DE4128561C2 - Verfahren zur Herstellung fotografischer Bilder durch punktweises Aufbelichten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung fotografischer Bilder durch punktweises AufbelichtenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Oberbegriff
von Anspruch 1.
Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise aus der
DE-PS 34 42 955 bekannt. Dort ist beschrieben, daß zur
Herstellung eines fotografischen Bildes durch punktwei
ses Belichten des lichtempfindlichen Materials ein von
einer Kathodenstrahlröhre erzeugter Lichtstrahl verwen
det wird. Die Leuchtschicht der Kathodenstrahlröhre
wird dabei punktweise durch einen steuerbaren Elektro
nenstrahl zum Leuchten angeregt. Zum Herstellen eines
Farbbildes auf dem Trägermaterial wird auf der Katho
denstrahlröhre mehrmals zeitlich hintereinander ein
Bild dargestellt und zwischen Kathodenstrahlröhre und
Trägermaterial werden jeweils Farbfilter der drei
Grundfarben eingeschwenkt. Ein Farbbild wird dabei aus
mehreren Teilbelichtungen des Trägermaterials erzeugt.
Zur Erzeugung einer für die Schwärzung des fotografi
schen Trägermaterials notwendigen, hohen Belichtungs
menge ist bei diesem Verfahren vorgesehen, die
Belichtungszeit durch die Anzahl der pro Farbauszug
geschriebenen Vollbilder zu variieren. Dieses Verfahren
hat daher den Nachteil, daß es bei einer punktweisen
Bildaufzeichnung sehr zeitraubend ist. Um ein Bild
punktweise mit einer ausreichenden Auflösung zu belich
ten, sind nämlich in der Größenordnung 2 × 106 Bild
punkte notwendig.
In einem kommerziell anwendbaren Verfahren mit üblicher
Printgeschwindigkeit stehen für den punktweisen Bild
aufbau pro Gesamtbild ca. 160 × 10-3 s, pro Bildpunkt
demnach nur 80 × 10-9 s Anregungszeit zur Verfügung.
Das Leuchten der Kathodenstrahlröhre bewirkt bei dem
oben genannten Verfahren eine Schwärzung des Bildträ
germaterials. Das Produkt aus Intensität und Einwirk
dauer des Lichtstrahls ist ein Maß für den Schwärzungs
grad des fotoempfindlichen Trägermaterials. Dies gilt
nur für die Belichtungszeiten zwischen etwa 10-3 s
und 10 s. Bei kürzeren Belichtungszeiten treten jedoch
Kurzzeitreziprozitätsfehler in der Schwärzung auf (sog.
Schwarzschild-Effekt).
Die üblicherweise beim Stand der Technik eingesetzten
Kathodenstrahlröhren verfügen über eine Abklingzeit auf
10% der Anfangsintensität (auch Nachleuchtzeit ge
nannt) von 80 × 10-6 s.
Die eigentliche Belichtungszeit für einen einzelnen
Bildpunkt beträgt demnach bei Verwendung der oben ge
nannten Kathodenstrahlröhren etwa 80 × 10-6 s, wobei
die Anregungszeit vernachlässigbar kurz ist.
Bei so kurzen Belichtungszeiten treten die o. g. Rezi
prozitätsfehler in der Schwärzung störend in Erschei
nung: Mit geringerer Belichtungszeit nimmt die Empfind
lichkeit ab. Zur Erzielung einer ausreichenden Schwär
zung muß die Intensität überproportional erhöht werden.
Die Belichtungszeit pro Bildpunkt kann nicht beliebig
verringert werden, denn die Intensität läßt sich nicht
beliebig erhöhen, weil die Leuchtkraft der Kathoden
strahlröhre wiederum begrenzt ist.
Durch die größere Helligkeit verbreitert sich zudem der
Lichtpunkt auf der Kathodenstrahlröhre, wodurch die
Auflösung zurückgeht.
Aufgrund der kurzen Nachleuchtdauer und der begrenzten
Leuchtkraft der Kathodenstrahlröhre muß bei bekannten
Verfahren der den Lichtstrahl erzeugende Elektronen
strahl wesentlich länger, im genannten Beispiel länger
als 80 × 10-6 s auf dem Bildpunkt verweilen, um so
eine Belichtungszeit pro Bildpunkt zu erreichen, bei
welcher keine Reziprozitätsfehler oder solche nur in
geringerem Maße auftreten.
Die Verweildauer des Elektronenstrahls auf dem einzel
nen Bildpunkt ist maßgeblich für die Dauer des Bildauf
baus und damit für die Printgeschwindigkeit. Sie er
rechnet sich aus der Bildpunkteanzahl × Verweildauer.
Legt man eine Verweildauer von 2 × 10-3 s zugrunde,
würde das eine Bildaufbaudauer von 4 × 103 s bedeu
ten. Diese Dauer für den Bildaufbau ist zu lang, um
Produktionsgeschwindigkeiten, wie sie im Fotofinishing
nötig und üblich sind (1000 Bilder/h und mehr) zu er
reichen.
