DE4119518A1 - Multiband-Mikrowellenlinse und ihre Anwendung bei einer Antenne mit elektronischer Verschwenkung - Google Patents
Multiband-Mikrowellenlinse und ihre Anwendung bei einer Antenne mit elektronischer VerschwenkungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Multiband-Mikrowellenlinse, also
eine Linse für den Betrieb in mehreren Frequenzbändern. Ge
genstand der Erfindung ist ferner die Anwendung einer sol
chen Linse beim Aufbau einer Antenne mit elektronischer Ver
schwenkung.
Es ist bekannt, beispielsweise zur Herstellung einer Antenne
mit elektronischer Verschwenkung, eine Mikrowellenlinse zu
verwenden, die aus Platten oder Tafeln besteht, welche eine
Phasenverschiebung der sie durchquerenden elektromagnetischen
Welle bewirken. Jede dieser Platten oder Tafeln enthält mit
Dioden versehene Drähte, die zueinander parallel sind. Die
Steuerung des Zustandes der Dioden, gesperrt oder stromlei
tend, bewirkt eine Veränderung der Phasenverschiebung, die
der auftreffenden Welle aufgegeben wird, um eine elektroni
sche Verschwenkung zu bewirken.
Eine solche Antenne ist beispielsweise in der FR-PS 2 469 808
beschrieben. Ihr Funktionsprinzip ist in Fig. 1 der beige
fügten Zeichnung veranschaulicht. Fig. 1a zeigt eine ausein
andergezogene Teilansicht, und Fig. 1b eine Draufsicht in
der Ebene des elektrischen Feldes.
In Fig. 1a sind drei einander überlagerte Tafeln P₁, P₂ und
P₃ in derselben Ebene dargestellt. Jede dieser Tafeln be
steht aus einem dielektrischen Träger 1, an dem parallele
Drähte 2 angeordnet sind, die jeweils Dioden 3 tragen. Bei
dem in der Figur gezeigten Beispiel trägt jeder Draht zwei
Dioden. Die Dioden sind im gleichen Sinne geschaltet. Die
mit Dioden versehenen Drähte 2 sind durch Leiter 7 verbun
den, die zu ihnen im wesentlichen senkrecht verlaufen und
zur Steuerung des Leitungszustandes der Dioden (leitend oder
gesperrt) verwendet werden. In jeder Tafel werden alle Dio
den gleichzeitig und in gleicher Weise über die Leiter 7
durch Spannungen angesteuert, die ausreichen, um sie in den
leitenden oder gesperrten Zustand zu bringen. Die Tafeln
sind von leitfähigen Platten umgeben und durch sie getrennt,
die zu ihnen senkrecht verlaufen und mit PL1, PL2, PL3 und
PL4 bezeichnet sind.
In Fig. 1b sind mehrere Tafeln P₁, P₂ und P₃ jeweils durch P
bezeichnet und in Kanälen angeordnet, die durch die Platten
gebildet und mit PL bezeichnet sowie jeweils zu zweit ver
wendet sind. Die Gesamtheit von Tafeln P desselben Kanals
bildet einen Phasenschieber (D₁, D₂, D₃ . . . ). Der aus mehre
ren solchen Phasenschiebern bestehende Stapel bildet eine
aktive Mikrowellenlinse, die von einer Quelle S (Fig. 1a)
angestrahlt wird. Diese Quelle S liefert eine elektromagne
tische Welle, deren elektrisches Feld E senkrecht zu den
Platten PL steht. Als Beispiel ist in Fig. 1b ein Stapel von
fünf Phasenschiebern zugleich mit der Richtung des elektri
schen Feldes (Pfeil E) der auftreffenden Welle (Pfeil 10)
und der durchgelassenen Welle (Pfeil 20) gezeigt; letztere
wird bezüglich der auftreffenden Welle abgelenkt.
Da die Tafeln P unabhängig voneinander angesteuert werden,
kann die Phasenverschiebung, welche sie der sie durchque
renden Welle erteilen, von Tafel zu Tafel verschieden sein.
