DE4128750A1 - Verfahren zur ortung eines lecks in einem fluid-rohrleitungsnetz - Google Patents
Verfahren zur ortung eines lecks in einem fluid-rohrleitungsnetzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ortung eines Lecks in einem
Fluid-Rohrleitungsnetz, in dem ein Leck zu einem geschätzten Leckent
stehungszeitpunkt festgestellt wurde. Das Verfahren ist insbesondere
für Gasnetze und Mineralölpipelines geeignet.
Fernleitungen und Transportnetze für Fluide, d. h. für Flüssigkeiten
und Gase, bedürfen einer Überwachung auf Undichtheiten, um die Umwelt
vor den austretenden Stoffen zu schützen und die Kosten für die Leckver
luste zu reduzieren.
Zur Lecküberwachung bzw. Leckerkennung werden eine Reihe von Verfahren
eingesetzt. So werden als Detektoren z. B. rohrbegleitende Kabel und
Schläuche zum Detektieren austretender Stoffe verwendet. Das Leck kann
auch durch Schallanalyse, d. h. durch die Auswertung der bei Lecks ent
stehenden Geräusche festgestellt werden.
Bei einem weiteren Verfahren werden zur Leckerkennung Mengen- bzw.
Durchflußmeßwerte des Netzes ausgewertet, d. h. man stellt ein Leck
dadurch fest, daß in der Mengen- oder Volumenbilanz etwas fehlt. In
ähnlicher Weise werden auch Druckabsenkungen ausgewertet.
Aus der DE-B-26 03 715 ist beispielsweise ein Verfahren bekannt, bei
dem die ermittelten Druck- und Durchflußmeßwerte durch Kreuzkorrela
tion ausgewertet werden. Dabei werden die Volumenströme am Anfang und
Ende des Rohres gemessen und diese beiden Werte miteinander verglichen.
Dabei wird jedoch nicht die zeitliche Änderung des Volumens im Rohr
berücksichtigt.
Weiterhin sind Verfahren bekannt, bei denen ein sog. Molch mit Detekto
ren durch das Rohrleitungsnetz wandert bzw. bewegt wird. Es besteht
auch die Möglichkeit, ein Leck dadurch zu erkennen, daß im vermuteten
Bereich Ventile bzw. Schieber zugefahren bzw. "abgeschiebert" werden,
und dann diesen Bereich unter Druck zu setzen, wobei ein Leck vorhanden
ist, wenn der Druck abnimmt.
Bei den während des kontinuierlichen Betriebs der Anlagen mit Hilfe
von Datenverarbeitungsanlagen arbeitenden Überwachungsverfahren (ohne
Molch, ohne Abschiebern) können im stationären Betrieb bei Flüssigkei
ten Undichtheiten mit einer Genauigkeit erkannt werden, die in erster
Linie von der Qualität der Meßgeber abhängig sind. Im allgemeinen sind
diese Verfahren jedoch im dynamischen Betrieb (z. B. beim Hochfahren
von Pumpensätzen, vor allem in Gasnetzen) kaum anwendbar.
Zur Beseitigung dieses Problems hat Siebert in einer Dissertation zum
Thema "Untersuchung verschiedener Methoden zur Lecküberwachung bei
Pipelines" PDV-Berichte KfK-PDV 206, Prozeßlenkung mit DV-Anlagen,
September 1981, Karlsruhe, vorgeschlagen, eine sog. "erweiterte Volumen
bilanzierung" durchzuführen. Diese beruht darauf, daß, genau wie bei
der bisher üblichen Mengen- oder Volumenbilanzierung, kontinuierlich
alle zu- und abströmenden Mengen in dem überwachten Abschnitt gemessen
und verarbeitet werden.
Parallel hierzu wird, aufgrund von gemessenen Drücken und mit Hilfe
eines dynamischen theoretischen Modells eine Echtzeitsimulation der
Pipeline durchgeführt.
Bei diesem dynamischen Modell wird das Rohr in mehrere Abschnitte einge
teilt, und zwar in solche, in denen die Geschwindigkeit des Fluids
als konstant betrachtet wird, und in solche, in denen der Druck als
konstant betrachtet wird. Durch Simulation werden dann u. a. bestimmt:
das Druckprofil, das Temperaturprofil und das Produktprofil. Bei dem
Produktprofil, auch Batch-Tracking genannt, wird berücksichtigt, daß
z. B. verschiedene Gase oder allgemein Fluide unterschiedlicher Gas- oder
Fluidqualität durch das Rohrleitungsnetz strömen können.
