DE4127657A1 - Perlfoermige polyvinylalkoholgele fuer die aufreinigung und auftrennung biologischer fluessigkeiten, verfahren zu ihrer herstellung und verwendung - Google Patents
Perlfoermige polyvinylalkoholgele fuer die aufreinigung und auftrennung biologischer fluessigkeiten, verfahren zu ihrer herstellung und verwendungInfo
- Publication number
- DE4127657A1 DE4127657A1 DE19914127657 DE4127657A DE4127657A1 DE 4127657 A1 DE4127657 A1 DE 4127657A1 DE 19914127657 DE19914127657 DE 19914127657 DE 4127657 A DE4127657 A DE 4127657A DE 4127657 A1 DE4127657 A1 DE 4127657A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- pval
- polymer
- pearl
- shaped
- carrier
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F8/00—Chemical modification by after-treatment
- C08F8/28—Condensation with aldehydes or ketones
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F2810/00—Chemical modification of a polymer
- C08F2810/20—Chemical modification of a polymer leading to a crosslinking, either explicitly or inherently
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)
Description
Perlfömige Trägermedien auf der Basis von PVAL sind aus
den Patentschriften DE-OS 29 43 193, DE-OS 33 44 912,
Japanisches Patent 58 65,735, U.S. Patent 41 04 208 sowie
DE-OS 20 40 106 (entsprechend JP 54-1 40 421) bekannt. Allen
Verfahren ist gemeinsam, daß sie vom Vinylacetat ausgehen,
das zunächst in wäßriger Phase unter Zugabe eines bifunktionellen
Vernetzers suspendiert und anschließend radikalisch
polymerisiert wird. Die beschriebenen Verfahren sind
technisch aufwendig, da mehrere Stunden Reaktionszeit (bis
zu 100 Stunden DE-OS 30 40 106) benötigt werden und der gebildete
Polyvinylacetat erst anschließend zum PVAL verseift
werden muß. Das synthetische Material besitzt je nach Ver
netzungsgrad eine bestimmte Porosität. Nachteile der nach
diesen Verfahren hergestellten Produkte sind einmal die
mangelnde mechanische Stabilität - die Träger können nicht
mit einem Magnetrührer gerührt werden -, zum anderen können
Spuren von Emulgatoren oder von Polymerisationskatalysatoren
in Polymeren verbleiben, die, im Kontakt mit biologischen
Flüssigkeiten (z. B. Blut), ausgelaugt werden
können und so zu unphysiologischen Reaktionen führen.
Ein anderes Verfahren, direkt ausgehend vom PVAL, zur
Herstellung von Chromatographie-Medien ist in der DE-OS
39 00 272 beschrieben. Das dort beschriebene Verfahren geht
von pulverförmigen PVAL-Festprodukten aus, die im ersten
Schritt mit Epihalogenhydrinen in heterogener Phase vernetzt
werden. Dieses Verfahren ermöglicht nicht die
Herstellung perlförmiger Produkte und gestattet auch nicht,
die Größe der Polymerträger entsprechend den chromatographischen
Anforderungen zu variieren, was z. B. für den
Einsatz in der Hemoperfusion Voraussetzung ist. Die Einsatz
möglichkeiten der nach o. a. Verfahren hergestellten
Trägergele sind zum einen auf die reine Gelfiltration (DE-OS
29 43 193, DE-OS 20 40 106, U.S. Patent 41 04 208) sowie auf
die Affinitätschromatographie beschränkt.
Verfahren zur Herstellung von Ionenaustauschern sind in den
Patentschriften US 32 77 025; DE-OS 20 05 407 D2, DE Patent
20 05 408 beschrieben. Hierbei werden als Basis vorwiegend
Zellulose und Dextrane verwendet, die, nachdem sie in
Suspension zu perlförmigen Trägern vernetzt wurden, mit
Diäthylaminoäthylhalogeniden umgesetzt werden. Die dort
beschriebenen Polysaccharidderivate weisen über die
mangelnden mechanischen Eigenschaften hinaus erhebliche
Mängel hinsichtlich der chemischen und biologischen
Stabilität auf.
Weitere Verfahren zur Herstellung von polymeren Träger
medien entweder für die Ionenaustausch-Chromatographie oder
die Gelchromatographie sind in den Patentschriften JP
5865,735, JP 5811,046 und JP 8190,804 beschrieben. Allen
Verfahren ist gemeinsam, daß sie a) für die Herstellung nur
eines Trägertyps geeignet sind, b) auf die Verwendung von
Emulgatoren angewiesen sind und c) als organische Phase
hochgiftige Lösungsmittel wie z. B. Benzol, Toluol oder
chlorierte Kohlenwasserstoffe verwenden. Diese Verfahrens
weisen schränken die Verwendung obiger Medien drastisch ein
und erfordern aufwendige Sicherheits- und Abfallbeseiti
gungsmaßnahmen.
Mangelnde mechanische Stabilität und zeitaufwendige Präparation
(über 24 Stunden) sind auch die Nachteile eines im
Japanischen Patent 6245,637 beschriebenen Verfahrens, bei
dem PVAL Beads durch mehrstündiges (20 Stunden) Ausfrieren
bei minus 20°C aus einer Ölsuspension gewonnen werden. Die
so gewonnenen Medien sind jedoch wegen ihrer partiellen
Löslichkeit nur für Mikroeinkapselungen geeignet. Anwendungen
für die Chromatographie sind hierbei ausgeschlossen.
Träger für die Affinitätschromatographie auf der Basis von
Silikaten sind beschrieben in: DE-OS 27 08 974 und DE-OS
26 27 063. Silikate adsorbieren jedoch aufgrund ihrer chemischen
Struktur Proteine unspezifisch und sind daher
hydrophilen organischen Produkten unterlegen (Y. Yanagihara
et al. DE-OS 30 40 106 A1). Des weiteren ist auch hier
die Synthese und die Derivatisierung sehr aufwendig (mehr
als 12 Stunden Umsetzung unter teilweiser Druckanwendung).
Man verwendet zur Kopplung von Liganden oder Antikörpern
Alkyl- bzw. Arylsulfonester, deren Handhabung aufwendig und
teuer ist. Man benötigt für die Aktivierung absolut wasserfreie
Medien und Lösungsmittel, so daß diese Verfahren für
eine technische Anwendung kaum in Frage kommen. Darüber
hinaus sind Träger auf Silikatbasis Alkali-hydrolyseanfällig,
insofern ist ihr Einsatz in der Chromatographie eingeschränkt.
Diese Nachteile der oben beschriebenen Verfahren und Produkte
können dadurch umgangen werden, daß man direkt vom
PVAL ausgeht und diesen in gelöster wäßriger Phase in einer
organischen Phase suspendiert und gleichzeitig chemisch
vernetzt.
In der U.S. Patentschrift 43 06 031 wird die Herstellung
eines schwach sauren Kationenaustauschers auf der Basis von
PVAL beschrieben. Dabei wird der in Wasser gelöste PVAL in
einer organischen Phase, bestehend aus chlorierten Kohlen
wasserstoffen und Toluol suspendiert und mit Glutaraldehyd
oder Epichlorhydrin zu perlförmigen Trägern vernetzt.
Anschließend wird das Produkt mit Glyoxylsäure zu einem
schwach sauren Ionenaustauscher umgesetzt. Auch dieses
Verfahren erfordert sehr lange Reaktionszeiten (bis zu 24
Stunden), ferner chlorierte Lösungsmittel als organische
Phase sowie Emulgatoren, ohne die eine Kugel- bzw. Perlform
nicht realisiert werden kann. Allen zitierten Verfahren ist
gemeinsam, daß sie nicht geeignet sind zur Herstellung
makropartikulärer Hemoperfusions-Träger (<500 µm) oder
stark saurer bzw. basischer Ionenaustauscher. Um eine be
stimmte Porosität zu erreichen, werden bei den genannten
Verfahren Salze zugefügt, die nach der Perlbildung erst
ausgelaugt werden müssen.
Es konnte nun überraschenderweise gezeigt werden, daß bei
Verwendung von organischen Medien, die eine bestimmte
Viskosität aufweisen - vorzugsweise 30 bis 80 centipoise -,
sich die Verwendung von Emulgatoren, salzartiger Zusätze
oder die Verwendung von organischen leicht siedenden
Lösungsmitteln gänzlich erübrigt. Hierfür werden Pflanzen
öle wie z. B. Rapsöl, Olivenöl, Sojabohnenöl oder Paraffin
öl sowie gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren wie z. B.
Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure sowie Mischungen derselben
verwendet. Auch Fettsäuren oder Fettsäuregemische, die
bei Zimmertemperatur fest sind, sich jedoch bei 30 bis 60°C
verflüssigen lassen und die die entsprechende Viskosität
aufweisen, können für diesen Zweck verwendet werden.
Vorzugsweise wird die organische Phase in einem zwei- bis
vierfachen Volumenüberschuß, bezogen auf die wäßrige Phase,
eingesetzt. Die Vernetzung der suspendierten Polymerlösung
kann mit solchen Dialdehyden bewerkstelligt werden, die
wasserlöslich sind. Dazu gehören z. B. Glutardialdehyd, Glyoxal,
Therephthaldialdehyd und Pentadial. Wie aus der Literatur
bekannt, wird die Acetalvernetzungsreaktion durch
Mineralsäuren katalysiert, wobei die Acetalbildungsge
schwindigkeit proportional zur Säurekonzentration ansteigt.
Bei dem vorliegenden Verfahren haben sich Konzentrationen
von 0,1 bis 1 normal als vorteilhaft erwiesen. Sie ermöglichen
unter den gewählten Versuchsbedingungen bei Raumtemperatur
eine befriedigende Abreaktion nach bereits 60 Minuten.
Die Vernetzung mit Therephthalaldehyd führt in der
Regel zu etwas festeren Gelen, da dieser Aldehyd dem Gel
eine höhere Steifigkeit verleiht als der flexiblere Glutar
aldehyd.
Die Porosität von polymeren Trägern wurde bei den bisherigen
Verfahren im allgemeinen durch die Konzentration des
Vernetzers eingestellt. In der vorliegenden Erfindung wird
nun überraschenderweise gezeigt, daß die Porosität nicht
allein von der Vernetzerkonzentration, sondern im besonderen
Maße von dem Polymerisationsgrad des Polymeren sowie
der Polymerkonzentration abhängt. Die Porosität nimmt bei
vorgegebener Polymerkonzentration mit steigendem Polymerisations
grad entsprechend der Abnahme der Knäueldichte zu.
So können bei der Verwendung von Polymeren mit einem Poly
merisationsgrad von unter 1000 sehr kompakte, unporöse Gele
hergestellt werden, die vorwiegend für die "fast-flow"
Ionenaustauschchromatographie eingesetzt werden können.
Proteine mit einer Molmasse von 30 000 können dabei nicht
in das innere des Geles eindiffundieren. Dadurch findet der
Stoffaustausch vorwiegend an der Trägeroberfläche statt,
der einen raschen Massetransport und damit eine schnelle
Proteinauftrennung gewährleistet. Träger dagegen mit einem
Polymerisationsgrad über 1000 lassen sich vorteilhaft als
Affinitätsmatrizes einsetzen.
Neben den erwähnten Parametern zur Regulierung der Poren
struktur kann durch Zugabe von organischen Lösungsmitteln
zu der wäßrigen Phase die Knäueldichte und damit die Poren
struktur beeinflußt werden. Hierfür sind vor allem solche
Lösungsmittel geeignet, die das Polymerknäuel entweder
quellen oder schrumpfen lassen. Zur ersteren Kategorie gehören
Lösungsmittel wie z. B. Dimethylsulfoxid, Formamid,
Dimethylformamid, Pyridin, Piperazin, zur letzteren Kategorie
Lösungsmittel wie Alkohole, Aceton, Tetrahydrofuran,
Dioxan. Durch Zumischen zu der wäßrigen Phase kann die
Knäueldichte des Polymeren entsprechend den Quell- oder
Schrumpfeigenschaften des zugesetzten Lösungsmittels nach
oben oder nach unten variiert werden. Es hat sich als vorteilhaft
erwiesen, je nach Anforderung, zwischen 25 und 50 Vol.-%
- bezogen auf die Polymerphase - organisches Lösungsmittel
zuzusetzen. Besonders weitporige Gele werden durch Lösen in
reinem Dimethylsulfoxid erhalten.
Durch die zusätzliche Einführung obiger Stoff- und Versuchs
parameter ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren
die Bandbreite der Polymerträgereigenschaften gegenüber
früheren Verfahren deutlich zu erweitern und so den verschiedenen
Anforderungen besser anzupassen.
Ein wichtiger Parameter chromatographischer Medien stellt
die Teilchengröße (Beadgröße) dar. Der Trend innerhalb der
Chromatographie geht heute dahin, immer kleinere Partikel
zu verwenden, um mit Hilfe der vergrößerten Oberflächen zu
einem rascheren Stofftransport zwischen stationärer und
mobiler Phase zu gelangen. Dieses Ziel der "fast-flow"-
Chromatographie wird heute durch den Einsatz von Harzen mit
Teilchengrößen unter 10 µm Rechnung getragen. Andere Einsatz
gebiete wie z. B. das Zellcounting, Radioimmunoassay,
Zellseparation erfordern sogar Teilchengrößen um 1 µm. Für
den Einsatz im Bereich der Hemoperfusion werden dagegen
Beadgrößen von über 500 µm benötigt. Diese Grobkörnigkeit
ist deswegen erforderlich, um die beim Durchfluß des Blutes
auftretenden Druckkräfte weitestgehend zu minimieren, da
andernfalls Hemolyse und Plättchenverluste auftreten
können.
Für alle oben erwähnten Einsatzgebiete werden heute kommerzielle
Medien angeboten, wobei für die genannten Einsatz
gebiete jeweils verschiedene Matrizes zur Anwendung
gelangen.
Die hier beschriebenen Verfahren ermöglichen es nun, mit
denselben Ausgangsmaterialien Partikelgrößen zwischen 1 und
3000 µm herzustellen. Während bisher beschriebene Herstellungs
verfahren die Beadgrößen vorwiegend durch die Rührgeschwindigkeit
beeinflussen konnten, ergibt sich bei dem
hier beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren überraschend
die Möglichkeit, diesen Parameter zusätzlich durch die
Viskosität der Polymerlösung zu regulieren.
Bei vorgegebener Rührgeschwindigkeit nimmt die Teilchen
größe mit steigender Viskosität der Polymerlösung zu. Die
Viskosität ist eine direkte Funktion des Polymerisationsgrades
sowie der Konzentration des Polymeren. Für Bead
größen im Bereich von unter 100 µm werden vorzugsweise
Polymerlösungen mit einer Viskosität von unter 20 centipoise
verwendet. Teilchengrößen über 500 µm dagegen erfordern
Viskositäten von 200 bis 3000 centipoise.
Was die Polymerisationsgrade zur Regulierung der Beadgrößen
anbetreffen, so werden für den Bereich unter 100 µm vorzugsweise
Polymere mit einem Polymerisationsgrad unter 1000
eingesetzt. Die Konzentrationen der Polymerlösungen betragen
in diesem Falle 5 bis 10 Gew.-%. Zur Herstellung makro
partikulärer Medien (<500 µm) sind bevorzugt Polymere mit
einem Polymerisationsgrad über 1000 einzusetzen. Die Konzentrationen
der Polymerlösungen liegen hierbei in der
Regel zwischen 2 und 5 Gew.-%. Die Rührgeschwindigkeiten
betragen bei den genannten Fällen allgemein 100 bis 2000
Umdrehungen/Min. Als Rührwerke können handelsübliche KPG-
Rührwerke verwendet werden.
Die beschriebenen Basispolymeren können nun so modifiziert
und derivatisiert werden, daß sämtliche heutzutage in der
Chromatographie gebräuchlichen Matrixtypen synthetisiert
werden können.
Wissenschaftlich und technologisch die wichtigsten Einsatz
gebiete sind die Affinitäts- und Ionenaustausch-Chromatographie.
Für die Derivatisierung zu Ionenaustauschern bietet sich
der Weg über die epoxy-aktivierten Gele an. Im ersten
Derivatisierungsschritt werden die Polymerträger entweder
mit Epihalogenhydrinen oder Alkylenbisepoxiden umgesetzt.
