DE4123573A1 - Verfahren zum verbinden von galvanisiertem stahlblech - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verbinden
von galvanisierten Stahlblechen und insbesondere auf ein
Verfahren zum Verbinden von Türrahmenteilen eines Automo
bils.
Ein galvanisiertes, in Kraftfahrzeugen zu verwendendes Stahl
blech wird mittels eines Rostschutzverfahrens behandelt. Für
Kraftfahrzeug-Türrahmen kommt häufig ein durch Walzen herge
stelltes galvanisiertes Stahlblech zur Anwendung.
Ein Ver
fahren zur Verbindung einer Mehrzahl von geschichteten oder
aufeinandergesetzten Blechen durch Schweißen ist in
"Welding Technique", Vol. 37-2, Seiten 94-98, 1989
(ISSN 0387-0197) offenbart.
Um die Bildung von Gasblasen im galvanisierten Stahlblech
an der Stelle seiner Verbindung mit einem anderen Blech zu
verhindern, können im allgemeinen die folgenden Methoden zur
Anwendung kommen:
- 1) eine erste Methode, wonach vor dem Verbinden das an der zu verbindenden Stelle galvanisch aufgebrachte Zink abge tragen oder abgelöst wird;
- 2) eine zweite Methode, wonach ein Anti-Gasblasen-Agens als Schicht auf die zu verbindende Stelle aufgebracht wird;
- 3) eine dritte Methode, wonach ein Cu-Draht (Cu-Si usw.) als Lötmittel zur Verbindung der Teile verwendet wird;
- 4) eine vierte Methode, wonach ein galvanisierter Stahl draht aus der Fe-Familie als das Lötmittel verwendet wird.
Die oben angegebenen Methoden rufen jedoch die folgenden Pro
bleme hervor:
- 1) Bei einem Abtragen oder Ablösen von einem galvanisiertem Stahlblech steigt die Anzahl und Kompliziertheit der Ablöse vorgänge an, und der Rostschutzeffekt vermindert sich. Zum Abtragen oder Ablösen vom galvanisierten Stahlblech gibt es sowohl eine mechanische Methode als auch eine Methode der Behandlung mit einem chemischen Agens. Was die mechanische Methode betrifft, so ist es notwendig, etwa 5/100 mm vom Blech abzuschaben, ansonsten ist es unmöglich, das galvani sierte Zink gänzlich abzustreifen. Bei der Methode der Behand lung mit dem chemischen Agens dringt dieses in oder durch den Zwischenraum zwischen Türrahmenteilen im Fall von sich überlappenden Stellen, so daß die Wirkung oder Leistung der Rostschutzbehandlung vermindert wird.
- 2) Bei der zweiten Methode, d. h. dem Aufbringen eines Anti- Gasblasen-Agens oder des Überziehens mit einem solchen Agens, ist es notwendig, dieses Agens mehrere Male aufzutragen und es ist erforderlich, daß das vorher aufgetragene Anti-Gas blasen-Agens zwischen den Platten der Rahmen vorhanden ist. Es ist jedoch unmöglich, das Anti-Gasblasen-Agens aus dem Raum zwischen den Platten der Rahmen nach deren Verbinden zu entfernen.
- 3) Bei der dritten Methode mit der Verwendung von Cu-Draht als Lötmittel wird eine verringerte Anzahl an Gasblasen er zeugt. Jedoch wird nach dem Verbinden ein Verfahren einer elektrolytisch aufgebrachten Schicht zur Behandlung des Tür rahmens durchgeführt. Der elektrische Widerstand der Verbin dung ist aber auf Grund des Cu-Lötmittels kleiner als der jenige des galvanisierten Stahlblechs, so daß an der Verbin dung eine dickere aufgebrachte Schicht haftet, wodurch das Aussehen fehlerhaft und schlecht ist. Zusätzlich wird im all gemeinen vor der elektrolytischen Beschichtung ein Phospha tieren des Rahmens durchgeführt; diese Phosphatierungsbehand lung ist zwar an Fe oder Zn möglich, nicht jedoch an Cu. Der elektrische Widerstand der Phosphatierungsschicht ist sehr hoch, so daß der Unterschied in der Schichtdicke mehr und mehr ansteigt.
