DE4119627C2 - Verfahren zur Messung der Intensität einer von einer UV-Quelle ausgesandten Ultraviolettstrahlung, und Vorrichtung zur Ausführung desselben - Google Patents
Verfahren zur Messung der Intensität einer von einer UV-Quelle ausgesandten Ultraviolettstrahlung, und Vorrichtung zur Ausführung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung der Intensität
einer von einer UV-Quelle ausgesandten Ultraviolettstrahlung und
eine Vorrichtung zur Ausführung desselben nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und des Anspruchs 2 bzw. des Anspruchs 3.
Der Photoeffekt und seine Anwendung in gasgefüllten Photozellen
ist beispielsweise aus "Der lichtelektrische Effekt und seine
Anwendungen" von Simon, H./Surmann, R. (Herausgeber), zweite
revidierte Auflage 1958, Springer Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg,
bekannt. Bei einer mit Gleichspannung betriebenen
gasgefüllten Photozelle kann der Entladungsstrom nur dann durch
Licht beeinflußt werden, wenn die Ladungsträgererzeugung
wesentlich durch den Photoeffekt an der Kathode beeinflußt wird.
Im Ultraviolettfrequenzbereich haben gasgefüllte Photozellen -
im Vergleich zu Siliziumphotodetektoren - eine größere
Empfindlichkeit und sie sind darüberhinaus für den sichtbaren
Bereich und noch darunter liegende Frequenzen blind. Dies ist
der Grund, warum gasgefüllte Photozellen bis heute bei der
Feuerüberwachung und beim Aufspüren von Flammen üblicherweise
verwendet wurden.
Photozellen, wie sie in Einrichtungen zur Feuerüberwachung
verwendet werden, besitzen einen Fülldruck von etwa 100 mbar.
Sie werden üblicherweise im Bereich der selbsterhaltenden
Glimmentladung mit einer sinusförmigen Spannung von einigen
hundert Volt betrieben. Der analysierende Schaltkreis einer
Flammenüberwachungseinrichtung unterscheidet nur, ob der durch
schnittliche Entladestrom größer oder kleiner als ein Grenzwert
ist. Die Wahl des Grenzwertes muß garantieren, daß in dem
Brenner eine Flamme existiert, wenn der Strom höher ist als der
Grenzwert. Während der Lebenszeit der Photozelle ist es möglich,
daß eine Entladung auftritt, ohne daß Strahlung vorhanden ist.
In diesem Fall ist die angelegte Spannung größer als ein
kritischer Wert, der sich im Laufe der Lebensdauer verringert.
Deshalb ist es erforderlich, das Löschen der Entladung mit einem
Shutter periodisch zu überprüfen.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung dieser Art sind aus der
GB-PS 15 15 116 bekannt, die sich mit der Optimierung des Ansprechens
von Kaltkathoden-Gasentladungsröhren auf ultraviolette Strahlung
befaßt. Das bekannte Verfahren und die Vorrichtung benutzen ins
besondere eine bestimmte Anzahl von Anzeigen, um sicherzu
stellen, daß die Entladung von der zu überwachenden Quelle
herrührt und nicht aus einem anderen Grund stattfindet.
Die vorliegende Erfindung befaßt sich jedoch mit dem Messen der
Intensität der von einer UV-Quelle emittierten ultravioletten
Strahlung, beispielsweise für die Anwendung bei Desinfektions
systemen, die mit ultravioletter Strahlung arbeiten. Bei derar
tigen Verwendungen ist es erforderlich, die UV-Intensität in
einer definierten Umgebung zu kennen, um sicherzustellen, daß
tatsächlich Desinfektion bewirkt wird. Bis heute sind folgende
Prinzipien für Systeme zur Überwachung der Strahlungsintensität
bekannt:
- 1. Die Intensität der UV-Quelle ist größer als die zur Zerstö rung von Bakterien in einer definierten Umgebung nötige In tensität. Dabei muß lediglich die einwandfreie Funktion des Strahlers kontrolliert werden. Dies wird dadurch bewirkt, daß entweder der elektrische Strom des Strahlers oder das Licht überwacht wird, beispielsweise so, wie es oben im Falle der Flammenüberwachung geschildert wurde.
- 2. Die Intensität wird durch photosensitive Halbleiter über wacht. In diesem Fall muß man entweder einen Teil des Fre quenzspektrums überwachen, für das die Vorrichtung sensibel ist, oder das UV-Spektrum in das Spektrum sichtbaren Lichts umwandeln; dies wird durch die Verwendung von Leuchtstoffen erreicht.
Nach der DE 37 06 986 A1 ist bereits ein Verfahren zur
Intensitätsmessung der von einer UV-Quelle ausgesandten
Strahlung bekannt, das ein UV-empfindliches Sensorelement mit
einer zwischen Elektroden gebildeten Entladungsstrecke
verwendet, die durch einfallende UV-Strahlung ionisiert wird und
damit zum Zünden bzw. Durchschalten des Sensorelementes führt.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe liegt darin,
ein einfaches und wirksames Verfahren nebst einer Vorrichtung
zur Messung der Intensität der von einer UV-Quelle ausgesandten
Ultraviolettstrahlung zu schaffen.
