DE4125315A1 - Vorrichtung zum reinigen von rohrleitungen - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Reinigen von
Rohrleitungen durch intermittierende Zufuhr von Reinigungs
flüssigkeit und Luft.
Gemäß den geltenden Vorschriften müssen Gebäude-Wasserrohrleitun
gen bei Ingebrauchnahme nach der Erstinstallation oder nach
längerem Zeitraum einer Nichtbenutzung gereinigt werden, und zwar
durch Zufuhr von Reinigungsflüssigkeit, üblicherweise Wasser und
Luft, wobei die Luftzufuhr intermittierend erfolgt. Durch dieses
intermittierende Spülen der Rohrleitung mit Wasser und Luft, für
das Vorschriften für die anzuwendenden Mindestdrücke bestehen,
wird eine wirksame Reinigung erzielt.
Zu diesem Zweck wurde bisher so vorgegangen (DE-OS 37 31 441),
daß man die Rohrleitung mit einer üblichen Wasserleitung sowie
über ein Umschaltventil mit einem Kompressor verbunden hat, um
abwechselnd Wasser aus der Wasserleitung und, nach Umschaltung
des Ventils, unter hohem Druck stehende Luft vom Kompressor durch
die zu reinigende Rohrleitung zu drücken. Hierzu war also ein
gesonderter Kompressor zur Erzeugung von unter hohem Druck
stehender Luft erforderlich, d. h. ein verhältnismäßig teures und
schweres Gerät. Darüber hinaus mußte bei Verwendung des Kom
pressors sichergestellt werden, daß die von diesem abgegebene,
unter hohem Druck stehende Luft ölfrei ist, was den zusätzlichen
Einsatz eines Luftentölers erforderlich macht. Soll eine
Trinkrohrleitung gespült werden, sind darüber hinaus Mindest-
Drücke und Mindest-Strömungsgeschwindigkeiten erforderlich.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine einfach aufgebaute Vorrichtung
zum Reinigen von Rohrleitungen zu schaffen, die insbesondere
keine teuren und mit einem Luftentöler zu betreibenden Kompressor
zur Erzeugung von Druckluft benötigt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung der eingangs
erwähnten Art ausgestaltet durch einen mit einer Wasserleitung
verbindbaren Behälter, in dem sich eine Strahlpumpe befindet,
deren Einlaß für die Fangdüse unterhalb des maximalen Füllstandes
des Behälters angeordnet ist und deren Ausgang mit der zu
reinigenden Rohrleitung verbindbar ist, und durch eine an den
Eingang der Treibdüse der Strahlpumpe angeschlossene Wasserpumpe,
die der Treibdüse unter erhöhtem Druck stehendes Wasser zuführt,
wobei die Strahlpumpe im Betrieb den Füllstand im Behälter
intermittierend bis unter den Einlaß der Fangdüse absenkt.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird also, abweichend von
dem bekannten Verfahren kein Kompressor zur Erzeugung von
Druckluft benötigt, sondern es wird eine Wasserpumpe eingesetzt,
vorzugsweise eine Wasserpumpe, die Teil eines häufig schon
vorhandenen Hochdruckreinigers ist, und die der Treibdüse der
Strahlpumpe Wasser unter erhöhtem Druck zuführt, so daß die
Strahlpumpe über ihre Fangdüse Wasser aus dem mit einer Wasser
leitung verbundenen Behälter in die zu reinigende Rohrleitung
drückt. Durch diesen Verbrauch von Wasser aus dem Behälter wird
der Wasserstand im Behälter verringert, bis sich der Einlaß der
Fangdüse oberhalb des Wasserstandes befindet, so daß dann die
Strahlpumpe infolge des der Treibdüse von der Wasserpumpe
zugeführten Wassers Luft ansaugt, die zusammen mit dem Wasser aus
der Treibdüse in die Rohrleitung gepreßt wird. Da während dieser
Luftansaugung kein Wasser mehr aus dem Behälter abgesaugt wird,
ergibt sich ein Auffüllen des Behälters aus der Wasserleitung,
bis die Fangdüse wieder Wasser ansaugt, das dann der Rohrleitung
zugeführt wird, während der Wasserstand im Behälter erneut
absinkt.
Der Einlaß der Wasserpumpe kann nach Art eines üblichen Hoch
druckreinigers direkt an die Wasserleitung angeschlossen sein.
Es ist jedoch auch möglich, den Einlaß der Wasserpumpe unterhalb
der Fangdüse mit dem Innenraum des Behälters zu verbinden, so daß
die Wasserpumpe ebenfalls aus dem Behälter gespeist wird.