- 4) Bei der vierten, einen Draht aus galvanisiertem Stahl der Fe-Familie verwendenden Methode werden zwar die Gasbla sen um 1/3-1/10 vermindert, sie werden aber nicht besei tigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Verbindung von zwei galvanisierten Stahlblechen anzugeben,
das gegenüber dem Stand der Technik einfacher durchzuführen
ist und die oben herausgestellten, dem Stand der Technik an
haftenden Nachteile vermeidet.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Verbindung von zwei
galvanisierten Stahlblechen wird zur Lösung der gestellten
Aufgabe ein Lötmittel verwendet, das Kupfer und 10-30
Gew.-% an Nickel enthält, wobei eine Schweißmaschine zur Ver
bindung der Bleche zum Einsatz kommt.
Ferner sieht die Erfindung ein Verfahren zum Verbinden von
galvanisierten Stahlblechen mit einem Lötmittel vor, das ein
Behandeln dieser Bleche mittels Phosphatierung und Verbinden
der Bleche mittels einer Schweißmaschine unter Verwendung
eines Kupfer sowie 10-30 Gew.-% an Nickel enthaltenden
Lötmittels umfaßt.
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt zur Verbindung von
Teilen eines Automobil-Türrahmens nach der Linie
A-A in der Fig. 2(a);
Fig. 2(a) eine schematische Darstellung von unverbundenen
Teilen eines Türrahmens;
Fig. 2(b) eine schematische Darstellung zum Vorgang des Ver
bindens der Teile;
Fig. 2(c) eine schematische Darstellung der verbundenen Teile
nach einem Polieren oder Glätten;
Fig. 3 eine schematische Schnittdarstellung nach der Linie
B-B in der Fig. 2(b), wobei die erzeugten Gasbla
sen zu erkennen sind;
Fig. 4 eine schematische Schnittdarstellung einer geglät
teten oder polierten Verbindung nach der Linie
C-C in der Fig. 2(c);
Fig. 5 eine schematische Schnittdarstellung von verbunde
nen Teilen von zwei galvanisierten Stahlblechen
gemäß der Erfindung;
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer für das erfin
dungsgemäße Verfahren verwendeten Schweißmaschine.
Die Fig. 1 ist eine schematische Schnittdarstellung eines
verbundenen Teils eines Automobil-Türrahmens, wobei die
Schraffurlinien die Teile angeben, die zur Bildung des Rah
mens an der Linie A-A in der Fig. 2(a) zu verbinden sind.
Nach dem Walz-Formvorgang des Stahlblechs wird der Tür
rahmen gefertigt, indem zuerst die Blechteile verbunden und
dann poliert werden. Die Fig. 2(a)-2(c) zeigen schematisch
die Fertigungsschritte. Der Türrahmen umfaßt ein Haupt-Rahmen
teil 3, ein Vertikal-Rahmenteil 4 und ein unteres Türrahmen
teil 5 in der Anordnung nach Fig. 2(a). Die Rahmenteile
werden an den Stellen 6a und 6b verbunden, wie Fig. 2(b)
zeigt, und dann werden gemäß Fig. 2(c) die verbundenen Teile
an den Stellen 7a, 7b poliert.
Gemäß der Schnittdarstellung von Fig. 3 nach der Linie B-B
in der Fig. 2(b) sind in der Verbindungsstelle 6b Gasblasen
8a und 8b vorhanden.
Der Schnittdarstellung von Fig. 4 ist zu entnehmen, daß nach
dem Polieren und/oder Glätten der Verbindungsstelle die Gas
blasen 8a, 8b an der Oberfläche als Vertiefungen noch zu er
kennen sind, so daß die Qualität und das Aussehen der Ver
bindungsstelle schlecht sind.
