DE4125011A1 - Vorrichtung zur stabilisierung der zum aufblaettern neigenden gebirgsschichten - Google Patents
Vorrichtung zur stabilisierung der zum aufblaettern neigenden gebirgsschichtenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Stabilisie
rung der zum Aufblättern neigenden Gebirgsschichten, insbe
sondere beim Auffahren untertägiger Räume, bestehend aus
einer mit dem Bohrfortschritt oder im nachhinein in das
Bohrloch einzuschiebenden profilierten Stange, einer Klebe-
oder Verfestigungsmaterial ins Bohrloch einschleusenden
Führungseinrichtung und dem am Bohrlochmund festzusetzenden
Verschlußstück.
Das Zusammenfassen verschiedener Gebirgsschichten durch
Anker oder das Anheften dieser Gebirgsschichten an eine
tragende Gebirgsschicht durch Anker ist seit langem bekannt.
Hierzu werden Bohrlöcher in das Gebirge gestoßen, in die
dann anschließend eine Ankerstange eingeführt wird, die
im Bohrlochtiefsten oder über die Länge mit der Bohrlochwan
dung so verspannt und verklebt wird, daß der gewünschte
Nageleffekt eintritt. Auf diese Weise werden im untertägigen
Berg- und Tunnelbau ganze Strecken oder Räume gesichert,
wobei häufig das Ankern auch als zusätzliche Maßnahme er
folgt, um den Unterstützungsausbau aus Bogen oder Türstock
zu entlasten bzw. den bergmännischen Hohlraum zusätzlich
zu sichern. Das Verbinden von Gebirgsschichten durch solche
Anker ist auch aus dem Bereich der Baugrubensicherung u. a.
Bereiche bekannt. Dazu werden in die in der Regel mit Neigung
ins Gebirge gestoßenen Bohrlöcher Beton oder sonstige
Materialien eingefüllt, über die dann das Verfestigen der
anstehenden Schichten systematisch erfolgt. Auch hier wird
meist in den Beton eine Stange eingeführt, die als Anker
stange dient und eine Verspannung der äußeren gegen die
inneren Gebirgsschichten ermöglicht.
Aus der DE-PS 9 33 328 ist es bekannt, die Bohrstange,
mit der das Bohrloch hergestellt ist, anschließend im Bohr
loch zu belassen und dort so zu verspannen, daß die gezielte
Verspann- und Ankerwirkung eintritt. Vorgesehen ist weiter
ein stufenweises Einpressen von Zementmilch, um so auch
den das Bohrloch umgebenden Bereich möglichst noch mit zu
beeinflussen und zu verfestigen.
Eine ähnliche Lösung sieht die DE-OS 32 00 888.0 vor,
bei der ein sogenanntes Muniereisen als Bohrstange und an
schließend als Ankerstange zum Einsatz kommt. Diese auch
als Einwegbohrstange benannte Vorrichtung wird zusätzlich
durch Einpressen von Klebematerial o. ä. im Bohrloch zusätz
lich festgeklebt. Dieses Material wird im nachhinein vom
Bohrlochmund aus in das Bohrloch durch eine geeignete Ein
richtung eingepreßt.
Aus der DE-OS 34 00 182.4 ist es bekannt, die zum Ein
satz kommende Bohrstange mittig mit einem Injektionskanal
auszurüsten, durch den das Bindemittel bzw. Klebemittel
später eingebracht werden kann. Besonders hervorgehoben
ist die Ausbildung der Grate auf der Außenseite der Anker
stange, die als Halterippen wirken sollen, um so das Ver
ankern der Stange im Gebirge, d. h. deren Einkleben zu
sichern.
