DE4124297A1 - Verfahren zum herstellen eines auskleidungsteiles sowie danach hergestelltes aufkleidungsteil - Google Patents
Verfahren zum herstellen eines auskleidungsteiles sowie danach hergestelltes aufkleidungsteilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Aus
kleidungsteiles, bei dem ein profilierter Rohling wenigstens
teilweise mit einer Beschichtung versehen wird. Die Erfindung
betrifft weiterhin ein nach dem neuen Verfahren hergestelltes
Auskleidungsteil.
Auskleidungsteile, die beispielsweise aus einer Holzschicht,
Gewebeschicht oder Folie mit einer rückseitigen Verstärkung be
stehen, werden üblicherweise mit einer hochglänzenden Lack
beschichtung versehen. Dazu wird auf das betreffende Teil, nachdem
es profiliert ist, beispielsweise durch Biegen, von der konvexen
Seite her durch Sprühen oder Spritzen der Lack aufgebracht. Dabei
sind im allgemeinen mehrere Lagen erforderlich, um einerseits die
gewünschte Versiegelung, andererseits auch eine möglichst glän
zende Oberfläche zu erhalten. Als Lacke werden solche auf Poly
ester- oder Polyurethan-Basis eingesetzt, wobei es in den meisten
Fällen erforderlich ist, das Auskleidungsteil nach dem Lackieren
noch zu schleifen. Außerdem müssen seitlich vorstehende Nasen
oder Läufer, bestehend aus dem Lackmaterial, entfernt werden.
Der Nachteil der bekannten Vorgehensweise besteht nicht nur darin,
daß Umweltprobleme auftreten, weil der Lack beim Versprühen in
die umgebende Atmosphäre gelangt, sondern insbesondere auch darin,
daß kein Schutz der Kanten des Holzes gegen Eindringen von
Feuchtigkeit oder dergleichen möglich ist. Ein derartiger Schutz
muß in einem zusätzlichen Arbeitsgang aufgebracht werden.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Verfahren zum Her
stellen eines Auskleidungsteiles bereitzustellen, mit dem eine
perfekte Versiegelung des fertigen Auskleidungsteiles möglich
ist, und bei dem Umweltprobleme weitgehend vermieden werden.
Diese Aufgabe wird von einem Verfahren der eingangs genannten
Gattung mit den Merkmalen des Kennzeichens von Patentanspruch 1
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteran
sprüche. Ein Auskleidungsteil, das nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt ist, ist Gegenstand der Ansprüche
10 und 11.
Erfindungsgemäß wird der Rohling in eine dem fertigen
Auskleidungsteil entsprechende, den Rohling wenigstens teilweise
umschließende Form gebracht, und die Beschichtung wird spritzge
gossen. Somit kann von vornherein eine hochglänzende und kein
Nachschleifen mehr erforderliche Oberfläche erzeugt werden.
Es ist möglich, einen vollkommenen Kantentschutz in einem einzigen
Arbeitsgang zu erreichen, wobei bei entsprechender Ausbildung der
Form die Beschichtung bis auf die Rückseite des Auskleidungsteiles
gezogen werden kann. Damit findet in dem Maße, wie es gewünscht
ist, eine vollständige Oberflächenveredelung statt. Das fertigge
stellte Auskleidungsteil hat eine hohe Maßhaltigkeit, weil kein
"freier" Trocknungsvorgang mehr notwendig ist. Es wird kein
Material verschwendet, da nur die zum Beschichten erforderliche
Menge an Material eingesetzt werden muß.
Es ist bevorzugt, daß für die Beschichtung ein Material verwendet
wird, das sich unterhalb der Selbstentzündungstemperatur des
Rohlings verflüssigt. Dies ist nicht nur aus Herstellungsgründen
praktikabel, es wird auch eine spätere Separierung von
Beschichtung und Rohling und damit ein Recycling möglich. Dabei
könnte eine verflüssigte Beschichtung einfach vom Rohling
abtropfen oder auch in einer Zentrifuge ausgetragen werden.