Den Epoxiden bei den hier beschriebenen Verfahren und Produkten
kommen somit zwei Funktionen zu: zum einen können die
Epoxide als zusätzliche Vernetzer der Gele fungieren, wodurch
eine hohe mechanische Stabilität bedingt wird, zum
anderen kann durch nukleophile Substitution der eingeführten
Epoxygruppen diese direkt zu Ionenaustauscher-,
Chelating- oder Reversed-Phase-Funktionen derivatisiert
werden. Diese doppelte Funktion der Epoxide zu nutzen,
stellt eine erhebliche Vereinfachung der Trägerherstellung
gegenüber früheren Verfahren dar. Als Epoxide kommen vorzugsweise
Epichlorhydrin, Epibromhydrin, Ethylenglykol
diglycidyläther, Diglycidyläther, 1.6-Hexandioldiglycidyl
äther zur Anwendung. Die Derivatisierung wird vornehmlich
in saurem Medium unter Verwendung von z. B. Bortrifluordi
äthylätherat oder Schwefelsäure oder mittels alkalischer
Katalyse unter Verwendung von beispielsweise Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid oder Kalziumhydroxid, üblicherweise
bei einer Temperatur von 30 bis 60°C und einer Reaktionsdauer
von zwei bis drei Stunden, durchgeführt. Der Substitutionsgrad
der Hydroxylgruppen kann in weitem Rahmen
durch die Konzentration der Epoxy-Verbindung, der
Reaktionszeit und -temperatur beeinflußt werden.
Nach Einführung der Epoxygruppen in das Basispolymer
kann die Umsetzung zu den verschiedenen Ionenaustauschern
durch nukleophile Substitution mittels sekundärer und tertiärer
Amine bewerkstelligt werden. Hierfür bieten sich
z. B. Diäthylamin, Dimethylamin, Triäthylamin, Trimethyl
amin oder Diäthyl-(2-hydroxypropyl)amin an. Diese Substanzen
werden durch einfache Inkubation zu der Matrix zur
Reaktion gebracht. Die Reaktionszeiten betragen in der
Regel 6 bis 12 Stunden bei einer Reaktionstemperatur von 20
bis 40°C. Es entstehen so je nach Verwendung der sekundären
oder tertiären Amine abgestuft schwach und stark basische
Anionenaustauscher. In analoger Weise lassen sich stark und
schwach saure Ionenaustauscher synthetisieren. Dazu werden
die Epoxy-Träger mit entweder Alkali- oder Erdalkalisulfiten
(stark saurer Austauscher) oder mit Aminocarbonsäuren
(schwach saurer Austauscher) umgesetzt. Ähnlich verläuft
die Derivatisierung zu Chelating-Trägern und Reversed-
Phase-Trägern. Im ersteren Fall findet die Umsetzung mit
Nitridotriessigsäure oder Iminodiessigsäure statt, im
letzteren Falle mit längerkettigen Alkoholen oder primären
Aminen, vorzugsweise mit einer Kettenlänge von 12 bis 18
Kohlenstoffatomen. Die Reaktionen finden allgemein bei
einer Temperatur von 30 bis 50°C während einer Zeitdauer
von 8 bis 24 Stunden statt. Die Substituenten werden in der
Regel in 5- bis 10fachem Überschuß, bezogen auf den Epoxy
gehalt, eingesetzt. Der Epoxygehalt wird titrimetrisch mit
Hilfe einer eingestellten Natriumthiosulfatlösung nach der
Methode von Sundberg und Porath (J. Chromatogr., 90, 87,
1974) bestimmt. Er liegt bei den hier entwickelten Trägern
zwischen 500 und 1000 µMol/g Träger.
Hinsichtlich der verwendeten Lösungsmittel bestehen keine
speziellen Beschränkungen. Die Amine, meistenteils bei
Raumtemperatur als Flüssigkeit vorliegend, können als
solche direkt eingesetzt werden. Bei den Aminocarbonsäuren
und Sulfiten bieten sich in der Regel wäßrige Lösungen an.
Die hier entwickelten Verfahrensweisen der nukleophilen
Substitution der Epoxygruppen hat gegenüber den bisherigen
Methoden (z. B. DE-OS 28 06 674), die Di- oder Trialkylamino
halogenide verwenden, den Vorteil der einfacheren Prozeß
führung und des wesentlich höheren Substitutionsgrades.
Dies bedeutet für die chromatographische Praxis eine
deutlich verbesserte Kapazitätsausnutzung der Trägermedien.
Neben den oben beschriebenen Substitutionsreaktionen zur
Herstellung von Ionenaustauschern z. B., können über die
Epoxy-Funktion auch Biomoleküle wie Proteine, Antikörper,
Enzyme, Oligosaccharide chemisch gekoppelt werden. Zur
Kopplung dieser Liganden ist es vorteilhaft, zunächst ein
Spacermolekül in das Gel einzuführen. Dies erfüllt zwei
Funktionen: Die Konformation des gebundenen Biomoleküls
wird präserviert und damit dessen biologische Aktivität im
gebundenen Zustand erheblich verbessert, zum anderen kann
die Kopplungsausbeute deutlich gesteigert werden. Es bieten
sich hierfür sowohl Polyäthylenglykole mit einer Molmasse
von 200 bis 1000 - vorzugsweise 200 bis 400 - sowie Diamine
in Form des Äthylendiamins oder Hexamethylendiamins an.
Auch Polyäthylenimine kommen hierfür in Frage. Diese Spacer
werden im ersten Reaktionsschritt an die epoxy-aktivierten
Träger analog den oben beschriebenen Verfahren zur Kopplung
von Aminen gebunden und im zweiten Schritt entweder mit
Epighalogenhydrinen (im Falle der Polyäthylenglykol-Spacer)
oder Glutaraldehyd (im Falle der Diamine) aktiviert. Die
Spacer werden vorzugsweise in 5- bis 10fachem molaren Überschuß,
bezogen auf den Epoxy-Gehalt, eingesetzt. Für die
Aktivierung der Aminofunktion mit Glutaraldehyd bestehen
keinerlei besonderen Beschränkungen, es können die bekannten
Methoden, wie sie in der Literatur beschrieben sind,
unter Benutzung eines Phosphat-Puffers, pH 6,5 bis 8,5,
angewendet werden. Die Kopplung der Biomoleküle an die
aktivierten Spacer wird in der Regel in einem 0,1 bis 0,5 M
Phosphat-Puffer, pH 6,5 bis 8,5 durchgeführt. Die Reaktions
zeiten betragen unter Raumtemperaturbedingungen 2 bis
10 Stunden. Die Kopplungen an die epoxy-aktivierten Spacer
erfolgen vorzugsweise in einem 0,1 bis 1 M Kalium-Phosphat
puffer, pH 7 bis 8,5.
Eine direkte Kopplung ohne die zusätzliche Einführung von
Spacermolekülen ergibt sich überraschenderweise durch die
Verwendung von polyfunktionellen Isocyanaten.
In der U.S. Patentschrift 41 77 038 ist die Aktivierung und
Kopplung mittels Isocyanaten an Agarose, Dextran, Zellulose
und Polyacrylamid-Träger beschrieben. Es werden durchweg
aromatische Diisocyanate unter Basenkatalyse verwendet.
Aromatische Isocyanate haben jedoch den Nachteil, daß sie
viel zu reaktiv sind, um z. B. mit einem Protein aus wäßriger
Lösung umgesetzt werden zu können. In solchen Fällen
reagiert die Isocyanatgruppe bereits mit dem Wasser zu
Carbaminsäuren ab. Ein weiterer Nachteil des dort beschriebenen
Verfahrens besteht in sehr aufwendigen Aktivierungs
schritten. So wird in einem Fall der Isocyanat-Aktivierung
eine Umsetzung mit Bromcyan vorangestellt oder es werden
Polyethylenglykole und Polyethylenimine als Zwischenspacer
verwendet. Diese Nachteile können in dem vorliegenden
erfindungsgemäßen Verfahren überraschenderweise dadurch
umgangen werden, daß man die Aktivierung mittels aliphatischer
Di- und Triisocyanate, die ihrerseits automatisch
eine Spacerfunktion besitzen, durchführt.
