DE4121829C2 - Dichtungskappe für ein Führungsrohr oder eine Reduktionshülse zur Einführung eines chirurgischen Instruments - Google Patents
Dichtungskappe für ein Führungsrohr oder eine Reduktionshülse zur Einführung eines chirurgischen InstrumentsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dichtungskappe für ein Führungsrohr
oder eine Reduktionshülse zur Einführung eines chirurgischen
Instruments gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
In der modernen laparoskopischen Chirurgie werden nach Einblasen
eines Inertgases in die Bauchhöhle durch einen Trokar die erfor
derlichen chirurgischen Instrumente durch ein Führungsrohr zur
Durchführung minimalinvasiver Eingriffe eingeführt und unter
Kontrolle eines ebenfalls in die Bauchhöhle eingebrachten Endo
skopes gesteuert und zur Durchführung der jeweiligen Operation
manipuliert, wobei röntgenologisch beobachtet wird. Derartige
laparoskopische Operationen werden beispielsweise im Bereich der
Gallenblase, im Magen und Darmtrakt bei der gynäkologischen
Laparoskopie oder Pelviskopie, beispielsweise zur Lösung von
Verwachsungen oder bei Tubektomien benutzt.
Die bislang für diesen Zweck verwendeten Führungsrohre bestehen
aus einem gut sterilisierbaren hochwertigen Werkstoff oder
Chromnickel-Stahllegierungen und besitzen an ihrem oberen Ende
einen Kunststoffdichtungsstopfen mit einer Durchbohrung zur
Einführung des entsprechenden chirurgischen Instrumentes.
Ferner können anstelle der Führungsrohre auch Reduktionshülsen
eingesetzt werden, die in ihren Außen
abmessungen einheitlich ausgeführt sind und in Anpassung an die
einzuführenden chirurgischen Instrumente in ihren Innenabmessun
gen variabel sind, wobei durch eine entsprechende Dichtungskappe
mit einer mittigen Einführöffnung die Einbringung verschiedenlu
miger chirurgischer Instrumente ohne Druckverlust des Inertgases
ermöglicht wird.
Aus der DE 35 32 560 A1 ist eine Verschlußvorrichtung für das
Mundstück eines Endoskops bekannt, die aus einem zylindrischen
Grundkörper und einer auf dessen Oberseite eingesetzten Kappe
besteht. Zum Anfassen der Kappe ist ein Grifflappen vorgesehen,
der an seinem äußeren Ende eine Abrundung aufweist. Der Grundkör
per hat unmittelbar unterhalb einer senkrecht zur Längsachse der
Verschlußvorrichtung verlaufenden Zwischenwand eine Ringnut, die
zur Aufnahme eines umlaufenden Ringflansches am Mundstück des
Endoskops dient. Bei der bekannten Verschlußvorrichtung erweist
es sich als nachteilig, daß die Ausgestaltung des Grifflappens
keine günstige Kraftübertragung auf die Kappe erlaubt, was deren
Abnehmen erschwert, insbesondere wenn die Ärzte oder das
Operationspersonal gezwungen sind, an dem weitgehend glatt
ausgestalteten Grifflappen anzugreifen. Auch muß zum Abnehmen der
Verschlußvorrichtung der Grundkörper erheblich gedehnt werden,
damit die Ringnut von dem Ringflansch am Kopfstück des endoskopi
schen Geräts freigegeben wird, was wegen des größeren Kraftauf
wands wiederum für den Operationsablauf nachteilig ist.
Die EP 0 424 002 A1 beschreibt eine rechteckige Trokaradapter
dichtung mit einer Stirnwand und daran anschließenden Seiten
wänden. Entlang einer der Seitenwände erstreckt sich ein im
wesentlichen rechteckiger Grifflappen. Unmittelbar neben der
Stirnwand verläuft eine Nut zur Aufnahme einer Stabilisierungs
platte. Diese Dichtung ist nur zum Anbringen an einem Gegenstück
mit rechteckigem Querschnitt geeignet.
Die EP 0 113 520 A2 zeigt eine Kanülenvorrichtung zum Einsetzen
an der Niere, die mit einer Endkappe versehen ist. An der
Endkappe ist ein Grifflappen angebracht, und unmittelbar
unterhalb der Unterseite der Stirnwand der Endkappe verläuft eine
Ringnut. Die Handhabung dieser Endkappe ist mit ähnlichen
Nachteilen verbunden wie bei der Kappe gemäß DE 35 32 560 A1.