Durch Aneinanderfügen mehrerer Tafeln hintereinander in dem
selben Kanal auf dem Weg der Mikrowelle können Phasenver
schiebungen von 0 bis 360° in Stufen erzielt werden, deren
Größe von der Anzahl der aneinandergefügten Tafeln abhängt.
Durch Aufeinanderstapeln mehrerer solcher Phasenschieber
kann eine elektronische Verschwenkung in einer Ebene parallel
zu dem elektrischen Feld E erzielt werden.
Bei manchen Anwendungen ist es erforderlich, dieselbe Antenne
in wenigstens zwei verschiedenen Frequenzbändern zu betrei
ben, insbesondere aus folgenden Gründen:
- - gewisse Optimierungen von Parametern sind in manchen Fäl len miteinander unvereinbar, während bei Verwendung von mehreren verschiedenen Frequenzbändern die Optimierungen getrennt vorgenommen werden können; dies ist insbesondere für die Mehrdeutigkeit oder die Geschwindigkeits- oder Winkelauflösung der Fall;
- - durch Ausdehnung des Frequenzbereiches, in welchem die An tenne betrieben wird, kann deren Immunität gegenüber Stör quellen verbessert werden;
- - da die sogenannten getarnten Ziele im allgemeinen nur in nerhalb von einem relativ schmalen Frequenzbereich getarnt sind, können sie bei Verwendung von mehreren Frequenzbän dern besser erfaßt werden;
- - durch die Verwendung von mehreren Frequenzbändern können Mehrdeutigkeiten aufgelöst werden, die auf dem Bildeffekt beruhen, also der Erzeugung eines Bildes vom Ziel aufgrund von Reflexionen der von der Antenne gesendeten Wellen am Boden oder am Meer.
Gegenstand der Erfindung ist eine Mikrowellenlinse der in
der obengenannten Druckschrift angegebenen Art, die dahin
gehend weitergebildet ist, daß sie in wenigstens zwei Fre
quenzbändern betrieben werden kann.
Gemäß der Erfindung ist jeder Phasenschieberkanal der Linse
in wenigstens zwei Unterkanäle unterteilt, von denen jeder
einem Betriebsfrequenzband der Antenne zugeordnet ist. Jeder
Unterkanal enthält außer den aneinandergefügten Phasenschie
bertafeln zusätzlich Diplexer-Einrichtungen und Impedanzan
passungs-Einrichtungen an jedem seiner Enden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung und aus der Zeichnung, auf die
Bezug genommen wird. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1a und 1b, die bereits erwähnt wurden, schematische Dar
stellungen zur Erläuterung des Standes der
Technik nach der eingangs genannten Druck
schrift;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Ausfüh
rungsform der Multiband-Antenne nach der Er
findung;
Fig. 3 eine Ausführungsform eines Phasenschieberka
nals, der in der Struktur nach Fig. 2 ver
wendet wird;
Fig. 4 eine Ausführungsvariante der Fig. 3;
Fig. 5a und 5b eine Ausführungsform der Diplexer- und Anpas
sungseinrichtungen bei bestimmten Unterkanä
len der Linse nach der Erfindung;
Fig. 6a und 6b eine Ausführungsform der Diplexer- und Anpas
sungseinrichtungen, die bei weiteren Unter
kanälen der Linse nach der Erfindung verwen
det werden;
Fig. 7a und 7b eine Ausführungsform der Diplexer- und Anpas
sungseinrichtungen, die bei den Unterkanälen
der Linse nach der Erfindung verwendet wer
den; und
Fig. 8 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Multiband-Antenne.
In den verschiedenen Figuren werden einander entsprechende
Elemente mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Zur Vereinfachung der Beschreibung der Antenne, worin die
erfindungsgemäße Linse verwendet wird, wird der Sendebetrieb
angenommen, wobei es sich versteht, daß die Antenne im Emp
fangsbetrieb analog arbeitet.
Die in Fig. 2 schematisch dargestellte Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Antenne ist beispielshalber für den Betrieb
in zwei Frequenzbändern ausgelegt. Sie besteht aus einer
Mikrowellenlinse L, die durch Sende/Empfangs-Einrichtungen
(Quelle) S angestrahlt wird, von denen die elektromagneti
sche Mikrowellenenergie ausgeht.
