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Die
Erfindung betrifft ein Siebdruck-Verbundfolienprodukt und ein Siebdruck-Verbundfolienformelement,
die beide eine Lackoberfläche mit Siebdruck-Dekor schaffen,
sowie ein Siebdruck-Verbundfolien-Halbzeug, aus dem das Siebdruck-Verbundfolienformelement,
hergestellt wird. Ferner wird ein Siebdruck-Verbundfolien-Bauteil
offenbart, dass mittels des Siebdruck-Verbundfolienformelements
gefertigt wird, und letztlich ist das Verfahren zur Schaffung des
Siebdruck-Verbundfolien-Bauteils Gegenstand der Erfindung.
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Aus
dem Stand der Technik sind mit der Siebdrucktechnologie vielfältige
Möglichkeiten zur Gestaltung von Oberflächen bekannt,
wie 3D-Effekte, Mehrfarbigkeit und eine freie Gestaltungsmöglichkeit
hinsichtlich Muster und Struktur. Allerdings entsprechen derartig
gestaltete, bekannte Oberflächen nicht den hohen Anforderungen
hinsichtlich Kratzfestigkeit sowie Witterungs- und Chemikalienbeständigkeit,
wie sie beispielsweise in der Automobilindustrie gestellt werden.
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Die
WO 2006 01 074 A2 beschreibt
ein Dekorationsverfahren für Sportgeräte, bei
dem zunächst eine Kunststofffolie im Siebdruckverfahren bedruckt
wird, woraufhin die Folie mit dem Sportgerät verbunden
wird.
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Ein
Verfahren zur Herstellung eines dreidimensionalen Bauteils, das
mit einem Elektrolumineszenzaufbau ausgestattet ist, wird in der
DE 10 2006 037 998
A1 offenbart.
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Aus
der
DE 198 18 009
C2 ist eine Mehrschicht-Abdeckung für Mehrfachfunktions-Heckleuchten
von Straßenfahrzeugen bekannt, die auf einer geformten
Folie mit unterschiedlichen Beschichtungen geschaffen wird, um angepasste
Lichtscheibenabschnitte bereitzustellen, die für die jeweilige Funktion
eine entsprechende Lichtdurchlässigkeit aufweisen.
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Ein
Kunststoff-Formteil, das bei einfacher und serientauglicher Herstellung
eine hohe Beständigkeit gegenüber äußeren
Einflüssen aufweist, wird in der
DE 10 2004 060 810 A1 beschrieben.
Das Kunststoff-Formteil umfasst ein transparentes Folienmaterial,
welches in einem Druckverfahren einseitig gedruckt wird, durch einen
Tiefziehschritt umgeformt und danach von der bedruckten Seite her
mit einem transparenten Kunststoff hinterspritzt wird. Ferner wird
die nicht bedruckte Seite mit einer kratzfesten Schicht, insbesondere
mit einer Schicht aus Polymethylmethacrylat versehen.
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Aus
der
EP 1 171 298 B1 ist
die Verwendung einer strahlungshärtbaren Verbundschichtplatte
oder -folie bekannt, um Formteile zu beschichten. Diese Verbundschichtplatte
besteht aus einer Substratschicht und einer Deckschicht, wobei die
Deckschicht aus einer strahlungshärtbaren Masse mit einer
Glasübergangstemperatur oberhalb 40°C besteht.
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Der
Gegenstand der
DE
199 51 404 B4 betrifft ein Verfahren zur Herstellung der
Deckplatte einer Leuchtreklame. Die Leuchtreklame, die aus einer Trägerplatte
aus transparentem Acrylglas und einem metallisch beschichteten Bereich
besteht, wird hergestellt, indem zunächst die Trägerplatte
in den Bereichen, die nicht mit Metall beschichtet werden sollen,
mit einer Abdeckschicht aus einem transparenten Klarlack versehen
wird. Nach Aushärtung des Klarlacks erfolgt die Weiterverarbeitung
zur Fertigstellung der Leuchtreklame, indem Trägerplatte
und Klarlack erhitzt werden, wobei die Erweichungstemperatur der
Trägerplatte überschritten wird, nicht jedoch
die des Klarlacks. Infolge dessen haftet die anschließend
aufgebrachte Metallschicht nur an der erweichten Trägerplatte,
nicht jedoch an den Klarlackbereichen, so dass sich ein Abziehen
der Abdeckschicht erübrigt.
