DE4121483A1 - Neue verwendung von quisqualat-rezeptor-antagonisten - Google Patents
Neue verwendung von quisqualat-rezeptor-antagonistenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die neue Verwendung von Antagonisten des Quis
qualat-Rezeptor-Komplexes oder deren physiologisch verträglichen Salzen
als Arzneimittel zur Prävention und Behandlung des Morbus Parkinson sowie
pharmazeutische Mittel, die diese Verbindungen enthalten und deren Kombi
nation mit Antiparkinsonmitteln mit synergistischer Wirkung.
Im zentralen Nervensystem von Säugern, einschließlich der Menschen sind
hohe Konzentrationen von exzitatorischen Aminosäuren wie Glutamat und
Aspartat (Fonnum, F., J. Neurochem. 42: 1-11, 1984) vorhanden. Für die
exzitatorischen Aminosäuren existieren verschiedene Rezeptoren, die ent
sprechend ihrer spezifischen Agonisten als N-methyl-D-Aspartat (NMDA)-,
Kainat (KA)- und Quisqualat (QUIS)-Rezeptor bezeichnet werden. Die Quis
qualat-Rezeptoren werden nach den spezifischen Agonisten (RS)-α-Amino-3-
hydroxy-5-methyl-4-isoxazolpropionat auch AMPA-Rezeptoren genannt. Die
synaptische Funktion der exzitatorischen Aminosäure L-Glutamat wird vor
wiegend über AMPA-Rezeptoren vermittelt.
Aus klinischen und tierexperimentellen Befunden gibt es Hinweise, daß es
bei der Parkinson′schen Krankheit (PD) als Folge des striatalen Mangels an
Dopamin zu gesteigerter glutamaterger Neurotransmission in verschiedenen
Kernen der Basalganglien kommt. Das Neostriatum (NEO) stellt die Eingangs
struktur der Basalganglien dar: es erhält vom Cortex eine massive gluta
materge Projektion und von der Substantia nigra pars compacta (SNC) die
dopaminerge nigrostriatale Bahn, die bei der PD degeneriert. Vom NEO gibt
es direkte Bahnen zu den Ausgangskernen der Basalganglien, dem internen
Pallidumglied (GPi) und der Substantia nigra pars reticulata (SNR), sowie
indirekte, die über das externe Pallidumglied (GPe) und den Nucleus
subthalamicus (STH) verlaufen. Der STH erhält eine eigene direkte gluta
materge Innervation vom Cortex; seine zu den Ausgangskernen projizierenden
Neurone benutzen ebenfalls L-Glutamat als Transmitter.
Die synaptischen Funktionen von Dopamin im NEO sind komplex. Seine Wirkung
auf die zum GPe projizierenden striatalen Neurone ist vorwiegend inhibi
torisch, so daß als Folge des striatalen Dopaminmangels, wie er bei der PD
vorliegt, die exzitatorischen glutamatergen Einflüsse auf diese Neurone
überwiegen. Da sowohl die striatale Bahn zum GPe, als auch die von dort
ausgehende zum STH projizierende Bahn inhibitorisch sind, kommt es bei der
PD im STH zum Phänomen der Disinhibition mit Anstieg der tonischen Zellak
tivität. Über seine glutamatergen Projektionen bewirkt der STH schließlich
eine pathologisch gesteigerte neuronale Aktivität in den Ausgangskernen
der Basalganglien. Untersuchungen an Tiermodellen der PD zeigen, daß es
nach Gabe dopaminerger Substanzen zu einer Normalisierung der gesteigerten
exzitatorischen Neurotransmission kommt, die parallel zu der "klinischen"
Besserung läuft.
Überraschenderweise zeigte es sich, daß Quisqualat-Rezeptor-Antagonisten
die pathologisch gesteigerte neuronale Aktivität hemmen und die
glutamaterge Transmission im NEO, STH und den Ausgangskernen der Basal
ganglien blockieren und daher als Arzneimittel zur Behandlung der PD ver
wendet werden.