Für die Aktivierung wird der getrocknete Träger mit einem
1,5 bis 5fachen Überschuß des Isocyanates, bezogen auf die
Hydroxylgruppen, umgesetzt. Dabei beteiligt sich vorwiegend
nur eine Isocyanat-Funktion an der Addition, so daß die
Biomoleküle über die verbleibende Isocyanatgruppe kovalent
gebunden werden können. Prinzipiell können alle multifunktionellen
aliphatischen Isocyanate für die Aktivierung
verwendet werden. Als vorteilhaft haben sich Substanzen
wie: 3,5,5-Trimethyl-1-isocyanato-3-isocyanatomethylcyclo
hexan, 4,4′-Diisocyanatodicyclohexylmethan, 1,6-Hexa
methylendiisocyanat, Diisocyanatohexansäuremethylester,
Hexamethylendiisocyanat-Biuret erwiesen. Hierdurch ist die
Möglichkeit gegeben, Biomoleküle auch im wäßrigen Milieu
ohne zusätzliche Spacer in hohen Ausbeuten an den Träger
zu binden.
Im ersten Schritt wird das Basispolymer mit dem jeweiligen
Isocyanat in einem organischen Lösungsmittel unter Zugabe
eines Katalysators in Kontakt gebracht. Die Umsetzungen
verlaufen sehr rasch innerhalb von 30 bis 40 Minuten bei 35
bis 45°C. Als Lösungsmittel werden inerte aprotische Medien
wie Dimethylformamid, Formamid, Dioxan, Aceton, Terahydrofuran
verwendet. Einen besonders hohen Aktivierungsgrad
erhält man überraschenderweise dadurch, daß die Aktivierung
in Dimethylsulfoxid durchgeführt wird. Dimethylsulfoxid ist
zum einen ein im Vergleich zu den Formamiden sehr stabiles
Molekül, zum anderen besitzt es hohe Quelleigenschaften
gegenüber dem Basispolymer. Dadurch werden Strukturbereiche
für die Aktivierung und auch für die spätere Kopplung zugänglich
gemacht, die bei den sonst üblichen Lösungsmitteln
von vorneherein unzugänglich sind. Es wird so eine pro
Trägereinheit hohe Biomolekül-Beladungsdichte und demzufolge
eine optimale Ausnutzung des Trägers ermöglicht.
Die Aktivierungsreaktion verläuft unter Zugabe eines
Katalysators, der, bezogen auf die eingesetzte Isocyanat
verbindung, in der Regel in 0,01 bis 0,5molarer Konzentration
vorliegt. Als Katalysatoren werden solche Substanzen
verwendet, die allgemein bei der technischen Poly
urethansynthese Verwendung finden. Dies sind z. B. Stick
stoffbasen wie Triethylendiamin, Ethylendiamin, Triethylen
tetramin, Dimethylbenzylamin oder Metallkatalysatoren wie
Butyl-Zinn-chlorid, Zinn-II-chlorid, Zinn-octoat, Antimon-
III-chlorid. Die Kopplung der Bioliganden erfolgt durch
einfaches Inkubieren. Während Proteine in den entsprechenden
Pufferlösungen zur Reaktion gebracht werden, hat es
sich für niedermolekulare Liganden (z. B. Oligosaccharide)
als vorteilhaft erwiesen, diese in einem aprotischen Lösungsmittel,
wie sie oben für die Aktivierung angegeben
wurden, durchzuführen. Die Reaktion läuft ohne Zugabe eines
Katalysators innerhalb von 5 bis 12 Stunden bei Raumtemperatur
ab.
Zusätzlich zu den klassischen Anwendungen im Rahmen der
Chromatographie erschließen sich den hier beschriebenen
erfindungsgemäßen Verfahren und Produkten durch die Möglichkeit
der Verwendung makropartikulärer Trägermedien mit
einer Größe über 500 µm überraschenderweise auch Einsatz
gebiete wie die Hemoperfusion, die den bisher beschriebenen
Verfahren verschlossen blieben.
Hauptanliegen bei der Hemoperfusion ist u. a. die selektive
Abtrennung von Blutgruppen-Antikörpern oder Toxinen aus
Seren oder Blut. Mit Hilfe von Oligosaccharidliganden, wie
sie z. B. von Lemieux beschrieben wurden (R. U. Lemieux,
Chem. Soc. Rev., 1978, 7,423), die als spezifische
Blutgruppenterminanten fungieren, können Blutgruppen-
Antikörper praktisch quantitativ aus dem Blut oder dem
Serum entfernt werden. Für dieses Verfahren hat es sich als
vorteilhaft erwiesen, entweder von einem epoxy- oder iso
cyanat-aktivierten Gel auszugehen. Die Antikörper-Bin
dungskapazitäten der so gewonnenen Träger sind sehr gut,
sie liegen um über 70% höher als kommerzielle Affinitäts
harze wie z. B. Protein A und G Sepharose®. Dies ist umso
überraschender, als die hier beschriebenen erfindungs
gemäßen Adsorbentien eine wesentlich größere Teilchendi
mension aufweisen als die genannten kommerziellen Affini
tätsharze.
Eine weitere Anwendung für Hemoperfusionsmedien ergibt
sich auf dem Gebiet der Nierenerkrankungen. Im Verlaufe
dieser Erkrankungen kommt es sehr häufig zu einer vermehrten
Ausschüttung von lysosomalen Enzymen (Proteinasen).
Aufgrund des vermehrten Auftretens dieser Substanzen werden
Proteine u. a. des Gerinnungs-, Komplement- und Kallikrein-
Systems enzymatisch abgebaut. Die dabei anfallenden Abbau
produkte sind hoch toxisch und können zum totalen Nieren
versagen führen.
Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gemacht,
Verfahren zur Abtrennung dieser Enzyme aus Blut, Serum oder
Plasma zu entwickeln. Es bieten sich auch hier die Hemoper
fusionsmedien mit einer Teilchengröße von über 500 µm an.
Da diese Medien während des Separationsprozesses direkt mit
dem Blut in Kontakt kommen, muß eine optimale Blutkompati
bilität gewährleistet sein. Diese Voraussetzung wird
überraschenderweise durch den Einsatz der Gele dadurch
erfüllt, daß bei der Herstellung der Polymeren gänzlich auf
irgendwelche Zusätze wie Emulgatoren, Stabilisatoren oder
Polymerinitiatoren verzichtet werden kann, von denen
bereits Spuren in der Regel toxische bzw. unphysiologische
Reaktionen hervorrufen können.
In Analogie zur Methodik der Immunaffinitäts-Chromatographie
werden für die Abtrennung und Entfernung der Enzyme
anti-Enzyme-Antikörper als Affinitätsliganden verwendet.
Zur Kopplung der Antikörper-Liganden wird vorzugsweise der
oben beschriebene Weg über die epoxy- oder isocyanat
aktivierten Gele beschritten. In praxi kann die Hemoper
fusion entweder im Batch-Verfahren durchgeführt werden,
wobei das Blut für eine bestimmte Zeit mit dem Träger
inkubiert und anschließend abfiltriert wird, oder das Blut
wird in Art eines chromatographischen Prozesses mit
definierter Flußgeschwindigkeit über eine mit dem Adsorber
gefüllte Säule geleitet. Dabei werden die Enzymbestandteile
automatisch an das Säulenträgermaterial gebunden. Das Eluat
ist dann weitestgehend frei von lysosomaler Enzymaktivität.
Aufgrund der hervorragenden Eigenschaften des erfindungs
gemäßen PVAL-Geles erschließen sich seiner Verwendung
weitere Anwendungen vor allem im medizinischen Bereich.
Im Zuge der Behandlung von Arteriosklerose oder Hypercholesterolämie
sind in den letzten Jahren alternative Verfahren
zum Einsatz gelangt, deren Therapieprinzip in der
extrakorporalen Abtrennung des Low Density Lipoproteins
(LDL), das über 70% des vorhandenen Cholesterins enthält,
besteht. Wegen der mangelnden Bindungskapazitäten der
herkömmlichen Adsorber konnte diese Therapie bis dato nur
mit mikropartikulären Trägern durchgeführt werden. Als
Adsorber für das LDL sind vornehmlich Träger beschrieben,
die entweder LDL-Antikörper, Acrylate (K. Thies et al.,
Artif. Organs, Vol 12, 1988, 320), Heparin (PCT 0110409
A2), Aminoverbindungen (PCT 0232875) oder oxäthylierte
Alkohole (US. 40 98 771) als Liganden enthalten.