Häufig ist es erwünscht, die Rohrleitung nicht nur mit Wasser zu
spülen, sondern mit einer Reinigungsflüssigkeit aus Wasser mit
chemischen Zusätzen, die beispielsweise den Reinigungsvorgang
verbessern und/oder eine Desinfektion bewirken. Dies ist mittels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung sehr einfach dadurch möglich,
daß man am Behälter einen Anschluß zur Zufuhr von chemischen
Zusätzen zum Wasser im Behälter vorsieht.
Im übrigen kann der Füllstand im Behälter durch einen Schwimmer
begrenzt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der schematisch und stark
vereinfachten Ausführungsbeispiele zeigenden Figuren näher
erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung mit einer Teil eines Hochdruck
reinigers bildenden Wasserpumpe, die an die Wasser
leitung angeschlossen ist.
Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung, bei der die Teil eines Hoch
druckreinigers bildende Wasserpumpe aus dem Behälter
gespeist wird.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung hat einen Behälter 1, der
über ein Schwimmerventil 3 mit Schwimmer 4 an eine Wasserleitung
2 angeschlossen ist und in dessen Deckwand ein eine nicht
dargestellte Belüftungsöffnung aufweisender Deckel 16 eingesetzt
ist. Ferner ist in der Deckwand ein Anschluß 17 vorhanden, der
über ein Absperrventil 19 mit einem Behälter 18 für Zusatz
chemikalien verbunden ist.
Im Behälter 1 ist eine Strahlpumpe vorgesehen, deren rohrförmiges
Gehäuse 5 mittels Halterungen 6 an einer Seitenwand befestigt
ist, so daß der Ausgang 9 der Strahlpumpe über die Deckwand des
Behälters 1 vorsteht und an ihn die zu reinigende Rohrleitung 15
angeschlossen werden kann.
Die Fangdüse 8 der Strahlpumpe 5 befindet sich deutlich unterhalb
des maxiamlen Füllstandes des Behälters 1, der durch die
Absperrung des Ventils 3 durch die entsprechende Lage des
Schwimmers 4 festgelegt wird. Konzentrisch zur Fangdüse 8 ist in
deren Eintrittsöffnung der Austrittsbereich der Treibdüse 7 der
Strahlpumpe angeordnet. Die Treibdüse 7 wird durch einen in der
Seitenwand des Behälters 1 gehalterten Winkelstutzen positio
niert, an dessen Eingang eine Leitung 14 angeschlossen ist, die
über ein Druckregelventil 12 mit dem Ausgang der Wasserpumpe 10
verbunden ist, die von einem Elektromotor 11 angetrieben wird.
Wie bereits erwähnt, können Wasserpumpe 10, Elektromotor 11 und
Druckregelventil 12 Teil eines üblichen Hochdruckreinigers sein,
und die Wasserpumpe 10 kann bei einem Förderdruck von 80 bis 200
bar eine Förderleistung von 10 bis 20 l/min haben.
Der Eingang der Wasserpumpe 10 ist über eine Leitung 13 an die
Wasserleitung 2 angeschlossen, die auch mit dem Behälter 1
verbunden ist.
