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Selbstformende Gasglühlichtstrümpfe für Stehlichtbrenner. Für hängende
Glühlichtbrenner sind selbstformende Glühlichtstrümpfe bekannt, welche unabgebrannt,
in flacher Form verpackt, versandt werden können und welche erst auf dein Gebrauchsbrenner
nach Befestigung am Aufhängering oder am Brenner selbst abgebrannt werden und sich
beim Abbrennen von selbst formen und härten. Für aufrechte Brenner, bei denen das
Gas nach oben entsteigt, hat man selbstformende, erst vom Verbraucher durch Abbrennen
vom Zellulosegerüst zu befreiende Glühstrümpfe, welche unver brannt flach verpackt
zur Versendung gelangen, in zweckdienlicher Form bisher nicht herstellen können.
Versucht man nämlich die noch weichen Glühstrümpfe auf den üblichen Verbrauchsbrennern
selbst abzubrennen, so macht man die Erfahrung, daß schon beim Anzünden das Strumpfge-,vebe
am Rand des Brennerkopfes klebenbleibt, und daß der Glühstrumpf in dem Augenblick,
in dem die Zellulose verbrannt ist und das Schwinden des Strumpfes einsetzt, infolge
der Spannung, die der auf :der Gabelspitze des Tragestiftes befestigte, gleichzeitig
am Brennerkopf anhaftende Glühstrumpf erleidet, beim Schwinden zerreißt.
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Man hat diesen Übelstand dadurch zu beseitigen gesucht, daß man den
mit einer geringen Menge eines Versteifungsmittels gesteiften Strumpf an einem Tragstifte
von einer dem veraschten Glühstrumpf entsprechenden Länge, aber mit so langen Gabelzinken
aufhängt, daß auch vor dem Veraschen des Glühstrumpfes die Tragöse des auf dein
Brennerkopf stehenden Strumpfes zwischen den Gabelzinken gefangen war. Oder man
hat Tragstifte verwendet mit nachgebenden Verbindungsstellen, die sich beim Erwärmen
teleskopartig zusammenschoben. Man hat auch Glühstrümpfe verwendet, .deren Gewebe
durch Brennen in harmonikaartige Falten gebracht war, oder solche, die nur oben
und unten und nur oben oder unten, nicht aber in ihrem mittleren Teil versteift
waren. Alle diese Maßnahmen aber haben ihre Nachteile. Die teleskopartig zusammenschiebbare
Gabel funktioniert nicht immer richtig und besonclers konstruierte Tragstifte mit
verlängerten Gabelzinken müssen besonders hergestellt und geliefert werden. Auch
die teilweise versteiften Strümpfe haben ihren Zweck nicht erfüllt. Die genannten
Vorrichtungen sind deshalb nicht in Aufnahme gekommen.
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Es wurde indes beobachtet, daß, wenn man einen in seiner Länge den
Schwindungsverhältnissen gemäß richtig bemessenen, unabgebrannten Glühstrumpf an
seinem unteren Rande mit einem Metallring aus Blech versieht, .der so gestaltet
ist, daß - er mit umgelegtem Rand oder mit Zacken o. dgl. auf dem Kopf des Brenners
locker und ohne Reibung aufsitzt, derart, daß der damit gefaßte untere Rand des
Strumpfes nicht über den Brennerkopf herunterhängt, man den Glühstrumpf ohne Zerreißungsgefahr
auf jedem der üblichen Brenner für Gase oder flüssige Brennstoffe verbrennen und
ihm mit Hilfe des ausströmenden Gases selbst die richtige Form geben kann. Läßt
man jetzt das Gas einströmen Und zündet an, so verbrennt das Gewebe
gleichmäßig
und beginnt zu schwinden. Man schließt darauf den Gashahn und überläßt das verglimmte
Gewebe sich selbst so lange, bis die schwarzen Kohlepartikelchen weiß gebrannt sind.
Alsdann setzt man den Zylinder auf den Brenner, öffnet den Gashahn, entzündet wieder
und läßt den Formprozeß unter der Wirkung des ausströmenden Gases sich vollziehen.
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Die Zeichnung stellt den Gegenstand der Erfindung dar.