Die Quelle S enthält Einrichtungen zum Aussenden einer Mi
krowelle bei einer ersten Frequenz F₁, die innerhalb des
Frequenzbandes ΔF₁ variieren kann, sowie Einrichtungen zum
Aussenden einer Mikrowelle mit einer zweiten Frequenz F₂,
die ihrerseits innerhalb eines Frequenzbandes ΔF₂ variieren
kann. Die beiden Frequenzbänder ΔF₁ und AF₂ sind vorzugswei
se durch einen Abstand voneinander getrennt.
Diese Frequenzen F₁ und F₂ können prinzipiell von beliebigen
bekannten Einrichtungen ausgehen. Bei der in Fig. 2 gezeig
ten Ausführungsform gehen sie von zwei Schlitz-Wellenleitern
G₁, G₂ aus. Diese Wellenleiter sind in Richtung der Achse Ox
aufeinandergestapelt. Sie strahlen die Energie entlang der
Achse Oz (senkrecht zur Achse Ox) über Schlitze F ab, die
parallel zur Achse Oy (senkrecht zu den vorgenannten Achsen)
ausgebildet sind.
Die Linse L ist analog zu der in den Fig. 1a und 1b ge
zeigten ausgebildet, mit dem Unterschied jedoch, daß jeder
Phasenschieberkanal D in zwei Unterkanäle d1, d2 unterteilt
ist.
Insbesondere besteht die Linse L aus einem Stapel von Pha
senschieberkanälen D, die in Richtung der Achse Ox aufein
anderfolgen und durch leitfähige Platten PL getrennt sind,
welche parallel zur Ebene yOz sind. Die Phasenschieber-Tafeln
sind innerhalb der Kanäle parallel zur Ebene xOy angeordnet.
Die Fig. 3 zeigt im einzelnen eine Ausführungsform eines
Phasenschieberkanals D nach Fig. 2.
Zwischen den beiden Platten PL, welche den Kanal D abgren
zen, ist eine dritte leitfähige Platte PLI, angeordnet, die
als Zwischenplatte bezeichnet wird und parallel zu den vor
genannten Platten liegt. Diese Zwischenplatte PLI kann im
halben Abstand oder in einem anderen Abstand zwischen den
Platten PL angeordnet sein. Bei einer bevorzugten Ausfüh
rungsform ist die Zwischenplatte PLI kleiner als die Platten
PL, beispielsweise um das Abstandsmaß dP in der Größenord
nung einer Wellenlänge bei der niedrigsten Betriebsfrequenz,
um zu vermeiden, daß die Anpassung an der Eintrittsfläche
der Linse L gestört wird. Jeder Unterkanal ist somit durch
eine der Platten PL und die Zwischenplatte PLI abgegrenzt.
Die Phasenschiebertafeln sind im Inneren jedes Unterkanals
angeordnet und so plaziert und dimensioniert, daß sie in
folgender Weise betrieben werden:
- - die Tafeln P₁ im Unterkanal d₁ bei der Frequenz F₁;
- - die Tafeln P₂ im Unterkanal d₂ bei der Frequenz F₂;
Jeder Unterkanal d₁ und d₂ enthält ferner an jedem seiner
Enden Diplexer-Einrichtungen (4₁ bzw. 4₂) sowie Impedanzan
passungs-Einrichtungen (5₁ bzw. 5₂).
Im Betrieb wird die Linse L nach Fig. 2 durch die zwei Wel
lenleiter G₁ und G₂ angestrahlt, und zwar gleichzeitig oder
auch nicht gleichzeitig. Die Diplexer 4₁ und 4₂ haben die
Aufgabe, dafür zu sorgen, daß sich in dem Unterkanal d₁ nur
die Energie der Frequenz F₁ und in dem Unterkanal d₂ nur die
der Frequenz F₂ ausbreitet. Zu diesem Zweck bildet jeder
Diplexer 4₁, 4₂ einen Mikrowellenkreis, der vorzugsweise auf
einem dielektrischen Träger ausgebildet ist, welcher paral
lel zu den Tafeln P₁ oder P₂ liegt und maximale Transparenz
für eine der Frequenzen (F₁ bzw. F₂) aufweist, bei maximalem
Reflexionsvermögen für die andere Frequenz (F₂ bzw. F₁). Die
Impedanzanpassungs-Einrichtungen 5₁ und 5₂ haben die Aufgabe,
für jeden Unterkanal dafür zu sorgen, daß die Fehlanpassung
aufgrund der Reflexion von Energie am anderen Unterkanal
kompensiert wird. Sie sind vorzugsweise analog zu den Diple
xern 4₁, 4₂ ausgebildet, bestehen also aus einem Mikrowel
lenkreis auf einem dielektrischen Träger, der parallel zu
den Tafeln P₁ und P₂ ist.
