DE4124202A1 - Vorrichtung zum anheben und positionieren von freileitungsseilen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Anheben und Positionieren von Freileitungsseilen.

Freileitungsseile werden über Tragrollen ausgezogen, die an den Traversen oder Isolatoren von Freileitungsmasten aufgehängt sind. Das Ausziehen kann mit Hilfe eines Vorseils erfolgen, das zuerst in die Tragrollen gelegt wird. Beim Aufrollen des Vorseils auf eine Seilzugwinde wird das jeweilige Freileitungsseil über die Tragrollen ausgelegt. Anschließend wird das Freileitungsseil am Ort der Seilzugwinde mit einer Abspannarmatur am Mast befestigt und mit Hilfe weiterer Mittel so weit angezogen, bis die gewünschte Montagespannung bzw. der gewünschte Durchhang erreicht ist.

Es erleichtert und vereinfacht das Auslegen der Freileitungsseile, wenn diese gleichzeitig über nebeneinander angeordnete Tragrollen ausgelegt werden. Die Freileitungsseile werden dabei in Bündeln über Tragrollensätze gezogen, die mehrere, um eine Achse drehbare Tragrollen aufweisen. Ein derartiger Tragrollensatz kann z. B. fünf Tragrollen enthalten, von denen die mittlere für das Vorseil bestimmt ist, während die seitlichen Tragrollen für die Freileitungen vorgesehen sind.

Die Freileitungsseile müssen nach dem Auslegen aus den Tragrollen herausgenommen und mit den Isolatoren über Armaturen verbunden werden.

Hier setzt die Erfindung ein, der das Problem zugrunde liegt, eine Vorrichtung zu entwickeln, mit der die Freileitungsseile aus den Tragrollen gehoben und auf einfache Weise an die für die Verbindung mit den Isolatoren geeignete Lage gebracht werden können.

Das Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein am jeweiligen Mast befestigbarer Hubzug an seinem auf- und abwickelbaren Seil mit einem in Arbeitsstellung horizontalen Galgen verbunden ist, der eine Anzahl von Schekeln enthält, an deren freien Enden jeweils Schlaufen für Freileitungsseile einhängbar sind, und daß wenigstens ein Teil der Schekel mit den anderen Enden längs in Arbeitsstellung horizontalen Führungen im Galgen verschiebbar gelagert ist. Bei dieser Vorrichtung werden die Freileitungsseile nach dem Auslegen mittels Schlaufen an den Schekeln befestigt. Danach wird der Galgen durch Betätigen des Hubzugs angehoben, wodurch die Freileitungsseile gleichzeitig aus den Tragrollen herausbewegt werden. Der Hubzug wird so hoch angehoben, daß die Freileitungsseile in ihre vorgesehenen Positionen gelangen, in denen sie über Armaturen mit den Isolatoren verbunden werden. Danach wird der Galgen mit den anderen Freileitungsseilen abgesenkt, bis die Freileitungsseile das erforderliche Niveau erreicht haben. Anschließend werden die Freileitungsseile horizontal in ihre vorgesehenen Positionen verschoben, in denen sie über Armaturen mit den Isolatoren verbunden werden. Die Vorrichtung erleichtert die Fertigstellungsarbeiten beim Verlegen von Freileitungsseilen. Außerdem vermindert die Vorrichtung die Unfallgefahren.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform enthält der Galgen vier Schekel, von denen zwei symmetrisch zur Mittellinie ortsfest schwenkbar angeordnet sind und zwei oberhalb der Befestigungsstellen der beiden ersten Schekel in symmetrisch zur Mittellinie angeordneten Führungen je zwischen einer über den Befestigungsstellen liegenden inneren Endlage und einer äußeren Endlage verschiebbar gelagert sind. Diese Vorrichtung eignet sich zum Herausheben von Viererbündeln aus den Tragrollen und zum Transportieren der Freileiterseile an ihre Bestimmungspositionen nahe an den Isolatoren.

Vorzugsweise sind die verschiebbar gelagerten Schekel mit Rollen versehen, die in den Führungen beweglich sind. Bei dieser Ausführungsform können die Schekel mit den daran hängenden Freileiterseilen von Hand ohne großen Kraftaufwand in die notwendige vertikale Position bewegt werden.

Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in einer Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiels näher beschrieben, aus dem sich weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben.

Die Zeichnung zeigt schematisch in Vorderansicht eine Vorrichtung zum Anheben und Positionieren von Freileitungsseilen. Diese Vorrichtung enthält einen für mehrere Tonnen ausgelegten Hubzug 1 der mit einem Seil 2 ausgestattet ist, das an einem Ende eine nicht näher dargestellte Hängeeinrichtung enthält, mit dem das Seil 2 an einem Mast bzw. einer Masttraverse befestigt wird. Der Hubzug 1 weist eine Betätigungskurbel 3 auf. Am freien Ende eines weiteren Seils 4 des Hubzugs, das auf- und abwickelbar ist, sind zwei Schlaufen 5, 6 befestigt, die weiterhin je von einem Schekel 7, 8 gehalten werden. Die beiden Schekel 7, 8 sind im Abstand voneinander an einem Galgen 9 befestigt. Die Schlaufen 5, 6 sind gleich lang, so daß der Galgen 9 nach der Aufhängung des Hubzugs 1 waagrecht hängt.

