DE4129993A1 - Waschmittel - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrift Waschmittel insbesondere zur Reinigung empfindlicher Textilien.
Bei der Reinigung empfindlicher Textilien, wie vor allem bei der Reinigung von Oberbekleidung,
sind neben der Reinigungswirkung des Waschmittels dessen Auswirkungen auf die Färbung, den
Griff, die Dimensionsstabilität und die Form wesentlich. Bekanntermaßen sind in Feinwaschmitteln
Kokosfettalkoholsulfonate, Kokosfettalkoholethersulfate, Kokosfettalkoholoxyethylate oder C13-15-
Oxoalkoholoxethylate, Phosphorsäureester oder Kombinationen dieser Tenside enthalten. Solche
bekannten Feinwaschmittel sind entweder auf hohe Waschwirkung oder hohe Warenschonung
zugeschnitten oder ergeben Kompromisse aus beiden Zielsetzungen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand nunmehr darin, Waschmittel zur Reinigung
empfindlicher Textilien zu bekommen, die gleichzeitig eine gute Waschwirkung und große
Warenschonung ergeben und insbesondere das Einlaufen und Verfilzen empfindlicher Wolle
unterbinden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Waschmittel gelöst, das als Tenside eine
Kombination wenigstens eines Eiweißhydrolysat-Fettsäure-Kondensationsproduktes der allgemeinen
Formel I
worin R den Rest wenigstens einer Aminosäure des Kollagens bedeutet, mit einem Betainderivat
der allgemeinen Formel II
worin R′ eine Alkylgruppe mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen bedeutet, enthält.
Bei der Säurehydrolyse von Kollagen entstehen im wesentlichen die Aminosäuren Glycin, L-Prolin,
trans-4-Hydroxy-L-prolin, L-Glutaminsäure, L-Arginin, L-Alanin, L-Asparginsäure, L-Lysin,
L-Leucin, L-Serin und L-Isoleucin. Weitere Aminosäuren entstehen nur in untergeordneten Mengen.
In den erfindungsgemäß verwendeten Eiweißhydrolysat-Fettsäure-Kondensationsprodukten der
angegebenen Formel bedeutet R somit im wesentlichen ein Gemisch von Resten der oben
aufgezählten Aminosäuren des Kollagens.
In dem erfindungsgemäßen Betainderivat der angegebenen Formel bedeutet R′ im Regelfall
ebenfalls ein Gemisch von Alkylresten, und zwar vorzugsweise in der Form eines C₈-C₁₄-Kokosschnittes.
Diese Alkylgruppen sollen auch Kohlenwasserstoffreste mit ungesättigten Bindungen
einschließen können.
Die erfindungsgemäßen Waschmittel führen gleichzeitig zu außergewöhnlich guter Waschwirkung
und einer unerwartet großen Warenschonung und unterbinden fast vollständig das Einlaufen und
Verfilzen empfindlicher Wolle.
Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Waschmittel das Eiweißhydrolysat-Fettsäure-
Kondensationsprodukt und das Betainderivat in einem Gewichtsverhältnis von 1 : 3 bis 3 : 1,
vorzugsweise von 1 : 1,5 bis 1,5 : 1. In diesen Bereichen erreicht die Waschwirkung und die
Warenschonung ein Optimum.
Zweckmäßig enthalten die erfindungsgemäßen Waschmittel zusätzlich noch nichtionische
Tenside vom Typ der Fettalkoholoxethylate und/oder Alkylpolyglukoside, da durch diese die
Entfernbarkeit fetthaltiger Verunreinigungen noch gesteigert werden kann. Die verwendeten
Fettalkoholoxethylate sind vorzugsweise C₈-C₁₅-, besonders C₈-C₁₄-Fettalkoholoxethylate.
Die Alkylpolyglukoside sind nichtionische Tenside, die aus nachwachsenden Rohstoffen, wie
Stärke und Fett bzw. ihren Folgeprodukten, hergestellt werden. Chemisch gesehen sind sie
Acetale, die aus Zuckern, also zyklischen Halbacetalen, mit Fettalkoholen in Gegenwart von
Protonen liefernden Katalysatoren hergestellt werden.
Ein wirtschaftlicher Weg zur Herstellung der Alkylpolyglukoside ist die Synthese nach E. Fischer.
In einer ersten Reaktion wird dabei aus einem Zucker, wie Glukose, und einem niedermolekularen
Alkohol unter Protonenkatalyse ein entsprechendes Alkylpolyglukosid gebildet, das in einer
zweiten Reaktionsstufe mit einem Fettalkohol umglukosidiert wird. Beide Reaktionen sind
ausgeprägte Gleichgewichtsreaktionen, so daß der niedermolekulare Alkohol bzw. Fettalkohol in
hohem Überschuß verwendet werden muß und/oder flüchtige Reaktionsprodukte dem Reaktionsgemisch
entzogen werden müssen. Der niedermolekulare Alkohol dient als Reaktionslösemittel.
