DE4121604A1 - Hydraulische bremsanlage mit blockierschutz- und antriebsschlupfregeleinrichtung, insbesondere fuer kraftfahrzeuge - Google Patents
Hydraulische bremsanlage mit blockierschutz- und antriebsschlupfregeleinrichtung, insbesondere fuer kraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer hydraulischen Bremsanlage mit
Blockierschutz- und Antriebsschlupfregeleinrichtung nach der Gattung
des Hauptanspruchs.
Es ist schon eine solche Bremsanlage vorgeschlagen worden
(DE-Patentanmeldung 41 07 978.7), bei der das Absperrventil in der
Saugleitung als Grundstellung eine federbetätigte Sperrstellung und
eine elektromagnetisch schaltbare Durchlaßstellung aufweist. Dieses
Absperrventil ist für die Saugsteuerung der Hochdruckpumpe vorge
sehen, d. h. das Ventil gibt im Antriebsschlupfregelbetrieb die
Verbindung zum Hauptbremszylinder nur dann frei, wenn die Hochdruck
pumpe Druckmittel fördern soll.
Die erfindungsgemäße hydraulische Bremsanlage mit dem kennzeichnen
den Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß
der Ersatz der elektromagnetischen Betätigung des Absperrventils
bei der bekannten Ausführungsform durch die hydraulische Betätigung
eine Vereinfachung des elektronischen Steuergerätes erlaubt.
Außerdem ist bei einem hydraulisch betätigten Absperrventil mit
einfachen Mitteln ein relativ großer Durchflußquerschnitt erzielbar.
Hierdurch ist bei tiefen Temperaturen die Drosselwirkung des Ventils
beim Ansaugen von Druckmittel aus dem Hauptbremszylinder vermindert.
Durch die im Unteranspruch aufgeführte Maßnahme ist eine vorteil
hafte Weiterbildung der im Hauptanspruch angegebenen Bremsanlage
möglich. Dabei ist von besonderem Vorteil der Umstand, daß sich eine
nach Blockierschutz- oder Antriebsschlupfregelbetrieb teilgefüllte
Niederdruck-Speicherkammer nach dem Lösen des Bremspedals über das
Rückschlagventil und das seine Durchlaßstellung einnehmende zweite
Absperrventil selbsttätig in den Hauptbremszylinder entleeren kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Schaltschemas einer hydraulischen Bremsanlage in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Die in der Zeichnung dargestellte hydraulische Bremsanlage 1 ist zur
Verwendung in Kraftfahrzeugen, insbesondere Personenkraftwagen,
bestimmt.
Die Bremsanlage 1 hat einen mit einem Bremspedal 2 betätigbaren,
zweikreisigen Hauptbremszylinder 3 mit einem Druckmittel-Vorrats
behälter 4. Ein erster Bremskreis I der Bremsanlage 1 ist Radbremsen
4, 5 nicht angetriebener Fahrzeugräder, z. B. der Vorderachse des
Fahrzeugs, zugeordnet. An einem zweiten Bremskreis II sind die
Radbremsen 6, 7 angetriebener Fahrzeugräder, z. B. der Hinterachse
des Fahrzeugs, angeschlossen. Die Bremsanlage 1 weist daher die
sogenannte TT-Bremskreisaufteilung auf. Der im Zusammenhang mit der
erfindungsgemäßen Lösung stehende Bremskreis 21 ist nachfolgend
näher erläutert:
Der Bremskreis II hat eine vom Hauptbremszylinder 3 ausgehende, zur
Radbremse 6 führende Bremsleitung 10. Von dieser Bremsleitung 10
zweigt eine Bremsleitung 11 zur zweiten Radbremse 7 dieses Brems
kreises II ab. In der Bremsleitung 10 ist hauptbremszylinderseitig
ein erstes Absperrventil 12 in Form eines 2/2-Wegeventils mit einer
federbetätigten Durchlaßstellung 12a und einer elektromagnetisch
schaltbaren Sperrstellung 12b angeordnet. Radbremsseitig sind
Ventilanordnungen 13, 14 für die Bremsdruckmodulation in den Rad
bremsen 6, 7 vorgesehen. Jede Ventilanordnung 13, 14 besitzt ein in
der entsprechenden Bremsleitung 10, 11 angeordnetes, den Zufluß von
Druckmittel zur Radbremse 6, 7 steuerndes Einlaßventil 15. Dieses
ist als 2/2-Wegeventil mit einer federbetätigten Durchlaßstellung
15a und einer elektromagnetisch schaltbaren Sperrstellung 15b aus
gebildet. Zwischen dem jeweiligen Einlaßventil 15 und der Radbremse
6, 7 geht von der zugeordneten Bremsleitung 10, 11 je eine Rückführ
leitung 16, 17 aus. In den Rückführleitungen 16, 17 ist je ein
Auslaßventil 18 der Ventilanordnungen 13, 14 angeordnet. Das Auslaß
ventil 18 ist ebenfalls als 2/2-Wegeventil ausgebildet; es hat
jedoch eine federbetätigte Sperrstellung 18a und eine elektro
magnetisch schaltbare Durchlaßstellung 18b. Die Rückführleitungen
16, 17 sind nach den beiden Auslaßventilen 18 in einer Rückführ
leitung 19 vereinigt, an welche eine Niederdruck-Speicherkammer 20
angeschlossen ist. In der zur Saugseite einer durch einen elek
trischen Antriebsmotor 21 antreibbaren Hochdruckpumpe 22 führenden
Rückführleitung 19 ist zwischen dem Anschluß der Speicherkammer 20
und der Hochdruckpumpe 22 ein Rückschlagventil 23 mit Durchlaßrich
tung von den Radbremsen 6, 7 zur Pumpe angeordnet. Druckseitig geht
von der Hochdruckpumpe 22 eine zwischen dem Absperrventil 12 und den
Ventilanordnungen 13, 14 in die Bremsleitung 10 mündende Einspeise
leitung 24 aus.