Auf Grund ihres Wirkmechanismus üben Quisqualat-Rezeptor-Antagonisten auch
neuroprotective Wirkung aus, insbesondere auch gegenüber den möglichen
neurotoxischen Wirkungen, die durch dopaminerge Arzneimittel ausgelöst
werden, die in Kombination mit QA-Rezeptor-Antagonisten verabreicht werden
können. Daher können sie auch als Arzneimittel zur präventiven Behandlung
der PD verwendet werden.
Erfindungsgemäß geeignet sind Verbindungen oder deren physiologisch ver
trägliche Salze, die hohe Affinität zu den zentralen AMPA-Rezeptoren
besitzen und selektiv die synaptischen Wirkungen von Quisqualat aufheben.
Solche Quisqualat-Rezeptor-Antagonisten sind beispielsweise in EP-A-3 74 534,
EP-A-3 48 872, EP-A-2 83 959 und EP-A-2 83 954 beschrieben. Insbesondere
geeignet sind Quinoxalin- und Quinoxalindion-Derivate mit selektiver und
nicht selektiver Wirkung auf AMPA-Rezeptoren wie 6-Nitro7-sulfamoyl-ben
zo(f)-quinoxalin-2,3-(1H,4H)-dion (NBQX), 6,7-Dinitroquinoxalin-2,3-dion
(DNQX) und 6-Cyano-7-nitroquinoxalin-2,3-dion (CNQX).
Die physiologisch verträglichen Salze leiten sich von Alkali- oder Erd
alkalimetallen oder den üblichen anorganischen oder organischen Säuren wie
Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Zitronen
säure, Maleinsäure oder Furmarsäure ab.
Die erfindungsgemäße Wirkung wird am Beispiel von 6-Nitro-7-sulfamoylben
zo(f)-quinoxalin-2,3(1H,4H)-dion mit den folgenden Testen gezeigt:
Die Versuche wurden an männlichen Wistar Ratten (Schering AG, Berlin,
BRD) mit einem Gewicht zwischen 220 und 240 g durchgeführt. Sie wurden
unter kontrollierten Bedingungen mit freiem Zugang zu Futter und Wasser
gehalten. Alle Versuche fanden zwischen 10 und 14 Uhr statt. Die Messungen
begannen 5 Minuten nach der Applikation der Substanz und wurden über 60
Minuten durchgeführt.
Alle Substanzen wurden intraperitoneal (i.p.) in einem Volumen von 0,5 ml
pro Kilogramm Körpergewicht verabreicht. Kontrolltiere erhielten ein ent
sprechendes Volumen physiologischer Kochsalzlösung. Die folgenden Substan
zen wurden benutzt: Reserpin, α-Methyl-p-tyrosin, Benserazid und 6-Nitro-
7-sulfamoylbenzo(f)quinoxalin-2,3(1H,4H)-dion (NBQX). Reserpin wurde in
einem Tropfen Eisessig gelöst und mit demineralisiertem Wasser verdünnt.
Benserazid und α-Methyl-p-Tyrosin wurden in physiologischer Kochsalzlösung
gelöst. NBQX wurde mit einer kleinen Menge 1 N NaOH in Lösung gebracht und
dann mit physiologischer Kochsalzlösung verdünnt. Der pH wurde auf 7,4
eingestellt.
Ein computerisiertes Digiscan-16 System (Omnitech, Columbus OH, USA)
wurde zur Messung der lokomotorischen Aktivität benutzt. Jeder Aktivitäts
messer besteht aus einem Plexiglas-Käfig (40·40·40 cm), der von 48
horizontalen und vertikalen Infrarot-Sensoren umgeben ist. Die Gesamtzahl
der Lichtschrankenunterbrechungen wurde als Maß der lokomotorischen Akti
vität gemessen.
Die tonische Elektromyogramm-(EMG-) Aktivität wurde vom M. gastrocnemius
soleus (GS) wacher Ratten mit Hilfe Teflon-isolierter Drahtelektroden
abgeleitet. Die Tiere wurden dazu in belüftete Plexiglas-Boxen gesetzt,
so daß ihre Hinterbeine durch Schlitze im Boden der Boxen heraushingen.