Mit Hilfe dieser Informationen kann das sog. Line-packing, d. h. die
zeitliche Änderung des Volumens bzw. der in dem Rohrleitungsnetz befind
lichen Menge berechnet werden. Dieser Wert dient zur Korrektur der
Volumenbilanz, so daß die Leckerkennung damit auch bei instationären
Zuständen arbeiten kann.
Neben der reinen Lecküberwachung, die als Ergebnis nur die Information
liefert, daß ein Leck aufgetreten ist und welche Größe das Leck etwa
hat, ist es natürlich auch erforderlich, das Leck zu orten, damit die
ses umgehend beseitigt werden kann.
Hierzu wird von G. Lappus, K.-H. Schminke in dem Artikel "Modellba
sierte Lecküberwachung eines Sauerstoff-Gasversorgungsnetzes", gwf-Gas/Erd
gas 132 (1991), Nr. 4, S. 177-184, eine Teilnetzbilanzierung vorge
schlagen, die jedoch nur eine relativ schlechte Ortsauflösung, d. h.
Bestimmung des Leckorts liefert.
Von H. Siebert und Th. Klaiber wird in den Artikel "Erprobung einer
Methode zur Lecküberwachung an einer Benzinpipeline", Regelungstech
nische Praxis 22 (1980) H. 7, S. 232-237, vorgeschlagen, Meßwertände
rungen an den Enden einer Pipeline auszuwerten. Dieses Verfahren zeigt
jedoch in der praktischen Anwendung eine zu große Empfindlichkeit.
Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Verfahren
zu schaffen, mit dem Lecks in einem Fluid-Rohrleitungsnetz möglichst
einfach, sicher und schnell geortet werden können.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß für alle Rohrsegmente auf zwei
verschiedene Arten Druckprofile ermittelt werden, daß die beiden Druck
profile für alle Zeitschritte vom geschätzten Leckentstehungs-Zeitpunkt
bis zum Leckdetektionszeitpunkt miteinander verglichen werden und
daß das Minimum der Vergleichswerte ermittelt wird, welches den Leckort
sowie den tatsächlichen Leckentstehungszeitpunkt ergibt.
Dabei wird das Druckprofil durch Simulation anhand von Druckmessungen
(p-basierte Simulation) und durch Simulation anhand von Fluß- bzw.
Mengenmessungen (Q-basierte Simulation) bestimmt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Differen
zen zwischen an zwei aufeinanderfolgenden Zeitpunkten, sowohl der an
hand der p-basierten Simulation als auch der anhand der Q-basierten
Simulation ermittelten Druckwerte, über alle Rohrsegmente gebildet.
Die Differenzen zwischen den Differenzen der anhand p-basierten Simula
tion ermittelten Druckwerte und den Differenzen der anhand der Q-basier
ten Simulation ermittelten Druckwerte werden ermittelt und das Minimum
dieser Differenzen für alle Rohrsegmente und für alle Zeitschritte vom
geschätzten Leckentstehungszeitpunkt bis zum Leckdetektionszeitpunkt
wird ermittelt, wobei dieses Minimum den Leckort sowie den tatsächli
chen Leckentstehungszeitpunkt ergibt.
Damit ist es möglich, einfach, schnell und relativ genau den Leckort
zu bestimmen.
Eine weitere Möglichkeit zur Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß
bei dem Fluid-Rohrleitungsnetz, bei dem an einer Reihe von Stellen
gemessene Druckwerte des Netzes vorliegen, ein Leck zuerst an einer
Stelle des Netzes simuliert wird, anhand des simulierten Lecks theore
tische Druckwerte an der Reihe von Stellen berechnet und mit den gemes
senen Werten zur Bestimmung von Abweichungen verglichen wird, ein Leck
an einer weiteren Stelle des Netzes simuliert wird und anhand des simu
lierten Lecks theoretische Druckwerte an der Reihe von Stellen berech
net und mit den gemessenen Werten zur Bestimmung von Abweichungen ver
glichen wird, wobei dieser Vorgang so lange fortgesetzt wird, bis die
Abweichungen minimal sind, wodurch sich der Leckort ergibt.
Vorzugsweise wird dieses Verfahren dann angewandt, wenn mit dem o.g.
Verfahren aufgrund einer geringen Ortsauflösung kein absolutes Minimum
festgestellt werden kann.