Da ferner die Energie an der einen oder anderen Endfläche
der Linse auftreffen kann, enthält jeder Unterkanal diese
Einrichtungen 4₁ bzw. 4₂ sowie 5₁ bzw. 5₂ an jedem seiner
Enden.
Durch die Erfindung wird also eine Antenne mit elektroni
scher Verschwenkung in der Ebene xOz zur Verfügung gestellt,
die in zwei verschiedenen Frequenzbändern ΔF₁ und ΔF₂ arbei
ten kann.
Es ist zu beachten, daß diese Doppelband-Funktion einfach
dadurch ermöglicht wird, daß die Phasenschieberkanäle doppelt
ausgeführt werden. Die Funktion kann auf n Frequenzbänder
erweitert werden, wobei n größer als 2 sein kann, indem eine
Aufteilung jedes Phasenschieberkanals in n Unterkanäle er
folgt; die Struktur von aufeinandergestapelten Phasenschie
berkanälen ist nämlich in den Abmessungen keinen Beschrän
kungen unterworfen.
Die Ansteuerung der Phasenschiebertafeln P₁ und P₂ kann von
einander vollkommen unabhängig erfolgen, so daß die Strah
lungsbündel verschiedener Frequenz in verschiedene Richtun
gen abgelenkt werden können, und dies zu verschiedenen Zeit
punkten. Da ferner die Ansteuerung und die Funktion der Un
terkanäle voneinander unabhängig sind, kann auch die Anzahl
von Phasenschiebertafeln der verschiedenen Kanäle unter
schiedlich sein, also verschieden für die Unterkanäle d₁ und
die Unterkanäle d₂.
Die Fig. 4 zeigt eine Ausführungsvariante der in Fig. 3 ge
zeigten Anordnung, worin die Diplexer und die Impedanzanpas
sungseinrichtungen durch denselben Mikrowellenkreis verwirk
licht sind.
Bei dieser Ausführungsform ist wiederum ein Phasenschieber
kanal D in zwei Unterkanäle d₁ und d₂ unterteilt. Jeder Un
terkanal (d₁, d₂) enthält zwei Phasenschieber-Tafeln P₁, P₂;
an jedem seiner Enden ist eine Einrichtung 6₁ bzw. 6₂ vor
handen, die sowohl die Funktion des Diplexers 4 als auch die
der Impedanzanpassungseinrichtung 5 nach Fig. 3 erfüllt.
Diese Einrichtungen sind auch hier vorzugsweise durch einen
Mikrowellenkreis gebildet, den ein dielektrischer Träger
aufnimmt, welcher parallel zu den Phasenschieber-Tafeln P₁,
P₂ angeordnet ist.
Die Fig. 5a zeigt eine Ausführungsform der Diplexer- und
Anpassungseinrichtungen 6₁ in dem Unterkanal d₁ der erfin
dungsgemäßen Linse; diese Einrichtung soll nur die Frequenz
F₁ durchlassen, von der angenommen wird, daß sie unterhalb
der Frequenz F₂ liegt.
Die Einrichtungen 6₁ enthalten ein dielektrisches Substrat
11, auf dem, beispielsweise durch Metallisierung, zwei Lei
terstreifen 51, 52 im wesentlichen parallel zueinander auf
gebracht sind, welche eine Blende bilden und zwischen denen
Kapazitäten 13 mittels Drähten 12 parallelgeschaltet sind.