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Schließlich
beschreibt die
DE
10 2005 057 787 A1 eine Bauteiloberfläche mit
dreidimensionaler Oberflächenstruktur und ein Verfahren
zur Erzeugung derselben. Um die Oberfläche eines Fahrzeugrahmenfaltenteils
an einer Oberflächenstruktur eines gegossenen Gegengewichts
des Gabelstaplers anzupassen, die relativ rau ist, wird das sich
an das Gegengewicht anschließende Seitenteil des Fahrzeugrahmens
mit einer Folie beklebt, die zuvor im Siebdruckverfahren mit Lackschichten
versehen worden ist, die eine dreidimensionale Oberflächenstruktur
und Farbe schaffen, die der Gussoberflächenstruktur des
Gegengewichts entspricht. Die im Siebdruckverfahren aufgetragenen
Lackschichten, die die dreidimensionale Oberfläche bereitstellen,
können mit einem transparenten Decklack versehen sein.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es wünschenswert, eine
Siebdruck-Verbundfolie zu schaffen, die zur Beschichtung und Dekoration
eines Trägerelements auch mit aufwändigen Designs,
etwa zur Erzeugung dreidimensionaler Effekte, geeignet ist, und
die gleichzeitig eine hochwertige, kratzfeste, chemikalien- und
witterungsbeständige Oberfläche bereitstellt.
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Diese
Aufgabe wird durch das Siebdruck-Verbundfolienprodukt mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
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Eine
weitere Aufgabe besteht in der Schaffung eines Siebdruck-Verbundfolien-Halbzeugs,
das zur Fertigung eines Siebdruck-Verbundfolienformelements geeignet
ist. Das Siebdruck-Verbundfolien-Halbzeug mit den Merkmalen des
Anspruchs 5 löst diese Aufgabe.
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Es
ist ferner wünschenswert, ein Siebdruck-Verbundfolienformelement
bereitzustellen, das so geformt ist, dass es auf entsprechende Trägerelemente
zur Bereitstellung der dekorativen Oberfläche und der Schutzfunktion
aufgebracht werden kann. Das Siebdruck-Verbundfolienformelement
mit den Merkmalen des Anspruchs 8 löst diese Aufgabe.
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Schließlich
ist es eine Aufgabe, ein Siebdruck-Verbundfolien-Bauteil selbst
mit einer entsprechenden, dekorierten und kratzfesten Lackoberfläche
zu schaffen Diese Aufgabe wird durch das Siebdruck-Verbundfolien-Bauteil
mit den Merkmale des Anspruchs 9 gelöst.
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Die
Aufgabe der Schaffung eines Verfahrens schließlich, ein
solches Siebdruck-Verbundfolien-Bauteil bereitzustellen, welches
eine Lackoberfläche mit dem Siebdruck-Dekorelement aufweist,
wird mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
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Weiterbildungen
der jeweiligen Gegenstände sind in den Unteransprüchen
ausgeführt.