Die selbstansaugend ausgebildete Hochdruckpumpe 22 steht außerdem
saugseitig mit einer von der Bremsleitung 10 zwischen dem Haupt
bremszylinder 3 und dem Absperrventil 12 ausgehenden, zwischen dem
Rückschlagventil 23 und der Hochdruckpumpe 22 in die Rückführleitung
19 einmündenden Saugleitung 27 in Verbindung. In der Saugleitung 27
ist ein zweites Absperrventil 28 in Form eines 2/2-Wegeventils
angeordnet. Das zweite Absperrventil 28 hat als Grundstellung eine
federbetätigte Durchlaßstellung 28a und eine hydraulisch schaltbare
Sperrstellung 28b. Zum Erzeugen dieser Stellung ist das zweite
Absperrventil 28 durch eine Steuerleitung 29 mit dem hauptbrems
zylinderseitigen Abschnitt der Saugleitung 27 verbunden. Außerdem
ist noch eine zwischen dem ersten Absperrventil 12 und dem Anschluß
der Einspeiseleitung 24 von der Bremsleitung 10 ausgehende und in
den hauptbremszylinderseitigen Abschnitt der Saugleitung 27 mündende
Überströmleitung 30 mit einem Druckbegrenzungsventil 31 vorgesehen.
Mit diesem Druckbegrenzungsventil 31 ist in der Bremsleitung 10 bei
seine Sperrstellung 12b einnehmendem ersten Absperrventil 12 der von
der Hochdruckpumpe 22 erzeugbare Druck begrenzbar.
Die zwischen dem Hauptbremszylinder 3 und den Radbremsen 4, 5, 6, 7
angeordneten Elemente der Bremsanlage 1 sind Teil einer Blockier
schutz- und Antriebsschlupfregeleinrichtung 34, zu der ein elek
tronisches Steuergerät 35 sowie den einzelnen Fahrzeugrädern zuge
ordnete Raddrehzahlsensoren 36 gehören. Das Steuergerät 35 vermag
Signale der Raddrehzahlsensoren 36 auszuwerten und in Schaltsignale
für den Antriebsmotor 21 sowie die diversen elektromagnetisch
betätigbaren Ventile der Bremsanlage 1 umzusetzen. Dabei ist im
Bremskreis 21 sowohl Blockierschutzregelbetrieb als auch Antriebs
schlupfregelbetrieb möglich, während der nicht näher erläuterte
Bremskreis I lediglich Blockierschutzregelbetrieb ermöglicht.
Die hydraulische Bremsanlage 1 hat folgende, anhand des Bremskreises
11 erläuterte Funktionen:
Bei einer normalen, vom Fahrer ausgelösten Bremsung nehmen das erste
Absperrventil 12 und die Einlaßventile 15 sowie die Auslaßventile 18
der Ventilanordnungen 13, 14 die gezeichnete Stellung ein. Außerdem
ist der elektrische Antriebsmotor 21 außer Betrieb. Der durch
Betätigen des Bremspedals 2 im Hauptbremszylinder 3 erzeugte Druck
wird durch Verschieben von Druckmittelteilmengen durch die Brems
leitungen 10, 11 in die Radbremsen 6, 7 übertragen. Der vom Haupt
bremszylinder 3 erzeugte Druck ist auch im hauptbremszylinder
seitigem Abschnitt der Saugleitung 27 sowie in der Steuerleitung 29
wirksam, so daß das zweite Absperrventil 28 in seine Sperrstellung
28b geschaltet wird. Durch Entlasten des Bremspedals 2 fließen
Druckmittelteilmengen von den Radbremsen 6, 7 zurück zum Hauptbrems
zylinder 3. Bei Beendigung der Bremsung kehrt das zweite Absperr
ventil 28 aufgrund Druckentlastung in der Saugleitung 27 in seine
Grundstellung, der Durchlaßstellung 28a, zurück.