Der Beschichtung kann eine beliebige Färbung gegeben werden,
bevorzugt ist sie jedoch transparent und weiter bevorzugt glas
klar.
Wenn das Auskleidungsteil der Witterung ausgesetzt ist, kann für
die Beschichtung auch UV-beständiges und/oder klimabeständiges
Material eingesetzt werden.
Für alle Anwendungen vorteilhaft ist es, wenn das Material kratz
fest ist.
Als Beschichtungsmaterial hat sich Kunststoff bewährt, wobei
besonders bevorzugt Polymethylmethacrylate verwendet werden.
Für das Auskleidungsteil kann ein Rohling aus Holz, Metall, Kunst
stoff oder dergleichen verwendet werden.
Erfindungsgemäß kann auch vor dem Spritzgießen wenigstens ein
zusätzliches Funktionselement, beispielsweise ein metallisches
Befestigungsteil oder eine Verstärkung, an den Rohling gelegt
oder an ihm befestigt werden. Zweckmäßigerweise werden diese
Funktionselemente vor dem Einbringen des Rohlings in die Form an
diesen angefügt, jedoch kann dieses auch noch in der Form
erfolgen. Erfindungsgemäß wird jedesmal erreicht, daß die
Beschichtung auch die Funktionselemente zumindest teilweise
bedeckt und durch die Haftwirkung des verwendeten Beschichtungs
materials fest mit dem Rohling verbindet.
Erfindungsgemäß ist ein Auskleidungsteil, hergestellt nach dem
beschriebenen Verfahren, aus einem Rohling, der wenigstens
teilweise mit einer Beschichtung versehen ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Beschichtung die Kantenbereiche des Rohlings
wenigstens teilweise überdeckt.
Wenn am Rohling wenigstens ein Funktionselement vorgesehen ist,
überdeckt die Beschichtung vorteilhaft wenigstens teilweise die
Anschlußbereiche von Rohling und Funktionselement.
Der Gestaltung des Auskleidungsteiles wird durch das erfindungs
gemäße Verfahren keine Grenze gesetzt. Durch entsprechende Aus
bildung der Spritzgußform kann die Lackbeschichtung mit
Strukturen, beispielsweise ornamentaler Art, aber auch solchen,
die die Handhabbarkeit erleichtern, z. B. Reliefs versehen werden.
Auch Ausschnitte innerhalb des Auskleidungsteiles lassen sich
ohne Probleme versiegeln. Zunächst wird der Rohling entsprechend
gefräst, um beispielsweise hochpräzise Ausschnitte zum Einsetzen
anderer Elemente mit frei wählbaren Kantenradien zu erzeugen.
Diese werden dann im Spritzgußverfahren umschlossen. Eine gute
Versiegelung wäre nicht möglich, wenn nur - wie herkömmlich - ein
Lackieren durch Anspritzen oder Ansprühen erfolgte.
Erfindungsgemäß versiegelte Auskleidungsteile finden
beispielsweise in der Kraftfahrzeugindustrie Anwendung. Sie sind
optimal vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt, so daß
eine lange Lebensdauer zu erwarten ist.
Im folgenden soll die Erfindung lediglich beispielhaft anhand der
beigefügten Zeichnung näher erläutert werden. Dabei zeigt die
einzige Figur eine schematische Schnittansicht durch ein
Auskleidungsteil gemäß der vorliegenden Erfindung.
Ein Rohling 1 besteht aus einer Holzschicht, Gewebeschicht, Folie
oder dergleichen, die durch Biegen in die gewünschte Form gebracht
ist. Auf einer Seite, nämlich der später dem Betrachter abge
wandten Seite, ist der Rohling 1 mit einem Metallblech 3, bei
spielsweise aus Aluminium, versehen, welches als Verstärkung
dient. Bei dieser Ausführungsform des Auskleidungsteiles schließen
die Endbereiche von Rohling 1 und Metallblech 2 im wesentlichen
miteinander ab, und können jedoch auch zueinander versetzt sein.