Die bekannten Dichtungskappen haben also den Nachteil, daß sie
sich nur mit einiger
Mühe auf dem Kopfstück anbringen oder davon abnehmen lassen, da sie in
geringfügig gedehntem Zustand dichtend aufgebracht oder aufge
schnappt werden. Diese schlechte Manipulierbarkeit der Dichtungs
kappen wird beim Einsatz der chirurgischen Geräte noch dadurch
erschwert, daß die Ärzte und das OP-Personal mit Gummihand
schuhen zu arbeiten gezwungen sind, die zusätzlich noch durch an
den Handschuhen vorhandene Gewebeflüssigkeit die Angriffsmöglich
keit beim Aufschnappen oder Entfernen der Dichtungskappen
erschweren.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Dichtungskappe
für ein Führungsrohr oder eine Reduktionshülse zur Einführung
eines chirurgischen Instruments vorzuschlagen, die leichter
greifbar ist und die besser in Eingriff mit dem umlaufenden
Ringflansch am Kopfstück des Führungsrohrs oder der Reduktions
hülse zu bringen bzw. von diesem zu entfernen ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Dichtungskappe für ein Führungsrohr
oder eine Reduktionshülse mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Im folgenden soll die erfindungsgemäße Dichtungskappe anhand der
beiliegenden Zeichnungen näher erläutert werden; es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der Dichtungskappe,
und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die in Fig. 1 gezeigte
Dichtungskappe.
Die in den Figuren gezeigte Dichtungskappe 2 besteht aus einer
rohrförmigen Schürze 4 mit angeformter Stirnwand 6, in welcher
meist mittig eine kreisförmige Einführöffnung 8 für das betref
fende chirurgische Instrument vorgesehen ist. Der Außendurch
messer der Schürze kann beispielsweise 20 mm betragen, während
der Innendurchmesser bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
etwa 13,8 mm ist. Eine derartige Kappe läßt sich unter geringer
Dehnung der Schürze auf das Kopfstück eines Führungsrohres oder
einer Reduktionshülse mit einem Außendurchmesser von etwa 14 mm
aufbringen. Die im oberen Bereich angeformte Stirnwand 6 der.
Kappe ist zur besseren Führung des chirurgischen Instrumentes in
ihrer Wandstärke dünner ausgeführt und hat beispielsweise im vor
liegenden Fall eine Wandstärke von 0,8 mm, während die Schürze
4 eine Wandstärke von 6,2 mm hat.
Im oberen Bereich der Schürze 6 ist eine umlaufende Nut 10
vorgesehen, die eine schnappende Aufbringung der Kappe auf einen
umlaufenden Ringflansch des rohrförmigen Kopfstückes des
Führungsrohres oder der Reduktionshülse ermöglicht. Im vor
liegenden Ausführungsbeispiel beträgt der Innendurchmesser der
Ringnut etwa 16 mm und hat gegenüber der Innenfläche der Schürze
eine Tiefe von etwa 2,2 mm.
Die Ringnut 10 hat
gegenüber der Unterseite der Stirnwand 6 einen Abstand, der
mindestens der Dicke dieser Stirnwand entspricht. Dieser Abstand
von beispielsweise 1 mm oder mehr ermöglicht ein leichteres
Abziehen oder Aufsetzen durch elastische Verformung der Schürze
auch im oberen Bereich. Fehlt es an einem derartigen Abstand,
beispielsweise wenn die Nut sich unmittelbar unterhalb der
Unterfläche der Stirnwand befindet, kann sich der obere Schürzen
teil weniger gut unter elastischer Verformung abziehen lassen
bzw. aus dem Ringflansch heraushebeln lassen.