Die elektrischen Signale wurden verstärkt, gefiltert (5 Hz-10 kHz) und
gleichgerichtet. Die integrierte EMG-Aktivität wurde jeweils über Perioden
von 5 Minuten gemittelt. Die Spontanaktivität der reserpinisierten Tiere
vor Applikation der Substanzen wurde in 2 Segmenten gemessen und diente
als Ausgangswert.
Auslösung von kontralateralen Rotationen an unilateral Substantia nigra
lädierten Ratten. Männliche Wistar-Ratten wurden 8 Monate vor dem Experi
ment durch Injektion von 16 µg 6-Hydroxydopamin (6-OHDA) in die linke
Substantia nigra lädiert. Die Messung der Rotationen erfolgte in automati
sierten Rotometern. Die Tiere wurden in Plexiglas-Halbschalen
(Durchmesser 40 cm) gesetzt und mechanisch mit einem Winkelschrittgeber
verbunden. Die Bewegungen mit und entgegen dem Uhrzeigersinn wurden
getrennt in 10-Minuten-Intervallen für 2 Stunden erfaßt.
Die Ergebnisse dieser Versuche lassen sich wie folgt zusammenfassen:
An normalen Ratten führt NBQX (10-30 mg/kg i.p.) zu keiner Steigerung
der Lokomotion (Fig. 1). Die Entleerung der zentralen Monoaminspeicher
durch Vorbehandlung mit Reserpin (5 mg/kg i.p. 24 Stunden vor dem Experi
ment) und α-Methyl-p-Tyrosin (250 mg/kg i.p. 4 Stunden vor dem Experiment)
bewirkt eine massive Verminderung der normalen Lokomotion, die durch
L-DOPA (50-150 mg/kg i.p.) (in Kombination mit Benserazid, 100 mg/kg
i.p.) in dosisabhängiger Weise wieder aufgehoben werden kann (Fig. 2)
NBQX (5-30 mg/kg i.p.) steigert die lokomotorische Aktivität
reserpinisierter Ratten nicht (Fig. 3). Kombiniert man dagegen NBQX (5
mg/kg i.p.) mit L-DOPA (50-150 mg/kg i.p.), kommt es zu einer Linksver
schiebung der L-DOPA Dosis-Wirkungskurve, so daß eine gleichbleibende
Wirkung mit weniger als der Hälfte von L-Dopa erzielt werden kann (Fig.
2).
Die tonische EMG-Aktivität im GS reserpinisierter Ratten stellt ein quan
titatives Maß der muskulären Rigidität dar. Sie kann durch L-DOPA (50-150
mg/kg i.p.) in dosisabhängiger Weise unterdrückt werden (Fig. 4). NBQX (5
-30 mg/kg i.p.) hat einen ähnlichen, jedoch kürzer anhaltenden Effekt
(Fig. 5). Kombiniert man Schwellendosen von NBQX (5 mg/kg i.p.) und L-DOPA
(50 mg/kg i.p.), die jeweils allein keinen Einfluß auf die EMG-Aktivität
ausüben, kommt es zu einer vollständigen Unterdrückung der EMG-Aktivität
(Fig. 6).
In Dosierungen von 0,78, 3,13 und 12,5 mg/kg i.p. sind durch NBQX weder
kontralaterale noch ipsilaterale Rotationen auszulösen (Fig. 7). Dagegen
führt L-DOPA (25, 50 und 100 mg/kg i.p.) nach Vorbehandlung mit Benserazid
(100 mg/kg i.p. - 15 Minuten) zu einer dosisabhängigen Induktion kontra
lateraler Rotation (Fig. 8). Bei kombinierter Behandlung mit einer Schwel
lendosis von L-DOPA (25 mg/kg i.p.) und NBQX (12,5 mg/kg i.p.), eine Dosis
die per se inhibitorisch wirkt, ist eine signifikante Induktion kontrala
teraler Rotationen zu beobachten (Fig. 9).