Das so vorbereitete Teil wird in eine Spritzgußform eingelegt,
welche dieses Teil an seiner gesamten Vorderseite, der Ober- und
Unterseite umschließt, weiterhin auch den Kantenbereich des Tei
les, welcher den Anschlußbereich von Rohling 1 und Metallblech 3
umfaßt, wobei die Rückseite jedoch im wesentlichen unbedeckt ist.
Durch Spritzgießen beispielsweise mit Polymethylmethacrylat wird
eine Beschichtung 2 erzeugt, die die zuvor freiliegende Holz
schicht, Gewebeschicht bzw. Folie des Rohlings 1 vollständig
umgibt und dabei auch den Anschlußbereich von Rohling 1 und Me
tallblech 3 versiegelt. Dieser kritische Anschlußbereich ist
damit optimal vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt. Wie
in der Zeichnung dargestellt, wird auch der Kantenbereich des
Metallbleches 3 vollständig überdeckt. Es kann aber ebenso vor
teilhaft sein, die Beschichtung 2 die Kante nur teilweise über
decken zu lassen, beispielsweise knapp über den Grenzbereich
zwischen Rohling 1 und Metallblech 3 hinaus, oder aber die Be
schichtung 2 um das Metallblech 3 weiter herumzuziehen, so daß
auch die Rückseite des Auskleidungsteiles wenigstens teilweise
überdeckt ist.
Die Dicke der Beschichtung 2 im Kantenbereich ist im allgemeinen
geringer als beispielsweise auf der Vorderseite des Auskleidungs
teiles. Es kann jedoch auch zweckmäßig sein, andere Dickenverhält
nisse zu wählen, wobei es auch möglich ist, etwa auf der Vorder
seite durch Variation der Dicke der Beschichtung eine Riffelung
zu erzeugen. Das erfindungsgemäße Verfahren läßt alle derartigen
Gestaltungen zu.
Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und den
Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung
sein.
Bezugszeichenliste
1 Rohling
2 Beschichtung
3 Funktionselement
2 Beschichtung
3 Funktionselement
Claims (11)
1. Verfahren zum Herstellen eines Auskleidungsteiles, bei dem
ein profilierter Rohling wenigstens teilweise mit einer
Beschichtung versehen wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Rohling in eine dem fertigen Auskleidungsteil entsprechende, den Rohling wenigstens teilweise umschließende Form gebracht wird und
- - die Beschichtung spritzgegossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für
die Beschichtung ein Material verwendet wird, das sich unterhalb
der Selbstentzündungstemperatur des Rohlings verflüssigt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Beschichtung ein transparentes, bevorzugt glasklares
Material verwendet wird.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Beschichtung ein UV-beständiges
und/oder klimabeständiges Material verwendet wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ein kratzfestes Material verwendet
wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Beschichtungsmaterial Kunststoff verwendet
wird.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß als Beschichtungsmaterial
Polymethylmethacrylate verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Rohling aus Holz, Metall, Kunststoff oder
dergleichen verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß vor dem Spritzgießen wenigstens ein zusätzliches
Funktionselement an den Rohling gelegt oder an ihm befestigt wird.
10. Auskleidungsteil, hergestellt insbesondere nach dem
Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, aus einem
Rohling, der wenigstens teilweise mit einer Beschichtung versehen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (2) die Kanten
bereiche des Rohlings (1) wenigstens teilweise überdeckt.
11. Auskleidungsteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß am Rohling (1) wenigstens ein Funktionselement (3) vorgesehen
ist, wobei die Beschichtung (2) die Anschlußbereiche von Rohlingen
(1) und Funktionselement (3) wenigstens teilweise überdeckt.
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Owner name: EMPE AUTOTEILE GMBH, 80807 MUENCHEN, DE |
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