Beispielsweise sind die Drähte 12 gleichzeitig auf dem Sub
strat 11 aufgedruckt, und die Kapazitäten 13 sind durch Ab
lagerung von Leitern senkrecht zu den Drähten 12 einander
gegenüberliegend ausgebildet. Im letzteren Falle hängt die
Größe der Kapazität von der Länge c der abgelagerten Leiter
ab. Das Substrat 11 ist von metallischen Platten PL und PIL
umgeben, die im wesentlichen senkrecht zu seiner Ebene ste
hen.
Zur Erleichterung des Verständnisses der Figur ist die Ober
fläche der verschiedenen Leiter (nicht geschnitten darge
stellt) gestrichelt.
Die Fig. 5b zeigt das Ersatzschaltbild der Anordnung nach
Fig. 5a für Frequenzen im Mikrowellenbereich.
Die Mikrowelle wird zwischen den Anschlüssen B₁ und B₂ emp
fangen. Sie trifft auf zwei in Reihe liegende Kapazitäten C₀
und CI, die diese Anschlüsse überbrücken. Die Kapazität C₀
ist die Linienkapazität für die Entkopplung zwischen den
Streifen 51 und 52 sowie den Platten PL und PLI, die Kapazi
tät CI die der Irisblende 51, 52. Diese Kapazitäten hängen
vom Abstand D₀ zwischen den Streifen und Platten bzw. DI
zwischen den Streifen 51, 52 ab.
An die Anschlüsse der Kapazität CI sind in Reihenschaltung
eine Induktivität L und eine Kapazität C₁₃ angeschlossen.
Diese letztere stellt die Kapazität 13 in Fig. 5a dar. Die
Induktivität L stellt die Induktivität der Drähte 12 dar,
welche mit einem Faktor
behaftet ist, worin gilt:
- - a ist der Abstand zwischen zwei Kapazitäten 13;
- - b ist der Abstand zwischen den Platten PL und PLI;
- - α ist ein Koeffizient, welcher die Wechselwirkung zwi schen den Drähten 12 kennzeichnet.
Die Spannung am Mikrowellenausgang wird zwischen den An
schlüssen B₃ und B₄ an den Anschlüssen der Kapazitäten C₀
und CI abgegriffen.
Die Werte von C₀, CI, L und C₁₃ sind so bestimmt, daß der
Kreis 6₁ des Unterkanals d₁:
- - für eine Mikrowelle der Frequenz F₂ reflektiert;
- - die Anpassung des Unterkanals d₁ gewährleistet, wenn eine Mikrowelle der Frequenz F₁ auftritt.
Der Reflektivitätszustand des Kreises wird in herkömmlicher
Weise dadurch hergestellt, daß sein Blindleitwert (B₁) für
die Frequenz F₂ gegen unendlich strebt. Die Anpassungsbedin
gung wird in analoger Weise dadurch erzielt, daß der Blind
leitwert (B₁) für die Frequenz F₁ einen bestimmten Wert an
nimmt, der von dem Abstand (d₆) des Kreises 6₁ am Eingang
des Unterkanals abhängt, also vom Rand der Zwischenplatte
PLI. Wenn beispielsweise der Abstand d₆ etwa gleich 0,15 λ₁
beträgt, so gilt B₁ ≃ 0,7 λ₁, wobei λ₁ die Wellenlänge ist,
welche der Frequenz F₁ entspricht.
Die Bestimmung der vorgenannten Werte führt zur Bestimmung
der geometrischen Parameter D₀, DI und a, während der Ab
stand b in Abhängigkeit von den gewünschten Abstrahlungs-
Kenndaten der Linse gewählt wird.
Die Fig. 6a zeigt eine Ausführungsform der Diplexer- und
Anpassungseinrichtungen 6₂, die in dem Unterkanal d₂ der
erfindungsgemäßen Linse verwendet werden und die Aufgabe
haben, nur die Frequenz F₂ durchzulassen.