Dabei wird unter globalem Minimum das Minimum bei allen Rohrsegmenten
und über alle Zeitschritte hin verstanden. Dieses globale Minimum muß
einen hinreichend großen Absolutbetrag haben, sich also deutlich von
den anderen Minima absetzen.
Damit wird ein besonders gründliches Verfahren geschaffen, das eine
sichere und sehr genaue Ortung des Lecks ermöglicht. Ausführungsbei
spiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Gasnetzes;
Fig. 2 ein Blockschaltbild zur Erläuterung des Steuerungsprozesses
eines Gasnetzes;
Fig. 3 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der beiden Simulationen nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren und
Fig. 4 ein Flußdiagramm zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfah
rens.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Steuerungsprozeß eines Fluid-Rohrlei
tungsnetzes ist mit 1 ein schematisches Gas-Pipelinenetz mit Druckmeß
stellen (p-Meßstellen), Mengen- bzw. Durchflußmeßstellen (Q-Meßstellen)
Ein- und Ausspeisepunkten sowie Kompressoren und Ventilen bezeichnet.
Die dabei verwendeten Symbole sind in einer Legende erläutert.
Die Topologie des Gasnetzes (Lage und physikalische Parameter des Rohr
leitungsnetzes), alle Einspeise- und Ausspeisemengen sowie die Drücke
entlang des Rohrleitungsnetzes werden in bekannter Weise einem Prozeß
rechnersystem 2 eingegeben, wie es in Fig. 2 dargestellt ist. Dabei
werden in bekannter Weise alle für die erweiterte Volumenbilanzierung
erforderlichen Daten, wie Druck- und Mengen- bzw. Durchflußmessungen
sowie Gasqualitätsdaten im Meßwerterfassungstakt zyklisch, z. B. alle
fünf Minuten, eingegeben. Alternativ dazu können für eine Off-line-Simu
lation oder zur Validierung des Systems auch Daten über einen Datenträ
ger eingegeben werden.
Diese Meßdaten werden in einer Vorbereitungsstufe 3 einer umfassenden
Überprüfung auf Plausibilität und Störungsfreiheit unterzogen, bevor
sie einer Simulationsstufe 4 zugeführt werden.
Die Meßdaten können dabei mit irgendeinem bekannten Simulationsverfah
ren simuliert werden. Voraussetzung ist lediglich, daß das Simulations
verfahren eine hinreichend gute Ortsauflösung ermöglicht.
Aus den im Netz ermittelten Meßdaten wird für jeden Meßzyklus, wie
es in der o.g. Dissertation von Siebert beschrieben ist, die erweiterte
Volumenbilanz im Verfahrensschritt Bilanzierung 5 erstellt, d. h. es
werden die Summe aller Einspeisungen und Ausspeisungen sowie die durch
die Simulation ermittelten Werte berücksichtigt. Wie bereits oben be
schrieben, werden bei der Simulation u. a. das Druckprofil, das Tempera
turprofil und das Produktprofil ermittelt.
Die Bilanz wird dann in einem Schritt 6 bewertet. Wird bei dieser erwei
terten Volumenbilanzierung während einer vorbestimmten Zeitdauer eine
vorbestimmte Schwelle unterschritten, so wird ein Leckalarm ausgelöst,
d. h. ein Leck erkannt. Die Zeit zwischen Leckentstehung und Leckdetek
tion bzw. Leckerkennung ist in erster Näherung abhängig von der Leck
größe.
So beträgt aufgrund von Erfahrungswerten z. B. bei einem Verhältnis der
Leckgröße bezogen auf die aktuelle Einspeisemenge von 3%, was als unte
re Detektionsgrenze angesehen wird, die Leckdetektionszeit maximal 60
Minuten, während bei einem Verhältnis Leckgröße zu Einspeisungsmenge
von 10% die Leckdetektionszeit maximal 10 Minuten beträgt.
Mit dieser erweiterten Volumenbilanzierung können damit das Auftreten
eines Lecks sowie die Leckgröße und damit der Entstehungszeitpunkt
des Lecks relativ gut bestimmt werden (vgl. Schritt 6 in Fig. 2).
Für eine Simulation des oben beschriebenen dynamischen Modells ist
ein Satz von Informationen, d. h. nur die Drücke pi oder nur die Flüsse
bzw. Mengen Qi an den jeweiligen Meßstellen ausreichend. Werden sowohl
die Drücke pi als auch die Flüsse bzw. Mengen Qi als Eingangsdaten für
die Simulation verwendet, so ist das dynamische Modell überbestimmt,
was bei dem erfindungsgemäßen Verfahren jedoch bewußt anderweitig ge
nutzt wird.