Aus der US-PS 4,424,467 ist eine Kathodenstrahlröhre
bekannt, die eine aus einem Gemisch zweier Phosphore
aufgebaute Leuchtschicht enthält. Der eine der beiden
Phosphore hat eine sehr kurze Abklingzeit, der andere
Phosphor hat eine um Größenordnungen längere Abkling
zeit. Der Phosphor mit kurzer Abklingzeit bewirkt dort,
daß dargestellte Bilder sehr brillant wirken, d. h.
daß kurzzeitig eine hohe Bildhelligkeit erreicht wird,
während der langsam abklingende Phosphor die Wirkung
hat, daß das Bildflackern bei einer hohen Bildwieder
holfrequenz verringert wird. An die bei der Aufzeich
nung von Bildern auf fotografisches Material herrschen
den Bedingungen, unter denen das fotografische Material
einen Reziprozitätsfehler bei kurzzeitiger Belichtung
hat, ist die in der US-PS 4,424,467 beschriebene Röhre
jedoch nicht angepaßt.
Aus den US-PS 4,405,880 und 4,926,139 sind verschiedene
Phosphore bekannt, die zur Darstellung von Bildern ge
eignet sind. Bei keiner der dort beschriebenen Röhren
sind jedoch Maßnahmen getroffen, die bei Belichtung von
fotografischem Material eine hohe Bildqualität
gewährleisten.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart zu verbes
sern, daß einerseits kaum Reziprozitätsfehler des
lichtempfindlichen Materials auftreten, daß anderer
seits die Verweildauer des den Lichtstrahl erzeugenden
Elektronenstrahls auf einem Punkt der Kathodenstrahl
röhre und somit die Dauer des Bildaufbaus möglichst
kurz gehalten werden kann und daß möglichst keine
Farbfehler in den Farbbildern auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die
Merkmale des Verfahrensanspruchs 1 und des Vorrich
tungsanspruchs 5. Weitere vorteilhafte Merkmale der
Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung macht sich dabei die Erkenntnis zu eigen,
daß der den Phosphor anregende Elektronenstrahl nur
kurz an einem Bildpunkt verweilen muß und bereits die
folgenden Bildpunkte anregen kann, währenddessen der
angeregte Phosphor noch erheblich länger nachleuchtet.
Anhand der Anfangsintensität und des Intensitätsver
laufs während der Abklingzeit läßt sich durch Integra
tion über die Zeit die Gesamtmenge der von einem Bild
punkt des Röhrenschirms abgegebenen Lichtmenge er
rechnen.
Über die Stärke der Anregung läßt sich die abgegebene
Lichtmenge dosieren.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand zweier Figuren
näher erläutert:
Fig. 1 zeigt das Nachleuchtverhalten von zwei ver
schiedenen Phosphoren,
Fig. 2 zeigt den Schwärzungsverlauf abhängig von der
Belichtungszeit bei konstantem I × t.
Im Diagramm 1 ist der zeitliche Verlauf der Leucht
intensität I über die Zeit t bei zwei verschieden
artigen Phosphoren dargestellt. Die den Abklingverlauf
des nur kurzzeitig nachleuchtenden Phosphors darstel
lende Kurve ist mit 1 beziffert, die entsprechende Kur
ve eines Phosphors mit längerer Nachleuchtdauer ist mit
2 bezeichnet. Die Intensität I (Y-Achse) ist ein Maß
für die Photonenanzahl pro Zeiteinheit, welche von
Phosphor nach der Anregung durch den Elektronenstrahl
ausgesandt werden.
Nach der Anregung befindet sich eine gewisse Anzahl von
Elektronen in einem metastabilen Niveau, welches ener
getisch zwischen Valenz- und Leitungsband liegt. Die
Anzahl der in den metastabilen Zustand versetzten Elek
tronen ist abhängig von der Stromdichte und der Be
schleunigungsspannung des Elektronenstrahls. Durch Er
höhung der Stromdichte steigt die Wahrscheinlichkeit,
daß ein im Bereich des Elektronenstrahls vorhandenes
Elektron im Leuchtstoffkristall angeregt wird. Durch
Steigerung der Beschleunigungsspannung erfolgt ein tie
feres Eindringen des Elektronenstrahls in den Leucht
stoffkristall. Während also bei Erhöhung der Strom
dichte die Zahl der pro cm2 angeregten Elektronen an
steigt, nimmt bei Spannungssteigerung das an der Licht
emission beteiligte Volumen des Leuchtstoffkristalls zu.
Je nach verwendetem Leuchtstoff findet die Rückkehr der
Elektronen aus dem metastabilen in einen stabilen Zu
stand mehr oder weniger schnell statt. Die Anzahl der
ausgestrahlten Photonen ist dabei bei den verschiedenen
Leuchtstoff-Typen im wesentlich gleich, nur die zeit
liche Verteilung der Ausstrahlung unterscheidet sich.