Diese Einrichtungen 6₂ sind in analoger Weise zu den Ein
richtungen 6₁ in Fig. 5a ausgebildet, enthalten also ein
dielektrisches Substrat 11, auf dem beispielsweise durch
Metallisierung zwei leitende Streifen 51, 52 aufgebracht
sind, die im wesentlichen parallel zueinander sind und eine
Irisblende bilden und zwischen denen Drähte 12 parallel an
geschlossen sind, die beispielsweise ebenfalls auf dem Sub
strat 11 aufgedruckt sind. Das Substrat 11 ist von metalli
schen Platten PL und PLI umgeben, die zu seiner Ebene im
wesentlichen senkrecht stehen. Im Gegensatz zu dem Kreis 61
enthält jedoch der Kreis 6₂ keine Kapazität an den Drähten 12.
Die Fig. 6b zeigt das Ersatzschaltbild der Fig. 6a für Fre
quenzen im Mikrowellenbereich.
Die Mikrowelle wird zwischen den zwei Anschlüssen B₁ und B₂
empfangen. Sie trifft wie zuvor auf die zwei Kapazitäten C₀
und CI, die in Reihe liegen.
An die Anschlüsse der Kapazität CI ist die Induktivität L
angeschlossen, die wie zuvor die Induktivität der Drähte 12
darstellt, welche mit dem Faktor
behaftet ist.
Die Werte C₀, CI und L werden analog zu der vorstehenden Be
schreibung bestimmt, also für den Kreis 6₂ des Unterkanals d₂:
- - entweder für Reflexion, wenn eine Mikrowelle der Frequenz F₁ auftrifft;
- - oder für eine Anpassung des Unterkanals d₂, wenn eine Mi krowelle der Frequenz F₂ auftrifft.
Die Reflektivitätsbedingung des Kreises wird in gleicher
Weise dadurch erhalten, daß sein Blindleitwert (B₂) für die
Frequenz F₁ gegen Unendlich strebt. Die Anpassungsbedingung
wird dadurch erhalten, daß der Blindleitwert B₂ für die Fre
quenz F₂ einen bestimmten Wert aufweist, welcher vom Abstand
(d₆) des Kreises 6₂ vom Eingang des Unterkanals abhängt.
Wenn beispielsweise d₆ in der Größenordnung von 0,15 λ₂
liegt, so ist B₂ ≃ 0,7 λ2, worin λ₂ die Wellenlänge entspre
chend der Frequenz F₂ ist.
Man bestimmt so die Werte der geometrischen Parameter D₀, DI
und a, wenn b gegeben ist.
Die Fig. 7a zeigt eine weitere Ausführungsform der Diplexer-
und Anpassungseinrichtungen, die in den Unterkanälen der er
findungsgemäßen Linse verwendet werden.
Der in Fig. 7a gezeigte Kreis stimmt vollständig mit dem
nach Fig. 5a überein, mit Ausnahme der Kapazitäten 13, die
durch Dioden 14 ersetzt sind.
Wenn die Dioden 14 über die leitenden Streifen 51 und 52 in
Durchlaßrichtung gepolt sind, arbeitet der Kreis nach Fig. 7a
in gleicher Weise wie der nach Fig. 6a. Wenn die Dioden 14
hingegen in Sperrichtung gepolt sind, erfüllt der Kreis nach
Fig. 7a die gleiche Funktion wie der nach Fig. 5a. Die Ein
richtungen 6₁ und 6₂ können also durch einen einzigen Kreis
gleicher Art verwirklicht werden.
Fig. 7b zeigt das Ersatzschaltbild der Fig. 7a.
Man findet dort wieder die Kapazitäten C₀ und CI in Reihen
schaltung zwischen den Anschlüssen B₁ und B₂. An den An
schlüssen der Kapazität CI ist nunmehr eine Induktivität L′
angeschlossen, die in Reihe liegt mit:
- - entweder einer Kapazität Ci in Reihe mit einem Widerstand Ri
- - oder einem Widerstand Rd,
je nachdem, ob die Diode 14 in Durchlaßrichtung oder Sperr
richtung gepolt wird, was durch einen Unterbrecher 20 symbo
lisch dargestellt ist.
Die Induktivität L′ hat folgende Form:
worin L₀ symbolisch dargestellt ist. Der Widerstand Ri ist
der Diodenwiderstand in ihrer Sperrichtung, mit dem Verhält
nis a/b behaftet. Der Widerstand Rd ist der Durchlaßwider
stand der Diode, mit demselben Verhältnis behaftet. Schließ
lich ist die Kapazität Ci die Kapazität des Halbleiterüber
gangs der Diode, mit der Verhältnis b/a behaftet.