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Eine
erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Siebdruck-Verbundfolienprodukts, das eine Lackoberfläche
bereitstellen kann, umfasst eine Siebdruck-Verbundfolie, die eines
oder mehrere ausgedehnte oder eng begrenzte Siebdruck-Dekorelemente
aufweist und eine Basisfolienschicht umfasst. Zur vorteilhaften
Ausbildung der gegenüber mechanischen und chemischen Einflüssen
resistenten Oberfläche ist die Siebdruck-Verbundfolie mit
einer transparenten Deckschicht versehen, die aus einem durch Zufuhr
von Energie in-situ gehärteten Material besteht. Damit
eignet sich das erfindungsgemäße Siebdruck-Verbundfolienprodukt
insbesondere auch für eine Anwendung an Außenflächen
eines Kraftfahrzeugs, indem die transparente Deckschicht eine den
Anforderungen an eine Kraftfahrzeugaußenhaut entsprechende
Beständigkeit gegen Bewitterung und Kratzfestigkeit bereitstellt,
und auch gegenüber mechanischen Reinigungsvorrichtungen
wie beispielsweise einer Waschstraße für Kraftfahrzeuge
ausreichende Beständigkeit bietet. Die transparente Deckschicht,
die für die erforderliche Beständigkeit sorgt, erhält
das Siebdruck-Dekorelement dauerhaft in seiner ursprünglichen
Gestaltung. Bei der Deckschicht aus einem durch Zufuhr von Energie
in-situ härtbarem Material handelt es sich bevorzugt um
einen UV-härtenden, insbesondere um einen Monocure-Lack.
Derartige Lacke zeichnen sich dadurch aus, dass sie quasi Lösungsmittelfrei
sind und nach dem Aushärten besonders widerstandsfähig,
schlagzäh und kratzfest sind. Derartige Lacke sind im Prinzip beispielsweise
aus der
EP 1 171 298
B1 bekannt.
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Das
mit der Siebdruck-Verbundfolie vorliegende Siebdruck-Dekorelement,
das ein Muster, ein Bild und/oder ein Design mit einer dreidimensionalen Tiefenwirkung
sein kann, wird durch zwei oder mehr Siebdruck-Schichten erzeugt,
die auf die Basisfolienschicht aufgebracht sind. Die Siebdruck-Schichten können
sich dabei lediglich bereichsweise oder auch über größere
Flächen der Basisfolienschicht erstrecken und unterscheiden
sich hinsichtlich Farbe, Struktur und/oder Platzierung auf der Basisfolienschicht.
Hierbei können die Siebdruck-Schichten auf einer Seite
der Basisfolienschicht aufgebracht sein, die mit der transparenten
Deckschicht versehen wird, so dass das durch die Siebdruck-Schichten
bereitgestellte Dekorelement sichtbar ist. Damit können
beliebige Dekorelemente, mit denen auch 3D-Effekte erzielt werden
können, in Lackoberflächen geschaffen werden,
die durch die transparente Deckschicht geeignet sind, in einem breiten
Einsatzfeld Verwendung zu finden. Eine der Anwendungen liegt im
Kraftfahrzeugbau, nicht nur für Exterieurbauteile sondern auch
im Innenbereich; weitere Anwendungsmöglichkeiten bestehen
im Bereich der Gebäudetechnik sowohl für außen
als auch innen, beispielsweise zur Gestaltung von Türen
oder auch von Möbel- oder Gehäusebauteilen.
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In
einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Siebdruck-Verbundfolienprodukts besteht die Basisfolienschicht aus
einem transparenten Folienmaterial, so dass die zwei oder mehr Siebdruckschichten,
die das Dekorelement bereitstellen, beidseitig auf der transparenten
Basisfolienschicht aufgedruckt werden können und somit
eine besondere Tiefenwirkung entfalten können.
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Die
transparente Deckschicht, die der Lackoberfläche sowohl
durch ihren Glanz eine optisch hochwertige, als auch durch ihre
mechanische und chemische Stabilität eine lang anhaltend
glatt bleibende Oberfläche verleiht, kann aus dem härtbaren Material
durch Zufuhr von Energie und zwar insbesondere durch eine photonische
oder elektronische Strahlung bereitgestellt werden. Insbesondere
kann die transparente Deckschicht eine UV-Klarlackschicht sein.