Nachteilig bei den bekannten Vorrichtungen ist, daß
sie nach Abschluß des Bohrvorganges im Bohrloch hin- und
herrutschen können, was deshalb problematisch ist, weil
am Bohrlochmund die Bohrmaschine gegen die Injektionsein
richtung ausgetauscht werden muß. Es ist daher häufig nicht
zu vermeiden, daß die Ankerstange dann anschließend beim
Einkleben nicht mehr die vorgesehene Position einhält, son
dern an irgendeiner mehr oder weniger beliebigen Stelle
festgeklebt wird. Diese Gefahr besteht insbesondere dann,
wenn sich das Bohrloch im oberen Bereich wieder zugesetzt
hat, so daß die Stange nicht mehr weitgenug eingeführt werden
kann. Dann steht am Bohrlochmund das Ende der Stange zu
weit über und muß abgesägt werden, so daß ein erheblicher
Mehraufwand notwendig wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
im Bohrloch einfach und sicher festsetzbare, möglichst über
die gesamte Länge verklebbare, kostengünstig herzustellende
Ankerstange zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Stange im Bereich der Stangenspitze mit in Richtung
Bohrlochtiefstes ansteigenden Anlaufschrägen und darauf
verschiebbaren Dübelkörpern ausgerüstet ist und daß das
Verschlußstück eine Durchführung für die Führungseinrichtung
aufweist, die mit der Stange integriert ins Bohrloch ein
schiebbar ist.
Aufgrund einer derart ausgebildeten Vorrichtung ist
es möglich, die Stange in der Endposition so zu fixieren,
daß sie mit der Stangenspitze wirklich im Bereich des Bohr
lochtiefsten festsitzt, und zwar noch bevor das Klebe- oder
Verfestigungsmaterial eingebracht werden kann. Aufgrund
dieses Festsetzens kann nun das Verfestigungs- oder Klebe
material sicher eingebracht werden, um das Bohrloch vollstän
dig auszufüllen oder gar in die Schlechten einzudringen.
Auf diese Art und Weise kann die Stange sicher im Bohrloch
festgesetzt und verklebt werden, ohne daß Probleme am Bohr
lochmund auftreten können. Da das Verschlußstück am Bohrloch
mund eine Durchführung für die Führungseinrichtung aufweist,
ist es auch möglich, das Klebe- bzw. Verfestigungsmaterial
seitlich ins Bohrloch einzubringen, so daß die Stange nicht
unbedingt eine Innenbohrung aufweisen muß, was den Herstel
lungsaufwand wesentlich verringert. Da die Stange ein Profil
aufweist, kann sie zusätzlich wirksam im Klebe- oder Ver
festigungsmaterial festgesetzt werden, so daß ein voll wirk
samer Anker bzw. eine Vorrichtung zur Stabilisierung
der zum Aufblättern neigenden Gebirgsschichten erreicht
ist.
Nach einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung ist
die die Dübelkörper aufnehmende Auflaufschräge rillenförmig
ausgebildet, wobei die Rille im Auflaufschrägentiefsten
den Dübelkörper um mehr als den halben Umfang umfassend
geformt ist. Dadurch ist sichergestellt, daß die Dübelkörper
beim Einschieben oder auch vorher beim Transport nicht ver
lorengehen, sondern vielmehr während des Einschiebens ins
Bohrloch im Auflaufschrägentiefsten verbleiben, um dann
beim Zurückziehen der Ankerstange auf der Auflaufschrägen
zu verrutschen bzw. sich so zu bewegen, daß sie sich ins
Gebirge pressen und dabei für ein Festsetzen der Ankerstange
Sorge tragen. Die Dübelkörper als solche sind dabei zweck
mäßigerweise als Kugeln ausgebildet, so daß sowohl das Ein
fassen wie auch das Abrollen in der Rille vorteilhaft möglich
ist. Zum Ende hin können die Rillen offener ausgebildet
sein, da dann ein Verlorengehen der Dübelkörper nicht mehr
zu befürchten ist.