Die Bestimmung der Parameter erfolgt wie oben erläutert, je
nachdem, ob der Kreis die Einrichtungen 6₁ oder 6₂ bilden
soll.
Die vorstehend für die Diplexer- und Anpassungseinrichtungen
beschriebenen Ausführungsformen weisen den Vorteil auf, daß
eine zu den Phasenschieber-Tafeln gleichartige Vorrichtung
verwendet wird.
Die verschiedenen Tafeln, Phasenschieber, Diplexer und An
passungseinrichtungen eines selben Unterkanals können bei
spielsweise auf den Platten PL oder PLI aufgeklebt werden.
Bei einer Ausführungsvariante ist der Raum zwischen den Ta
feln mit einem Material von geringer Dielektrizitätskonstan
te ausgefüllt, beispielsweise ein Polyurethanschaum, der
überdies die Aufgabe erfüllt, eine mechanische Halterung zu
bilden: die Tafeln werden dann einfach in die Zwischenräume
eingeschoben, die in dem Schaum angebracht sind.
Fig. 8 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsge
mäßen Multiband-Antenne.
Diese Antenne enthält eine Quelle S, die hier in Form von
zwei Hornstrahlern ausgebildet ist, welche entlang der Achse
Ox eines rechtwinkligen Koordinatensystems Oxyz übereinander
angeordnet sind; der eine Hornstrahler C₁ sendet mit der
Frequenz F₁ und der andere C₂ mit der Frequenz F₂. Beide
Hornstrahler senden in der Richtung Oz. Die Quelle S strahlt
eine erste Linse L₁ an, die beispielsweise wie die Linse L
in Fig. 2 ausgebildet ist, deren Platten PL parallel zur
Ebene yOz liegen.
Parallel zu der Linse L₁ sind nacheinander ein Polarisations-
Drehungsgitter G und eine zweite Linse L₂ angeordnet.
Das Gitter G gibt der Polarisation der aus der Linse L₁ aus
tretenden Welle eine Drehung um 90° auf. Die Ausbildung die
ses Gitters erfolgt beispielsweise gemäß der Druckschrift
"Broad-Band Wide-Angle Quasi-Optical Polarization Rotators"
von AMITAY und SALEH, erschienen in UIEEE TRANSACTIONS ON
ANTENNAS AND PROPAGATION", Vol. AP-31, Nr. 1, Januar 1983.
Die Linse L₂ ist analog der Linse L₁ ausgebildet, jedoch um
90° verdreht, so daß ihre Platten PL parallel zur Ebene xOz
sind.
Auf diese Weise wird eine Antenne mit elektronischer Ver
schwenkung in zwei orthogonalen Ebenen verwirklicht, die in
zwei verschiedenen Frequenzbändern arbeiten kann.
Bei den oben beschriebenen Ausführungsformen wird die Linse
der Antenne durch getrennte Mittel angestrahlt, die eine
Quelle bilden; die Quelle kann aber auch jeweils in einen
Unterkanal integriert sein: beispielsweise wird in jedem Ka
nal eine "Serpentinen"-Leitung angeordnet. Die Einrichtungen
4, 5 oder 6 sind dann auf der Seite dieser Serpentinen-Lei
tung nicht mehr erforderlich, da diese die Anpassung gewähr
leistet.
