeln, bei dem das
Blech nacheinander zwischen Paaren von profilierten, es stufen
weise formenden, gegeneinander angestellten bzw. vorgespannten
Rollen hindurchgeführt wird.
Derartige Rollformer werden verbreitet bspw. zur Herstellung von
Profilblechen eingesetzt, wobei je nach Profiltiefe bis bspw. 30
oder gar 40 Rollen aufweisende Walzenpaare hintereinander an
geordnet sind. Beim Durchlaufen jedes der Walzenpaare wird
hierbei die letztendlich gewünschte Biegung durch eine weitere
Teilbiegung weiterhin angenähert. Da jeder der Biegungsschritte
mit einer Verringerung der effektiven Breite des zu formenden
Bleches einhergeht und andererseits durch die jeweils tangieren
den Mantellinien der Rollen zumindest Ober- und Untergurte des
Bleches innerhalb von gemeinsamen Ebenen liegen sollen, so daß
Rollen auf jeweils gemeinsamen Achsen anwendbar sind, ergibt sich
die Notwendigkeit einer Vielzahl von Schritten und damit auch
einer Vielzahl von zweckmäßig angetriebenen Rollenpaaren, so daß
ein kompletter Rollformer große Abmessungen aufweist, einen hohen
Platzbedarf hat und auch der zu seiner Herstellung erforderliche
Aufwand außerordentlich hoch ist. Während in den meisten der
durch Rollenpaare bestimmten Verformungsstufen die bei der
Entlastung nach dem Biegen, d. h. beim Auslaufen aus einem Rollen
paar, auftretende elastische Auffederung keine wesentlichen
Probleme bietet, erweisen sich die Endstufen als wesentlich
schwieriger. Beim Überbiegen der die Winkel bestimmenden, als
Biegekanten vorgesehenen Radiussegmente werden die Flanken von
bspw. Trapezblechen entsprechend stärker gegen deren Ober- und
Untergurte geneigt und durch diese Versteilung die Gesamtbreite
des Trapezbleches weiter eingezogen. Die folgende Entspannung
bedingt eine entsprechende Abflachung der Stellung der Stege und,
hiermit verbunden, eine Verbreiterung des gesamten Bleches, die
ihrerseits ohne Schäden nur stufenweise vorgenommen werden kann
und damit weitere Rollenpaare erfordert.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, ein der Gattung ent
sprechendes Verfahren zur Herstellung von Blechprofilen zu
schaffen, bei dem die Anzahl der Verformungsschritte gegenüber
den herkömmlichen reduziert wird und gleichzeitig eine Anordnung
zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, die dementsprechend
mit einer geringeren Anzahl von Walzenpaaren auskommt, als sie
bisher erforderlich waren, so daß der Herstellungsaufwand sowie
der Raum- sowie Leistungsbedarf gegenüber herkömmlichen Roll
formern erheblich gesenkt werden.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Maßnahmen der Patentansprüche
1 und 4. Hierdurch wird erreicht, daß einerseits eine Überbiegung
der Biegekanten von Blechprofilen vorgenommen wird, welche nach
erfolgter Entspannung den Sollwert des durch die Biegekante
bewirkten Winkels sichert, während andererseits durch die zusätz
liche, innerhalb der elastischen Verformung liegende Biegung die
Auswirkung der durch das Überbiegen bewirkten Versteilung der
Stege auf die Gesamtbreite des Profils derart reduziert wird, daß
weitere, eine problemlose Entspannung sichernde Rollenpaare
entfallen können und damit der Rollformer sowohl vereinfacht wird
als auch der zu seiner Erstellung erforderliche Aufwand gesenkt
wird.