Ein besonders zweckmäßiges Festsetzen der Stange im
Bohrloch kann auch dadurch erreicht werden, daß die kugel
förmigen Dübelkörper aus härterem Stahl als die Stange be
stehen. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß die Dübel
körper auf jeden Fall ein Festsetzen der Stange bewirken,
weil sie sich ins Gebirge und dann letztlich auch in die
Stange eingraben und so ein Festklemmen der Stange sichern.
Neben der kugelförmigen Ausbildung der Dübelkörper
ist es auch möglich, daß die Dübelkörper pyramidenförmig,
rechteckig oder dreieckig ausgebildet sind, wobei die Auf
laufschräge entsprechend geformt ist. Auch diese Dübelkörper
verschieben sich auf der Auflaufschrägen und klemmen dabei
die Stange wirksam im Bohrloch fest, wobei insbesondere
die dreieckigen oder pyramidenförmigen Dübelkörper den Vor
teil haben, daß sie sich aufgrund der Spitzen leichter ins
Gebirge eingraben bzw. an diesem festsetzen.
Ein gleichmäßiges Ansprechen der Dübelkörper und auch
ein rechtzeitiges Ansprechen wird erfindungsgemäß dadurch
sichergestellt, daß die Dübelkörper einem Ring zugeordnet
sind, der auf der Auflaufschrägen verschiebbar geführt ist.
Die Dübelkörper werden somit gleichmäßig verschoben, wenn
einer der Dübelkörper am Gebirge anliegt, so daß die Vorrich
tung frühzeitig ansprechen kann, wobei der Ring eine Ring
bohrung mit schrägen Wänden aufweisen kann, so daß dieser
zusätzlich noch als Keil wirkt, wenn er auf der Auflauf
schrägen, die dann natürlich rundum vorhanden sein muß,
verschoben wird.
Das rechtzeitige Ansprechen der Dübelkörper wird erfin
dungsgemäß noch dadurch begünstigt, daß die Dübelkörper
oder der Ring über eine sich am Auflaufschrägentiefsten
abstützende Feder belastet und in Richtung Bohrlochtiefstes
verschiebbar sind. Mit dem Stillsetzen der Bohrvorrichtung
und der ersten leichten Bewegung der Stange in Richtung
Bohrlochmund tritt diese Feder in Funktion, die dann den
Ring oder die einzelnen Dübelkörper in Richtung auf das
Bohrlochtiefste verschiebt, so daß die Kugeln oder die son
stigen Dübelkörper schnell mit dem Gebirge in Kontakt kommen
und für ein Festsetzen der Einrichtung Sorge tragen.
Eine besonders preiswerte Ausbildung der Vorrichtung
ist die, bei der die Stange ein Muniereisen ist. Dabei kann
das Muniereisen praktisch ohne jede Änderung Verwendung
finden, weil sowohl die Bohrkrone wie auch der gegenüber
liegenden Seite das Ansatzstück lösbar angebracht werden
können, um dann das Muniereisen wirksam in das Gebirge hin
einzudrücken.
Eine andere vorteilhafte Ausbildung sieht vor, daß
die Stange ein äußeres Grobgewinde und einen innen durch
gehenden, als Führungseinrichtung dienenden Innenkanal auf
weist und an dem Bohrlochtiefsten zugeordneten Ende mit
einer Bohrkrone ausgerüstet ist. Insbesondere bei höheren
Ansprüchen ist es von Vorteil, wenn eine derartige
Stange zum Einsatz kommt, weil bei ihr die Formgebung für
das Grobgewinde einen besseren Halteeffekt im Kleber sichert
und weil beispielsweise vorteilhaft der Kleber auch vom
Bohrlochtiefsten aus im Bohrloch verteilt wird, so daß die
Sicherheit gegeben ist, daß das Bohrloch über die gesamte
Länge vollständig mit Klebe- bzw. Verfestigungsmaterial
ausgefüllt wird, so daß eine vollverklebte Vorrichtung er
reicht wird.