Außer den Antikörper tragenden Medien weisen alle übrigen
Träger unspezifische Wechselwirkungen mit den Serum- oder
Plasmabestandteilen auf, d. h. diese Adsorber arbeiten nicht
sehr selektiv. Diesem Umstand wird nun in der vorliegenden
Erfindung dadurch Rechnung getragen, daß an den erfindungs
gemäßen PVAL-Träger solche Liganden gekoppelt werden, die
LDL spezifisch binden. Dazu gehören überraschenderweise
Azofarbstoffe wie z. B. Sudan III, Sudan Rot B, Lipid
Crimson, Sudan Schwarz sowie Verbindungen wie:
Cholesterin, Cholsäure, Natriumcholat, Deoxycholsäure,
Natriumdeoxycholat oder Prostaglandine. Diese Liganden
werden vorzugsweise über die Isocyanatfunktion an den
Träger gebunden. Abweichend von den oben beschriebenen Verfahren
zur Kopplung wasserlöslicher Peptide oder Proteine
werden diese Liganden vorzugsweise in einem organischen
aprotischen Lösungsmittel wie z. B. Dimethylformamid,
Formamid, Pyridin, Dioxan oder Dimethylsulfoxid gebunden.
Im Gegensatz zu den herkömmlichen Adsorbern können die
erfindungsgemäßen Träger wegen ihrer hohen Blutverträglichkeit
sowie dem Umstand, daß sie auch als makropartikuläre
Beads (<500×µm) eingesetzt werden können, direkt mit
dem Blut in Kontakt gebracht werden. Es entfällt somit die
aufwendige Plasmaabtrennung.
Neben den klassischen chromatographischen Separationstechniken
haben sich in letzter Zeit auf dem medizinischen
Sektor alternative Trennverfahren etablieren können, deren
Prinzip in der Abtrennung von Polymeradsorbern aufgrund
magnetischer Eigenschaften besteht. Hierfür werden die
gleichen Polymerharze wie z. B. für die Affinitätschromatographie
oder die Immunadsorption benutzt. Durch Inkorporieren
mikropartikulärer ferromagnetischer Stoffe in das Poly
mergel werden diesem magnetische Eigenschaften verliehen,
die es nun gestatten, durch Anlegen eines äußeren Magnetfeldes,
den Träger aus der übrigen Flüssigkeit abzutrennen.
Es konnte nun überraschenderweise gezeigt werden, daß
durch einfaches Zumischen von ferromagnetischen Substanzen
wie z. B. Magnetit oder anderen Eisen-, Nickel- oder
Cobaltverbindungen zu der gelösten Polymerphase, diese
beim anschließenden Suspendiervorgang in das gebildete Gel
inkorporiert werden. Die sonstigen grundsätzlichen Eigenschaften
des Polymeren unterliegen hierbei keinen Veränderungen,
d. h. man kann prinzipiell die gleichen Liganden-
Kopplungen durchführen wie mit den herkömmlichen
unmagnetischen PVAL-Gelen. In der Regel wird das Ferro
magnetikum, das vorzugsweise eine Partikelgröße von 1-10 µm
aufweist, in einer Menge von 1 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die
Polymerphase, zugegeben. Die so synthetisierten magneti
schen Träger lassen sich im Bereich des Immunoassays sowie
der Zellseparation einsetzen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einiger Beispiele
näher beschrieben.
20 ml einer 15%igen PVAL-Lösung mit einem mittleren Poly
merisationsgrad von 800 werden mit 2 ml einer 25%igen
Glutaraldehyd-Lösung versetzt und 2 Minuten mit einem
Becherglas bei Raumtemperatur gerührt. Dieser Lösung werden
dann 4 ml 1 N Salzsäure zugegeben und diese Mischung wird 8
Sekunden intensiv gerührt. Danach wird die Mischung in
einer organischen Phase, bestehend aus 100 ml 84 centipoise
viskosem Olivenöl suspendiert. Die Suspension wird für 30
Minuten mit 900 U/Min. gerührt und anschließend abgesaugt.
Es wird mit n-Hexan, Aceton und schließlich Methanol
mehrfach nachgewaschen. Die gewonnenen PVAL-Partikel haben
einen mittleren Durchmesser von ca. 70 µm.
Zu 20 ml einer 20%igen wäßrigen PVAL-Lösung, Polymerisa
tionsgrad 340, werden mit 2 ml 25%ige Glutaraldehyd-Lösung
zugegeben. Nach zweiminütigem Rühren wird die Lösung mit 5 ml
0,5 N Salzsäure versetzt. Die Mischung wird, nachdem sie
10 Sekunden intensiv gerührt wurde, in 90 ml Ölsäure mit
einer Viskosität von 30 centipoise eingerührt. Die
Suspension wird 30 Minuten bei Raumtemperatur gerührt (1000 U/Min.)
und anschließend gemäß Beispiel 1 aufgearbeitet. Es
fallen perlförmige Gele mit einem mittleren Durchmesser von
ca. 50 µm an.
Zu 160 ml einer 50 centipoise viskosen Pflanzenölphase wird
eine wäßrige Phase, bestehend aus 60 ml 5%ige PVAL-Lösung
(mittlerer Polymerisationsgrad 3000), 3 ml 25%igem
Therephthaldialdehyd und 10 ml 1 N Salzsäure, unter Rühren
zugegeben. Die wäßrige Phase wurde zuvor für 50 Sekunden
gerührt und besitzt eine Viskosität von 800 centipoise. Die
Suspension wird für 30 Minuten weitergerührt (500 U/Min.)
und gemäß Beispiel 1 aufgearbeitet. Es fallen kugelförmige
Teilchen mit einer mittleren Größe <400 µm an.
160 ml Olivenöl (Viskosität 84 centipoise) werden in einem
Becherglas vorgelegt und mit 200 U/min gerührt. In diese
Phase wird eine Mischung bestehend aus 60 ml 5%ige PVAL-
Lösung (mittlerer Polymerisationsgrad 5300), 20 ml 10%ige
Glutaraldehyd und 20 ml 1 N Salzsäure suspendiert. Die
wäßrige Phase wird vor dem Suspendiervorgang 60 Sekunden
intensiv gerührt und besitzt eine Viskosität von <1000
centipoise. Die Suspension wird für 45 Minuten gerührt (600 U/Min.)
und anschließend, wie oben beschrieben, abgesaugt
und gewaschen. Man gewinnt so Gelpartikel mit einer
mittleren Größe von ca. 600 µm.
1 g getrockneter PVAL-Träger gemäß Beispiel 1, wird mit 4 ml
4,4′-Diisocyanato-dicyclohexylmethan und 5 ml
Dimethylformamid sowie 20 µl Triethylentetramin versetzt.
Die Mischung wird für 40 Minuten bei 40°C gerührt. Danach
wird mit Aceton und Dimethylformamid abwechselnd auf einer
Fritte nachgewaschen, bis das Waschwasser frei von Reaktions
stoffen ist. Das aktivierte Gel wird anschließend mit
300 mg Maltose, das in 5 ml Dimethylformamid gelöst ist,
versetzt und 12 Stunden bei 30°C zur Reaktion gebracht. Es
wird mit Dimethylformamid und Wasser mehrmals nachgewaschen,
bis das Filtrat frei von Maltose ist. Der so gewonnene
Affinitäts-Träger kann nun zur Aufreinigung von Amylasen
direkt verwendet werden.
Der Träger wird dazu in eine Chromatographiesäule (10×1 cm),
versehen mit Einlaß- und Auslaßadapter, gepackt und mit
1 mM Citratpuffer, pH 6,0, äquilibriert. Die Amylase-Probe
(10 mg gelöst in 10 ml 1 mM Citratpuffer) wird auf die
Säule aufgetragen und mit einer Flußgeschwindigkeit von 70 ml/h
adsorbiert. Nach dem Säulendurchlauf wurde keine
Amylase-Aktivität mehr im Filtrat festgestellt. Danach wird
mit 0,5 M Citratpuffer, pH 6,0, mit einer Elutionsge
schwindigkeit von 50 ml/h eluiert. Das Eluat weist nunmehr
97% Enzymaktivität auf.
10 g Träger gemäß Beispiel 1 wird mit 50 ml 0,5 N
Natronlauge und 30 ml Epichlorhydrin versetzt und bei 55°C
zwei Stunden umgesetzt. Sodann wird abgesaugt und bis zur
Neutralreaktion mit Wasser nachgewaschen. Das aktivierte
Gel wird nun mit einer Mischung, bestehend aus 30 ml
Wasser, 20 ml Äthanol und 30 ml Triäthylamin versetzt und
bei Raumtemperatur 24 Stunden stehengelassen. Nach
Beendigung der Substitution wird abgesaugt und mit Wasser
bis zur Neutralreaktion nachgewaschen. Es entsteht so ein
stark basischer Anionenaustauscher, der für die Auftrennung
von diversen Protein- oder Nukleinsäuregemischen nach den
bekannten Verfahren geeignet ist.