So weit das Verfahren betroffen ist, wird dies erreicht durch
die Merkmale im Anspruch 1.
Eine zweite Lösung besteht in dem Verfahren mit den Merkmalen im
Anspruch 2.
Was die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens angeht, so
wird die Aufgabe durch die Merkmale im Anspruch 3 gelöst.
Der obere Grenzwert Umax kann dazu verwendet werden, das
Löschen der Entladung zu prüfen, weil nur im Falle eines
Durchzündens die Triggerpulsdauer und die Entladepulsdauer
einander gleich sind, so daß der Strom einen maximalen Wert
erreicht. Es werden vorzugsweise handelsübliche integrierte
Schaltkreise verwendet, wie ein Zeitgeber 556, ein Umwandler AD
536 und ein Komparator TCA 965.
Je früher ein Entladepuls nach dem Beginn eines Triggerpulses
startet, desto intensiver muß tatsächlich die ultraviolette
Strahlung sein, welche die auf die Kathode der Photozelle auf
treffenden und die Entladung hervorrufenden Photonen produziert.
Genauer gesagt funktionieren UV-Photozellen, die im Bereich der
selbsterhaltenden Glimmentladung arbeiten, als von Photonen ge
triggerte Triggerröhren. Das bedeutet, daß ein Photon, das auf
die Photokathode auftrifft, in der Lage ist, eine Entladung zu
verursachen. Die in dem folgenden Abschnitt beschriebenen funda
mentalen Zusammenhänge gelten für derartige Photozellen. Im all
gemeinen sind dieselben für einen Detektor oder einen Detektor
schaltkreis gültig, der wie eine selbsthaltende Solenoide ar
beitet, die von einer physikalischen Größe getriggert wird.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen dargelegt. Es zeigt:
Fig. 1, die Betriebsspannung für eine UV-Photozelle mit
symmetrischen Elektroden, wobei ferner ersichtlich ist, daß
eine periodische Spannung beliebiger Kurvenform für die
statistischen Betrachtungen ohne Einschränkung zu einer
Rechteckform vereinfacht werden kann (Dabei werden die
statistischen Betrachtungen selber nur durch die
Gleichungen 1. und 2. im Beschreibungstext
wiedergegeben);
Fig. 2, die rechteckförmige Betriebsspannung einer Photozelle;
Fig. 3, die Entladungspulse pro Zeiteinheit;
Fig. 4, ein vereinfachtes Schema eines Schaltkreises, der in
einer Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens verwendet
werden kann.
Zur Erklärung einiger Definitionen wird auf Fig. 1 hingewiesen.
Die Zündspannung Ui ist die niedrigste Gleichspannung, die, wenn
zwischen Anode und Kathode gelegt, eine Entladung hervorruft,
sobald eine photoelektrische Emission stattfindet.
Die Triggerpulsdauer τ ist diejenige Zeit, während welcher die
angelegte Spannung größer als die Zündspannung oder dieser
gleich ist. Eine geeignete Betriebsspannung stellt eine Trigger
pulsdauer zur Verfügung, die sich periodisch mit der Periode T
wiederholt.
Wegen dieser Definitionen kann eine periodische Betriebsspannung
beliebiger Kurvenform zu einer Rechteckform vereinfacht werden,
ohne daß dies zu irgendwelchen Restriktionen hinsichtlich der
statistischen Überlegungen führt. Wenn eine solche Spannung an
die Elektroden einer UV-Photozelle angelegt wird, ist die
Wahrscheinlichkeit für ein durch auf die Kathode auftreffende
Photonen hervorgerufenes Zünden gegeben durch
nT = 1 - e-n₀ τ (1)
n ist die Anzahl von Strompulsen (Fig. 3) pro Zeiteinheit.
n0 ist die charakteristische Größe, die sich auf die Anzahl der
Photonen bezieht, die auf die Kathode pro Zeiteinheit auftref
fen.
Versuche haben gezeigt, daß n0 nahezu unabhängig von τ ist.
Deshalb ergibt sich die mittlere Entladungspulsdauer aus folgender
Formel:
Im Falle einer Rechteckbetriebsspannung ist der Durchschnittsstrom
Der Effektivwert oder R.M.S.-Wert des Stromes (R.M.S.=Root
Mean Square) ist
s kann entsprechend den durch die Gleichungen (2), (3) oder
(4) gegebenen Prinzipien gemessen werden.
Für die Messung der Strahlungsintensität muß man die Meßmethoden
kalibrieren. Die Genauigkeit der Intensitätsmessung nach auf der
Gleichung basierenden Verfahren ist nicht groß, jedoch immer
ausreichend für eine Intensitätsüberwachung, wie sie hier
Gegenstand der Betrachtung ist.