Der Ablauf der Netzsimulation wird nun anhand von Fig. 3 näher beschrie
ben.
Aus den im Netz ermittelten Meßdaten wird für jeden Meßzyklus in einem
Simulationslauf u. a. ein Druckprofil für das gesamte Netz berechnet,
wobei die Ortsauflösung, d. h. der mittlere Abstand zwischen den zu
simulierenden Punkten, der Rechnung durch einen Parameter vorgegeben
werden kann.
Dabei wird das Druckprofil bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auf
zwei verschiedene Arten berechnet. Zum einen wird in einem ersten Simu
lationslauf das Druckprofil anhand der im Netz ermittelten Druckmeßwer
te, d. h. p-basiert berechnet.
In einem zweiten Simulationslauf wird dann das Druckprofil anhand der
im Netz ermittelten Mengen- bzw. Flußmeßwerte, d. h. Q-basiert berech
net. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird damit, im Vergleich zum
Stand der Technik ein zusätzlicher Simulationlauf durchgeführt.
Nach Abschluß des zweiten Simulationslaufs wird in bekannter Weise
die Gesamt- bzw. Tellnetz-Volumenbilanzierung vorgenommen. Falls in
der Volumenbilanzierung eine Fehlmenge oberhalb einer vorbestimmten
Schwelle entdeckt wird, liegt ein Leck vor und es wird das in Fig.
4 dargestellte Verfahren zur Leckortung gem. Schritt 7 in Fig. 2 durchge
führt.
Aus der Größe des festgestellten Lecks läßt sich der geschätzte Leckent
stehungszeitpunkt ableiten, so daß die Rechnung nur für alle Zeitpunkte
zwischen Leckentstehung und Leckdetektion durchgeführt werden muß.
Wie aus Fig. 4 zu ersehen ist, werden zuerst für alle Rohrsegmente
die folgenden drei Differenzen gebildet,
dp(p) = p(p,t) - p(p,t-1) (1),
dp(Q) = p(Q,t) - p(Q,t-1) (2),
dpdiff = dp(p) - dp(Q) (3).
dp(Q) = p(Q,t) - p(Q,t-1) (2),
dpdiff = dp(p) - dp(Q) (3).
Wie aus Gleichung (1) zu entnehmen ist, werden zuerst die Differenzen
dp(p) zwischen den an zwei aufeinanderfolgenden Zeitpunkten t-1 und
t eines Zeitschritts durch p-basierte Simulation ermittelten Druckwer
ten p(p) gebildet. Danach werden gem. Gleichung (2) die Differenzen
dp(Q) zwischen den an zwei aufeinanderfolgenden Zeitpunkten t-1 und t
durch Q-basierte Simulation ermittelten Druckwerten p(Q) gebildet.
Diese beiden Differenzen dp(p) und dp(Q) werden dann für alle Rohrseg
mente zur Bildung der Differenzen dpdiff voneinander abgezogen.
Dabei macht man sich die Tatsache zunutze, daß ein Leck sich primär
durch einen charakteristischen Druckabfall im betreffenden Rohrsegment
bemerkbar macht, also durch eine entsprechende Beeinflussung der Druck
meßwerte, und erst sekundär durch die verursachte Fehlmenge, also durch
eine entsprechende Beeinflussung der Flußmeßwerte.
Dieser Vorgang wird dann noch für alle Zeitschritte vom geschätzten
Leckentstehungszeitpunkt bis zum Leckdetektionszeitpunkt durchgeführt.
Dabei ist der aufgrund von Erfahrungswerten, wie oben beschrieben wur
de, geschätzte Leckentstehungszeitpunkt so gewählt, daß er auf jeden
Fall vor dem tatsächlichen Leckentstehungszeitpunkt liegt.
Das globale Minimum aller dpdiff-Werte liefert den Leckort. Dieses
Minimum tritt außerdem genau zum Zeitpunkt der Leckentstehung auf,
womit das Leck zeitlich und räumlich bestimmt ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist sowohl für Flüssigkeiten als auch
für Gastransportnetze einsetzbar, sofern an allen Ein- und Ausspeisungs
punkten die Durchflußmengen gemessen und möglichst viele Druckmessungen
in nicht allzu großen Abständen voneinander durchgeführt werden. In
diesen Fällen liefert das erfindungsgemäße Verfahren den Leckort in
kurzer Zeit, mit ziemlich hoher Genauigkeit.