2 g mit Epichlorhydrin aktiviertes Gel gemäß Beispiel 6
wird mit 6 ml 30%iger wäßriger Natriumsulfitlösung versetzt
und 12 Stunden bei 35°C umgesetzt. Das Produkt wird abgesaugt
und mit Wasser so lange nachgewaschen, bis das Filtrat
frei von Sulfit ist. Es wird so ein stark saurer Kationen
austauscher gewonnen, der nach den bekannten Verfahren zur
Auftrennung von Proteingemischen verwendet werden kann.
10 G PVAL-Träger gemäß Beispiel 4 werden mit 20 ml Epi
chlorhydrin unter Zugabe von 40 ml 1 N Natronlauge bei 55°C
für 2 Stunden umgesetzt. Danach wird abfiltriert und mehrfach
mit Wasser bis zur Neutralreaktion nachgewaschen. Das
aktivierte Gel wird nun mit 30 ml Polyethylenglykol (mittleres
Molgewicht 200) unter Schütteln bei 40°C für 10
Stunden umgesetzt. Es wird abfiltriert und mehrfach mit
Wasser nachgewaschen. Das gewonnene, Spacerarm enthaltende
Gel wird anschließend wie beim ersten Aktivierungsschritt
mit Epichlorhydrin in Natronlauge umgesetzt.
Nach den üblichen Filtrations- und Waschschritten wird das
Gel mit 30 mg des Blutgruppen-Oligosaccharids GalNAc (1-3)
βGal-αFuc(1-2), gelöst in 30 ml 0,1 M Natrium-Borat-
Puffer, pH 9,5, versetzt. Nach 24stündiger Reaktion bei
40°C wird das Polymere abgesaugt und mehrfach mit Wasser
gewaschen, bis das Filtrat frei von Zuckeroligomeren ist.
Das gewonnene Affinitätsgel kann nun zur Entfernung von
Blutgruppen-A-Antikörpern herangezogen werden. Dazu werden
10 g dieses Trägers zunächst mehrfach mit physiologischer
Kochsalzlösung im batch-Verfahren äquilibriert. Sodann
werden 60 ml gepooltes Humanserum, Blutgruppe 0, für 10
Minuten mit dem Träger unter leichtem Schütteln inkubiert.
Es werden über 90% des ursprünglich vorhandenen Antikörpers
an den Träger gebunden, wie sich anhand eines üblichen
Agglutinationstestes nachweisen läßt.
1 g PVAL-Träger gemäß Beispiel 1 wird mit 10 ml Dimethyl
sulfoxid, 50 µl Zinn-octoat und 7 ml Hexamethylen-Biuret
versetzt. Nach 30minütiger Reaktion bei 40°C wird das Gel
abgesaugt und mehrfach mit Dimethylsulfoxid und Aceton
nachgewaschen, bis das Filtrat frei von irgendwelchen Reaktions
produkten ist. Sodann werden 0,2 g Histidine, gelöst
in 6 ml Dimethylsulfoxid, zugegeben und die Mischung für 12
Stunden bei 40°C gerührt. Das entstandene Affinitätsharz
wird abgesaugt und mehrfach mit Wasser und Methanol nachgewaschen.
Man erhält so einen Träger für die Aufreinigung
von Antikörpern der Klasse IgG1.
1 g PVAL-Träger gemäß Beispiel 1 wird mit 10 ml Dimethyl
formamid, 100 µl DABCO und 5 ml Hexamethylendiisocyanat
versetzt und bei 40°C für 30 Minuten aktiviert. Das Produkt
wird anschließend abgesaugt und mit Dimethylformamid und
Aceton mehrmals nachgewaschen, bis das Filtrat frei von
Reaktionsprodukten ist. 50 mg anti-Faktor-VIII-Antikörper,
gelöst in 5 ml 0,1 M K-Phosphatpuffer, pH 7,5, werden
zugesetzt. Die Mischung wird für 5 Stunden bei 4°C
geschüttelt, danach abgesaugt und fünfmal mit dem Kupplungspuffer
nachgewaschen. Man erhält so einen Träger für die
Immunoaffinitätschromatographie zur Aufreinigung von Faktor
VIII.
Dazu wird der Affinitätsträger in eine Chromatographiesäule
analog Beispiel 5 gepackt und 15 Minuten mit 0,1 M K-
Phosphatpuffer, pH 7,5, äquilibriert. Die Probe, bestehend
aus 3 ml Rohproteinlösung mit einem Gehalt von ca. 0,1 mg
Faktor VIII, wird mit einer Flußgeschwindigkeit von 1 ml/min
auf der Säule adsorbiert. Verunreinigungen und unspezifisch
gebundene Bestandteile werden mit 2 Säulenvolumina
0,1 M Na-Phosphatpuffer, pH 7,5, ausgewaschen und das
spezifisch gebundene Protein mit 1 M Na-Rhodanidlösung und
einer Elutionsgeschwindigkeit von 1 ml/min eluiert. Die
Ausbeute beträgt 44%.
5 g PVAL (mittlerer Polymerisationsgrad 5500) wird durch
mehrfaches Umfällen aus Wasser in Methanol gereinigt. Mit
diesem Produkt werden perlförmige Gele gemäß Beispiel 4
synthetisiert. Es erfolgt Aktivierung mit Epichlorhydrin
und Umsetzung mit Polyethylenglykol analog Beispiel 8. Man
erhält so ein Spacerarm enthaltendes Trägergel. Nach
nochmaliger Aktivierung und Aufreinigung gemäß obigem
Beispiel werden 10 ml 0,1 N K-Phosphatpuffer, pH 8,0, in
dem 10 mg anti-Proteinase-IgG gelöst sind, zugegeben. Die
Suspension wird 20 Stunden bei 4°C geschüttelt und anschließend
abgesaugt. Es folgt mehrfaches Waschen mit dem
Kupplungspuffer. Die nicht abreagierten Epoxy-Gruppen
werden durch Zugabe von 0,2 M Mercaptoäthanollösung, pH 8,0,
desaktiviert (4 Stunden, Raumtemperatur). Danach wird
das Produkt fünfmal mit Kupplungspuffer und fünfmal mit physio
logischer Kochsalzlösung nachgewaschen.
20 ml unverdünntes Human-Serum eines Urämikers werden für
10 Minuten mit dem Träger inkubiert. Nach der Inkubation
hat sich die Proteinaseaktivität auf unter 10% des
ursprünglichen Wertes reduziert.
5 g Trägermaterial, gemäß Beispiel 4, wird mehrfach mit
absolutem Aceton gewaschen und anschließend mehrere Stunden
im Hochvakuum getrocknet. Das getrocknete Produkt wird
sodann mit 20 ml absolutem Dimethylformamid, das 0,1 Gew.-%
Zinn-Octoat enthält, versetzt und mit 10 ml Hexamethylen
diisocyanat bei 45°C 30 Minuten umgesetzt. Der aktivierte
Adsorber wird anschließend mehrfach mit Aceton und
Dimethylformamid gewaschen, bis das Eluat frei von
Isocyanat ist. 200 mg Lipid Crimson, gelöst in 15 ml
Dimethylformamid, werden für 8 Stunden bei 35°C mit dem
Träger umgesetzt. Das erhaltene Produkt wird mehrfach mit
Aceton und Dimethylformamid gewaschen, bis das Eluat frei
von ungebundenem Farbstoff ist. Um die LDL-Bindungskapazität
des Adsorbers zu prüfen, werden 300 ml gepooltes
Humanplasma für 15 Minuten unter leichtem Schütteln mit dem
Träger inkubiert. Der Cholesteringehalt läßt sich so von
370 mg/dl auf 90 mg/dl reduzieren.
0,5 g Magnetit (Teilchengröße 10 µm) wird unter Rühren in
einer wäßrigen Lösung, bestehend aus 120 ml 5%igem PVAL,
(mittlerer Polymerisationsgrad 2500) und 32 ml 1 N HCl,
suspendiert. Die Mischung wird anschließend mit einer
Rührgeschwindigkeit von 800 U/Min in 400 ml Pflanzenöl
(Viskosität 70 centipoise) suspendiert. Nach einer Minute
wurden 0,5 ml 25%iger Glutardialdehyd zugegeben und die
Suspension für weitere 60 Minuten bei Raumtemperatur
gerührt. Danach wird die Suspension abfiltriert und analog
Beispiel 1 gewaschen. Es fallen 22 ml magnetisches PVAL-Gel
mit einer mittleren Teilchengröße von ca. 50 µm an.