Weiter vorne ist bereits erwähnt worden, daß die Bohr
krone als lösbares Teil auf die Stange aufgeschraubt oder
sonstwie befestigt werden kann, wobei die Erfindung zweck
mäßigerweise vorsieht, daß die Auflaufschräge und die Dübel
körper der mit der Stange lösbar verbundenen Bohrkrone oder
einem Stangenaufsatzteil zugeordnet sind. Hierdurch wird
erreicht, daß nicht die Stange als solche bearbeitet werden
muß, sondern daß vielmehr mit dem kürzeren Spezialteil ge
arbeitet werden kann, das sich wesentlich besser bearbeiten
läßt und das auch einfacher transportiert und vorgehalten
werden kann.
Um das vollständige Verkleben der Ankerstange sicherzu
stellen, ist am bohrlochmundseitigen Ende ein Verschlußstück
vorgesehen. Gemäß einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung
ist das Verschlußstück ein in das Bohrloch einführbarer
Keil, der ein Weichgummiinneres und einen Hartgummiaußenring
aufweist. Dieses Verschlußstück kann vom Ende der Stange
her auf diese aufgeschoben und in das Bohrloch eingeführt
werden, wobei aufgrund der keilförmigen Ausbildung ein wirk
sames Festsetzen am Bohrlochmund möglich ist. Da ein Innen
ring aus Weichgummi vorhanden ist, ist eine vollständige
Abdichtung gegenüber der Stange möglich, die ja auf der
Außenseite ein entsprechendes Gewinde hat. Durch den Hart
gummiaußenring wird zweckmäßigerweise die Führungseinrichtung
hindurchgeschoben bzw. dort ist eine Durchführung vorgesehen.
Damit ist eine vollständige Abdichtung im Bereich des Bohr
lochmundes gesichert.
Eine andere zweckmäßige Ausbildung sieht vor, daß das
Verschlußstück eine Ankerplatte ist, der gebirgsseitig ein
Gummiteller mit die Führungseinrichtung aufnehmender Sack
bohrung und anschließendem als Rückschlagventil dienenden
Austrittsschlitz zugeordnet ist. Auch hier wird eine wirksame
Abdichtung erreicht, weil die Ankerplatte über die Anker
mutter auf das Gebirge aufgedrückt wird, wobei der Gummi
teller für die notwendige Abdichtung sorgt. Die Führungsein
richtung wird zweckmäßigerweise wie bei der vorherigen Aus
bildung beschrieben in der Ankerplatte fixiert, wobei der
Gummiteller vorteilhafterweise gleichzeitig als Ventil mit
wirkt, da die dort vorgesehene Bohrung als Sackbohrung
mit Austrittsschlitz ausgebildet ist. Der Austrittsschlitz
schließt also automatisch, wenn das Verfestigungsmaterial
nicht mehr mit Druck ins Gebirge bzw. in die Bohrung hinein
gefördert wird. Auf diese einfache Art und Weise ist ein
Austreten des Klebe- bzw. Verfestigungsmaterials nach Ab
schluß der Verfüllmaßnahme ausgeschlossen.
Um sicherzustellen, daß das Klebe- bzw. Verfestigungs
material auch das Bohrloch bis zum Bohrlochtiefsten hin
ausfüllt, ist es von Vorteil, wenn die Führungseinrichtung
bis zum oberen Ende der Stange geführt ist. Um dies zu er
möglichen, sieht die Erfindung vor, daß die Führungseinrich
tung als Rohr oder Schlauch ausgebildet ist und daß die
Stange eine die Führungseinrichtung aufnehmende Nut aufweist.