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Um
das Siebdruck-Verbundfolienprodukt leicht an einem Trägerelement
befestigen zu können, kann sie eine adhäsive Schicht
auf einer von der Deckschicht abgewandten Seite der Basisfolienschicht,
die die beidseitig aufgebrachten Siebdruckschichten umfasst, aufweisen.
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Um
ein erfindungsgemäßes Siebdruck-Verbundfolienformelement
herstellen zu können, das in seinem Schichtaufbau dem Siebdruck-Verbundfolienprodukt
entspricht, darüber hinaus jedoch noch eine dreidimensionale
Formgebung aufweist, bezieht sich eine Ausführungsform
auf ein Siebdruck-Verbundfolien-Halbzeug, das die Siebdruck-Verbundfolie
aus der Basisfolienschicht mit dem Siebdruck-Dekorelement umfasst,
wobei eine oberste Schicht des Halbzeugs aus dem härtbaren
Material gebildet wird. Das noch nicht ausgehärtete härtbare
Material gestattet, dass das Siebdruck-Verbundfolien-Halbzeug in
einem Formgebungsverfahren wie einem Tiefziehverfahren umgeformt
werden kann. Das hieraus resultierende Siebdruck-Verbundfolienformelement, kann
dann erhalten werden, indem die härtbare Materialschicht
durch Zuführung der entsprechenden Energie ausgehärtet
wird, wobei die transparente Deckschicht ausgebildet wird.
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Entsprechend
dem Siebdruck-Verbundfolienprodukt kann auch die Basisfolienschicht
des Halbzeugs eine transparente Basisfolienschicht sein und die
Siebdruck-Schichten, die das Dekorelement bilden, können
auf beiden Seiten der Basisfolienschicht aufgebracht sein.
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Um
zu vermeiden, dass die Schicht aus härtbarem Material vorzeitig
aushärtet, kann das Siebdruck-Verbundfolien-Halbzeug auf
der obersten Schicht aus dem härtbaren Material eine Schutzschicht
aufweisen, die entfernt werden kann, wenn die Schicht aus härtbarem
Material aushärten gelassen werden soll.
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Das
so entstandene Siebdruck-Verbundfolienformelement ist weiter einsetzbar
und bildet zusammen mit einem Trägerelement ein erfindungsgemäßes
Siebdruck-Verbundfolien-Bauteil: das Siebdruck-Verbundfolienformelement
wird dabei auf dem Trägerelement so angeordnet, dass eine
Lackoberfläche mit Siebdruck-Dekor, auch mit dreidimensionalen
Designs, geschaffen wird. Dies wird erreicht, indem das Siebdruck-Verbundfolienformelement, das
die Siebdruck-Verbundfolie aus der Basisfolienschicht mit dem Siebdruck-Dekorelement
sowie die transparente Deckschicht umfasst, mit der Deckschicht
zuoberst auf dem Trägerelement angeordnet wird, wobei das
aus zumindest zwei Siebdruck-Schichten hergestellte Siebdruck-Verbundfolienformelement
das Siebdruck-Dekorelement mit Mustern, Bildern und/oder Designs
mit dreidimensionalen Tiefenwirkung zeigt.
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Um
ein solches Siebdruck-Verbundfolien-Bauteil mit einer Lackoberfläche,
die das Siebdruck-Dekorelement umfasst, bereitzustellen, wird das
erfindungsgemäße Siebdruck-Verbundfolienformelement,
das aus einem Siebdruck-Verbundfolien-Halbzeug hergestellt wurde,
auf dem Trägerelement angeordnet. Dazu umfasst das Verfahren
die Schritte des Bereitstellens der Basisfolienschicht, auf der
das oder die Siebdruck-Dekorelemente, die ein Muster, ein Bild oder
ein Design mit einer dreidimensionalen Tiefenwirkung sein können,
erzeugt werden. Dies geschieht durch Aufbringen von einer oder mehreren
Siebdruckschichten, die sich in Farbe, Struktur und Platzierung
auf der Basisfolienschicht unterscheiden, auf die Basisfolienschicht.
