DE4119577A1 - Verfahren zur herstellung von 3-aminomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexylamin (ipda) aus bis(3-cyano-3,5,5-trimethyl-cyclohexyliden)-azin (ipn-azin) - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 3-aminomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexylamin (ipda) aus bis(3-cyano-3,5,5-trimethyl-cyclohexyliden)-azin (ipn-azin)Info
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Description
Gegenstand der vorliegenden Zusatzanmeldung ist eine
weitere Ausbildung der Hydrierstufe des in der
Hauptanmeldung mit der Nummer P 40 33 609.3 vom
23. 10. 1990 beschriebenen Verfahrens zur Herstellung
von 3-Aminomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexylamin (IPDA)
aus Bis(3-cyano-3,5,5-trimethyl-cyclohexyliden)-azin
(IPN-azin).
In der deutschen Patentanmeldung P 40 33 609.3 werden
ein neuer Stoff, nämlich Bis(3-cyano-3,5,5-
trimethyl-cyclohexyliden)-azin (= IPN-azin), ein
Verfahren zu seiner Herstellung aus 1,3,3-Trimethyl-
5-oxo-cyclohexan-carbonitril (= IPN) sowie die
Weiterverarbeitung des IPN-azins zu 3-Aminomethyl-
3,5,5-trimethylcyclohexylamin (= Isophorondiamin oder
IPDA) beschrieben. Die Überführung des IPN-azins in
IPDA basiert auf einer katalytischen Hydrierung in
Gegenwart eines organischen Lösungsmittels und
Ammoniaks. Um gleichzeitig die Azingruppe zu spalten
und die Nitrilgruppen zu Aminomethylgruppen zu
hydrieren, bedurfte es einer Kombination aus einem
kobalt- oder nickelhaltigen Raney-Katalysator und
einem Cokatalysator aus der Reihe von (a) Salzen der
Elemente Al, Co, Ni, Ru, Rh, Pd, Ir und Pt oder (b)
trägergebundenen Edelmetallen aus der Reihe Ru, Rh,
Pd, Ir und Pt.
Nachteilig an dem vorgenannten Verfahren ist das
Erfordernis, außer einem Raney- Katalysator einen
Cokatalysator einsetzen zu müssen. Dieser Nachteil
macht sich insbesondere im Falle der
edelmetallhaltigen Cokatalysatoren vom Typ (a) oder
(b) bemerkbar, denn das Edelmetall muß sorgfältig vom
Reaktionsgemisch abgetrennt und in rezyklierbarer Form
zurückgewonnen werden. Es bestand somit ein Bedarf an
einem einfacheren Katalysatorsystem, das heißt, einem
solchen, das nur einen einzigen Katalysator enthält.
Gefunden wurde ein Verfahren zur Herstellung von
3-Amino-3,5,5-trimethylcyclohexylamin (IPDA) durch
Hydrierung von Bis(3-cyano-3,5,5-trimethyl-
cyclohexyliden)-azin (IPN-azin) in Gegenwart eines
organischen Lösungsmittels, Ammoniak und eines
Katalysators mit Wasserstoff bei einem Druck von 3 bis
30 MPa und einer Temperatur von 50 bis 150° C und
destillative Aufarbeitung des Reaktionsgemischs nach
Abtrennung der Feststoffe, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man als Katalysator einen trägergebundenen
Ruthenium-, Palladium- oder Platinkatalysator
verwendet.
Die Unteransprüche richten sich auf bevorzugte
Ausführungsformen.
Es war bekannt (JP 01 203 355 Az (1989) = Chem. Abstr.
112 (9): 76 465 g) Azine aromatischer Aldehyde bei der
Hydrierung mit Wasserstoff in essigsaurer Lösung unter
Verwendung von Rh auf Aktivkohle als Katalysator
hydrierend zu spalten. Dieses Verfahren führt aber bei
der gewünschten Hydrierung des IPN-azins zu IPDA nicht
zum Erfolg. Es war daher überraschend, daß
trägergebundene Ru-, Pd- und Pt-Katalysatoren im
erfindungsgemäßen Verfahren die gewünschte
gleichzeitige Azinspaltung und Hydrierung ermöglichen.
Trägergebundene Ruthenium-Katalysatoren sind gegenüber
den Pd- und Pt-Katalysatoren bevorzugt, weil mit ihnen
höhere Ausbeuten und Produktreinheiten erzielbar sind.
Als Trägermaterial kommen die dem Fachmann bekannten
feinteiligen Stoffe in Frage, wie beispielsweise Kohle,
Aluminiumoxid, Silikate sowie Oxide von Ti, Zr, Sn,
La, Ce, wobei Kohle und Aluminiumoxid besonders
bevorzugt sind. Die trägergebundenen
Edelmetallkatalysatoren lassen sich in an sich
bekannter Weise herstellen oder sind teilweise auch
käuflich erhältlich.