Bevorzugt verwendete Alkylpolyglukoside besitzen die allgemeine Formel III
worin n den Glykosidierungsgrad bedeutet und im Bereich von 1,1 bis 3, vorzugsweise im Bereich
von 1,1 bis 2,0 liegt und R eine Alkylgruppe mit 8 bis 16, vorzugsweise mit 10 bis 14 Kohlenstoffatomen
bedeutet. R kann ein Gemisch unterschiedlicher Alkylgruppen in diesem Bereich sein. Die
angegebene Formel soll auch Isomere einschließen, da Alkylpolyglukoside gewöhnlich komplexe
Isomerengemische sind.
Um das Abfärben extrem unecht gefärbter Textilien zu vermeiden, ist es bevorzugt, dem erfindungsgemäßen
Waschmittel Zitronensäure und/oder Polyvinylpyrrolidon zuzusetzen, ohne daß
dadurch Waschwirkung oder Warenschonung eingebüßt wird. Diese Stoffe werden zweckmäßig
in einer Menge von jeweils 0,5 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht des Waschmittels, zugesetzt.
Ein weiterer bevorzugter Zusatz zu dem Waschmittel besteht in Desinfektionsmitteln auf der
Basis von Polyhexamethylenbiguanidhydrochlorid, der weder zu einer Minderung der Waschwirkung,
noch zu einer Minderung der Warenschonung führt. Andererseits wird auch die Desinfektionswirkung des Biguanids durch die erfindungsgemäße Tensidkombination nicht beeinträchtigt.
Solche Desinfektionsmittel auf Biguanidbasis werden zweckmäßig in einer Menge von
0,2 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht des Waschmittels, zugegeben.
Die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Zur Beurteilung der Waschwirkung und Warenschonung wurden folgende Testgewebe verwendet:
WFK¹) Wolle: | |
Fett/Pigmentschmutzentfernung | |
WFK Kaffee: | Gerbstoffverunreinigungsentfernung |
EMPA²) Milchkakao: | Eiweißverunreinigungsentfernung |
IWS³) Filzkrumpf: | Einlauftendenz Wolle |
1) WFK=Wäschereiforschung, Krefeld
2) EMPA=Eidgenössische Material Prüfungsanstalt, St. Gallen
3) IWS=Internationales Wollsekretariat, Düsseldorf
2) EMPA=Eidgenössische Material Prüfungsanstalt, St. Gallen
3) IWS=Internationales Wollsekretariat, Düsseldorf
Diese Testgewebe wurden in einer Haushaltswaschmaschine im Wollprogramm bei 30°C mit den
verschiedenen Waschmitteln gewaschen und ausgewertet.
Waschwirkung=Weißgradzunahme in Prozenten vom Ausgangswert
Warenschonung=Flächenverlust IWS-Gewebe in Prozenten vom Ausgangswert
Warenschonung=Flächenverlust IWS-Gewebe in Prozenten vom Ausgangswert
Folgende Waschmittel wurden untersucht:
Nach dem Stand der Technik: FEWA, Henkel, Düsseldorf,
DERVAL AN, Kreussler, Wiesbaden.
Nach der Erfindung:
Die obigen Untersuchungen führten zu den in Tabelle II aufgeführten Ergebnissen:
Claims (9)
1. Waschmittel, insbesondere zur Reinigung empfindlicher Textilien mit einem Gehalt an
Tensiden, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Kombination wenigstens eines Eiweißhydrolysat-
Fettsäure-Kondensationsproduktes der allgemeinen Formel I
worin R einen Rest von Aminosäuren des Kollagens bedeutet, mit einem Betainderivat
der allgemeinen Formel II
worin R′ eine Alkylgruppe mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen bedeutet, enthält.
2. Waschmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R′ ein Gemisch von
Alkylgruppen aus einem C₈-C₁₄-Kokosschnitt bedeutet.
3. Waschmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es das Eiweißhydrolysat-
Fettsäure-Kondensationsprodukt und das Betainderivat in einem Mengenverhältnis
von 1 : 3 bis 3 : 1, vorzugsweise von 1 : 1,5 bis 1,5 : 1 enthält.
4. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es
zusätzlich wenigstens ein Fettalkoholoxethylat und/oder Alkylpolyglukosid enthält.
5. Waschmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es wenigstens ein C₈- bis
C₁₅-Fettalkoholoxethylat enthält.
6. Waschmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es als Alkylpolyglukosid
ein solches der allgemeinen Formel
oder Isomere hiervon enthält, worin R eine Alkylgruppe mit 8 bis 16, vorzugsweise 10 bis
14 Kohlenstoffatomen und n 1,1 bis 3, vorzugsweise 1,1 bis 2,0 bedeutet.
7. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es
zusätzlich 0,5 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht des Waschmittels, an
Zitronensäure enthält.
8. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es
zusätzlich 0,5 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht des Waschmittels,
an Polyvinylpyrrolidon enthält.
9. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es
zusätzlich 0,2 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht des Waschmittels, an
Biguanid-Desinfektionsmittel enthält.
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- 1992-09-08 FR FR9210716A patent/FR2681073B1/fr not_active Expired - Fee Related
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GB2259520B (en) | 1995-04-12 |
GB9218540D0 (en) | 1992-10-14 |
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