DE4121455C2 - Einrichtung zum Speisen von Pulverbeschichtungsgeräten mit einem Pulver-Luft-Gemisch - Google Patents
Einrichtung zum Speisen von Pulverbeschichtungsgeräten mit einem Pulver-Luft-GemischInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Speisen von Pulver
beschichtungsgeräten mit einem Pulver-Luft-Gemisch, wie aus
der DE 37 29 728 A1 bekannt.
Bei elektrostatischen Pulverbeschichtungsgeräten muß den
Applikatoren, also den Pulversprühpistolen, das Pulver in
Form eines Pulver-Luft-Gemisches zugeführt werden, wobei
eine möglichst gleichmäßige Verteilung und eine genaue und
konstante Dosierung der Pulverpartikel im Pulver-Luft-Strom
für eine gleichmäßige Beschichtung von besonderer Bedeutung
sind.
Üblicherweise wird hierfür das Beschichtungspulver in spe
ziellen Vorratsbehältern aufbereitet. Diese Vorratsbehälter
weisen eine Fluidisier- und Fördereinrichtung auf. Ein sol
cher Vorratsbehälter ist aus der DE 36 11 039 C1 bekannt.
Bei der dort beschriebenen Art von Fluidisier- und Förder
einrichtung ist es schwierig, eine genaue Förderung und
Dosierung vorzunehmen. Dieser Nachteil wird durch in der
Regel lange Förderleitungen vom im allgemeinen sehr großen
Pulvervorratsbehälter zum entfernten Pulverbeschichtungs
gerät verstärkt. Weiterhin ist es bei dieser und ähnlichen
bekannten Einrichtungen nicht möglich, beim Anschluß von
mehreren Beschichtungsgeräten an einen einzigen Vorratsbe
hälter für jedes Pulverbeschichtungsgerät eine gesonderte
Anpassung vorzunehmen, das heißt, Menge und Zusammensetzung
des Pulver-Luft-Gemisches auf die jeweiligen Anforderungen
abzustimmen.
Aus der DE-OS 21 02 667 ist bei einer Pulver-Rückgewinnungseinrichtung für
eine elektrostatische Pulverbeschichtungsanlage die Pulverabscheidung mittels
Zyklon bei gleichzeitiger Luftausscheidung bekannt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb,
eine Einrichtung zum Speisen von Pulverbeschich
tungsgeräten zu schaffen, mit deren Hilfe es gelingt, Fördergleichmäßigkeit
und Dosiergenauigkeit wesentlich zu ver
bessern und von einem einzigen Vorratsbehälter aus mehrere
Pulverbeschichtungsgeräte bezüglich Durchsatzmenge und Luft
anteil des Pulver-Luft-Gemisches voneinander unabhängig zu
versorgen.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt
sich aus den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Aus der DE 37 29 705 A1 war zwar bereits bekannt, zur Auf
rechterhaltung eines Feuchtigkeits-Sollwertes von Emailpul
ver, das bezüglich seiner Temperatur und Feuchtigkeit kon
ditioniert ist, dann, wenn dieser Feuchtigkeitsgehalt ab
fällt, dem vom Aufbereitungsbehälter kommenden konditionier
ten Pulver-Luft-Gemisch in einem Beschichtungsbehälter noch
weitere anfeuchtende Fluidisierluft zuzusetzen. Die dort
beschriebene Anlage dient jedoch ausschließlich der Einstel
lung des Feuchtigkeitsgehaltes und der Temperatur von Email
pulver. Im Beschichtungsbehälter erfolgt somit keine Aus
scheidung der Luft aus dem zugeführten konditionierten Pul
ver-Luft-Gemisch.
Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist darin zu
sehen, daß durch Ausscheiden der Luft aus dem ankommenden
Pulver-Luft-Gemisch, Fluidisieren und Dosieren des verblei
benden Pulvers in einem einem einzelnen Pulverbeschichtungs
gerät zugeordneten Dosierbehälter Zusammensetzung und Volu
men des Pulver-Luft-Stromes der jeweils gewünschten Be
schichtungsqualität angepaßt werden können, trotz dem für
mehrere Pulverbeschichtungsgeräte nur ein einziger Vorrats
behälter vorgesehen ist. Dabei ist für die Dosiergenauigkeit
wesentlich, daß aus dem vom Vorratsbehälter ankommenden
Pulver-Luft-Gemisch zunächst die Fluidisierluft ausgeschie
den wird, und daß das verbleibenden Pulver dann definiert
erneut fluidisiert und dosiert wird. Ein weiterer Vorteil
der Erfindung ergibt sich aus dem relativ kurzen Förderweg
vom Dosierbehälter, der bei kleiner Bauform in räumlicher
Nähe zum Beschichtungsgerät vorgesehen ist, zum
Beschichtungsgerät, wodurch die Förder
gleichmäßigkeit wesentlich weniger als bei herkömmlichen
langen Förderleitungen beeinträchtigt wird. Nicht zuletzt
ermöglicht die Verwendung eines Dosierbehälters den Betrieb
eines diesem zugeordneten Pulverbeschichtungsgerätes selbst
bei nicht förderndem Vorratsbehälter, zumindest für eine be
grenzte, vom Volumen des Dosierbehälters abhängige Zeitspanne.
Die Erfindung ist im folgenden anhand eines bevorzugten, in
den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles mit
weiteren Einzelheiten näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Einrichtung
zum Speisen von Pulverbeschichtungsgeräten mit
einem Pulver-Luft-Gemisch,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch den Dosierbehälter
von Fig. 1,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch den um 90° gedrehten
Dosierbehälter von Fig. 2 und
Fig. 4 einen Horizontalschnitt durch den Dosierbehälter
von Fig. 2.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung der Einrichtung
mit einem Vorratsbehälter 1, Förderleitungen 2 und 4, einem
Dosierbehälter 3 und einem Pulverbeschichtungsgerät 5. In
der Darstellung nach Fig. 1 sind lediglich ein Dosierbehäl
ter 3 und ein Pulverbeschichtungsgerät 5 gezeigt, es können
jedoch selbstverständlich mehrere solche Dosierbehälter/Be
schichtungsgerät-Paare an den Vorratsbehälter 1 angeschlos
sen sein. Dabei ist die Förderleitung 4 von Dosierbehälter
zu Pulverbeschichtungsgerät in der Regel kurz gegenüber der
Förderleitung 2 von Vorratsbehälter 1 zu Dosierbehälter 3.
Kernstück der Einrichtung zum Speisen von Pulverbeschich
tungsgeräten mit einem Pulver-Luft-Gemisch ist der in Fig.
2 bis 4 dargestellte Dosierbehälter 3. Fig. 2 bis 4
zeigen verschiedene Ansichten des Dosierbehälters mit Vor
richtungen zum
- - Ausscheiden der Luft aus dem ankommenden Pulver-Luft Gemisch 10,
- - Fluidisieren des verbleibenden Pulvers 11,
- - Dosieren des neu erzeugten Pulver-Luft-Gemisches 12 und Weiterfördern des dosierten Pulver-Luft-Gemisches 13.
Im Ausführungsbeispiel ist im Behälterdeckel 14 ein Zyklon
15 untergebracht, mit einer horizontalen Zuführung 16 für
das vom Vorratsbehälter kommende Pulver-Luft-Gemisch und
einer oberen, eine Verbindung zur Atmosphäre bildenden Öff
nung 17 zum Abführen der Luftbestandteile des Pulver-Luft-
Gemisches. Der Dosierbehälter 3 weist weiterhin eine Pulver
kammer 20 mit einem unteren Pulverauslaß 28 auf, welcher von
einer Abdeckglocke 29 überdeckt ist. Der Boden der Pulver
kammer 20 wird von der Fluidisiervorrichtung 11 gebildet,
die einen Fluidisierboden 31 mit Fluidisierlufteingang 32 an
dessen Unterseite umfaßt. Unterhalb dieser Fluidisierein
richtung ist eine Dosierkammer 34 mit seitlichem Dosierluft
eingang 35 vorgesehen, in deren Innerem eine feinporige,
gasdurchlässige Dosierpatrone 36 untergebracht ist. Der
Dosierkammer nachfolgend ist die Fördereinrichtung 13 an
geordnet, die einen Injektor 38 mit Injektorlufteingang 39
und Austritt 40 für das dosierte Pulver-Luft-Gemisch zum
zugeordneten Pulverbeschichtungsgerät aufweist. In der Pul
verkammer 20 ist eine Pulverfüllstandsanzeige 21 vorgesehen,
die im Ausführungsbeispiel als pneumatische Höhenüberwachung
mit einem Druckrohr 22 und einer Blende 23 im Querschnitt
dieses Rohres, an seinem unteren freien Ende ausgeführt ist.
