DE4128751A1 - Verfahren zum abloesen einer aufgeklebten beschichtung - Google Patents
Verfahren zum abloesen einer aufgeklebten beschichtungInfo
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- B08B7/0064—Cleaning by methods not provided for in a single other subclass or a single group in this subclass by temperature changes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ablösen einer auf ein
Trägermaterial, vorzugsweise Metall, aufgeklebten Beschichtung.
Eine der wesentlichsten Forderungen der heutigen Gesellschaft
ist, bei der Abfall-Entsorgung einen möglichst hohen Anteil
der im Abfall enthaltenen, teilweise sehr wertvollen Materia
lien einer Wiederverwendung zuzuführen. Dies setzt aber voraus,
daß der Abfall bezüglich seiner Grundmaterialien, beispiels
weise Metall, Kunststoff, Papier und dergleichen, sortiert
wird. Probleme bei der Sortierung ergeben sich jedoch dann,
wenn der Abfall ganz oder teilweise aus Verbund-Werkstoffen be
steht, die schwierig zu trennen sind, wie etwa Verbund-Stoffe
aus einem Trägermaterial, etwa Metall, mit aufgeklebter Be
schichtung aus einem anderen Material. Lediglich als Beispiel
sei hier auf die Edelstahlgehäuse von Geschirrspülmaschinen
verwiesen. Diese Edelstahlgehäuse sind meist mit einer aus
3 bis 6 mm starken Isolierschicht aus Bitumen versehen, die
äußerst schwierig vom Edelstahlgehäuse wieder abgetrennt wer
den kann; ein wirtschaftliches Recycling des Edelstahls ist
deshalb heute kaum möglich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Ver
fahren zu schaffen, mit dem es gelingt, auf ein Trägermaterial,
vorzugsweise Metall, aufgeklebte Beschichtungen auf wirtschaft
liche Weise vom Trägermaterial abzutrennen. Die Lösung dieser
Aufgabe besteht darin, daß zunächst mittels Kälteeinwirkung
die Klebkraft zwischen Beschichtung und Trägermaterial vermin
dert und daraufhin die Beschichtung mittels mechanischer Kraft
einwirkung vom Trägermaterial abgelöst wird.
Durch die Kälteeinwirkung wird die Klebekraft des Trägerma
terials und Beschichtung verbindenden Klebers derart herab
gesetzt, daß die Beschichtung ohne großen Kraftaufwand vom
Träger abgenommen werden kann. Handelt es sich bei der Be
schichtung um ein durch Kälte versprödbares Material, bei
spielsweise Bitumen, dann kann die Beschichtung mechanisch,
etwa durch Hammerschläge, zerschlagen werden, wobei dann die
Beschichtungsstücke vom Träger abfallen.
Für die erforderliche Verminderung der Klebekraft des Kleb
stoffs und auch für die Versprödung von versprödbarem Material
genügt im Allgemeinen eine Temperaturerniedrigung von Kleber
und Beschichtungsmaterial auf minus 20 bis minus 30°C. Eine
solche Abkühlung kann schnell und wirtschaftlich besonders
dann erreicht werden, wenn als Kältemittel flüssiges Kohlen
dioxid verwendet wird, das bei seiner Expansion teilweise in
den festen, teilweise in den gasförmigen Zustand übergeht und
dabei für eine schnelle Abkühlung sorgt. Nachfolgend wird die
Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
Das Ausführungsbeispiel bezieht sich auf die bereits eingangs
erwähnte Vorbereitung von Geschirrspülmaschinen-Edelstahlge
häuse für das Recycling. Diese Edelstahlgehäuse weisen außen
eine Bitumenschicht einer Dicke von 3 bis 6 mm auf, die mittels
eines Klebers mit der Edelstahl-Oberfläche verbunden ist. Für
die Abtrennung der Beschichtung wird nun das Edelstahlgehäuse
in eine isolierte Kühlzelle, auch Kubusfroster genannt, gelegt.
Nach dem Schließen der Zelle wird über eine Steuereinheit in
den Innenraum des Frosters flüssiges Kohlendioxid eingeleitet.