Claims (28)
1. Perlförmige Polyvinylalkoholgele, erhältlich nach einem
Verfahren, bei dem der in Wasser oder einer Mischung aus
Wasser und einem Polyvinylalkohol (PVAL) lösenden organischen
Lösungsmittel gelöste PVAL in einer mit der PVAL-
Phase nicht mischbaren organischen Phase ohne Zugabe eines
Emulgators unter Rühren suspendiert und während des Suspensions
vorganges mittels eines zugesetzten Dialdehydes unter
Säurekatalyse vernetzt wird.
2. Perlförmiger PVAL gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Polymerlösung bei 20°C eine Viskosität
von 5-2000 centipoise aufweist.
3. Perlförmiger PVAL gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die organische Phase, in der das
Polymer suspendiert wird, bei 20°C eine Viskosität von 10-200
centipoise aufweist.
4. Perlförmiger PVAL gemäß Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die organische Phase aus Pflanzenöl,
Paraffinöl, Mineralöl, gesättigten oder ungesättigten
Fettsäuren sowie Mischungen derselben besteht.
5. Perlförmiger PVAL gemäß Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der organischen Phase 1-20 Vol.-% eines
organischen Lösungsmittels, das mit der Polymerphase nicht
mischbar ist, zugesetzt wird.
6. Perlförmiger PVAL gemäß Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polymere einen Polymerisationsgrad
von 300 bis 6000 hat.
7. Perlförmiger PVAL nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Einstellung einer definierten
Viskosität der Polymerlösung diese vor dem Suspendieren in
der organischen Phase mit einem in der Polymerphase
löslichen Dialdehyd für eine definierte Zeit vermischt
wird.
8. Perlförmiger PVAL nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dialdehyd nach der Suspension der
Polymerlösung in der organischen Phase zugegeben wird.
9. Perlförmiger PVAL gemäß Ansprüchen 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Polymerphase vor dem Einrühren in
die organische Phase 10 bis 80 Vol.-%, bezogen auf die
Polymerphase Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid oder
Piperazin zugesetzt wird.
10. Perlförmiger PVAL gemäß Ansprüchen 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Polymerlösung vor dem Suspensions
vorgang 1-30% (w/v) eines ferromagnetischen
mikropartikulären Stoffes zugemischt wird.
11. Perlförmiger PVAL gemäß Ansprüchen 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hydroxylgruppen des Polymeren mit
Epihalogenhydrinen unter Säure- oder Basenkatalyse umgesetzt
werden.
12. Stark basische und stark saure Ionenaustauscher,
erhältlich durch Umsetzung der epoxy-aktivierten Träger
gemäß Anspruch 11 mit tertiären Aminen oder Sulfiten der
Alkali- und Erdalkalireihe.
13. Schwach basische und schwach saure Ionenaustauscher,
erhältlich durch Umsetzung der epoxy-aktivierten Träger
gemäß Anspruch 11 mit sekundären Aminen oder Aminosäuren.
14. Polymerträger für die Chelating-Chromatographie,
erhältlich durch Umsetzung der epoxy-aktivierten Träger
gemäß Anspruch 11 mit Iminodiessigsäure oder Nitrido
triessigsäure.
15. Polymerträger für die Hydrophobic-Interaction-
Chromatographie, erhältlich durch Umsetzung des Polymerträgers
gemäß Anspruch 11 mit primären Alkoholen oder
primären Aminen, die eine Kohlenstoffkette von C5-C18
aufweisen.
16. Perlförmiger PVAL mit funktionellen Spacerarmen, dadurch
gekennzeichnet, daß der epoxy-aktivierte Träger gemäß
Anspruch 11 mit Polyethylenglykol einer mittleren Molmasse
zwischen 200 und 1000 umgesetzt wird.
17. Perlförmiger PVAL mit funktionellen Spacerarmen,
dadurch gekennzeichnet, daß der epoxy-aktivierte Träger
gemäß Anspruch 11 mit längerkettigen Diaminen umgesetzt
wird.
18. Perlförmiger PVAL gemäß Ansprüchen 1 bis 10, 16 und 17,
für die Kopplung von Affinitätsliganden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hydroxy- oder Aminogruppen mit
einem aliphatischen polyfunktionellen Isocyanat in wasserfreiem
organischen Lösungsmittel umgesetzt werden.
19. Perlförmiger PVAL gemäß Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel Dimethylsulfoxid oder
Dimethylformamid verwendet wird.
20. Polymerträger gemäß Ansprüchen 18 und 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Isocyanat-Aktivierung in Gegenwart
eines Metallkatalysators oder einer Stickstoffbase, die
üblicherweise für die Polyurethansynthese verwendet werden,
stattfindet.
21. Polymerträger für die Affinitätschromatographie,
dadurch gekennzeichnet, daß an die Polymerträger gemäß
Ansprüchen 1 bis 11, 16 bis 20, als Affinitätsliganden
Peptide, Proteine, Antikörper oder Zuckeroligomere kovalent
gekoppelt werden.
22. Polymerträger gemäß Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß als Affinitätsliganden Antikörper gegen lysosomale
Enzyme (Proteinasen) kovalent gekoppelt werden.
23. Verfahren zur Herstellung perlförmiger Polymerträger,
dadurch gekennzeichnet, daß eine PVAL-Lösung mit einer
Viskosität von 5-2000 centipoise in einer 10-200
centipoise viskosen organischen Phase, bestehend aus
Pflanzenöl, Mineralöl, Fettsäuren oder Gemischen derselben
ohne Zugabe eines Emulgators unter Rühren suspendiert wird
und während des Suspendiervorganges mittels eines
zugesetzten wasserlöslichen Dialdehyds unter saurer
Katalyse vernetzt wird.
24. Verfahren zur Abtrennung von Blutgruppen-Antikörpern
aus Human Blut, Plasma oder Serum mit Hilfe polymerer
Träger, gemäß Ansprüchen 1 bis 11, 16 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Träger blutgruppen-spezifische
Oligosaccharide kovalent gekoppelt werden.
25. Verfahren zur Abtrennung von lysosomalen Enzymen
(Proteinasen) aus Human Blut, Plasma oder Serum mit Hilfe
von polymeren Trägern, gemäß Ansprüchen 1 bis 11, 16 bis
22, dadurch gekennzeichnet, daß an den Träger Antikörper
gegen diese Enzyme kovalent gekoppelt werden.
26. Verfahren zur Abtrennung von Lipoproteinen (Low Density
Lipoprotein, LDL) aus Blut, Serum oder Plasma, dadurch
gekennzeichnet, daß an die polymeren Träger, gemäß Ansprüchen
1 bis 11, 16 bis 21, anti-LDL Antikörper kovalent
gekoppelt werden.
27. Verfahren zur Abtrennung von LDL aus Blut, Plasma oder
Serum mittels perlförmiger PVAL-Träger, dadurch gekennzeichnet,
daß an die Träger, gemäß Ansprüchen 1 bis 11, 16
bis 20, die Azofarbstoffe: Lipid Crimson, Sudan III, Sudan
Rot B oder Sudan Schwarz B, desgleichen Deoxycholsäure,
Deoxycholsäure Natriumsalz, Cholsäure, Cholsäure Natriumsalz,
Prostaglandine oder Cholesterin gekoppelt werden.