Am Galgen 9 sind vier weitere Schekel 10, 11, 12, 13 befestigt, die nach dem Aufhängen des Hubzugs 1, also in Arbeitsstellung der Vorrichtung, vertikal nach unten ragen. Die Schekel 11, 12 sind jeweils an einem Ende schwenkbar aber ortsfest am Galgen 9 befestigt. Die Schekel 10, 13 tragen an ihren beiden Enden Rollen 14, 15, die in Führungen 16, 11 gelagert sind. Die Führungen 16, 17 verlaufen in Arbeitsstellung der Vorrichtung horizontal und befinden sich im Galgen 9 zwischen den Befestigungsstellen der Schekel 7, 8 und der Schekel 11, 12. Die Schekel 7, 8 und 11, 12 sind jeweils symmetrisch zur Mittelachse 18 des Galgens 9 angeordnet. Die Führungen 16, 17 erstrecken sich von einer ersten Endlage 19, 20 oberhalb der Befestigungsstellen der Schekel 11, 12 nach außen bis zu zweiten Endlagen.

An den Schekeln 10, 11, 12, 13 sind jeweils Schlaufen 23, 24, 25, 26 befestigbar, an denen Freileitungsseile 27, 28, 29, 30 aufgehängt werden, die auf Tragrollen 31, 32, 33, 34 ausgelegt werden. Die Tragrollen 31-34 sind Teil eines Radsatzes, der eine weitere, in der Mitte der Tragrollen 31-34 angeordnete Tragrolle 35 für ein Vorseil enthält.

Die Tragrollen 31-35 haben gleiche Abmessungen und sind nebeneinander um die gleiche Achse drehbar angeordnet. Diese Ausbildung erleichtert die gleichzeitige Auslegung der Freileitungsseile 27-30, die als Viererbündel angeordnet werden sollen.

Nach der Auslegung der Freileitungsseile 27-30 wird die Vorrichtung an einer Travese aufgehängt. Anschließend werden die Schlaufen 23-26 um die Freileitungsseile 27-30 gelegt. Sodann wird der Hubzug 1 betätigt, wodurch die Freileitungsseile 23-26 angehoben werden und die Tragrollen 31-34 verlassen. Das Anheben wird so lange fortgesetzt, bis die Freileitungsseile 28, 29 an ihren Bestimmungspositionen angekommen sind, die an Befestigungsstellen für die Verbindung mit Isolatoren liegen. Die Freileitungsseile 27, 30 werden dann nach außen geschoben, bis die Rollen 14, 15 an den Endlagen 21, 22 angekommen sind, so daß an den Freileiterseilen 28, 29 Platz zum Spiralwickeln vorhanden ist. Die Freileitungsseile 28, 29 werden dan über Armaturen mit den Isolatoren verbunden. Wenn die Freileiterseile 28, 29 eingeklemmt sind, werden die Schlaufen 24, 25 von den Freileitungsseilen 28, 29 abgenommen. Im Anschluß daran werden die Freileitungsseile 27, 30 abgesenkt, bis sie auf der für das Anklemmen an ihren Isolatoren notwendigen Höhe angekommen sind. Sodann werden die Freileitungsseile 27, 30 über die Rollen 14, 15 nach innen bewegt, bis die Rollen an den Endlagen 19, 20 anliegen. Die Freileitungsseile 28, 29 befinden sich dann unterhalb der inneren Freileitungsseile 28, 29 und können eingeklemmt werden. Auf diese Weise läßt sich ein Viererbündel relativ schnell, einfach und gefahrlos an Isolatoren befestigen.

Claims (3)

1. Vorrichtung zum Anheben und Positionieren von Freileitungsseilen, dadurch gekennzeichnet, daß ein am jeweiligen Mast befestigbarer Hebezug (1) an seinem auf- und abwickelbaren Seil (4) mit einem in Arbeitsstellung horizontalen Galgen (9) verbunden ist, der eine Anzahl von Schekeln (10, 11, 12, 13) enthält, in deren freien Enden jeweils Schlaufen (23, 24, 25, 26) für die Freileitungsseile (27, 28, 29, 30) einhängbar sind, und daß wenigstens ein Teil der Schekel (10, 13) mit den anderen Enden längs in Arbeitsstellung horizontalen Führungen (16, 17) im Galgen verschiebbar gelagert ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Galgen vier Schekel (10-13) enthält, von denen zwei, symmetrisch zur Mittellinie (18) des Galgens (9) ortsfest schwenkbar angeordnet sind und zwei oberhalb der Befestigungsstellen der beiden ersten Schekel (11, 12) in symmetrisch zur Mittellinie (18) angeordneten Führungen je zwischen einer über den Befestigungsstellen liegenden, inneren Endlage (19, 20) und einer äußeren Endlage (21, 22) verschiebbar gelagert sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiebbar gelagerten Schekel (10, 13) mit Rollen (14, 15) versehen sind, die in den Führungen (16, 17) beweglich sind.