Weitere zweckmäßige und vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Im einzelnen sind die Merkmale der Erfindung anhand der folgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit diese
darstellenden Zeichnungen erläutert. Es zeigen hierbei:
Fig. 1 einen Profilabschnitt eines Trapezprofiles beim Durch
laufen des letzten Rollenpaares eines Rollformers,
Fig. 2 abgebrochen einen Abschnitt der Oberwalze des letzten
Walzenpaares eines Rollformers,
Fig. 3 in gleicher Darstellung die zugehörige Unterwalze, und
Fig. 4 bis 7 vergrößert einzelne innerhalb eines Profilabschnittes
zusammenwirkende Rollen eines Walzenpaares.
In Fig. 1 ist ein Profilabschnitt eines Trapezbleches mit einem
Obergurt 1 dargestellt, der über einen Steg 2 an einen Untergurt
3 angeschlossen ist. Dieses Trapezblech ist in dem Zustand
dargestellt, in den es durch Einspannen in das letzte der Rollen
paare eines Rollformers gebracht ist. Die Biegekanten zwischen
dem Obergurt 1 und dem Steg 2 einerseits und dem Steg und dem
Untergurt 3 andererseits sind hier als Radiussegmente 4 bzw. 5
wiedergegeben. Soll der durch sie dargestellte Winkel beim
Fertigen und nach Auslaufen aus dem letzten Rollenpaar entspann
ten Trapezblech bspw. 75° betragen, so sind sie hier beim Durch
laufen durch das letzte Rollenpaar des Rollformers auf einen
höheren Wert umgebogen, der sich aus dem gewünschten endgültigen
Winkel ergibt, indem die hierbei auftretende elastische Ver
formung auf summiert wurde. Das bedeutet, daß die Radiussegmente
zumindest im Durchlauf durch das letzte Walzenpaar, wenn auch
geringfügig, stärker eingeformt werden als dieses beim fertigen
Trapezblech gewünscht wird, und im allgemeinen wird hierbei auch
der Krümmungsradius der Radiussegmente geringförmig verengt. Um
aber hierbei die Stege nicht zu steil zu stellen und damit die
effektive Breite des Trapezbleches dadurch wesentlich einzu
schränken, sind gemäß der Erfindung die an die Radiussegmente 4,
5 anschließenden Schenkel zusätzlich gegensinnig gebogen, wobei
ein derart großer Krümmungsradius benutzt wird, daß er noch
innerhalb der Grenze der elastischen Verformung liegt und damit
diese zusätzlich eingeformten Biegungen beim Entlasten und
Entspannen des Trapezbleches sich rückverformen. Bei den relativ
breiten Obergurten wird dieses bewerkstelligt, indem nur ein
relativ geringer, direkt an ein Radiussegment anschließender
Breitenbereich 6 mit einer solchen Biegung großen Krümmungs
radius′, bspw. dem 100fachen der Blechstärke, versehen wird,
während der breite mittlere Bereich des Obergurtes 1 eben bleibt.
Bei den schmaleren Untergurten kann ein sich über dessen gesamte
Breite erstreckender Breitenbereich 7 mit einer solchen Biegung
großen Krümmungsradius′ versehen werden. Bei den Stegen müssen
gegensinnige Biegungen eingebracht werden, die sich auch nur über
einen jeweils an die Radiussegmente 4 bzw. 5 anschließenden
Breitenbereich 8 bzw. 9 erstrecken, wobei ein zwischen diesen
Bereichen liegender Mittelbereich ungebogen bleibt und im wesent
lichen mit der Neigung verläuft, die er auch im entspannten
Trapezblech einnimmt. Die effektive Breite des Trapezbleches wird
hierbei durch das Überbiegen der Radiussegmente kaum verkürzt,
da jeweils die Hälfte der Überbiegung bereits von den Bereichen
6 und 7 der Gurte aufgenommen wird und die verbleibende Differenz
innerhalb der Breitenbereiche 8 und 9 des Steges 2 abgebaut wird,
so daß dessen Mittelbereich mit der auch später nach dem Ent
spannen beibehaltenen Neigung geführt ist und damit zur Ver
ringerung der effektiven Breite des Trapezbleches nicht beitragen
kann. Da aber diese Breitenverringerung sich in relativ engen
Grenzen hält ist es nicht erforderlich, die Entspannung, wie
üblich, über mehrere Walzenpaare stufenweise und sich langsam
abbauend durchzuführen, und damit können die üblichen vier bis
sechs letzten Walzenpaare durch ein einziges, gemäß der Erfindung
ausgebildetes Walzenpaar ersetzt werden.