Die Führungseinrichtung, d. h. also der entsprechende Schlauch
wird in diese Nut hineingedrückt, so daß dann die Führungs
einrichtung zusammen mit der Stange in das Bohrloch einge
führt wird, um dann nach Abschluß der Vorbereitungs- und
Bohrarbeiten das Verfestigungs- oder Klebematerial durch
den Schlauch oder das Rohr hindurch bis ins Bohrlochtiefste
hineinzufördern, von wo es das Bohrloch vollständig nach
und nach ausfüllt. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Nut
als Fräsnut ausgebildet ist, insbesondere dann, wenn es
sich um Muniereisen handelt, in die bei der Fertigung ent
sprechende Nuten kaum eingebracht werden können. Selbstver
ständlich kann die Nut aber auch von vornherein als Preßnut
beim Herstellen der Stange mitberücksichtigt werden, was
dann den Vorteil hat, daß kein zusätzlicher Arbeitstakt
entsteht.
Das optimale Festlegen der Ankerstange im Gebirge er
folgt insbesondere dadurch, daß die profilierte Stange mit
einem als Widerlager gegenüber dem ins Bohrloch eingebrachten
Kleber wirkenden Grat ausgerüstet ist. Für die Formgebung
des Grates gibt es mehrere Möglichkeiten, wobei auch daran
zu denken ist, statt des bisher üblichen spiralförmig auf
gebrachten oder angeordneten Grates kreisrunde Grate zu
verwenden, die allein schon aufgrund ihrer Ausbildung einen
noch besseren Fixierungseffekt erbringen.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus,
daß eine Vorrichtung zur Stabilisierung der zum Aufblättern
neigenden Gebirgsschichten geschaffen ist, die ein schnelles
und wirksames Festlegen der Stangen im Gebirge, d. h. im
Bohrloch ermöglichen. Dabei sichert diese Ausbildung nicht
nur eine genaue Anordnung der Stange im Bohrloch, sondern
sichert gleichzeitig auch eine vollständige Verklebung über
die gesamte Länge, so daß der gewünschte Stabilisierungs
effekt mit der notwendigen Sicherheit erreicht werden kann.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegen
standes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der zugehörigen Zeichnung, in der bevorzugte Ausführungsbei
spiele mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen
dargestellt sind. Es zeigen:
Fig. 1 eine als Muniereisen ausgebildete ins
Bohrloch eingeschobene Stange, die im
Gebirge festgesetzt ist und die nun durch
Einbringen von Klebe- oder Verfestigungs
material auch vollflächig verklebt werden
soll,
Fig. 2 ein Verschlußstück,
Fig. 3 eine vergrößerte Wiedergabe der Festsetz
einrichtung gemäß Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt durch die Stange mit Nut,
Fig. 5 einen Schnitt durch die Stange im Bereich
der Festsetzeinrichtung nach Fig. 3 mit
Dübelkörper,
Fig. 6 verschiedene Ausbildungen von auf der
Stange angeordneten Graten,
Fig. 7 eine Draufsicht auf das Verschlußstück
nach Fig. 2,
Fig. 8 eine mit Grobgewinde versehene Stange
mit Festsetzvorrichtung,
Fig. 9 eine Ankerplatte und
Fig. 10 eine Teilansicht der Ankerstange mit
Ankerplatte und Gummiteller.
Fig. 1 zeigt ein Bohrloch (1) im Schnitt, das ins
Gebirge (2) eingebracht ist. Deutlich sichtbar ist die un
regelmäßige Wandung. Es handelt insgesamt um eine schema
tisierte Wiedergabe eines derartigen Bohrloches (1). Das
Bohrlochtiefste ist mit (3) und der Bohrlochmund mit (4)
bezeichnet, wobei im Bereich des Bohrlochmundes die Stange
(5), die mit Graten (6, 7) besetzt ist, über ein Verschluß
stück (8) geführt und zugleich abgedichtet ist. Über eine
Durchführung (9) im Verschlußstück (8) ist eine Führungs
einrichtung (10) geführt, über die hier nicht dargestelltes
Klebe- oder Verfestigungsmaterial in das Bohrloch (1) einge
bracht werden soll.