Durch die erfindungsgemäße Hydrierung des IPN-azins,
das aus IPN, wie in der Hauptanmeldung dargelegt,
leicht erhältlich ist und vorteilhafterweise in Form
einer Suspension aus seiner Herstellung eingesetzt
wird, gelingt es, Isophorondiamin in einfacher Weise
in hoher Ausbeute zu gewinnen. Die bisher
erforderliche Verwendung einer Kombination aus
Raney-Katalysator und trägergebundenem
Edelmetallkatalysator konnte durch die alleinige
Verwendung ausgewählter trägergebundener
Edelmetall-Katalysatoren ersetzt werden. Das
IPDA-Rohprodukt, erhalten nach der Hydrierung,
Abtrennung des Katalysators und Abdestillieren des
Ammoniaks und des Lösungsmittels, ist frei von dem als
störend empfundenen Isophoronaminoalkohol. Die weitere
Reinigung des IPDA-Rohprodukts ist mittels üblicher
destillativer Methoden leicht möglich.
Die Hydrierung des IPN-azins erfolgt mit Wasserstoff,
wobei gleichzeitig die Nitrilgruppen hydriert und die
Azingruppe hydrierend gespalten werden. Der bevorzugte
Druckbereich beträgt 8 bis 15 MPa, die bevorzugte
Temperatur 90 bis 120° C. Sowohl die Gegenwart von
Ammoniak als auch die Verwendung des anspruchgemäßen
Katalysators sind wesentliche Verfahrensmerkmale.
Die Hydrierung des IPN-azins zu IPDA kann
diskontinuierlich als auch kontinuierlich erfolgen,
wobei übliche Hydrierreaktoren, wie sie für
Hydrierungen unter Verwendung von
Suspensionskatalysatoren Einsatz finden, verwendbar
sind; beispielhaft seien Rührautoklaven und
Schlaufenreaktoren genannt.
Als Lösungsmittel kommen solche in Betracht, welche
eine ausreichende Lösekraft für IPN-azin und IPDA bei
der gewählten Hydriertemperatur aufweisen. Nach der
Hydrierung soll IPDA vollständig in Lösung sein, um
den Katalysator durch einfache Filtration vom
Reaktionsgemisch abtrennen zu können. Geeignet sind
beispielsweise niedere Alkohole, insbesondere
einwertige C1- bis C4-Alkohole und insbesondere
Methanol, aliphatische und cycloaliphatische Mono-und
Diether, insbesondere solche mit bis zu 6 C-Atomen,
aber auch allgemein aliphatische und cycloaliphatische
Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan, in Betracht.
Vorzugsweise werden solche Lösungsmittel ausgewählt,
welche sich leicht vom Reaktionsgemisch abdestillieren
lassen, also einen Siedepunkt unter 120° C aufweisen.
Das Lösungsmittel muß unter den Hydrierbedingungen
stabil sein.
Wie schon ausgeführt, ist die Anwesenheit von Ammoniak
wesentlich. Besonders bewährt haben sich Mengen von 50
bis 500 g NH3 pro kg IPN-azin, es sind aber auch
kleinere und größere Mengen einsetzbar. Eine
Steigerung der NH3-Menge auf über 2 kg pro kg IPN-azin
ist aus wirtschaftlichen Erwägungen wenig sinnvoll,
weil sich die Raum-Zeit-Ausbeute und Reinheit des
IPDA′s nicht weiter verbessern. Durch eine NH3-Menge
unter 50 g pro kg IPN-azin sinken die Ausbeute an IPDA
und Reinheit des IPDA-Rohproduktes.
Im Prinzip kann anstelle Ammoniak auch Hydrazin
verwendet werden, jedoch wird diese Alternative als
weniger zweckmäßig angesehen.
163,2 g (0,50 Mol) IPN-azin werden in einem 2-l-
Autoklaven mit Begasungsrührer in 850 ml Methanol und
150 ml wasserfreiem flüssigen Ammoniak aufgelöst. Nach
Zugabe von 50 g 5% Ru/C und 70 ml Wasser wird unter
Rühren Wasserstoff bis 10 MPa aufgepreßt und auf
110° C erhitzt. Nach beendeter Hydrierung wird
abgekühlt und entspannt; dann werden der Katalysator
abfiltriert, der Ammoniak und das Lösungsmittel
abgezogen und der Rückstand im Vakuum über eine
Kolonne destilliert.
Hauptlauf: | |
144,6 g (85% d. Th.) IPDA | |
Kp0,3: 74-77°C | |
Rückstand: | 8,0 g |
Der abfiltrierte Katalysator wurde ohne Ergänzung von
Filtrationsverlusten erneut in 70 ml Wasser
aufgeschlämmt und für weitere Versuche derselben
Ansatzgröße jeweils eingesetzt.
