DE4125620A1

DE4125620A1 - Walze, insbesondere papierleitwalze

Info

Publication number: DE4125620A1
Application number: DE19914125620
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Dipl Ing Prem; Eduard Dr Ing Hoffmann; Xaver Bachmeir
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 1991-08-02
Filing date: 1991-08-02
Publication date: 1993-02-04
Anticipated expiration: 2011-08-03
Also published as: DE4125620C2

Description

Die Erfindung betrifft eine Walze, insbesondere eine Papierleitwalze, mit einer feststehenden Walzenachse und einem auf dieser in zwei Wälzlagern drehbar gelagerten Walzenmantel.

Für Papierleitwalzen, z. B. an Rollenrotationsdruckmaschinen, ist die oben genannte Bauart bekannt. Die Walzen sind mit dem Nachteil behaftet, daß sich der Walzenmantel durchbiegt und die darüber geführte Papierbahn Falten bildet. Weiterhin kommt als Werkstoff für den Walzenmantel Stahl zum Einsatz, wodurch dieser ein großes Massenträgheitsmoment aufweist und beim Beschleunigen oder Verzögern der Papierbahn große Trägheitskräfte freisetzt. Außerdem erschwert die hohe Masse die Montage der Walzen in die Maschine. Weiterhin erfordern die für die Fertigung zum Einsatz kommenden stählernen Halbzeugrohre eine kostanaufwendige mechanische Bearbeitung und Auswuchten, um Unrundheit, Exzentrizität, Ungeradheit und Trägheitskräfte in Grenzen zu halten.

Es ist auch eine Leitwalze bekannt (DE-OS 29 08 789 A1), bei der die Wälzlager im Abstand von 18 bis 27% der Mantellänge von den Enden des Walzenmantels angeordnet sind. Trotzdem wird aber bei dieser Leitwalze die Durchbiegung nicht minimiert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Walze, insbesondere eine Papierleitwalze, mit einer feststehenden Walzenachse und einem auf dieser in zwei Wälzlagern drehbar gelagerten Walzenmantel zu schaffen, deren Walzenmantel sich nur minimal durchbiegt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Wälzlager, bezogen auf ihre Mitte, im Abstand von 0,2203×L von den Enden des Walzenmantels angeordnet sind, wobei L dessen Länge bedeutet. Damit ist der Walzenmantel in den Besselschen Punkten gelagert, womit seine Durchbiegung minimiert und die Anfälligkeit der Papierbahn auf Faltenbildung verringert wird.

Die Masse des Walzenmantels wird verringert, wenn dieser erfindungsgemäß aus Aluminium, einem glasfaserverstärkten oder einem kohlenstoffaserverstärkten Kunststoff besteht. Dadurch wird das Massenträgheitsmoment des Walzenmantels gesenkt, wodurch dessen Trägheit verringert und positive und negative Beschleunigungsphasen bei sich ändernder Bahngeschwindigkeit verkürzt werden. Außerdem wird die Montage der Walze körperlich erleichtert.

Die Wälzlageranordnung erfolgt kostengünstig, wenn erfindungsgemäß jedes Wälzlager in einem Walzenboden aufgenommen wird, der mittels eines Toleranzringes im Walzenmantel befestigt ist.

Die Toleranzringe, die im eingepreßten Zustand nur eine geringfügige axiale Verschiebung gestatten, sind auch bei größerer Einbautiefe im Walzenmantel einfach montierbar, wenn erfindungsgemäß in das Wälzlager eines im Walzenmantel positionierten Walzenbodens eine Hohlwelle einführbar ist, die in einer Ebene mehrere radiale, mit Kugeln gefüllte Bohrungen aufweist, und in die Hohlwelle eine mit einer Kegelstumpfspitze versehene Spindel einschraubbar ist, die über ein Axiallager mit einer Glocke zusammenarbeitet, die sich gegen den zu montierenden Toleranzring abstützt.

Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt

Fig. 1 eine Papierleitwalze;

Fig. 2 die Montage eines Toleranzringes;

Fig. 3 die Einzelheit Z aus Fig. 2.