Es ist auch möglich, anstelle von Meßwerten Schätzwerte anzugeben,
wobei allerdings die Qualität der Leckortung von der Güte der Ersatzwer
te abhängt.
Wie bereits oben ausgeführt wurde, muß das globale Minimum einen hinrei
hend großen Absolutbetrag haben, sich also deutlich von den anderen
Minima absetzen.
Wenn viele Minima, die alle negative Werte haben, einen ähnlich großen
Absolutbetrag haben, so gibt es kein globales Minimum.
Legt man z. B. an alle Minima eine Skala an und liegt dann im oberen
Drittel nur ein Minimum, so ist dieses das globale Minimum. Liegen
dagegen mehrere Minima im oberen Drittel, so gibt es kein globales
Minimum und es handelt sich nur um lokale Minima, an deren Stelle dann
das erfindungsgemäße Verfahren zur Leckortung durch Lecksimulation
verwendet wird, wie es im nachfolgenden weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben wird.
Auch bei diesem Ausführungsbeispiel wird in bekannter Weise ein Leck
festgestellt und werden an einer Reihe von Stellen des Netzes Druckwer
te gemessen.
Bei diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der Leckort dadurch
bestimmt, daß ein Leck an einer Stelle des Netzes simuliert wird. An
hand des simulierten Lecks werden nun theoretische Druckwerte an der
Reihe von Stellen berechnet und mit den gemessenen Werten zur Bestim
mung von Abweichungen verglichen. Danach wird ein Leck an einer weite
ren Stelle des Netzes simuliert und anhand des weiteren simulierten
Lecks werden nun theoretische Druckwerte an der Reihe von Stellen be
rechnet und mit den gemessenen Werten zur Bestimmung von Abweichungen
verglichen. Dieser Vorgang wird so lange fortgesetzt, bis die Abweichun
gen minimal sind, wodurch sich der Leckort ergibt.
Eine Variation dieses Verfahrens besteht darin, daß nach einem Zufalls
verfahren, z. B. nach dein Monte-Carlo-Verfahren Lecks an verschiedenen
Stellen des Netzes simuliert und die Stelle mit den minimalsten Abwei
chungen zwischen theoretisch berechneten und gemessenen Druckwerten
bestimmt wird, wodurch sich der Leckort ergibt.
Das zweite Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt
sich durch Kombination mit dem eingangs beschriebenen Ausführungsbei
spiel der Erfindung besonders vorteilhaft verbessern. Dabei liefert
das eingangs beschriebene Verfahren eine relativ kleine Anzahl lokaler
Minima im oben beschriebenen Sinne. Wird nun an diesen Stellen gezielt
eine Lecksimulation durchgeführt, so wird damit eine erhebliche Be
schleunigung der Ermittlung des Leckorts erzielt.
Damit ist die Erfindung in der Lage, den Leckort sehr genau zu bestim
men.
Claims (8)
1. Verfahren zur Ortung eines Lecks in einem Fluid-Rohrleitungsnetz, in
dem ein Leck zu einem geschätzten Leckentstehungszeitpunkt festgestellt
wurde,
dadurch gekennzeichnet,
daß für alle Rohrsegmente auf zwei verschiedene Arten Druckprofile ermittelt werden,
daß die beiden Druckprofile für alle Zeitschritte vom geschätzten Leck entstehungszeitpunkt bis zum Leckdetektionszeitpunkt miteinander ver glichen werden und daß das Minimum der Vergleichswerte ermittelt wird und den Leckort sowie den tatsächlichen Leckentstehungszeitpunkt ergibt.
daß für alle Rohrsegmente auf zwei verschiedene Arten Druckprofile ermittelt werden,
daß die beiden Druckprofile für alle Zeitschritte vom geschätzten Leck entstehungszeitpunkt bis zum Leckdetektionszeitpunkt miteinander ver glichen werden und daß das Minimum der Vergleichswerte ermittelt wird und den Leckort sowie den tatsächlichen Leckentstehungszeitpunkt ergibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckprofil sowohl durch Simulation anhand von Druckmessungen
(p-basierte Simulation) als auch durch Simulation anhand von Fluß- bzw.