Nummer des erneuten Ansatzes | |
IPDA-Ausbeute | |
2. | |
86,1% d. Th. | |
3. | 86,0% d. Th. |
4. | 87,5% d. Th. |
5. | 86,0% d. Th. |
6. | 89,0% d. Th. |
7. | 88,3% d. Th. |
8. | 86,7% d. Th. |
Die Produktreinheiten lagen jeweils bei 98-99%
(GC-Bestimmung). Die Katalysatorzyklen ließen sich
ohne Ausbeuteeinbuße noch weiter fortsetzen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von 3-Aminomethyl-3,5,5-
trimethylcyclohexylamin (IPDA) durch Hydrierung von
Bis(3-cyano-3,5,5-trimethyl-cyclohexyliden)-azin
(IPN-azin) in Gegenwart eines organischen
Lösungsmittels, Ammoniak und eines Katalysators mit
Wasserstoff bei einem Druck von 3 bis 30 MPa und
einer Temperatur von 50 bis 150° C und destillative
Aufarbeitung des Reaktionsgemischs nach Abtrennung
der Feststoffe
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Katalysator einen trägergebundenen
Ruthenium-, Palladium- oder Platinkatalysator
verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man einen trägergebundenen Rutheniumkatalysator
verwendet, wobei als Trägermaterial vorzugsweise
Kohle oder Aluminiumoxid in feinverteilter Form
vorliegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man bei einem Druck von 3 bis 15 MPa und einer
Temperatur von 80 bis 120° C hydriert.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als organisches Lösungsmittel einen
C1- bis C4-Alkohol, vorzugsweise Methanol,
verwendet.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4119577A DE4119577A1 (de) | 1991-06-14 | 1991-06-14 | Verfahren zur herstellung von 3-aminomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexylamin (ipda) aus bis(3-cyano-3,5,5-trimethyl-cyclohexyliden)-azin (ipn-azin) |
AT91115713T ATE90335T1 (de) | 1990-10-23 | 1991-09-17 | Bis(3-cyano-3,5,5-trimethyl-cyclohexyliden)-azi , verfahren zu seiner herstellung und weiterverarbeitung zu 3-(aminomethyl)-3,5,5trimethylcyclohexylamin. |
EP91115713A EP0482347B1 (de) | 1990-10-23 | 1991-09-17 | Bis(3-cyano-3,5,5-trimethyl-cyclohexyliden)-azin, Verfahren zu seiner Herstellung und Weiterverarbeitung zu 3-(Aminomethyl)-3,5,5-trimethylcyclohexylamin |
ES91115713T ES2059008T3 (es) | 1990-10-23 | 1991-09-17 | Bis(3-ciano-3,5,5-trimetil-ciclohexiliden)-azina, procedimiento para su preparacion y transformacion ulterior para dar 3-(aminometil)-3,5,5-trimetilciclohexilamina. |
DE9191115713T DE59100144D1 (de) | 1990-10-23 | 1991-09-17 | Bis(3-cyano-3,5,5-trimethyl-cyclohexyliden)-azin, verfahren zu seiner herstellung und weiterverarbeitung zu 3-(aminomethyl)-3,5,5-trimethylcyclohexylamin. |
JP3273630A JP2598848B2 (ja) | 1990-10-23 | 1991-10-22 | ビス(3−シアノ−3,5,5−トリメチル−シクロヘキシリデン)−アジン、該化合物の製法及び3−(アミノメチル)−3,5,5−トリメチルシクロヘキシルアミンの製法 |
US07/785,323 US5166396A (en) | 1990-10-23 | 1991-10-23 | Bis(3-cyano-3,5,5-trimethyl-cyclohexylidene)-azine, a method of its preparation and further processing to 3-(aminomethyl)-3,5,5-trimethylcyclohexyl amine |
US07/848,390 US5166444A (en) | 1990-10-23 | 1992-03-09 | Bis(3-cyano-3,5,5-trimethyl-cyclohexylidene)-azine, a method of its preparation and further processing to 3-(aminomethyl)-3,5,5-trimethylcyclohexyl amine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4119577A DE4119577A1 (de) | 1991-06-14 | 1991-06-14 | Verfahren zur herstellung von 3-aminomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexylamin (ipda) aus bis(3-cyano-3,5,5-trimethyl-cyclohexyliden)-azin (ipn-azin) |
Publications (1)
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---|---|
DE4119577A1 true DE4119577A1 (de) | 1992-12-17 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4119577A Withdrawn DE4119577A1 (de) | 1990-10-23 | 1991-06-14 | Verfahren zur herstellung von 3-aminomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexylamin (ipda) aus bis(3-cyano-3,5,5-trimethyl-cyclohexyliden)-azin (ipn-azin) |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4119577A1 (de) |
-
1991
- 1991-06-14 DE DE4119577A patent/DE4119577A1/de not_active Withdrawn
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