Eine praktische Ausführung eines solchen Walzenpaares für die
Herstellung von Trapezblechen ist in den Fig. 2 und 3 angedeutet.
In Fig. 2 ist die Welle der abgebrochen dargestellten Oberwalze
mit 10 bezeichnet. Auf dieser Welle 10 sind auf Buchsen Nadel
lager 12 angeordnet, auf denen Rollen 13 laufen, und mit der
Welle 10 sind über Paßfedern 14 schmalere Rollen 15 verbunden.
Gemäß Fig. 3 sind auf der Welle 11 der Unterwalze von Nadellagern
16 umgriffene Buchsen angeordnet, mit denen Rollen 17 abgestützt
sind, und durch Paßfedern 18 sind mit der Welle 11 Rollen 19
verbunden. Damit sind jeweils die Rollen größerer Durchmesser mit
den Wellen 10, 11 der Ober- bzw. Unterwalze drehfest verbunden
und vermögen, angetrieben, den Vorschub des Trapezbleches zu
bewirken, während die Rollen 13, 17 geringeren Durchmessers über
Nadellager drehbar gehalten sind.
Zum Betriebe werden die Ober- und die Unterwalze gegeneinander
angestellt, und es ist durchaus möglich, Bleche unterschiedlicher
Stärken, bspw. von 0,5 bis 1,2 mm Stärke, mit den gleichen Walzen
zu verarbeiten, wobei die Anstellung der Stärke des Bleches
angepaßt wird. Des weiteren ist es aber auch möglich, durch
geringfügiges Ändern der Anstellung die Radien der geformten
Radiussegmente zu beeinflussen.
Um die Profilabrundungen zu zeigen, sind in Fig. 4 bis 7 die
Rollen 13 und 15 der Fig. 2 und 17 und 19 der Fig. 3 vergrößert
dargestellt. In Fig. 4 ist klar ersichtlich, daß die schrägen
Flanken 20 der Rolle 13 jeweils mit einem Radius von etwa 3 mm
angesetzt ist und die Flanken 20 selbst praktisch über ihre ganze
Länge mit einem großen Radius von bspw. 200 mm konvex durch
gekrümmt sind. Die von den Flanken 20 eingeschlossene Basis ist
in ihrem wesentlichen mittleren Breitenbereich 21 zylindrisch
ausgeführt und fällt seitlich in Randbereichen 22 jeweils mit
großer Krümmung konvex in Richtung auf die Wurzel der Flanken 20
ab.
Fig. 5 zeigt vergrößert die Rolle 15 der Fig. 2. Die Fußbereiche
sind hier mit einem Radius von bspw. 10 mm ausgeführt, und die
Mantelfläche 23 geht mit relativ engen Krümmungsradien von
weniger als 3 mm beidseitig in die Flanken über. Die Mantelfläche
selbst ist konkav mit großem Radius, bspw. einem solchen von
200,8 mm, eingezogen.
Die in Fig. 6 gezeigte Rolle 17 der Fig. 3 zeigt, daß ihre
Flanken 24 konvex mit großem Krümmungsradius ausgeführt sind und
beidseitig mit einem kleinen Krümmungsradius in Mantelflächen und
eine Ringfläche 25 übergehen. Diese Ringfläche 25 ist konvex und
durchgehend mit großem Krümmungsradius ausgeführt. Bei breiteren
Ringflächen kann es sich als zweckmäßig erweisen, auch hier die
Krümmung auf zwei Seitenbereiche zu verteilen und einen mittleren
Bereich ungekrümmt zu lassen.