Tritt bei einer solchen Bremsung z. B. am der Radbremse 6 zugeord
neten Fahrzeugrad Blockiergefahr auf, so wird dies aufgrund der
Signale der Raddrehzahlsensoren 36 vom elektronischen Steuergerät 35
erkannt. Nach einem im Steuergerät 35 abgespeicherten Regelalgorith
mus wird in an sich bekannter Weise die Ventilanordnung 13 in Phasen
für Druckabbau, Druckhalten und Druckaufbau in der Radbremse 6
geschaltet. In Phasen für Bremsdruckabbau kann Druckmittel aus der
Radbremse 6 durch die Rückführleitung 16, das seine Durchlaßstellung
18b einnehmende Auslaßventil 18 der Ventilanordnung 13 und die Rück
führleitung 19 abfließen. Die vom Steuergerät 35 in Betrieb gesetzte
Hochdruckpumpe 22 saugt dieses z. T. von der Speicherkammer 20 auf
genommene Druckmittel an und fordert es in die Bremsleitung 10
zurück zum Hauptbremszylinder 3. Ein Ansaugen von Druckmittel durch
die Saugleitung 27 ist wegen des seine Sperrstellung 28b einnehmen
den zweiten Absperrventils 28 unterbunden.
Tritt beim Anfahren und Beschleunigen des Fahrzeugs beispielsweise
an dem der Radbremse 6 zugeordneten, angetriebenen Fahrzeugrad unzu
lässig großer Antriebsschlupf auf, so wird dieses Raddrehverhalten
ebenfalls vom Steuergerät 35 aufgrund der Signale der Raddrehzahl
sensoren 36 erkannt. Nach einem abgespeicherten Regelalgorithmus
setzt das Steuergerät 35 die Hochdruckpumpe 22 in Betrieb und
schaltet das erste Absperrventil 12 in die Sperrstellung 12b sowie
das Einlaßventil 15 der Ventilanordnung 14 in die Sperrstellung 15b.
Da keine Betätigung des Bremspedals 2 gegeben ist, befindet sich das
zweite Absperrventil 28 in seiner Durchlaßstellung 28a. Die Hoch
druckpumpe 22 kann daher Druckmittel durch die Saugleitung 27 aus
dem Hauptbremszylinder 3 ansaugen und durch die Einspeiseleitung 24
in die Bremsleitung 10 fördern. Durch Schalten der Ventilanordnung
13 wird nun in bekannter Weise der Bremsdruck in der Radbremse 6
moduliert. Von der Hochdruckpumpe 22 gefördertes, jedoch von der
Radbremse 6 nicht abgenommenes Druckmittel, wird durch die Überström
leitung 30 und das Druckbegrenzungsventil 31 zur Saugleitung 27
abgesteuert. Bei Beendigung des Antriebsschlupfregelbetriebs werden
die Hochdruckpumpe 22 abgeschaltet und die Ventile 12, 15, 18 in
ihre Ausgangsstellung zurückgeführt. Die einen Mindest-Betriebsdruck
aufweisende Niederdruck-Speicherkammer 20 stößt darin gegebenenfalls
noch enthaltenes Druckmittel aus, so daß dieses unter Überwindung
des Rückschlagventiles 23 selbsttätig durch die Saugleitung 27 und
das seine Durchlaßstellung 28a einnehmende zweite Absperrventil 28
zum Hauptbremszylinder 3 zurückfließen kann. Das Rückströmen des
Druckmittels wird durch den verhältnismäßig großen Durchflußquer
schnitt des zweiten Absperrventils 28 unterstützt. Außerdem ist
hierdurch die Drosselwirkung des zweiten Absperrventils 28 hierdurch
vermindert, was sich beim Ansaugen von Druckmittel aus dem Haupt
bremszylinder 3 im Antriebsschlupfregelbetrieb bei tiefen Tempera
turen vorteilhaft auswirkt, wenn die Viskosität des Druckmittels
erhöht ist.