Zusätzlich ist der Dosierbehälter 3 mit Halterungen 25, 26
versehen, um ihn in der Nähe des Arbeitsplatzes, beispiels
weise an einer Kabinenwand, befestigen zu können.
Die beschriebene Einrichtung arbeitet folgendermaßen:
Das vom Vorratsbehälter 1 kommende Pulver-Luft-Gemisch
strömt tangential in den Zyklon 15 ein. Dabei entsteht an
der inneren Zyklonwand ein Primärwirbel, durch den unter
Einfluß der Zentrifugalbeschleunigung die schweren Pulver
teilchen nach unten abgeschieden werden, während die leich
ten Luftteilchen in einem engen, aufsteigenden Sekundärwir
bel nach oben getragen und durch die Öffnung 17 ausgeschie
den werden. Das Pulver wird nachfolgend in der Pulverkammer
20 gesammelt und durch die den Fluidisierboden 31 durchströ
mende Fluidisierluft fluidisiert. Das erzeugte Pulver-Luft-
Gemisch wird durch die Sogwirkung des Injektors 38 durch den
Pulverauslaß 28 nach unten abgezogen. Das Pulver-Luft-Ge
misch durchströmt dabei die Dosierkammer 34 entlang der
Dosierpatrone 36, durch deren feinporige, gasdurchlässige
Wand dem Pulver-Luft-Gemisch über den Dosierlufteingang 35
weitere Luft beigemengt werden kann; das heißt, das Pulver-
Luft-Gemisch kann weiter "verdünnt" werden. Die durch den
Injektorlufteingang 39 eintretende Förderluft bestimmt die
Fördermenge des Pulver-Luft-Gemisches zum zugeordneten Pul
verbeschichtungsgerät, und der Pulver-Luft-Strom wird in
bekannter Weise zum nahe benachbarten Beschichtungsgerät
weitergefördert.
Während des Betriebes wird die Pulverfüllstandshöhe in der
Pulverkammer 20 von der Pulverfüllstandsanzeige 21 angege
ben. Dabei wird im Falle einer pneumatischen Füllstandsüber
wachung von der Blende 23 im Ende des Druckrohres 22 die
Füllstandshöhe entsprechend der auf sie einwirkenden Ge
wichtskraft des Pulvers erfaßt. Mit vorgegebenen Werten für
minimale und maximale Füllhöhe und aufgrund der gemessenen
Pulverfüllstandshöhe kann die Förderung des Pulver-Luft-
Gemisches vom Vorratsbehälter 1 zum Dosierbehälter 3 ent
sprechend der berechneten Differenzen aus gemessener Höhe
und Höhengrenzwerten geregelt werden.
In der bisherigen Beschreibung wurde beispielhaft eine be
vorzugte Ausführung der Erfindung näher erläutert. Es sind
jedoch auch andere Ausgestaltungen der Erfindung denkbar.
Die Reihenfolge, nach dem Ausscheiden der Luft verbleibendes
Pulver zuerst zu fluidisieren und daraufhin das erzeugte
Pulver-Luft-Gemisch zu dosieren kann durch eine entsprechen
de Anordnung der Dosiervorrichtung 12 nach der Ausscheide
vorrichtung 10 und vor der Fluidisiervorrichtung 11 umge
kehrt werden. Diese Anordnung ergibt für bestimmte Anwen
dungszwecke eine besonders exakte Dosierung.