Fig. 7 stellt die Rolle 19 der Fig. 3 vergrößert dar und zeigt
beidseitig etwas engere Krümmungsradien beim Übergang in die
Flanken. Die zwischen ihnen gebildete Mantelfläche sollte minde
stens in Seitenbereichen um etwa 5° nach innen geneigt sein. Es
ist aber auch möglich, auch hier entsprechende schwache Krümmun
gen großen Radius′ einzusetzen oder derart gekrümmte Randstreifen
in Verbindung mit einem zylindrischen Mittelbereich vorzusehen.
Wesentlich ist hierbei nur, daß im Bereiche der die Radiussegmen
te formenden, stark gekrümmten Ringkanten das anliegende Blech
unter Einwirkung der Rolle 13 der Fig. 4 etwas nachzugeben
vermag, so daß eine Überformung der Radiussegmente 4 ohne unzu
lässige Beeinträchtigung der effektiven Breite des gesamten
Trapezbleches möglich ist, um bei mäßigem Krümmungsradius jeweils
etwa einen halben Überbiegungswinkel der Radiussegmente 4, 5 zu
kompensieren.
Wie bereits eingangs erwähnt, läßt sich die Erfindung nicht nur
auf Trapezbleche, sondern auch auf weitere Profilbleche anwenden.
Wesentlich ist hierbei nur, daß an sich Biegekanten bzw. Radius
segmente eingeformt werden können, welche deren Endwinkel um die
elastische Auffederung überschreitet, ohne daß weitere Beein
trächtigungen der erzeugten Profile stattfinden und aus diesem
letzten Walzenpaar das Profil direkt auszutreten vermag und keine
stufenweise Entlastung verlangt, welche zusätzliche Rollenpaare
benötigen würde.
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen von Profilblechen aus Blechbändern
oder -tafeln, bei dem das Blech nacheinander zwischen Paaren
von profilierten, es stufenweise formenden, gegeneinander
angestellten bzw. vorgespannten Rollen hindurchgeführt wird
(Rollformer),
dadurch gekennzeichnet,
daß durch das letzte Rollenpaar eben bleibende, gestreckte
Felder gegeneinander abgrenzende Biegekanten um den für sie
vorgegebenen Winkel, vermehrt um die hierbei anfallende
elastische Verformung, eingeformt werden, und daß die an die
Schenkel der Winkel anschließenden Bereiche der Felder mit
so großem Krümmungsradius zurückgebogen werden, daß die
hierbei bewirkte Krümmung noch innerhalb der elastischen
Verformbarkeit des Bleches liegt und die Überbiegung der
Biegekanten kompensiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die an eine Biegekante anschließende Krümmung großen
Radius′ sich über einen Zentriwinkel erstreckt, welcher der
Hälfte der elastischen Überbiegung der Biegekanten ent
spricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei breiten Feldern nur deren an die Biegekante an
schließenden Randbereiche (22) mit großem Krümmungsradius
durchgebogen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß insbesondere bei schmalen Feldern die an die diese
begrenzenden Biegekanten anschließenden Bereiche großen
Krümmungsradius′ ineinander übergehen (Ringflächen 25).
5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 4
mit einem das Blech formende Rollen aufweisenden Walzenpaar,
dadurch gekennzeichnet,
daß Gurte aufnehmende Rollen (13, 17) eine schräge Flanken
(20, 24) zeigende Nut aufweisen, die mit großem Radius
konvex gekrümmt sind, und daß deren Grund an die zu formen
den Radiussegmente (4, 5) bestimmenden Krümmungen geringen
Radius′ mit großem Radius konvex durchgebogene Randbereiche
(22) sich anschließen, die durch eine zylindrische Mantel
fläche (23) miteinander verbunden sein können.
6. Anordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß Rollen (15, 19) großen Durchmessers mit Stege in Nute
gegenüberstehender Rollen (17, 13) einformenden Mantelflä
chen (23) konvex eingeformte Krümmungen großen Durchmessers
aufweisen, deren einander zugewandte Enden durch eine zylin
drische Mantelfläche verbunden sein können.
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