Im unteren Bereich der Schürze 4 ist ein Grifflappen 12 ange
formt, dessen beide äußeren Begrenzungskanten etwa tangential von
zwei sich nahezu diametral gegenüberliegenden Bereichen der
Schürze 4 verlaufen und am äußeren Grifflappenende abgerundet
ineinander übergehen. Die Begrenzungskanten können im Extremfall
von den beiden sich diametral gegenüberliegenden Bereichen der
Schürze verlaufen, würden dann aber genau genommen bei tangentia
ler Richtung parallel zueinander verlaufen und können dann in
gelinder Abschrägung in die Abrundung am äußeren Grifflappenende
einmünden. Es reicht aber auch aus, wenn die Begrenzungskanten
des Grifflappens etwas unterhalb der Querschnittslinie ansetzen
und dann derart tangential verlaufen, daß sie unter einem Winkel
von etwa 15 bis 200 zur Querschnittslinie in etwa 1 bis 2 cm
Länge verlaufen und dann in das abgerundete äußere Grifflappen
ende übergehen. Die von der Schürze 4 gemessene Länge des
Grifflappens beträgt vorzugsweise 1 bis 2 cm.
In dem äußeren abgerundeten Bereich des äußeren Grifflappenendes
ist auf dessen Oberseite ein bogenförmiger Wulst 14 ausgeformt′
der ein sicheres Ergreifen des Grifflappens ermöglicht. Dieser
Wulst kann auch auf der Unterseite und gegebenenfalls sogar
zusätzlich auf dieser angeformt sein.
Dadurch, daß die Begrenzungskanten des Grifflappens etwa im
Bereich der Querschnittslinie der Hülse angreifen, wird beim
dehnenden Hochziehen der Schürze die Dichtungskappe etwa über den
halben Umfang des umlaufenden Ringflansches des Kopfstückes
abgezogen, wobei die nachgebende Elastizität im oberen Bereich
der Schürze dadurch verbessert wird, daß die Ringnut 10 mit
Abstand zu der Unterseite der Stirnwand der Kappe angeordnet ist.
Die Dichtungskappe kann aus einem beliebigen elastischen
flexiblen natürlichen oder synthetischen kautschukartigen
Werkstoff bestehen, wobei einem Silikonkautschuk der Vorzug
gegeben wird, insbesondere einem Silikonkautschuk mit einer
Shorehärte im Bereich von 50 bis 70.
Claims (3)
1. Dichtungskappe für ein Führungsrohr oder eine Reduktions
hülse zur Einführung eines chirurgischen Instrumentes,
bestehend aus einer von einer Stirnwand (6) der Dichtungskappe
(2) herabreichenden umlaufenden, rohrförmigen Schürze (4) mit einem Grifflappen
(12), deren Innendurchmesser dem Außendurchmesser des
rohrförmigen Kopfstückes des Führungsrohres bzw. der
Reduktionshülse entspricht oder etwas kleiner ist und in
welcher unterhalb der Stirnwand (6) eine Ringnut (10) zur
Aufnahme eines umlaufenden Ringflansches am Kopfstück des
Führungsrohres bzw. der Reduktionshülse angeordnet ist,
wobei in der Mitte der Stirnwand (6) eine kreisförmige
Einführöffnung (8) für das in das Führungsrohr bzw. in die
Reduktionshülse einzuführende chirurgische Instrument
angeordnet ist, wobei die Dichtungskappe aus einem flexiblen
natürlichen oder synthetischen kautschukartigen Werkstoff
besteht, und wobei am äußeren Grifflappenende eine Abrundung
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der am unteren
Rand der Schürze (4) angeformte Grifflappen (12) so ausge
bildet ist, daß dessen äußere Begrenzungskanten tangential
von zwei sich nahezu diametral gegenüberliegenden Bereichen
der Schürze (4) verlaufen und am äußeren Grifflappenende in
die Abrundung ineinander übergehen, daß auf der Griff
lappenoberseite und/oder -unterseite im Bereich
der Abrundung des äußeren Grifflappenendes ein bogenförmiger Wulst (14)
angeformt ist und daß die Ringnut (10) mit einem
Abstand zur Unterseite der Stirnwand (6) angeordnet ist, der
mindestens der Dicke der Stirnwand (6) entspricht.
2. Dichtungskappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die in radialer Richtung gemessene Länge des Grifflappens
(12) etwa 1 bis 2 cm beträgt.
3. Dichtungskappe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß als Werkstoff ein Silikonkautschuk mit einer Shore-Härte von
50 bis 70 verwendet ist.
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