Ferner kann die Pulverfüllstandsanzeige 21 in der Pulver
kammer 20 auch kapazitiv, induktiv, mechanisch oder opto
elektrisch durch einen transparenten Behälterzylinder erfol
gen. Desweiteren kann das dosierte Pulver-Luft-Gemisch an
statt mit einem Injektor auch mechanisch mittels Schnecke,
Zellenrad oder dergleichen zum zugeordneten Pulverbeschich
tungsgerät gefördert werden.
In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist der
Dosierbehälter 3 unmittelbar ohne eine zwischengeschaltete
Förderleitung 4 mit dem Pulverbeschichtungsgerät verbunden.
Dies bietet sich besonders bei fest installierten Beschich
tungsgeräten an. In diesem Falle ist es auch möglich, den
Hochspannungserzeuger des elektrostatischen Pulverbeschich
tungsgerätes in oder an dem Dosierbehälter 3 unterzubringen.
Darüberhinaus können alle Bestandteile des Dosierbehälters
steck- oder schraubbar miteinander verbunden sein.
Claims (6)
1. Einrichtung zum Speisen von Pulverbeschichtungsgeräten
mit einem Pulver-Luft-Gemisch, bei dem das Pulver in
einem Pulvervorratsbehälter fluidisiert und das dabei
entstehende Pulver-Luft-Gemisch über ein ebenfalls mit
einer Fluidisier-Vorrichtung ausgestatteten Zwischen
behälter zum Pulverbeschichtungsgerät gefördert wird,
wobei der Zwischenbehälter als dem Beschichtungsgerät
nahe benachbarter Dosierbehälter (3) ausgebildet ist, der
einen Luftausscheider (10), eine Fluidisiervorrichtung
(11) und eine Dosiervorrichtung (12) zum Erzeugen eines
dosierten Pulver-Luft-Gemisches und eine Fördervorrich
tung (13) zum Weiterfördern dieses Pulver-Luft-Gemisches
zum Pulverbeschichtungsgerät aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die dem Fluid isierboden (31) nachgeschaltete Dosiervorrichtung (12) eine Pulverdosierkammer (34) aufweist, in der eine Do sierpatrone (36) mit Dosierlufteingang (35) und feinver teiltem Dosierluftauslaß zum Anreichern des Pulver-Luft- Gemisches mit zusätzlicher Luft angeordnet ist.
dadurch gekennzeichnet, daß die dem Fluid isierboden (31) nachgeschaltete Dosiervorrichtung (12) eine Pulverdosierkammer (34) aufweist, in der eine Do sierpatrone (36) mit Dosierlufteingang (35) und feinver teiltem Dosierluftauslaß zum Anreichern des Pulver-Luft- Gemisches mit zusätzlicher Luft angeordnet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Luftausscheider (10) ein im Behälter
deckel (14) ausgebildeter Zyklon (15) ist, mit einer
Zuführung (16) für das vom Vorratsbehälter (1) kommende
Pulver-Luft-Gemisch und einer Öffnung (17) zur Atmo
sphäre für ausgeschiedene Luft.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fluidisiervorrichtung (11) im Boden
bereich des Behälters (3) untergebracht ist und einen
Fluidisierboden (31) mit Fluidisierlufteingang (32) von
unten her aufweist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die der Dosierkammer
(34) und dem Fluidisierboden (31) nachgeschaltete Förder
vorrichtung (13) aus einem Injektor (38) mit Injektorluft
eingang (39) und Austritt (40) besteht, und über diesen
Austritt (40) das dosierte Pulver-Luft-Gemisch zum zuge
ordneten Pulverbeschichtungsgerät (5) weitergefördert
wird.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch ein den Pulverfüll
stand anzeigendes Gerät (22) in einer Pulverkammer (20)
zwischen Deckel und Boden des Dosierbehälters (3).
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gerät für die Pulverfüllstands
anzeige (22) eine Min/Max-Regeleinrichtung für die För
derung des vom Vorratsbehälter (1) kommenden Pulvers auf
weist.
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