Das Verschlußstück verfügt über ein Weichgummiinneres
(11) und einen Hartgummiaußenring (12), wobei die Durchfüh
rung (9) im Bereich des Hartgummiaußenrings (12) vorgesehen
ist. Das Weichgummiinnere (11) sorgt für eine wirksame
Abdichtung, so daß das einmal in das Bohrloch (1) eingeführte
Klebe- bzw. Verfestigungsmaterial nicht wieder aus dem Bohr
loch herauslaufen kann.
Im Bereich der Stangenspitze (15) sind Auflaufschrägen
(16) vorgesehen, auf denen Dübelkörper (17, 18) in Richtung
Bohrlochtiefstes (3) verschiebbar sind. Diese hier als Kugeln
ausgebildeten Dübelkörper (17, 18) rollen in den rillen
förmigen Auflaufschrägen (16), die in Fig. 3 und 5 verdeut
licht sind beim Herausziehen der Stange (5) aus dem Bohr
loch, so daß dann ein automatisches Verkrallen der Dübel
körper (17, 18) im Gebirge (2) bzw. in der Bohrlochwandung
(14) erreicht wird.
Die Auflaufschrägentiefsten (19) sind so ausgebildet,
daß die Dübelkörper (17, 18) beim Einführen in das Bohrloch
(1) nicht herausrutschen oder herausrollen können. Hierzu
sind die Auflaufschrägen (16), wie aus Fig. 5 ersichtlich
ist, rillenförmig ausgebildet, wobei die Rillen die Kugeln
bzw. Dübelkörper (17, 18) um mehr als 50% einfassen, so
daß sie nicht herausrutschen können. Fig. 5 verdeutlicht
außerdem, daß die Dübelkörper (17, 18) verschiedene Formen
aufweisen können, wobei einmal die Kugelform (17), dann
die Dreieckform (17′) und zum dritten eine Pyramidenform
(17′′) wiedergegeben ist.
Fig. 3, die weiter vorne schon einmal erwähnt worden
ist, zeigt den Bereich der Festsetzvorrichtung in ver
größerter Darstellung. Dabei wird deutlich, daß die hier
zum Einsatz kommende Stange (5) eine Vollstange ist, die
als solche sehr stabil herzustellen ist und die auf der
Außenseite hier nur angedeutete Grate (6, 7) aufweist. Die
kugelförmigen Dübelkörper (17, 18) liegen in der rillen
förmigen Auflaufschräge (16) und können bei Berührung mit
der hier nicht wiedergegebenen Bohrlochwandung (14) in der
Auflaufschräge (16) aufwärtslaufen, wobei sie für das Ver
krallen mit der Bohrlochwandung (14) Sorge tragen.
Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch die Stange (5) im
unteren Bereich, wobei hier zwei Ausbildungen der Nut (20)
wiedergegeben sind, in die die hier nicht dargestellte Füh
rungseinrichtung (10) in Form eines Schlauches eingelegt
werden kann. Die Nut ist einmal rund ausgebildet, wobei
es sich dabei um die während des Herstellvorganges einge
preßte Nut handelt, während auf der gegenüberliegenden Seite
eine im nachhinein eingeschnittene Nut (20′) wiedergegeben
ist.
Fig. 6 zeigt drei Ausbildungen der Grate (6, 7), wobei
diese Grate, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, sich spiral
förmig um die Stange (5) herumwinden. Es ist auch denkbar,
sie ringförmig auszubilden, wobei sowohl die Ausbildung 6
wie die Ausbildung 6′ wie insbesondere auch die
Ausbildung 6′′ für ein wirksames Festsetzen der Stange (5)
in dem hier angedeuteten Kleber (21) sorgen. Der Kleber
(21) ist über die Führungseinrichtung (10), wie aus Fig. 1
ersichtlich, in das Bohrloch eingedrückt worden, wo er sich
verfestigt hat, um die Stange (5) wirksam über die
gesamte Länge festzulegen.
