DE4127351A1 - Verfahren zum abdichten von poroesen bauflaechen - Google Patents
Verfahren zum abdichten von poroesen bauflaechenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abdichten von
porösen Bauflächen gegen Wassereinwirkung, bei dem
zunächst auf den Untergrund eine wäßrige siliziumalka
lische Grundierung aufgetragen und danach auf die Grun
dierung eine zementmineralische Zwischenschicht aufge
bracht wird.
Zum Abdichten von Bauwerken werden neben sogenannten
Folien- und Bitumenwannen und wasserundurchlässigem Beton
auch in zunehmendem Maße sogenannte Oberflächen-Dich
tungsmittel eingesetzt.
Bei einem bekannten Verfahren werden Alkalisilikate auf
die abzudichtenden Bauflächen aufgetragen. Es hat sich
aber gezeigt, daß Silikatlösungen, wie z. B. Wasserglas
und Fluate zur Porenverdichtung unter Druckwassereinwir
kung versagen, insbesondere dann, wenn in der Baufläche
größere Lunker- und Kiesnester enthalten sind. Ferner hat
sich gezeigt, daß diese Lösungen Ausblühungen erzeugen
können.
Ein anderes bekanntes Verfahren verwendet in Verbindung
mit alkalischen Siliziumverbindungen eine Zwischenschicht
aus Zementschlämme, die zum Verschluß der Oberflächenpo
ren der abzudichtenden Baufläche dient. Diese Art der
Oberflächendichtung, beispielsweise mit speziellen Ze
mentschlämmen, erfordert einen feuchten, griffigen Unter
grund und einen Schutz gegen zu schnelle Austrocknung, um
die Bildung von Schwindrissen zu verhindern.
Ferner ist aus der DE-A-22 24 307 ein Verfahren zum Ab
dichten von porösen Bauflächen bekannt, bei dem auf den
feuchten Untergrund zunächst eine wäßrige Lösung alkali
scher Siliziumverbindungen aufgetragen, danach auf die
eingezogene, jedoch noch feuchte Grundierschicht eine
Zwischenschicht aus Zementschlämme gestrichen und
schließlich auf die erhärtete Zwischenschicht eine
flexible Dispersion auf Bitumen-Kautschukbasis aufgetra
gen wird.
Dieses aus der DE-OS 22 24 307 bekannte Verfahren führt
zwar zu befriedigenden Abdichtungen, das Verfahren weist
jedoch einige Besonderheiten auf, die es aufwendig machen
und bei Nichtbeachtung zu Problemen führen können. Zu
nennen sind hier vor allem die geringe Durchlässigkeit
für Wasserdampf, die schwarze Färbung, die bei Sonnenbe
strahlung zu einer starken Erwärmung führt, was zur Bla
senbildung und partieller Abhebung vom Untergrund wegen
sich bildender oder ausdehnender Gaspolster Anlaß geben
kann, sowie die geringe Adhäsion der Bitumen-Kautschuk
schicht zur Zwischenschicht. Dem stehen gute wasser-ab
weisende Eigenschaften der kunststoffmodifizierten Bitu
menbeschichtung gegenüber.
Ziel der Erfindung ist daher, die aus der DE-OS 22 24 307
bekannte Abdichtung so zu modifizieren, daß unter Erhalt
der wasserabweisenden Eigenschaften die oben be
schriebenen Nachteile vermieden werden. Dieses Ziel wird
mit einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art er
reicht, bei dem auf die zementmineralische Zwischen
schicht als flexible Dichtungsschlämme eine kunst
stoffmodifizierte zementmineralische Beschichtung auf
getragen wird.
Bei den erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden Beschich
tungen handelt es sich um jeweils an sich bekannte und in
der Bauindustrie eingeführte Materialien. Diese Materia
lien wurden jedoch bislang nicht in der erfindungsgemäßen
Kombination zum Abdichten von Bauwerken gegen Wasserein
wirkung eingesetzt.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte silizium
alkalische Grundierung wird vorzugsweise auf den noch
feuchten oder angefeuchteten Untergrund aufgetragen, um
eine optimale Verbindung zu gewährleisten. Die Grundie
rung bindet Reststaub und bewirkt einen gleichmäßig ge
ringsaugenden Untergrund.
Anschließend wird die zementmineralische Zwischenschicht
- auch als starre Dichtungsschlämme bezeichnet - auf die
bereits eingezogene Grundierung aufgebracht, die jedoch
noch feucht sein sollte. Durch diese starre Dichtungs
schlämme werden größere Baustoffporen, Lunker und der
gleichen gefüllt und ein geschlossener, griffiger Unter
grund für die anschließende Endbeschichtung geschaffen.