Claims (10)
1. Mikrowellenlinse zum Empfangen einer elektromagnetischen
Welle, die sich in einer ersten Richtung (Oz) ausbreitet,
mit mehreren Phasenschieber-Kanälen (D), die im wesentlichen
entlang einer zweiten Richtung (Ox), die senkrecht zu der
ersten ist, aufeinandergestapelt und voneinander durch leit
fähige Platten (PL) getrennt sind, die im wesentlichen senk
recht zu der zweiten Richtung (Ox) sind, wobei jeder Kanal
mehrere Phasenschieber-Tafeln (P) aufweist, die im wesentli
chen senkrecht zur ersten Richtung (Oz) angeordnet sind, wo
bei jede Tafel (P) leitfähige Drähte (2) trägt, die im we
sentlichen parallel zu der zweiten Richtung (Ox) sind und
Dioden (3) tragen, wobei der Zustand der Dioden einer Tafel
- stromführend oder gesperrt - eine Veränderung der Phasen
verschiebung verursacht, mit welcher die Tafel die sie durch
querende Welle behaftet; dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Kanal in wenigstens zwei Unterkanäle (d₁, d₂) mittels einer
leitfähigen Zwischenplatte (PLI) unterteilt ist, welche zwi
schen zwei Platten angeordnet und zu diesen im wesentlichen
parallel ist, wobei diese Unterkanäle jeweils mehrere Pha
senschieber-Tafeln (P₁, P₂) enthalten, die in solcher Weise
ausgebildet und angeordnet sind, daß der erste Unterkanal
bei einer ersten Frequenz (F₁) und der zweite bei einer
zweiten Frequenz (F₂) betreibbar ist, und daß beiderseits
der Phasenschieber-Tafeln auf dem Weg der elektromagneti
schen Welle Diplexer- und Impedanzanpassungs-Einrichtungen
angeordnet sind.
2. Linse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Diplexer-Einrichtungen (4) jeweils durch einen Mikrowellen
kreis verwirklicht sind.
3. Linse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Impedanzanpassungs-Einrichtungen (5) mittels eines Mikrowel
lenkreises ausgebildet sind.
4. Linse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Diplexer- und Impedanzanpassungs-Einrichtungen mittels des
selben Mikrowellenkreises (6₁, 6₂) verwirklicht sind.
5. Linse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß je
der der Mikrowellenkreise desjenigen (d₁) Unterkanals, der
bei der niedrigeren Frequenz (F₁) arbeitet, auf einem di
elektrischen Träger ausgebildet ist, welcher im wesentlichen
parallel zu den Phasenschieber-Tafeln angeordnet ist und
leitende Drähte (12) aufweist, die im wesentlichen parallel
zu der zweiten Richtung (Ox) sind, Kapazitäten (13) tragen
und miteinander durch leitende Streifen (51, 52) verbunden
sind, die zu ihnen im wesentlichen senkrecht sind.
6. Linse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß je
der Mikrowellenkreis desjenigen (d₂) Unterkanals, der bei der
höchsten Frequenz (F₁) arbeitet, auf einem dielektrischen
Träger verwirklicht ist, welcher im wesentlichen parallel zu
den Phasenschieber-Tafeln ist und leitfähige Drähte (12) auf
weist, die im wesentlichen parallel zu der zweiten Richtung
(Ox) und miteinander durch leitende Streifen (51, 52) ver
bunden sind, die zu ihnen im wesentlichen senkrecht sind.
7. Linse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die leitfähigen Zwischenplatten (PLI) in
der ersten Richtung (Oz) kleiner als die leitfähigen Platten
(PL) sind.
8. Linse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß je
der der Mikrowellenkreise in einem vorbestimmten Abstand
(d₆) vom Rand der Zwischenplatte angeordnet ist, welcher im
wesentlichen gleich 0,15 λ ist, worin λ die Wellenlänge ist,
mit welcher die Ausbreitung in dem Unterkanal stattfindet.
9. Antenne mit elektronischer Verschwenkung, mit Einrich
tungen (S) zum Aussenden und Empfangen einer elektromagne
tischen Welle und einer Mikrowellen-Linse, die auf dem Weg
dieser Welle angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Linse gemäß einem der vorstehenden Ansprüche ausgebildet ist
und daß die Sende/Empfangs-Mittel die Ausendung und den Emp
fang einer elektromagnetischen Welle auf wenigstens einer
der zwei Frequenzen (F₁, F₂) und im wesentlichen entlang der
ersten Richtung (Oz) gewährleisten.
10. Antenne nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
sie ferner hinter der Linse (L₁) und parallel zu dieser an
geordnet ein Polarisationsdrehungs-Gitter (G) aufweist, wel
ches eine 90°-Drehung der dieses durchquerenden Welle ge
währleistet, sowie eine zweite Linse (L₂), die analog zu der
ersten ausgebildet, jedoch um 90° gegenüber dieser verdreht
ist.
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