28. Verwendung der perlförmigen Polymerträger gemäß Ansprüchen
1 bis 11, 17 bis 22 oder dem Verfahrensprodukte
gemäß Ansprüchen 23 bis 26 für die Affinitätschromatographie
sowie die Hemoperfusion.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914127657 DE4127657B4 (de) | 1991-08-21 | 1991-08-21 | Perlförmige Polyvinylalkoholgele für die Aufreinigung und Auftrennung biologischer Flüssigkeiten, Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914127657 DE4127657B4 (de) | 1991-08-21 | 1991-08-21 | Perlförmige Polyvinylalkoholgele für die Aufreinigung und Auftrennung biologischer Flüssigkeiten, Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4127657A1 true DE4127657A1 (de) | 1993-02-25 |
DE4127657B4 DE4127657B4 (de) | 2008-03-13 |
Family
ID=6438757
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914127657 Expired - Fee Related DE4127657B4 (de) | 1991-08-21 | 1991-08-21 | Perlförmige Polyvinylalkoholgele für die Aufreinigung und Auftrennung biologischer Flüssigkeiten, Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4127657B4 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997004862A1 (de) * | 1995-07-31 | 1997-02-13 | Mueller Schulte Detlef | Magnetische polymerpartikel auf der basis von polyvinylalkohol, verfahren für ihre herstellung und verwendung |
DE10013995A1 (de) * | 2000-03-22 | 2001-09-27 | Chemagen Biopolymer Technologi | Magnetische, silanisierte Trägermaterialien auf Basis von Polyvinylalkohol |
EP2067867A1 (de) | 2007-12-03 | 2009-06-10 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren zur Konzentration von Nukleinsäuremolekülen |
EP2210662A2 (de) | 2009-01-23 | 2010-07-28 | AXAGARIUS GmbH & Co. KG | Verfahren zur Herstellung von Adsorbentien für die Flüssigchromatographie mittels zwitterionischer Silane |
US8685900B2 (en) | 2009-04-03 | 2014-04-01 | Halliburton Energy Services, Inc. | Methods of using fluid loss additives comprising micro gels |
EP2805987A4 (de) * | 2012-01-18 | 2015-09-09 | Rbc Bioscience Corp | Verfahren zur herstellung eines magnetpartikelverbundstoffes |
Family Cites Families (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE745683C (de) * | 1938-03-15 | 1944-05-19 | Ig Farbenindustrie Ag | Verfahren zur Herstellung von Dispersionen oder Emulsionen |
US2211323A (en) * | 1938-07-27 | 1940-08-13 | Eastman Kodak Co | Vinyl acetal resin photographic coating |
US2277259A (en) * | 1939-04-19 | 1942-03-24 | Resistoflex Corp | Plastic polyvinyl alcohol compositions |
US3840482A (en) * | 1971-09-13 | 1974-10-08 | Ici Australia Ltd | Process for curing poly(vinyl alcohol)matrix beads |
US4306031A (en) * | 1979-08-14 | 1981-12-15 | Mitsubishi Chemical Industries Limited | Weakly acidic cation exchange resin and process for producing same |
JPS6317904A (ja) * | 1986-07-09 | 1988-01-25 | Mitsubishi Chem Ind Ltd | 多孔質架橋ポリビニルアルコ−ル粒子の製造法 |
-
1991
- 1991-08-21 DE DE19914127657 patent/DE4127657B4/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (14)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997004862A1 (de) * | 1995-07-31 | 1997-02-13 | Mueller Schulte Detlef | Magnetische polymerpartikel auf der basis von polyvinylalkohol, verfahren für ihre herstellung und verwendung |
AU717433B2 (en) * | 1995-07-31 | 2000-03-23 | Chemagen Biopolymer-Technologie Ag | Magnetic polymer particles on the basis of polyvinyl alcohol, process for the production and use |
US6204033B1 (en) | 1995-07-31 | 2001-03-20 | MüLLER-SCHULTE DETLEF | Preparation of polyvinyl alcohol-based magnetic particles for binding biomolecules |
DE19528029B4 (de) * | 1995-07-31 | 2008-01-10 | Chemagen Biopolymer-Technologie Aktiengesellschaft | Magnetische Polymerpartikel auf der Basis von Polyvinylalkohol, Verfahren für ihre Herstellung und Verwendung |
US6514688B2 (en) | 1995-07-31 | 2003-02-04 | Chemagen Biopolymer-Technologie Aktiengesellschaft | Separating, detecting or quantifying biological materials using magnetic cross-linked polyvinyl alcohol particles |
CN1104276C (zh) * | 1995-07-31 | 2003-04-02 | 切梅根生物聚合体技术股份公司 | 基于聚乙烯醇的磁性聚合物颗粒及其制备方法和用途 |
US6958372B2 (en) | 2000-03-22 | 2005-10-25 | Chemagen, Biopolymer-Technologie Aktiengesellschaft | Magnetic, silanised polyvinylalcohol-based carrier materials |
DE10013995A1 (de) * | 2000-03-22 | 2001-09-27 | Chemagen Biopolymer Technologi | Magnetische, silanisierte Trägermaterialien auf Basis von Polyvinylalkohol |
EP2067867A1 (de) | 2007-12-03 | 2009-06-10 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren zur Konzentration von Nukleinsäuremolekülen |
WO2009071404A1 (en) | 2007-12-03 | 2009-06-11 | Siemens Aktiengesellschaft | Process for concentrating nucleic acid molecules |
US8975017B2 (en) | 2007-12-03 | 2015-03-10 | Boehringer Ingelheim Vetmedica Gmbh | Process for concentrating nucleic acid molecules |
EP2210662A2 (de) | 2009-01-23 | 2010-07-28 | AXAGARIUS GmbH & Co. KG | Verfahren zur Herstellung von Adsorbentien für die Flüssigchromatographie mittels zwitterionischer Silane |
US8685900B2 (en) | 2009-04-03 | 2014-04-01 | Halliburton Energy Services, Inc. | Methods of using fluid loss additives comprising micro gels |
EP2805987A4 (de) * | 2012-01-18 | 2015-09-09 | Rbc Bioscience Corp | Verfahren zur herstellung eines magnetpartikelverbundstoffes |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4127657B4 (de) | 2008-03-13 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0203463B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Materials zur Affinitätschromatographie | |
US5328603A (en) | Lignocellulosic and cellulosic beads for use in affinity and immunoaffinity chromatography of high molecular weight proteins | |
DE69728141T2 (de) | Verfahren zur herstellung eines porösen vernetzten polysaccharidgels und seine verwendung als filtermedien und in der chromatographie | |
US4175183A (en) | Hydroxyalkylated cross-linked regenerated cellulose and method of preparation thereof | |
EP2152405B1 (de) | Mischpfropfpolymere für die kationenaustauschchromatographie | |
EP0021750B1 (de) | Herstellung eines kugelförmigen Materials auf der Basis eines Chitinderivats | |
EP0521970B1 (de) | Wasserunlösliche cyclodextrin-polymerisate und verfahren zu deren herstellung | |
US4308377A (en) | Shaped material comprising denatured chitin and process for preparing same | |
DE3130924C2 (de) | ||
CA2168038A1 (en) | Heparin functional affinity supports | |
DE69834558T2 (de) | Trennmittel für optische isomere und verfahren zu ihrer herstellung | |
CA2283510A1 (en) | Hydrogel beads from chitosan | |
DE2750595A1 (de) | Traegermaterial, seine herstellung und verwendung | |
DE2803421A1 (de) | Hydrophile copolymere, sie enthaltende gele und deren verwendung | |
DE69837993T2 (de) | Adsorbentien für toxisches schocksyndrom toxin-1, verfahren zur beseitigung des toxins durch adsorbtion | |
DE2505870A1 (de) | Verfahren zur herstellung von amphoteren ionenaustauschern mit hydrophiler polymerer matrix | |
DE3932971A1 (de) | Zur eliminierung von biomakromolekuelen, insbesondere ldl und endotoxinen, aus vollblut in extrakorporalem kreislauf geeignetes adsorbens | |
DE4127657B4 (de) | Perlförmige Polyvinylalkoholgele für die Aufreinigung und Auftrennung biologischer Flüssigkeiten, Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung | |
DE3926539C2 (de) | ||
WO1999040122A1 (de) | Vorrichtung zur herstellung von trägerpolymermaterialien in form von porösen polymerperlen | |
DE2315508C2 (de) | ||
EP0906357B1 (de) | Polymere sorbentien auf basis polymerisationsfähiger derivate von polyamiden | |
DE2005407C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Ionenaustauschern auf Cellulosebasis | |
DE2102514B2 (de) | Verfahren zur chemischen kupplung von biologisch wirksamen stoffen an ein hydrophiles polymer | |
DE60212619T2 (de) | Herstellungsverfahren eines füllers zur trennung eines optischen isomers und anwendung in der chromatographie |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: CHEMAGEN BIOPOLYMER-TECHNOLOGIE AKTIENGESELLSCHAFT |
|
8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: MUELLER-SCHULTE, DETLEF, DR., 52074 AACHEN, DE |
|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: CHEMAGEN BIOPOLYMER-TECHNOLOGIE AKTIENGESELLSCHAFT |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20110301 |