Auf diese starre Zementschlämme wird anschließend die
kunststoffmodifizierte zementmineralische Beschichtung
- auch als flexible Dichtungsschlämme bezeichnet - aufge
tragen, wobei es unerheblich ist, ob die Zwischenschicht
bereits trocken oder noch feucht ist. Die sowohl in der
Zwischenschicht als auch in der Endschicht vorhandene Ze
mentkomponente gewährleistet dabei eine optimale Verbin
dung und Abbindung bei trocknem wie bei feuchtem Unter
grund selbst bei relativ niedrigen Temperaturen, wie etwa
5°C. Aufgrund der Kunststoffdotierung der flexiblen
Dichtungsschlämme ist die Endschicht bereits nach etwa 30
Min. regenfest.
Die Gesamtschichtdicke der im erfindungsgemäßen Verfahren
aufgetragenen drei Schichten beträgt mindestens 2 und
höchstens 5 mm, kann aber in einzelnen Fällen, je nach
Bedarf, auch davon abweichen. Allgemein beträgt die
Gesamtschichtdicke 3 bis 4 mm. Vorzugsweise ist jede der
einzelnen drei Schichten etwa 1 mm dick.
Wie bereits erwähnt, kommen im erfindungsgemäßen Verfah
ren an und für sich bekannte Materialien in den üblichen
Zusammensetzungen zum Einsatz. Dies gilt auch für die zu
letzt aufgebrachte kunststoffmodifizierte zementminera
lische Beschichtung, in der auf diesem Sektor übliche
Kunststoffe zur Modifizierung verwandt werden. Besonders
bevorzugt sind hierfür Acrylcopolymerisate.
Die Erfindung betrifft ferner eine Abdichtung für poröse
Bauflächen gegen Wassereinwirkung mit einer auf den Un
tergrund aufgetragenen siliziumalkalischen Grundierung
und einer darauf aufgebrachten zementmineralischen Zwi
schenschicht, bei der eine flexible kunststoffmodifi
zierte zementmineralische Beschichtung als Endschicht
vorhanden ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren wie auch die dadurch her
gestellte Bauwerksabdichtung unterscheiden sich von dem
in der DE-OS 22 24 307 beschriebenen Verfahren somit da
durch, daß anstelle der bitumenhaltigen Beschichtung eine
flexible kunststoffmodifizierte zementmineralische
Schlämme verwandt wird. Diese Kombination bringt gegen
über dem bekannten Verfahren eine Reihe von fachtechni
schen Vorteilen mit sich, die in ihrem Ausmaß auch für
den Fachmann überraschend sind.
Aufgrund der in allen drei Schichten vorhandenen mine
ralischen Komponente besteht zwischen den einzelnen
Schichten eine enge chemische Verwandtschaft, die eine
hohe Adhäsion mit sich bringt. Hierdurch wird ein
kontinuierlicher Übergang von Untergrund über Grundierung
und Zwischenschicht zu kunststoffdotierter Endschicht er
reicht. Hieraus resultieren gute Haftzugwerte von mehr
als 2,5 N/mm2 gegenüber dem Untergrund.
Bedingt durch die chemische Verwandtschaft und den abge
stuften kontinuierlichen Aufbau ergibt sich weiterhin ein
kontinuierlicher Abfall der jeweiligen Elastizitätsmo
dule, beispielsweise von Beton B 25 < 30 000 über starre
Dichtungsschlämme < 30 000 zu elastifizierte Dichtungs
schlämme < 10 000. Dies wirkt einer nachträglichen
Rißbildung entgegen und verhindert trotz des engen Ver
bundes der einzelnen Schichten eine Propagierung von Ris
sen und Fehlern nach außen.
Die chemische Verwandtschaft der in den einzelnen Schich
ten verwandten Materialien hat desweiteren eine vorteil
hafte Auswirkung auf die Wasserdampfdurchlässigkeit. Die
Sd-Werte (gleichwertige Luftschichtdicke) als Kennwert
der Wasserdampfdiffusion liegen bei den erfindungsgemäß
verwandten zementmineralischen Schichten dicht beisammen.