Fig. 7 zeigt eine Draufsicht auf das Verschlußstück
(8) mit der Durchführung (9).
Die Darstellung nach Fig. 8 weicht von der nach Fig. 1
insofern ab, als hier zunächst einmal eine Stange (5) mit
einem Grobgewinde (26) und einem hier nur angedeuteten Innen
kanal (27) Verwendung findet, also einem Rohr, durch dessen
als Führungseinrichtung (10) dienenden Innenkanal (27) das
Klebe- oder Verfestigungsmaterial bis ins Bohrlochtiefste
(3) gebracht werden kann. Im Bereich der Stangenspitze (15)
ist eine Bohrkrone (28) ausgebildet, die auch lösbar mit
der Stange (5) verbunden, beispielsweise aufgeschraubt sein
kann.
Im Abstand zu der Bohrkrone (28) ist ein Ring (24)
mit den Dübelkörpern (17, 18) angeordnet, der auf der Auf
laufschrägen (16) verschiebbar ist. Dieser Ring (24) sorgt
dafür, daß die einzelnen Dübelkörper (17, 18) annähernd
gleichzeitig in Kontakt mit der Bohrlochwandung (14) treten,
so daß eine günstige Festsetzung der Stange (5) gewähr
leistet ist. Eine zusätzlich vorgesehene Feder (25), die
sich am Auflaufschrägentiefsten (19) abstützt, verschiebt
den Ring (24) in Richtung Bohrlochtiefstes (3), so daß er
beim Zurückziehen der Stange (5) in Richtung Bohrlochmund
(4) sehr schnell wirksam werden kann.
Am unteren Ende der Stange (5), d. h. also am Bohrloch
mund (4) ist hier als Abschluß eine Ankerplatte (30) mit
Gummiteller (31) vorgesehen. Einzelheiten zu dieser Anker
platte (30) zeigt Fig. 9, wobei neben der Ausnehmung (29)
für die Stange (5) eine Durchführung (9) für die Führungsein
richtung (10) vorgesehen ist.
Bei Fig. 10 wird dieser Bereich in Seitenansicht wieder
gegeben, so daß deutlich wird, daß auch im Gummiteller (31)
eine entsprechende Durchführung (9) vorgesehen ist. Aller
dings ist sie dort als Sackbohrung (32) mit Austrittsschlitz
(33) vorgesehen, so daß eine Art Rückschlagventil erreicht
ist, das sicherstellt, daß nach Abschluß der Verfüllarbeiten
kein Material durch diese Bohrung bzw. durch diese Durch
führung (9) hindurch nach außen austreten kann. Beide Teile,
d. h. Ankerplatte (30) und Gummiteller (31) werden über die
Ankermutter (34) gegen das Gebirge gepreßt, so daß, wie
Fig. 8 zeigt, ein wirksamer Abschluß erreicht ist.
Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein
zu entnehmenden, werden allein und in Kombination als erfin
dungswesentlich angesehen.