In gleicher Weise wurde NBQX an Pinselohräffchen geprüft, bei denen durch
das Neurotoxin MPTP ein Parkinsonsyndrom erzeugt worden war. Diese Affen
zeigen wie der Parkinsonpatient eine starke Verminderung der Beweglich
keit. Für die hier beschriebenen Experimente wurden die Tiere in Käfige
gesetzt, die mit Infrarotlichtschranken ausgerüstet wurden. Die Zahl der
Lichtschrankenunterbrechungen wurde automatisch registriert und als Maß
der Beweglichkeit über 2 Stunden gemessen.
Gruppen von 4 Tieren wurden entweder mit Lösungsmittel, 20 mg/kg L-Dopa
und 20 mg/kg Benserazid, 6,25 mg/kg NBQX oder einer Kombination von
L-Dopa, Benserazid und NBQX in gleicher Dosierung behandelt. Die gewählte
Dosis von L-Dopa hatte keinen Effekt, NBQX allein hemmte die Beweglich
keit, während die Kombinationsbehandlung zu einer statistisch signifikan
ten Stimulation der lokomotorischen Aktivität im Sinne eines Synergismus
führte (Abb. 10 a+b). In einem weiteren Experiment wurde die gleiche
Dosis von L-Dopa und Benserazid mit unterschiedlichen Dosen von NBQX
(0,39; 1,56; 6,25 mg/kg i.p.) kombiniert. Hier konnte gezeigt werden, daß
der Effekt von NBQX dosisabhängig ist (Abb. 10 c+d).
Diese Untersuchungen zeigen, daß Antagonisten der AMPA-Rezeptoren in
Dosierungen, die allein ohne Wirkungen sind, nach systemischer Applikation
die Wirkung von L-DOPA auf die Akinese und muskuläre Rigidität reserpin
isierter Ratten verstärken. Auch die Wirkung von L-DOPA im 6-OHDA-Rota
tionsmodell und am MPTP-lädierten Primaten wird verstärkt.
Als Folge der Blockade der zentralen AMPA-Rezeptoren, also der Strukturen,
die beim Morbus Parkinson eine erhöhte neuronale Aktivität aufweisen,
eignen sich Verbindungen mit selektiver und nicht-selektiver Wirkung auf
AMPA-Rezeptoren sowohl zur symptomatischen Behandlung des Morbus Parkinson
als auch zur Kombination mit herkömmlichen Antiparkinsonmitteln wie
L-DOPA, L-DOPA in Kombination mit Benserazid und Dopaminagonisten wie
beispielsweise Lisurid, Bromokriptin, Amantadin-Derivate, Memantin und
seine Derivate und den in EP-A-3 51 352 beschriebenen Verbindungen.
Durch Kombination der erfindungsgemäßen Arzneimittel mit herkömmlichen
Antiparkinsonmitteln wird die zu verabfolgende Dosis des herkömmlichen
Arzneimittels verringert und deren Wirkung gesteigert.
Auf Grund der Untersuchungsergebnisse üben die erfindungsgemäß verwendeten
Quisqualat-Rezeptor-Antagonisten auch neuroprotektive Wirkung aus, die die
Degeneration dopaminerger Neuronen verhindern, insbesondere gegenüber den
möglichen neurotoxischen Wirkungen, die durch die herkömmlichen
Antiparkinsonmittel hervorgerufen werden. Das Fehlen psychotomimetischer
Nebenwirkungen ist ebenfalls vorteilhaft.