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Abb. i zeigt einen Brenner mit unatgebranntem Glühstrumpf, Abb. 2
einen solchen mit fertig abgebranntem, aber noch nicht geformtem Strumpf, Abb. 3
den fertig geformten Strumpf. Abb. ¢ zeigt einen versandbereiten Strumpf a mit Metallring,
daneben eine geeignete Form des Ringes im Querschnitt.
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Man kann den Metallring natürlich auch durch einen Ring aus leichter
keramischer oder sonst geeigneter Masse oder durch einen Draht ersetzen. Man kann
endlich auch den Glühstrumpf mit seinem unteren Rand mit einem Draht, Band oder
einem Asbestfaden direkt am Brennerkopf festbinden. In dem Falle a''er, wo die Verbindung
zwischen dem Brennerkopf und dem Glühstrumpfsaum eine starre ist, liegt die Gefahr
vor, daß der Strumpf, wenn er etwas zu kurz geraten ist und mehr schwindet, als
dem Abstand zwischen der Stiftgabel und dem Brennerkopfrande entspricht, sich sehr
spitz formt oder gar reißt. Diese Erscheinung kann bei der Verwendung eines locker
auf dem Brennerkopf aufsitzenden, durch eine Auflage getragenen Ringes nicht auftreten,
da ein solcher Ring, wenn er nicht gar zu schwer ist, auch vom abgebrannten Strumpf
getragen wird, ohne daß Zerreißen eintritt.
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Man hat es nun in der Hand, die weichen, unabgebrannten Glühkörper
flach zusammengefaltet, mit dein daran angebrachten Ring, Draht oder Asbestfaden
stückweise oder zu mehreren verpackt in den Handel zu bringen und kann das Abbrennen
des Glühstrumpfes unbedenklich dem Gebraucher überlassen. Beschädigunge,i, wie sie
beim Transport die fertig abgebrannten und danach kollodinierten Glühkörper häufig
erleiden, sind ausgeschlossen. Die Versendung ist also eine viel einfachere. Die
ganze Art-eit tles Abbrennens und Kollodinierens im Fabrikationsprozeß fällt fort,
und der Preis des Glühkörpers verbilligt sich außerordentlich. Auch ist finit einem
Ausschuß in Gestalt von zu engen, auf den Brenner nicht passenden, und zu weiten,
schlecht leuchtenden Strümpfen nicht mehr zu rechnen.
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Man hat Glühstrümpfe für stehende Beleuchtungskörper für die automatische
Verbrennung in der Weise hergerichtet, daß man in ihren .unteren Rand einen Ring
oder Asbestfaden zur Beschwerung und Offenhaltung des Gewebes während des Veraschungsvorganges
einlegte. Man verhinderte so eine Beschädigung des Strumpfes beim Veraschungsprozeß
in der Ab:brennmaschine, welche sonst beim automatischen Herabsenken der im Rahmen
hängenden Strümpfe über die das Gewebe entzündenden Brenner durch die Mündungen
dieser Brenner leicht erfolgte. Immer aber wurden diese Glühkörper nach ihrer Veraschung
von dein daran angebrachten Ring oder Asbestfaden befreit, nachdem sie in üblicher
Weise der Kollodinierung unterworfen waren. Verascht und kollodiniert gelangten
sie auch immer zum Vertrieb, damit sie diesen ohne Schädigung aushielten.
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Der neue Glühstrumpf aber wird in unveraschtem und daher gegen: Zusammenfalten,
Einbeulen, Knüllen usw. unempfindlichen Zustand dem dem Verbraucher in die Hand
gegeben, so hergerichtet, daß er durch jedermann auf dem Gebrauchsbrenner, auf dem
er als Leuchtstrumpf dienen soll, verascht werden kann, zu jeder beliebigen Zeit
mit der Sicherheit, daß der Strumpf unbeschädigt bleibt. Der maschinelle Veraschungsprozeß,
die Kollodinierung des veraschten Strumpfes für den Versand kommen in Fortfall,
wie auch alle Unzuträglichkeiten, -die mit dein Vertrie;> der veraschten Glühkörper
verbunden sind.