Dieses expandiert im Froster-Innenraum und bildet sowohl Kohlen
dioxidgas als auch Trockeneispartikel. Der Innenraum des Frosters
wird dabei schockartig auf eine Temperatur von minus 60°C herab
gekühlt. Die Temperatur des Edelstahlgehäuses, der Bitumenschicht
und der dazwischen liegenden Klebeschicht senkt sich dabei in
sehr kurzer Zeit auf unter minus 20°C ab, was durch übliche Tem
peraturfühler leicht feststellbar ist. Das Gehäuse wird nun aus
dem Kubusfroster entnommen, und mittels Hammerschlägen wird die
versprödete Bitumenschicht vom Edelstahlgehäuse abgeschlagen.
Die Bitumenstücke lösen sich dabei leicht von der Edelstahl-
Oberfläche, weil auch die Klebemasse derart versprödet ist,
daß im wesentlichen keine Klebekraft mehr vorhanden ist.
Die Abkühlung der beschichteten Edelstahlgehäuse kann auch
mittels eines Bandfrosters erfolgen. Geht man aus von einem
Bandfroster mit einer Breite von 1,3 m, so daß zwei Gehäuse
nebeneinander auf dem Band transportierbar sind, und einer
Länge des Frosters von 10 bis 12 m, dann ergibt sich bei
einer mittleren Bandgeschwindigkeit von 2m/min ein mittlerer
Durchsatz von 300 Stück/Std. Der Kohlendioxidbedarf richtet
sich dabei nach der Ausgangstemperatur der Gehäuse. Nimmt man
eine Ausgangstemperatur von plus 20°C an, dann benötigt man
etwa 3,5 bis 4 kg flüssiges Kohlendioxid pro Gehäuse. Der
elektrische Energiebedarf beträgt etwa 12 KW/h. Die aus dem
Bandförderer entlassenen Gehäuse werden dann durch mechanische
Einwirkung, also Hammerschläge, von der Beschichtung befreit,
wobei die mechanische Einwirkung auch mittels geeigneter Ma
schinen erfolgen kann. Aus den obigen Beispielszahlen ergibt
sich, daß bei Verwendung eines Bandfrosters große Stückzahlen
bei geringem Energie- und Kohlendioxidverbrauch bearbeitet
werden können.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte
Ausführungsbeispiel begrenzt. So kann anstelle des Kohlendioxids
auch ein anderes Kühlgas verwendet werden, etwa flüssiger Stick
stoff. Auch die Anwendung ist nicht auf Geschirrspülmaschinen
gehäuse beschränkt; lediglich beispielsweise wird als weiteres
Anwendungsgebiet die Recycling-Vorbereitung von mit Unterbo
denschutz versehenen Automobilblechen erwähnt.
Claims (7)
1. Verfahren zum Ablösen einer auf ein Trägermaterial, vor
zugsweise Metall, aufgeklebten Beschichtung, dadurch ge
kennzeichnet, daß zunächst mittels Kälteeinwirkung die Klebkraft
zwischen Beschichtung und Trägermaterial vermindert und darauf
hin die Beschichtung mittels mechanischer Krafteinwirkung vom
Trägermaterial abgelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, zum Ablösen einer durch Kälte
versprödbaren Beschichtung, dadurch gekennzeichnet, daß
zunächst durch Kälteeinwirkung die Klebkraft zwischen Trägerma
terial und Beschichtung vermindert und zugleich die Beschichtung
versprödet wird, worauf dann die Beschichtung mittels mechanischer
Krafteinwirkung zerbrochen und vom Trägermaterial abgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kälteeinwirkung mittels kaltem Kohlendioxid,
Stickstoff oder einem anderen Kühlgas durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
flüssiges Kohlendioxid zur Expansion gebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Temperaturen des Klebers und der
Beschichtung auf minus 20 bis minus 30°C herabgesetzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Abkühlvorgang innerhalb einer iso
lierten Zelle durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Abkühlvorgang in einem Bandfroster
erfolgt.
Priority Applications (2)
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DE19914128751 DE4128751A1 (de) | 1991-08-29 | 1991-08-29 | Verfahren zum abloesen einer aufgeklebten beschichtung |
Publications (1)
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DE (1) | DE4128751A1 (de) |
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Also Published As
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EP0529363A1 (de) | 1993-03-03 |
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