Die in Fig. 1 dargestellte Papierleitwalze 1 enthält eine Walzenachse 2, auf der ein Walzenmantel 3 mittels Wälzlagern 4; 5 drehbar gelagert ist. Jedes Wälzlager 4; 5 ist, bezogen auf seine Mitte, im Abstand von 0,2203 der Länge L des Walzenmantels 3 von dessen Enden angeordnet. Hierzu werden die Wälzlager 3; 4 in je einem Walzenboden 6; 7 aufgenommen, die ihrerseits mit Hilfe jeweils eines Toleranzringes 8; 9 im Walzenmantel 3 montiert sind. Die Wälzlager 4; 5 sind mittels Sicherungsringen 10 in den Walzenböden 6; 7 gesichert. Auf der Walzenachse 2 sind die Wälzlager 4; 5 mittels Stellringen 11; 12 festgelegt, wobei zur besseren Montierbarkeit zwischen das Wälzlager 5 und den Stellring 12 eine Hülse 13 zwischengesetzt ist. Zum seitlichen Abschluß des Walzenmantels 3 sind an dessen Enden Abdeckscheiben 14; 15, vorzugsweise aus Kunststoff, eingedrückt. Die Walzenachse 2 der Papierleitwalze 1 ist, nicht dargestellt, unverdrehbar im Maschinengestell, beispielsweise einer Rollenrotationsdruckmaschine, gelagert.

Für das Eindrücken des Toleranzringes 8 zwischen den Walzenmantel 3 und den sich in Einbaulage befindenden Walzenboden 6 (Fig. 2) wird in das bereits montierte Wälzlager 4 des Walzenbodens 6 eine Hohlwelle 16 eingeführt. Eine Wellenführung 17 unterstützt ihre zentrische Halterung. Die Hohlwelle 16 trägt in einer Ebene mehrere radiale Bohrungen 18, die mit Kugeln 19 gefüllt sind. Die Bohrungen 18 sind angestemmt, damit die Kugeln 19 nicht herausfallen können. In die Hohlwelle 16 ist eine Spindel 20 einschraubbar, die eine Kegelstumpfspitze 21 trägt. Auf der Spindel 20 ist ein Axiallager 22 montiert, an dem eine Glocke 23 anliegt. Eine Spindelführung 24 haltert die Spindel 20 zentrisch.

Beim Hineinschrauben der Spindel 20 in die Hohlwelle 16 drückt zunächst die Kegelstumpfspitze 16 die Kugeln 19 in den Bohrungen 18 nach außen. Dabei fixieren die aus den Bohrungen 18 heraustretenden Kugeln 19 die Hohlwelle 16 gegenüber dem Walzenboden 6 samt Wälzlager 4. Beim weiteren Hineinschrauben der Spindel 20 in die Hohlwelle 16 drückt die Glocke 23 den mittels einer Ringführung 25 vorzentrierten Toleranzring 8 in seine Einbaulage. Bei dem anschließenden Herausschrauben der Spindel 20 aus der Hohlwelle 16 geben die Kugeln 19 die Hohlwelle 16 frei und ermöglichen deren Ausbau. Mit dem Ausbau der Spindel 20 samt Glocke 23 wird auch die Spindelführung 24 abgenommen, und auch die Wellenführung 17 wird entfernt. Auf die beschriebene Weise wurde bereits der mit dem Wälzlager 5 komplettierte Walzenboden 7 in Verbindung mit dem Toleranzring 9 montiert.

Claims

1. Walze, insbesondere Papierleitwalze, mit einer feststehenden Walzenachse und einem auf dieser in zwei Wälzlagern drehbar gelagerten Walzenmantel, dadurch gekennzeichnet, daß die Wälzlager (4; 5), bezogen auf ihre Mitte, im Abstand von 0,2203xL von den Enden des Walzenmantels (3) angeordnet sind, wobei L dessen Länge bedeutet.

2. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenmantel (3) aus Aluminium besteht.

3. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenmantel (3) aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff besteht.

4. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenmantel (3) aus einem kohlenstoffaserverstärkten Kunststoff besteht.

5. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Wälzlager (4; 5) in einem Walzenboden (6; 7) aufgenommen wird, der mittels eines Toleranzringes (8; 9) im Walzenmantel (3) befestigt ist.

6. Walze nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in das Wälzlager (4; 5) eines im Walzenmantel (3) positionierten Walzenbodens (6; 7) eine Hohlwelle (16) einführbar ist, die in einer Ebene mehrere radiale, mit Kugeln (19) gefüllte Bohrungen (18) aufweist, und in die Hohlwelle (16) eine mit einer Kegelstumpfspitze (21) versehene Spindel (20) einschraubbar ist, die über ein Axiallager (22) mit einer Glocke (23) zusammenarbeitet, die sich gegen den zu montierenden Toleranzring (8; 9) abstützt.