Mengenmessungen (Q-basierte Simulation) bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Differenzen zwischen an zwei aufeinanderfolgenden Zeitpunkten, sowohl der anhand der p-basierten Simulation als auch anhand der Q-basierten Simulation ermittelten Druckwerte, über alle Rohrsegmente gebildet werden,
die Differenzen zwischen den Differenzen der anhand der p-basierten Simulation ermittelten Druckwerte und den Differenzen der anhand der Q-basierten Simulation ermittelten Druckwerte ermittelt werden,
das Minimum dieser Differenzen für alle Rohrsegmente und für alle Zeit schritte vom geschätzten Leckentstehungszeitpunkt bis zum Leckdetek tionszeitpunkt ermittelt wird und dieses Minimum den Leckort sowie den tatsächlichen Leckentstehungszeitpunkt ergibt.
daß die Differenzen zwischen an zwei aufeinanderfolgenden Zeitpunkten, sowohl der anhand der p-basierten Simulation als auch anhand der Q-basierten Simulation ermittelten Druckwerte, über alle Rohrsegmente gebildet werden,
die Differenzen zwischen den Differenzen der anhand der p-basierten Simulation ermittelten Druckwerte und den Differenzen der anhand der Q-basierten Simulation ermittelten Druckwerte ermittelt werden,
das Minimum dieser Differenzen für alle Rohrsegmente und für alle Zeit schritte vom geschätzten Leckentstehungszeitpunkt bis zum Leckdetek tionszeitpunkt ermittelt wird und dieses Minimum den Leckort sowie den tatsächlichen Leckentstehungszeitpunkt ergibt.
4. Verfahren zur Ortung eines Lecks in einem Fluid-Rohrleitungsnetz, in
dem ein Leck zu einem geschätzten Leckentstehungszeitpunkt festgestellt
wurde und bei dem an einer Reihe von Stellen gemessene Druckwerte des
Netzes vorliegen,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Leck zuerst an einer Stelle des Netzes simuliert wird,
daß anhand des simulierten Lecks theoretische Druckwerte an der Reihe von Stellen berechnet und mit den gemessenen Werten zur Bestimmung von Abweichungen verglichen werden,
daß ein Leck an einer weiteren Stelle des Netzes simuliert wird und anhand des weiteren simulierten Lecks theoretische Druckwerte an der Reihe von Stellen berechnet und mit den gemessenen Werten zur Bestim mung von Abweichungen verglichen werden,
daß dieser Vorgang so lange fortgesetzt wird, bis die Abweichungen mini mal sind,
wodurch sich der Leckort ergibt.
daß ein Leck zuerst an einer Stelle des Netzes simuliert wird,
daß anhand des simulierten Lecks theoretische Druckwerte an der Reihe von Stellen berechnet und mit den gemessenen Werten zur Bestimmung von Abweichungen verglichen werden,
daß ein Leck an einer weiteren Stelle des Netzes simuliert wird und anhand des weiteren simulierten Lecks theoretische Druckwerte an der Reihe von Stellen berechnet und mit den gemessenen Werten zur Bestim mung von Abweichungen verglichen werden,
daß dieser Vorgang so lange fortgesetzt wird, bis die Abweichungen mini mal sind,
wodurch sich der Leckort ergibt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach einem Zufallsverfahren Lecks an verschiedenen Stellen des
Netzes simuliert werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß dann, wenn kein globales Minimum mit hinreichendem Absolutbetrag festgestellt wird, an den Stellen der lokalen Minima mit hinreichenden Absolutbetrag Lecks simuliert werden,
daß anhand der simulierten Lecks theoretische Druckwerte an der Reihe von Stellen ermittelt und mit den gemessenen Werten zur Bestimmung von Abweichungen verglichen werden,
und der Ort der minimalsten Abweichungen ermittelt wird, wodurch sich der Leckort ergibt.
daß dann, wenn kein globales Minimum mit hinreichendem Absolutbetrag festgestellt wird, an den Stellen der lokalen Minima mit hinreichenden Absolutbetrag Lecks simuliert werden,
daß anhand der simulierten Lecks theoretische Druckwerte an der Reihe von Stellen ermittelt und mit den gemessenen Werten zur Bestimmung von Abweichungen verglichen werden,
und der Ort der minimalsten Abweichungen ermittelt wird, wodurch sich der Leckort ergibt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß ein globales Minimum mit hinreichendem Absolutbetrag nur dann ange
nommen wird, wenn dieses deutlich größer ist als die anderen lokalen
Minima.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Minimum mit hinreichendem Absolutbetrag nur dann angenommen
wird, wenn dieses im oberen Drittel aller Minima liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914128750 DE4128750C2 (de) | 1991-08-29 | 1991-08-29 | Verfahren zur Ortung eines Lecks in einem Fluid-Rohrleitungsnetz |
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