Claims (15)
1. Vorrichtung zur Stabilisierung der zum Aufblättern
neigenden Gebirgsschichten, insbesondere beim Auffahren
untertägiger Räume, bestehend aus einer mit dem Bohrfort
schritt oder im nachhinein in das Bohrloch einzuschiebenden
profilierten Stange, einer Klebe- oder Verfestigungsmaterial
ins Bohrloch einschleusenden Führungseinrichtung und dem
am Bohrlochmund festzusetzenden Verschlußstück,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stange (5) im Bereich der Stangenspitze (15) mit
in Richtung Bohrlochtiefstes (3) ansteigenden Auflaufschrägen
(16) und darauf verschiebbaren Dübelkörpern (17, 18) ausge
rüstet ist und daß das Verschlußstück (8) eine Durchführung
(9) für die Führungseinrichtung (10) aufweist, die mit der
Stange (5) integriert ins Bohrloch (1) einschiebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Dübelkörper (17, 18) aufnehmende Auflaufschräge
(16) rillenförmig ausgebildet ist, wobei Rille im Auflauf
schrägentiefsten (19) den Dübelkörper (17, 18) um mehr als
den halben Umfang umfassend geformt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dübelkörper (17, 18) Kugeln sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kugelförmigen Dübelkörper (17, 18) aus härterem
Stahl als die Stange (5) bestehen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dübelkörper (17, 18) pyramidenförmig, rechteckig
oder dreieckig ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dübelkörper (17, 18) einem Ring (24) zugeordnet
sind, der auf der Auflaufschräge (16) verschiebbar geführt
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 und Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dübelkörper (17, 18) oder der Ring (24) über eine
sich am Auflaufschrägentiefsten (19) abstützende Feder (25)
belastet und in Richtung Bohrlochtiefstes (3) verschiebbar
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stange (5) ein Muniereisen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stange (5) ein äußeres Grobgewinde (26) und einen
innen durchgehenden, als Führungseinrichtung (10) dienenden
Innenkanal (27) aufweist und am dem Bohrlochtiefsten (3)
zugeordneten Ende mit einer Bohrkrone (28) ausgerüstet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflaufschräge (16) und die Dübelkörper (17, 18)
der mit der Stange (5) lösbar verbundenen Bohrkrone (28)
oder einem Stangenaufsatzteil zugeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschlußstück (8) ein in das Bohrloch (1) einführ
barer Keil ist, der ein Weichgummiinneres (11) und einen
Hartgummiaußenring (12) aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschlußstück (8) eine Ankerplatte (30) ist, der
gebirgsseitig ein Gummiteller (31) mit die Führungseinrich
tung (10) aufnehmender Sackbohrung (32) und anschließendem
als Rückschlagventil dienenden Austrittsschlitz (33) zuge
ordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungseinrichtung (10) als Rohr oder Schlauch
ausgebildet ist und daß die Stange (5) eine die Führungsein
richtung aufnehmende Nut (20) aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nut (20) als Fräsnut ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die profilierte Stange (5) mit einem als Widerlager
gegenüber dem ins Bohrloch (1) eingebrachten Kleber (21)
wirkenden Grat (6) ausgerüstet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914125011 DE4125011A1 (de) | 1991-07-27 | 1991-07-27 | Vorrichtung zur stabilisierung der zum aufblaettern neigenden gebirgsschichten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914125011 DE4125011A1 (de) | 1991-07-27 | 1991-07-27 | Vorrichtung zur stabilisierung der zum aufblaettern neigenden gebirgsschichten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4125011A1 true DE4125011A1 (de) | 1993-01-28 |
Family
ID=6437196
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914125011 Withdrawn DE4125011A1 (de) | 1991-07-27 | 1991-07-27 | Vorrichtung zur stabilisierung der zum aufblaettern neigenden gebirgsschichten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4125011A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AU2003248215B2 (en) * | 2002-09-27 | 2005-09-29 | Buxton Ip Pty Ltd | Plug member |
EP1819903A1 (de) * | 2004-09-20 | 2007-08-22 | Atlas Copco Mai GmbH | Spannelement für ein verlängerungsglied |
US7568862B2 (en) | 2003-11-07 | 2009-08-04 | Sean Peter Buxton | Plug member |
-
1991
- 1991-07-27 DE DE19914125011 patent/DE4125011A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AU2003248215B2 (en) * | 2002-09-27 | 2005-09-29 | Buxton Ip Pty Ltd | Plug member |
US7568862B2 (en) | 2003-11-07 | 2009-08-04 | Sean Peter Buxton | Plug member |
EP1819903A1 (de) * | 2004-09-20 | 2007-08-22 | Atlas Copco Mai GmbH | Spannelement für ein verlängerungsglied |
EP1819903A4 (de) * | 2004-09-20 | 2010-12-29 | Atlas Copco Mai Gmbh | Spannelement für ein verlängerungsglied |
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