Das Aufbringen der Siebdruckschichten kann dabei auf der Seite der Basisfolienschicht
erfolgen, die später die Ansichtseite bildet und die zur
Bildung der Lackoberfläche gedacht ist, nachdem eine Schicht
aus einem härtbaren Material aufgebracht wurde, so dass
nun der Schichtverbund aus der Siebdruck-Verbundfolie und der Schicht
aus härtbarem Material durch einen entsprechenden Formgebungsschritt,
beispielsweise durch Tiefziehen, einer Geometrie des Trägerelements nachgeformt
werden kann, an dem es angeordnet werden soll. Damit ist das Siebdruck-Verbundfolien-Halbzeug
bereitgestellt.
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In
einem alternativen Verfahrensschritt können die Siebdruckschichten,
die sich zur Bereitstellung des oder der Dekorelemente in Farbe,
Struktur und Platzierung auf der Basisfolienschicht unterscheiden,
beidseitig auf der Basisfolienschicht aufgebracht werden, wenn diese
transparent ist.
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Dieses
kann durch weitere formgebende beziehungsweise zerspanende Schritte
wie Beschneiden etc. seine Endform erlangen, so dass das Siebdruck-Verbundfolien-Halbzeug
in seiner endgültigen Form zur Anordnung auf dem Trägerelement
bereitgestellt wird. Zur Endfertigung beziehungsweise der Bereitstellung
der kratzfesten Lackoberfläche kann die Schicht aus härtbarem
Material ausgehärtet werden, bevor oder nachdem das Siebdruck-Verbundfolien-Halbzeug
auf dem Trägerelement angeordnet, respektive befestigt,
wird.
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Dazu
wird die Schicht aus härtbarem Material, die auf der von
dem Trägerelement abgewandten Seite liegt, der photonischen
oder elektronischen Strahlung ausgesetzt, so dass die transparente Deckschicht
ausgebildet wird. Damit ist das Trägerelement auf die gewünschte
Weise mit der Lackoberfläche mit Siebdruck-Dekor beschichtet
und das Siebdruck-Verbundfolien-Bauteil steht der weiteren Verwendung
zur Verfügung.
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Mit
der vorliegenden Erfindung kann eine Lackoberfläche mit
einem beliebigen Siebdruck-Dekor auch in 3D-Optik geschaffen werden,
wobei die Lackoberfläche sowohl zum Einsatz im Innen- als auch
Außenbereich geeignet ist.
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Diese
und weitere Vorteile werden durch die nachfolgende Beschreibung
unter Bezug auf die begleitenden Figuren dargelegt.
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Der
Bezug auf die Figuren in der Beschreibung dient der Unterstützung
der Beschreibung und dem erleichterten Verständnis des
Gegenstands. Gegenstände oder Teile von Gegenständen,
die im Wesentlichen gleich oder ähnlich sind, können
mit denselben Bezugszeichen versehen sein. Die Figuren sind lediglich
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der
Erfindung.
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Dabei
zeigen:
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1a eine
schematische Seitenschnittansicht über den Schichtaufbau
einer Ausführungsform eines Siebdruck-Verbundfolienprodukts
beziehungsweise -Halbzeugs,
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1b eine
schematische Seitenschnittansicht über den Schichtaufbau
einer weiter Ausführungsform eines Siebdruck-Verbundfolienprodukts beziehungsweise
-Halbzeugs,
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2 eine
schematische Seitenschnittansicht eines Siebdruck-Verbundfolienbauteils
bestehend aus einem auf einem Trägerelement angeordneten
Siebdruck-Verbundfolieformelements,
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3 eine
perspektivische skizzierte Ansicht eines Handschuhfachs als Bauteil,
das mit dem Siebdruck-Verbundfolieformelement verkleidet ist.