Bei gleicher Schichtdicke von 2 mm beträgt der Sd-Wert
für die starre Dichtungsschlämme ca. 0,5 m und für die
flexible Dichtungsschlämme ca. 1 m. Die im bekannten Ver
fahren verwandte kunststoffmodifizierte Bitumenbeschich
tung weist dagegen bei einer Schichtdicke von 2 mm einen
Sd-Wert von nur ca. 30 m auf. Hierdurch bedingt trocknet
die erfindungsgemäß aufgebrachte Abdichtung außerordent
lich schnell. Zudem kann sie zu einem früheren Zeitpunkt
auf noch nicht vollständig abgetrockneten Untergrund
aufgetragen werden, da sich die Trocknung auch nach dem
Auftrag noch fortsetzen kann. Insgesamt ergibt sich hier
durch eine Zeiteinsparung.
Die graue/weiße Färbung der flexiblen Dichtungsschlämme,
wie sie erfindungsgemäß eingesetzt wird, wird wesentlich
weniger durch Sonneneinstrahlung aufgeheizt, als dies üb
licherweise bei der bekannten schwarzen Bitumenbeschich
tung der Fall ist. Hieraus ergibt sich ein Temperatur
unterschied von 20 bis 30°C. Dies vermindert die Gefahr
der Bildung von Blasen, Rissen und partiellen Abhebungen
vom Untergrund durch die Bildung bzw. Ausdehnung von Ga
sen.
Die Zementkomponente in der flexiblen Dichtungsschlämme
schließlich bindet einen Teil des überschüssigen Wassers
der Kunststoffdispersion, wodurch das Abbinden der End
schicht gefördert wird. In der gleichen Richtung wirkt
sich der Zementanteil in der starren Dichtungsschlämme
aus.
Bei der Neubauabdichtung ergeben sich erhebliche Kosten
einsparungen, insbesondere über Material- und Zeiteinspa
rungen sowie über die Einsparung von Schutzschichten.
Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die damit hergestell
ten Abdichtungen werden vorzugsweise in der vertikalen
Kelleraußenabdichtung, in der horizontalen Abdichtung von
Betonplatten (Kellersohlen, Tiefgaragendecken), in der
sogenannten integrierten Abdichtung unter Fliesenbelägen
und auch in der nachträglichen Kellerabdichtung von innen
(Negativabdichtung) eingesetzt.
Die erfindungsgemäß erstellten Abdichtungen sind wasser
dicht im Sinne der Prüfnorm DIN 52 617 E und stehen in
Einklang mit den Grundsätzen für die Prüfung minera
lischer sowie flexibler mineralischer Dichtungsschlämme
(Prüfgrundsätze DS bzw. FS) des Instituts für Bautechnik
in Berlin.
Claims (9)
1. Verfahren zum Abdichten von porösen Bauflächen gegen
Wassereinwirkung, bei dem zunächst auf den Untergrund
eine wäßrige siliziumalkalische Grundierung aufgetra
gen und danach auf die Grundierung eine zementminera
lische Zwischenschicht aufgebracht wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß auf die zementmineralische Zwischen
schicht als flexible Dichtungsschlämme eine kunst
stoffmodifizierte zementmineralische Beschichtung auf
getragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die siliziumalkalische Grundierung auf feuchten Unter
grund aufgetragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die zementmineralische Zwischenschicht
(starre Dichtungsschlämme) auf die eingezogene Grun
dierung aufgetragen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die gesamte Schichtdicke der Ab
dichtung 2 bis 5 mm beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schichtdicke der einzelnen Schichten jeweils etwa
1 mm beträgt.
6. Abdichtung von porösen Bauflächen gegen Wassereinwir
kung mit einer auf den Untergrund aufgetragenen sili
ziumalkalischen Grundierung und einer darauf aufge
brachten zementmineralischen Zwischenschicht, gekenn
zeichnet durch eine flexible kunststoffmodifizierte
zementmineralische Beschichtung als Abschluß.
7. Abdichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine
Gesamtschichtdicke von 2 bis 5 mm.
8. Abdichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die einzelnen Schichten jeweils etwa
1 mm dick sind.
9. Abdichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die zementmineralische Beschich
tung ein Acrylcopolymerisat in Dispersionsform als
Kunststoffmodifizierung enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914127351 DE4127351C2 (de) | 1991-08-19 | 1991-08-19 | Verfahren und Abdichtung zum Abdichten von porösen Bauflächen |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4127351A1 true DE4127351A1 (de) | 1993-02-25 |
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Family
ID=6438588
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Cited By (5)
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-
1991
- 1991-08-19 DE DE19914127351 patent/DE4127351C2/de not_active Expired - Lifetime
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---|---|
DE4127351C2 (de) | 2000-06-15 |
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Legal Events
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
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R071 | Expiry of right |