Wenn bei dem Karosserieteil von Fig. 1 die einander überdec
kenden oder überlappenden Teile der Stahlbleche verbunden
werden, dringt Zinkdampf, der aus dem Raum zwischen den Stahl
blechen nicht entweichen kann, in die Verbindung ein, weil
der Siedepunkt von Zn niedriger als der Schmelzpunkt von Fe
ist, so daß die in Fig. 3 gezeigten Gasblasen 8a und 8b er
zeugt werden. Wird die Verbindungsstelle poliert, so werden
die Gassblasenlöcher bzw. deren Reste an der Oberfläche
sichtbar, wodurch das Aussehen des Türrahmens erheblich ver
schlechtert wird.
Gemäß einer Ausführungsform nach der Erfindung wird das Ver
binden von einem Türrahmenteil 23 mit einem anderen Türrah
menteil 24 (s. Fig. 5) durchgeführt, wobei ein Lötmittel 13,
das Kupfer und 10-30 Gew.-% an Nickel enthält, zur Verwen
dung gelangt.
Bei Anwendung dieses Lötmittels wird der Zinkdampf von der
Galvanisierschicht in das Kupfer eingesaugt oder darin absor
biert, so daß eine Cu-Zn-Legierung gebildet wird. Als Ergeb
nis dessen werden in der Verbindung keine Gasblasen er
zeugt.
Darüber hinaus wird nach dem Polieren oder Glätten des
Türrahmens, nach dessen Phosphatieren sowie nach der elek
trolytischen Beschichtung des Rahmens wegen der Zugabe von
Ni zum Lötmittel der elektrische Widerstand der Verbindung
erhöht, so daß die Haftung des Materials der anschließenden
Beschichtung an der Verbindung abgeschwächt wird und die
Dicke der Verbindung gleich der Dicke an anderen Teilen des
Stahlblechs ist.
Das hat zum Ergebnis, daß die Oberfläche der Verbindung und
des galvanisierten Stahlblechs eben und glatt sind sowie keine
Fehler aufweisen.
Die beigefügte Tabelle zeigt die Ergebnisse, die unter Ver
wendung des oben angegebenen Lötmittels und der in Fig. 6
dargestellten Schweißmaschine erzielt wurden, wobei die
Stärke der Verbindung und die Dicke der elektrolytisch be
schichteten Verbindung bewertet wurden. Dieser Tabelle ist
klar zu entnehmen, daß das Lötmittel aus Cu mit 10-30
Gew.-% an Ni der am stärksten zu bevorzugende Lötdraht ist,
um das Entstehen von Gasblasen auszuschalten, eine hohe Ver
bindungsstärke oder -festigkeit zu erzielen und eine glatte
Fläche am galvanisierten Stahlblech zu erlangen.
Durch die Erfindung wird somit ein Verfahren zum Verbinden
von galvanisierten Stahlblechen mit Hilfe einer Schweißma
schine unter Verwendung eines Kupfer und 10-30 Gew.-% an
Nickel enthaltenden Lötmittels offenbart. Das Verfahren zum
Verbinden der galvanisierten Stahlbleche schließt einen er
sten Schritt des Phosphatierens vor dem Verbindungsvorgang
ein.
Claims (3)
1. Verfahren zum Verbinden von zwei galvanisierten Stahl
blechen unter Verwendung eines Kupfer und 10-30 Gew.-%
an Nickel enthaltenden Lötmittels mit einer die Bleche
verbindenden Schweißmaschine.
2. Verfahren zum Verbinden von galvanisierten Stahlblechen
durch ein Lötmittel, das umfaßt: Behandeln der Bleche
durch Phosphatieren und Verbinden der Bleche mittels
einer Schweißmaschine unter Verwendung eines Kupfer so
wie 10-30 Gew.-% an Nickel enthaltenden Lötmittels.
3. Lötmittel zur Verwendung bei dem Verbinden von galvani
sierten Stahlblechen, dadurch gekennzeichnet, daß es
Kupfer und 10-30 Gew.-% an Nickel umfaßt.
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