Im Betrieb wird der Behälter 1, der ein Aufnahmevolumen für
Wasser von beispielsweise 10 bis 25 l haben kann, einerseits an
die Wasserleitung 2 und andererseits mit dem Ausgang 9 der
Strahlpumpe an die zu reinigende Rohrleitung 15 angeschlossen,
während der Hochdruckreiniger über die Leitung 13 mit der
Wasserleitung 2 und über die Leitung 14 mit dem Eingang der
Treibdüse 7 der Strahlpumpe verbunden wird. Der Behälter 1 wird
durch Zufuhr von Wasser aus der Wasserleitung 2 so weit gefüllt,
bis der Schwimmer 4 das Ventil 3 schließt und dadurch die
Wasserzufuhr unterbricht. Wird die Wasserpumpe 10 aktiviert, so
preßt diese Wasser in die Treibdüse 7, aus der das Wasser mit
einer Geschwindigkeit von beispielsweise 100 m/sec austritt und
in das rohrförmige Gehäuse 5 der Strahlpumpe gelangt. Der
entstehende Unterdruck im Bereich der Fangdüse 8 bewirkt das
Absaugen von Wasser aus dem Behälter 1, das unter hohem Druck in
die Rohrleitung 15 gefördert wird. Dadurch senkt sich der
Füllstand im Behälter 1 ab, so daß nach einiger Zeit der
Schwinmer 4 das Ventil 3 öffnet und so Wasser aus der Leitung 2
nachgefüllt wird. Da jedoch die Strahlpumpe 5 mehr Wasser aus dem
Behälter 1 absaugt als von der Wasserleitung 2 nachgefüllt wird,
sinkt der Füllstand allmählich so weit ab, daß er sich unterhalb
des Einlasses der Fangdüse 8 befindet. Ist dieser Zustand
erreicht, wird durch das aus der Treibdüse 7 austretende Wasser
Luft über die Fangdüse 8 in das rohrförmige Gehäuse 5 der
Strahlpumpe gesaugt und in die Rohrleitung 15 gepreßt. Da zu
dieser Zeit kein Wasser aus dem Behälter 1 mehr abgesaugt wird,
kann der Füllstand im Behälter wieder steigen, bis über die
Fangdüse 8 erneut Wasser angesaugt und in die Rohrleitung 15
gepreßt wird, wodurch der Füllstand wieder unter die Eintritts
öffnung der Fangdüse 8 absinkt. Die Frequenz des Wechsels
zwischen Wasserförderung und Luftförderung hängt u. a. von der
Geometrie des Behälters ab und ist um so kleiner je größer die
Wasseroberfläche ist.
Die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung entspricht in ihrer
Funktion weitestgehend derjenigen aus Fig. 1, und gleiche bzw.
entsprechende Teile sind mit gleichen Bezugszeichen wie in Fig.
1, jedoch zusätzlich mit ′ gekennzeichnet.
Abweichend von der Vorrichtung gemäß Fig. 1 ist bei der
Vorrichtung gemäß Fig. 2 die Wasserpumpe 10′ nicht direkt mit
der Wasserleitung 2′ verbunden, sondern wird aus dem Behälter 1′
gespeist. Die Anschlußleitung 13′ für die Wasserpumpe 10′ liegt
dabei deutlich unterhalb des Einlasses der Fangdüse 8′ der
Strahlpumpe. Auf diese Weise saugen sowohl Strahlpumpe als auch
Wasserpumpe im Betrieb Wasser aus dem Behälter 1′ ab, so daß
dessen Füllstand absinkt und die in Zusammenhang mit der
Vorrichtung gemäß Fig. 1 erläuterte Funktionsweise eintritt.
Selbstverständlich muß bei der Vorrichtung gemäß Fig. 2
sichergestellt werden, daß dem Behälter 1′ aus der Wasserleitung
2′ eine Wassermenge pro Zeiteinheit zugeführt wird, die größer
ist als die von der Wasserpumpe 10′ abgesaugte Wassermenge, um
zu erreichen, daß der Füllstand im Behälter 1′ nach dem Absinken
bis unter den Einlaß der Fangdüse 8′ wieder ansteigen kann, wenn
von der Strahlpumpe zeitweise nur Luft angesaugt wird.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Reinigen von Rohrleitungen (15) durch
intermittierende Zufuhr von Reinigungsflüssigkeit und Luft,
gekennzeichnet durch einen mit einer Wasserleitung (2)
verbindbaren Behälter (1), in dem sich eine Strahlpumpe (5,
7, 8, 9) befindet, deren Einlaß für die Fangdüse (8)
unterhalb des maximalen Füllstandes des Behälters (1)
angeordnet ist und deren Ausgang (9) mit der zu reinigenden
Rohrleitung (15) verbindbar ist, und durch eine an den
Eingang der Treibdüse (7) der Strahlpumpe (5, 7, 8, 9)
angeschlossene Wasserpumpe (10), die der Treibdüse (7) unter
erhöhtem Druck stehendes Wasser zuführt, wobei die Strahl
pumpe (5, 7, 8, 9) im Betrieb den Füllstand im Behälter (1)
intermittierend bis unter den Einlaß der Fangdüse (8)
absenkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wasserpumpe (10) Teil eines Hochdruckreinigers (10, 11, 12)
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einlaß der Wasserpumpe (10) an die Wasserleitung (2)
angeschlossen wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einlaß der Wasserpumpe (10′) unterhalb des Einlasses
der Fangdüse (8′) mit dem Innenraum des Behälters (1′)
verbunden wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet
durch einen Anschluß (17) am Behälter (1) zur Zufuhr von
chemischen Zusätzen zum Wasser im Behälter (1).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Füllstand im Behälter (1) durch
einen Schwimmer (4) begrenzt wird.
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