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Ein
erfindungsgemäßes Siebdruck-Verbundfolienprodukt 1 beziehungsweise
ein Siebdruck-Verbundfolien-Halbzeug 1' zur Bereitstellung
einer Lackoberfläche mit Siebdruck-Dekorelementen kann
einen schematischen Aufbau gemäß 1a beziehungsweise 1b aufweisen,
wobei sich das Siebdruck-Verbundfolienprodukt 1 von dem
Halbzeug 1' lediglich dadurch unterscheidet, dass bei dem
Halbzeug 1' die oberste Schicht 6' aus dem ungehärteten Material
vorliegt, während dieselbe bei dem Verbundfolienprodukt 1 ausgehärtet
vorliegt. In 1a basieren sowohl Halbzeug 1' als
auch Produkt 1 auf einer das Siebdruck-Dekorelement bereitstellenden
Siebdruck-Verbundfolie 10, die aus der Basisfolienschicht 5 und
den darauf aufgedruckten Siebdruck-Beschichtungen 3', 3'' besteht.
Die Basisfolienschicht 5 wird zunächst mit der
Siebdruck-Beschichtung 3'' versehen, die nach 1a vollflächig
aufgetragen ist. Auf der Siebdruck-Beschichtung 3'' ist
die nur bereichsweise vorliegende Beschichtung 3' aufgedruckt,
wobei sich die Beschichtungen 3' und 3'' einerseits
hinsichtlich des Merkmals Platzierung auf der Basisfolienschicht 5 unterscheiden,
da die Beschichtung 3' nur bereichsweise aufgedruckt ist,
und sich andererseits zumindest in einem Merkmal Farbe oder Struktur
des aufgedruckten Lacks unterscheiden, was in 1a durch
die verschiedene Mustergebung der Schichten 3' und 3'' angedeutet
ist.
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Auch
in 1b basieren das Halbzeug 1' und das Produkt 1 auf
einer das Siebdruck-Dekorelement bereitstellenden Siebdruck-Verbundfolie 10,
die allerdings hier aus einer transparenten Basisfolienschicht 5 besteht,
die beidseitig mit den Siebdruck-Beschichtungen 3', 3'' bedruckt
wurde. Die transparente Basisfolienschicht 5 wird zunächst
auf einer Seite mit einer Siebdruck-Beschichtung 3' versehen,
die nach 1b nur bereichsweise aufgetragen
ist. Auf der anderen Seite der Basisfolienschicht 5 ist
eine vollflächige Beschichtung 3'' aufgedruckt, wobei
sich analog zu 1a die Beschichtungen 3' und 3'' einerseits
hinsichtlich des Merkmals Platzierung auf der Basisfolienschicht 5 unterscheiden,
da die Beschichtung 3' nur bereichsweise aufgedruckt ist,
und sich andererseits zumindest in einem Merkmal Farbe oder Struktur
des aufgedruckten Lacks unterscheiden, was auch in 1b durch
die verschiedene Mustergebung der Schichten 3' und 3'' angedeutet
ist.
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Dem
Fachmann sind geeignete Farblacke sowie Strukturlacke bekannt. Ferner
ist denkbar, zumindest eine Folienschicht zu integrieren, die Licht und/oder
Strom leitet, so dass das Dekorelement mit Licht- beziehungsweise
Leuchteffekten versehen werden kann.
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Die
oberste Schicht des Siebdruck-Verbundfolienhalbzeugs
1' wird
durch die härtbare Materialschicht
6' gebildet,
die insbesondere aus einem strahlungshärtbaren Material
besteht. Dabei wird unter der Strahlung keine Wärmestrahlung,
sondern Licht, insbesondere energiereiches Licht wir UV-Licht und
elektronische Strahlung verstanden. Die Absorption der Strahlung
initiiert die Vernetzung respektive Aushärtung der Materialschicht
6' zu
der transparenten Deckschicht
6 des Siebdruck-Verbundfolienprodukts
1.
Geeignete Zusammensetzungen zur Bereitstellung einer transparenten
Deckschicht aus einem härtbaren Material sind ausführlich
in der
EP 1 171 298
B1 aufgeführt.