Die hier vorgestellte Vorrichtung basiert auf der Messung des
R.M.S.-Stromes. Das vereinfachte Schema des Schaltkreises ist in
Fig. 4 gezeigt. Periode und Pulsbreite der rechteckförmigen Be
triebsspannung, die von einer Spannungsquelle 1 und einem
Impulsgenerator 2 über einen Halbleiterschalter 6 zur Verfügung
gestellt werden, sind variabel (10 ms < T < 0,5 ms). Als
Halbleiterschalter wurde ein Leistungs-MOSFET (Metal-Oxide-
Semiconductor-Field-Effect-Transistor) verwendet, da die
Ansteuerung eines MOSFET′s nahezu leistungslos erfolgt und eine
Ansteuerschaltung daher sehr einfach zu realisieren ist. Eine
eventuell vorhandene Ansteuerschaltung wäre in der Bedeutung des
für den Halbleiterschalter 6 in Fig. 4 verwendeten Symbols
enthalten.
Der R.M.S.-Wert des durch die Photozelle bzw. Photoröhre 3
fließenden Stroms wird durch einen R.M.S.-Meßgleichrichter 4 in
eine Gleichspannung umgewandelt. Die Gleichspannung wird von
einem Fensterkomparator 5 kontrolliert. Der untere Grenzwert
Umin wird durch die minimale Intensität vorgegeben, während der
obere Grenzwert Umax dazu verwendet wird, um das Löschen der
Entladung zu überprüfen. Dies ist möglich, weil nur im
Falle eines Durchzündens τs dem Wert τ gleich ist und dabei
der Strom seinen maximalen Wert erreicht.
Es wird eine stabilisierte Spannungsquelle 1 mit konstanter
Spannung benötigt, wenn die Eingangsspannung am
R.M.S.-Meßgleichrichter 4 einen Spannungsabfall über den Widerstand RM
darstellt. Wenn hingegen beispielsweise eine Z-Diode (nicht
gezeigt) anstelle des Widerstands RM verwendet wird, ist keine
Spannungsquelle mit stabilisierter, konstanter Spannung
erforderlich.
Für die Verwirklichung wurden jeweils integrierte Schaltkreise,
beispielsweise ein Zeitgeber 556, ein Effektivwert-
Meßgleichrichter AD 536 und ein Komparator TCA 965 in üblicher
Beschaltung verwendet.
Demnach läßt sich die Vorrichtung nach der Erfindung durch die
Verwendung von preiswerten integrierten Schaltkreisen verwirk
lichen, unabhängig davon, daß unterschiedliche Wege zum Aufbau
eines solchen Analyse-Schaltkreises möglich sind. Auf jeden Fall
ist es möglich, die Intensität von Ultraviolettstrahlung mit
Photozellen zu überwachen, die im Gebiet der selbsterhaltenden
Glimmentladung betrieben werden, wobei es einen zusätzlichen
Vorteil darstellt, daß ein Durchzünden, somit ein fataler Fehler
bei der Anwendung von UV-Photozellen, festgestellt werden kann.
Claims (4)
1. Verfahren zur Intensitätsmessung der von einer UV-Quelle
ausgesandten ultravioletten Strahlung, unter Verwendung
einer gasgefüllten Photozelle, auf welche die Strahlung
auftrifft, Betreiben der Photozelle mit pulsierender
Spannung im Bereich der selbsterhaltenden Glimmentladung,
wobei diese Spannung eine sich periodisch wiederholende
Triggerpulsdauer erzeugt, während welcher die angelegte
Spannung größer ist als die Zündspannung oder derselben
gleich ist, so daß Entladungspulse erzeugt werden, wenn
durch Photonen, die auf die Photokathode der Photozelle
auftreffen, eine photoelektrische Emission stattfindet,
und Bestimmung des Verhältnisses zwischen der
durchschnittlichen Entladepulsdauer und der
Triggerpulsdauer als ein Maß für die Strahlungsintensität.
2. Verfahren zur Messung der Intensität der von einer UV-Quelle
ausgesandten ultravioletten Strahlung unter Verwendung einer
gasgefüllten Photozelle, auf welche die Strahlung auftrifft,
Betreiben der Photozelle mit pulsierender Spannung im Bereich
der selbsterhaltenden Glimmentladung, wobei diese Spannung
eine sich periodisch wiederholende Triggerpulsdauer erzeugt,
während welcher die angelegte Spannung größer ist als die
Zündspannung oder derselben gleich ist, so daß
Entladungspulse erzeugt werden, wenn durch Photonen, die auf
die Photokathode der Photozelle auftreffen, eine
photoelektrische Emission stattfindet, und Bestimmung des
Effektivwertes des Entladestromes als ein Maß für die
Strahlungsintensität.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch eine Spannungsquelle und einen mit einer
Photozelle verbundenen Pulsgenerator, einen Effektivwert-
Meßgleichrichter der von der Photozelle beaufschlagt wird,
und einen Fensterkomparator, der den Effektivwert vom
Meßgleichrichter empfängt, wobei der untere Grenzwert Umin
dieses Komparators durch die minimale Strahlungsintensität
vorgegeben ist, während der obere Grenzwert Umax dazu
verwendet wird, das Löschen der Entladung zu prüfen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in
ihr integrierte Schaltkreise als Standardelemente verwendet
werden, wie ein Zeitgeber 556, ein Effektivwert-
Meßgleichrichter AD 536 und ein Komparator TCA 965.
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