So ergibt sich bei einem Phosphor mit kurzer Nach
leuchtdauer eine relativ hohe Anfangsintensität, die
schnell nachläßt, während bei einem lange nachleuchten
den Phosphor eine geringere Anfangsintensität zu be
obachten ist, die Lichtaussendung jedoch über einen
längeren Zeitraum andauert.
Fig. 2 zeigt den Verlauf der Schwärzung fotografischer
Materialien für konstante I × t-Werte in Abhängigkeit
der Belichtungszeit t.
Aus dem Kurvenverlauf ist die Abhängigkeit der Schwär
zung des Fotomaterials von der Belichtungszeit zu er
kennen. Bei kurzen Belichtungszeiten folgt die Schwär
zung nicht mehr dem Proportionalitätsgesetz I × t, es
ist daher eine überproportionale Erhöhung der Intensi
tät notwendig.
Durch den gezielten Einsatz von unterschiedlichen
Phosphormaterialien kann man nun den zeitlichen Verlauf
der abgegebenen Lichtmenge vorbestimmen. So kann ein
Phosphormaterial verwendet werden, welches auch bei
einer sehr kurzen Anregungszeit durch den Elektronen
strahl das Licht über einen gedehnten Ausstrahlungs
zeitraum - auch Abklingzeit genannt - abgibt. Die An
regungszeit kann dabei nahezu beliebig kurz sein, der
Ausstrahlungszeitraum muß jedoch so lange andauern, daß
die Empfindlichkeit des fotografischen Materials auf
grund der o. g. Effekte nicht störend verringert ist.
Die Gesamtbelichtung eines Farbbildes besteht aus drei
Teilbelichtungen in den Grundfarben Rot, Grün, Blau. In
der Regel erfolgen die Teilbelichtungen durch den se
quentiellen Einsatz von Filtern, die nur das Licht
einer jeweiligen Grundfarbe passieren lassen. Nach der
Belichtung in der einen Grundfarbe werden also die Fil
ter gewechselt.
Bei jeder Belichtung wird die Kathodenstrahlröhre in an
sich bekannter Weise punkt- und zeilenweise beschrie
ben. Nach dem Anregen des letzten Punktes der letzten
Zeile muß die Abklingzeit dieses Punktes abgewartet
werden, bevor der Filterwechsel stattfinden kann.
Die Abklingzeit muß so bemessen sein, daß das Nach
leuchten der vorangegangenen Teilbelichtung die nach
folgende Teilbelichtung in der nächsten Farbe nicht
mehr beeinflußt.
In der praktischen Erprobung hat sich gezeigt, daß ein
Nachleuchten, welches noch ca. 5% der Anfangsintensi
tät aufweist, keinen störenden Einfluß auf die folgende
Teilbelichtung hat. Eine Nachleuchtdauer von ca.
3 × 10-3 s (auf 10% der Anfangsintensität) hat sich
in der Praxis bewährt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung fotografischer Bilder
durch punktweises Belichten von lichtempfindli
chem, fotografischem Trägermaterial mittels
eines in Lage und Intensität steuerbaren Licht
strahls, der von einer Kathodenstrahlröhre er
zeugt wird, wobei die Leuchtschicht der Katho
denstrahlröhre punkt- und zeilenweise angeregt
und von einem Objektiv auf das Trägermaterial
scharf abgebildet wird und wobei zur Gesamtbe
lichtung eines Farbbildes auf das Trägermate
rial zeitlich nacheinander mehrere Teilbelich
tungen in den Grundfarben Rot, Grün und Blau
erfolgen und für jede Teilbelichtung ein Bild
auf der Kathodenstrahlröhre dargestellt wird
und dabei jeweils ein Farbfilter zwischen
Kathodenstrahlröhre und Trägermaterial einge
schwenkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Kathodenstrahlröhre verwendet wird, deren
Leuchtschicht eine gegenüber der Anregungszeit
derart größere Abklingzeit hat, daß der bei
sehr kurzer Belichtungszeit auftretende Rezi
prozitätsfehler des Trägermaterials die Schwär
zung des Trägermaterials nicht störend in Er
scheinung tritt und daß das Einschwenken eines
Filters für eine Teilbelichtung erst eingelei
tet wird, nachdem das zur vorhergehenden Teil
belichtung gehörende Bild auf der Kathoden
strahlröhre abgeklungen ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß bei aufeinanderfolgenden Teilbelich
tungen des Trägermaterials mit den Grundfarben
Rot, Grün, Blau mit jeweils einem Wechsel von
Farbfiltern zwischen den Belichtungen die Nach
leuchtdauer so bemessen ist, daß das Nachleuch
ten der vorangegangenen Teilbelichtung die
nachfolgende Teilbelichtung nicht mehr be
einflußt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Nachleuchtdauer so bemes
sen ist, daß zu Beginn der nachfolgenden Teil
belichtung die Intensität des Nachleuchtens der
vorangegangenen Teilbelichtung auf weniger als
5% der Anfangsintensität zurückgegangen ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zeit bis zum Rückgang des
Nachleuchtens des Phosphors auf 10% der An
fangsintensität etwa 3 ms beträgt.
Priority Applications (2)
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