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Die
ungehärtete Materialschicht 6' kann vorzugsweise
eine Klarlackschicht sein, die mittels UV-Licht zur Ausbildung einer
Deckschicht 6 aushärten gelassen wurde. Ein solchermaßen
geschaffenes Siebdruck-Verbundfolienprodukt 1 ist in 1a und 1b als
flächiges, fertiges Element gezeigt, das auf Trägermaterialien
aufgeklebt oder anderweitig befestigt werden kann.
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Alternativ
kann das obige Verbundfolien-Halbzeug vor dem Härtevorgang
geformt werden, um, wie in 2 gezeigt,
ein Siebdruck-Verbundfolienformelement 1'' zu bilden, das
auf einem Trägerelement 4 angeordnet werden kann.
Ein geeigneter Umformprozess ist das Tiefziehen, um die mit der
ungehärteten Materialschicht 6' beschichtete Siebdruck-Verbundfolie 10 (siehe 1b)
an die Geometrie des Trägerelements 4 anzupassen.
Das Tiefziehen erfolgt vor der Aushärtung der Deckschicht 6 und stellt
das Siebdruck-Verbundfolien-Halbzeug 1' bereit. Der Bereich
des Dekorelements 3 ist in 2 durch
den nur bereichsweise aufgetragenen Beschichtungslack 3' skizziert,
so dass die zweite Lackschicht 3'', die auf der anderen
Seite der Basisfolienschicht 5 angeordnet ist, durch die
nicht bedruckten Bereiche der Lackschicht 3' sichtbar ist.
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Das
erfindungsgemäße Siebdruck-Verbundfolienprodukt,
ebenso wie das Siebdruck-Verbundfolien-Halbzeug oder das Siebdruck-Verbundfolienformelement,
das letztlich entsteht, wenn die Härtung der Deckschicht
auf dem Halbzeug abgeschlossen ist, so dass ein selbstständig
handhabbares Formelement entsteht, ist geeignet, im Kraftfahrzeugbau oder
Gebäude- sowie Möbelbereich an beliebigen Trägerelementen
Lackoberflächen mit gemusterten oder bebilderten Dekorelementen
auch in 3D-Optik zu schaffen, die durch die Deckschicht kratzfest,
chemikalien- und witterungsbeständig und polierfähig sind.
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Im
Kraftfahrzeugbereich kommen etwa Gestaltungen von Bauteilen im Cockpit
oder am Armaturenbereich in Betracht; so zeigt 3 ein
Handschuhfach als Trägerelement zur Beschichtung, das, mit
dem erfindungsgemäßen Siebdruck-Verbundfolienformelement 1'' versehen,
ein entsprechendes Siebdruck-Verbundfolien-Bauteil bildet, das ein
Dekorelement 3 aufweist, das in die glatte Oberfläche eingebettet
ist. Durch entsprechende Farbgebung der Siebdruckschichten kann
hier beispielsweise ein dreidimensionaler optischer Effekt erzielt
werden.
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Die
Anwendung der erfindungsgemäßen Gegenstände
ist nicht auf den Bereich der Fahrzeuginnenausstattung beschränkt,
sondern aufgrund der transparenten Deckschicht, die eine hohe Beständigkeit
gegenüber mechanischen und chemischen sowie wetterbedingten
Einflüssen bietet, auch zum Einsatz an der Fahrzeugaußenhaut,
für Gebäude- oder Möbeltüren
im Außen- und Innenbereich geeignet, um nur einige Anwendungsbeispiele
zu nennen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 200601074
A2 [0003]
- - DE 102006037998 A1 [0004]
- - DE 19818009 C2 [0005]
- - DE 102004060810 A1 [0006]
- - EP 1171298 B1 [0007, 0017, 0041]
- - DE 19951404 B4 [0008]
- - DE 102005057787 A1 [0009]