Die Erfindung umfaßt auch pharmazeutische Mittel, die die genannten
Verbindungen enthalten, deren Herstellung sowie die Verwendung der erfin
dungsgemäßen Verbindungen zur Herstellung von Arzneimitteln, die zur
Behandlung und Prophylaxe der vorstehend genannten Krankheiten eingesetzt
werden. Die Arzneimittel werden nach an sich bekannten Verfahren herge
stellt, indem man den Wirkstoff mit geeigneten Träger-, Hilfs- und/oder
Zusatzstoffen in die Form eines pharmazeutischen Präparates bringt, das
für die enterale oder parenterale Applikation geeignet ist. Die Applika
tion kann oral oder sublingual als Feststoff in Form von Kapseln oder
Tabletten oder als Flüssigkeit in Form von Lösungen, Suspensionen,
Elixieren oder Emulsionen oder rektal in Form von Suppositorien oder in
Form von gegebenenfalls auch subcutan anwendbaren Injektionslösungen
erfolgen. Als Hilfsstoffe für die gewünschte Arzneimittelformulierung sind
die dem Fachmann bekannten inerten organischen und anorganischen Träger
materialien geeignet wie zum Beispiel Wasser, Gelatine, Gummi arabicum,
Milchzucker, Stärke, Magnesiumstearat, Talk, pflanzliche Öle, Polyalkylen
glykole usw. Gegebenenfalls können darüber hinaus Konservierungs-, Stabi
lisierungs-, Netzmittel, Emulgatoren oder Salze zur Veränderung des
osmotischen Druckes oder Puffer enthalten sein.
Die pharmazeutischen Präparate können in fester Form zum Beispiel als
Tabletten, Dragees, Suppositorien, Kapseln oder in flüssiger Form, zum
Beispiel als Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen vorliegen.
Die Dosierung der Wirkstoffe kann je nach Verabfolgungsweg, Alter und
Gewicht des Patienten, Art und Schwere der zu behandelnden Erkrankung und
ähnlichen Faktoren variieren. Die tägliche Dosis beträgt 0,001-0,034 mg,
wobei die Dosis als einmal zu verabreichende Einzeldosis oder unterteilt
in 2 oder mehrere Tagesdosen gegeben werden kann.
In den erfindungsgemäßen Kombinationspräparaten mit synergistischer
Wirkung können die Wirkstoffe in einer Formulierung oder auch in jeweils
getrennten Formulierungen vorliegen, wobei die gesamte Dosis einmalig
verabreicht oder in mehrere Dosen geteilt wird.
Die tägliche Dosis der Wirkstoffe in den Kombinationspräparaten beträgt
für das herkömmliche Antiparkinsonmittel 2 mg bis 1500 mg und für den
Quisqualat-Rezeptor-Antagonisten 1 mg bis 500 mg, besonders geeignet sind
Dosen von 5 mg bis 100 mg.
Claims (7)
1. Verwendung von selektiven und nicht selektiven Quisqualat-Rezeptor-
Antagonisten oder deren physiologisch verträglichen Salzen zur
Herstellung eines Arzneimittels zur Prävention und Behandlung des
Morbus Parkinson.
2. Verwendung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der
Quisqualat-Rezeptor-Antagonist ein Chinoxalin- oder Chinoxalindion-
Derivat ist.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß der
Quisqualat-Rezeptor-Antagonist 6-Nitro-7-sulfamoyl-benzo(f)-qinoxa
lin-2,3-(1H,4H)-dion, 6,7-Dinitroquinoxalin-2,3-dion oder 6-Cyano-7-
nitroquinoxalin-2,3-dion.
4. Verwendung nach Anspruch 1-3 dadurch gekennzeichnet, daß der
Quisqualat-Rezeptor-Antagonist mit Dopamin-Agonisten und/oder
L-3,4-Dihydroxyphenyl-alanin kombiniert wird.
5. Pharmazeutische Mittel enthaltend eine wirksame Menge eines selek
tiven oder nicht selektiven Antagonisten des Quisqualat-Rezeptor-
Komplexes oder dessen physiologisch verträglichen Salzes zur Anwen
dung nach Anspruch 1.
6. Pharmazeutisches Mittel nach Anspruch 5 in Kombination mit L-DOPA
und/oder Dopamin-Agonisten.
7. Verfahren zur Herstellung eines pharmazeutischen Mittels nach
Anspruchs 5 oder 6 dadurch gekennzeichnet, daß man den Wirkstoff mit
den geeigneten Träger-, Hilfs- und/oder Zusatzstoffen in eine
geeignete Darreichungsform bringt.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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Owner name: SCHERING AG, 13353 BERLIN, DE |
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