Das elektronische Steuergerät 35 löst in gewissen Zeitabständen
einen Prüfablauf der Blockierschutz- und Antriebsschlupfregelein
richtung 34 aus. Dabei wird die Hochdruckpumpe 22 in Betrieb gesetzt
und Druckmittel durch die Saugleitung 27 aus dem Hauptbremszylinder
3 angesaugt. Das in die Bremsleitung 10 geförderte Druckmittel
strömt durch das seine Durchlaßstellung 12a einnehmende erste
Absperrventil 12 ab und wird von der Pumpe 22 durch die Saugleitung
27 und das durchlässige zweite Absperrventil 28 wieder angesaugt.
Aufgrund des großen Durchflußquerschnitts des zweiten Absperrventils
28 ist der Saugdruck der Hochdruckpumpe 22 am ersten Absperrventil
12 in einem solchen Maß wirksam, daß eine Druckfortpflanzung infolge
des von der Pumpe am ersten Absperrventil 12 hervorgerufenen Stau
drucks in die Radbremsen 6, 7 weitgehend vermieden wird.
In Abweichung des beschriebenen Ausführungsbeispiels können die
Wirkungen des zweiten Absperrventils 28 erzielt werden, wenn dieses
statt der hydraulischen Betätigung eine elektromagnetische Betäti
gung der Sperrstellung 28b aufweist.
Die vorteilhaften Wirkungen der erfindungsgemäßen Lösung sind auch
bei einer Bremsanlage mit K-Bremskreisaufteilung erzielbar. Bei
K-Aufteilung sind in einem Bremskreis die Radbremsen diagonal gegen
überliegender Fahrzeugräder enthalten. So können beispielsweise die
Radbremsen 4, 6 den angetriebenen Vorderrädern, die Radbremsen 5, 7
den nicht angetriebenen Hinterrädern des Fahrzeugs zugeordnet sein.
Im Falle des Bremskreises 11 ist dann die Bremsleitung 11 haupt
bremszylinderseitig mit der Bremsleitung 10 verbunden, z. B. durch
Anschluß am zwischen dem zweiten Abstellventil 28 und dem Haupt
bremszylinder 3 verlaufenden Abschnitt der Saugleitung 27. In
entsprechender Weise ist dann der Bremskreis I mit einer selbstan
saugenden Hochdruckpumpe 22, einem ersten Absperrventil 12 einem
Rückschlagventil 23, einem zweiten Absperrventil 28, einer Über
strömleitung 30 und einem Druckbegrenzungsventil 31 auszustatten.
Claims (2)
1. Hydraulische Bremsanlage (1) mit Blockierschutz- und Antriebs
schlupfregeleinrichtung (34), insbesondere für Kraftfahrzeuge,
- - mit einer zwischen einem pedalbetätigbaren Hauptbremszylinder (3) und einer Radbremse (z. B. 6) verlaufenden Bremsleitung (10) mit einer Ventilanordnung (13) für die Bremsdruckmodulation in der Radbremse,
- - mit einer von der Ventilanordnung (13) ausgehenden Rückführleitung (16, 19) für Druckmittel zur Saugseite einer Hochdruckpumpe (22), die druckseitig mit einer Einspeiseleitung (24) zwischen dem Haupt bremszylinder (3) und der Ventilanordnung an die Bremsleitung (10) angeschlossen ist,
- - mit einem ersten Absperrventil (12), das in der Bremsleitung (10) zwischen dem Hauptbremszylinder (3) und dem Anschluß der Einspeise leitung (24) angeordnet ist,
- - mit einem zweiten, eine Durchlaßstellung (28a) und eine Sperr stellung (28b) aufweisenden Absperrventil (28) in einer Saugleitung (27), welche zwischen dem Hauptbremszylinder (3) und dem ersten Absperrventil (12) von der Bremsleitung (10) ausgeht und saugseitig mit der Hochdruckpumpe (22) in Verbindung steht,
- - sowie mit einem in Abhängigkeit vom Raddrehverhalten die Ventile (12, 15, 18) und die Pumpe (22) schaltenden elektronischen Steuer gerät (35),
- - dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Absperrventil (28), das seine Durchlaßstellung (28a) als Grundstellung einnimmt, durch den hauptbremszylinderseitigen Druck in der Saugleitung (27) in seine Sperrstellung schaltbar ist.
2. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an die Rückführleitung (19) eine Niederdruck-Speicherkammer (20)
zur Aufnahme von der Radbremse (6) entnommenem Druckmittel ange
schlossen ist und daß in der Rückführleitung (19) zwischen dem
Anschluß der Niederdruck-Speicherkammer (20) und dem pumpenseitigen
Anschluß der Saugleitung (27) ein Rückschlagventil (23) liegt.
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