DE4118719A1 - Hydraulische mehrkreis-bremsanlage, insbesondere fuer kraftfahrzeuge - Google Patents
Hydraulische mehrkreis-bremsanlage, insbesondere fuer kraftfahrzeugeInfo
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- B60T8/4872—Traction control, stability control, using both the wheel brakes and other automatic braking systems in hydraulic brake systems closed systems pump-back systems
Description
Die Erfindung geht aus von einer hydraulischen Mehrkreis-Bremsan
lage, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einer Blockierschutz und
Antriebsschlupfregeleinrichtung nach der Gattung des Patentan
spruchs.
Es ist schon eine solche Bremsanlage vorgeschlagen worden
(DE-Patentanmeldung P 40 34 113.5), bei der im Antriebsschlupfregel
betrieb in Phasen für Druckabbau durch Schalten des Auslaßventils in
die Durchlaßstellung Druckmittel aus der Radbremse des unzulässig
großen Schlupf unterworfenen Antriebsrades abgelassen wird. Wenn der
Fahrer des Fahrzeugs während des Antriebsschlupfregelbetriebs ein
bremst, und fehlerhafterweise der Antriebsschlupfregelbetrieb nicht
abgebrochen wird, wirkt der vom Fahrer erzeugte Bremsdruck durch die
Saugleitung und das darin angeordnete, seine Durchlaßstellung
weiterhin einnehmende Ladeventil auch auf das zwischen der Hoch
druckpumpe und der Speicherkammer angeordnete Rückschlagventil und
verhindert dessen Öffnen, so daß in der Speicherkammer aufgenommenes
Druckmittel nicht von der Hochdruckpumpe angesaugt und die Speicher
kammer nicht entleert werden kann. Steigert der Fahrer nun den
Bremsdruck und das abgebremste Antriebsrad droht zu blockieren, so
kann bei einsetzendem Blockierschutzregelbetrieb der schnelle Brems
druckabbau in der Radbremse beeinträchtigt sein, weil die Speicher
kammer nicht in der Lage ist, das aus der Radbremse abströmende
Druckmittel aufzunehmen.
Die erfindungsgemäße hydraulische Mehrkreis-Bremsanlage mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs hat demgegenüber den
Vorteil, daß auch im obengenannten Fehlerfall ein unverzögerter
Bremsdruckabbau bei Blockierschutzregelbetrieb möglich ist, weil
eine Füllung der Speicherkammer im Antriebsschlupfregelbetrieb
unterbleibt. Darüber hinaus sind im Antriebsschlupfregelbetrieb die
Verzugszeiten in den Druckaufbauphasen gering, da die Hochdruckpumpe
ständig Druckmittel in die Bremsleitung fördert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Schaltbildes einer hydraulischen Mehr
kreis-Bremsanlage für Kraftfahrzeuge in der nachfolgenden Beschrei
bung näher erläutert.
Eine in der Zeichnung dargestellte hydraulische Mehrkreis-Brems
anlage 1 für Kraftfahrzeuge ist mit einer Blockierschutz- und
Antriebsschlupfregeleinrichtung 2 ausgestattet.
Die Bremsanlage 1 hat einen mit einem Bremspedal 5 betätigbaren
Hauptbremszylinder 6 mit einem Druckmittelvorratsbehälter 7. Vom
Hauptbremszylinder 6 geht eine Bremsleitung 8 eines ersten Brems
kreises I aus. Die Bremsleitung 8 ist in zwei Bremsleitungen 9 und
10 verzweigt. Die Bremsleitung 9 führt zu einer Radbremse 11 eines
nicht dargestellten, angetriebenen Fahrzeugrades der Vorderachse.
Die Bremsleitung 10 steht mit einer Radbremse 12 eines ebenfalls
nicht dargestellten, nicht angetriebenen Rades der Fahrzeug-Hinter
achse in Verbindung.
Vom Hauptbremszylinder 6 geht außerdem eine Bremsleitung 15 eines
zweiten Bremskreises II aus. Die Bremsleitung 15 ist in zwei Brems
leitungen 16 und 17 fortgeführt. Die Bremsleitung 16 endet an einer
Radbremse 18 des anderen nicht dargestellten, angetriebenen Rades
der Fahrzeug-Vorderachse. Die Bremsleitung 17 steht mit einer Rad
bremse 19 des zweiten, ebenfalls nicht dargestellten Rades der nicht
angetriebenen Fahrzeug-Hinterachse in Verbindung. Die beiden Brems
kreise I und II weisen die sogenannte Diagonal-Aufteilung auf, d. h.
in jedem Bremskreis wird ein Vorderrad und das diagonal gegenüber
liegende Hinterrad gebremst. Beispielsweise ist die Radbremse 11 des
Bremskreises I dem linken Vorderrad, die Radbremse 12 dem rechten
Hinterrad zugeordnet. Im Bremskreis II ist dann die Radbremse 18 dem
rechten Vorderrad und die Radbremse 19 dem linken Hinterrad zuge
hörig. Da, abgesehen von der Zuordnung der Radbremsen, beide Brems
kreise I und II gleich ausgestattet sind, ist nachfolgend lediglich
der Bremskreis I ausführlich beschrieben.
Der Radbremse 11 des angetriebenen linken Vorderrades ist eine
Ventilanordnung 22 zur Bremsdruckmodulation zugeordnet. Die Ventil
anordnung 22 besteht aus einem Einlaßventil 23 und einem Auslaß
ventil 24. Das in der Bremsleitung 9 angeordnete Einlaßventil 23 ist
als 2/2-Wegeventil mit einer federbetätigten Durchlaßstellung 23a
und einer elektromagnetisch schaltbaren Sperrstellung 23b ausge
bildet. Parallel zum Einlaßventil 23 ist eine Bypassleitung 25 mit
einem Rückschlagventil 26 angeordnet, welches Durchfluß von der
Radbremse 11 zum Hauptbremszylinder 6 zuläßt. Das Auslaßventil 24
der Ventilanordnung 22 ist gleichfalls ein 2/2-Wegeventil mit feder
betätigter Sperrstellung 24a und elektromagnetisch schaltbarer
Durchlaßstellung 24b. Das Auslaßventil 24 liegt in einer Rückführ
leitung 27 für Druckmittel, die von der Bremsleitung 9 zwischen dem
Einlaßventil 23 und der Radbremse 11 ausgeht.
In gleicher Weise ist der Radbremse 12 des Bremskreises I eine
Ventilanordnung 30 für die Bremsdruckmodulation zugeordnet. Diese
besteht ebenfalls aus einem Einlaßventil 31 und einem Auslaßventil
32 mit den Ventilen 23 und 24 der Ventilanordnung 22 entsprechender
Bauform und Funktionsweise. Parallel zum Einlaßventil 31 der
Ventilanordnung 30 verläuft eine Bypassleitung 33 mit einem gleich
falls Durchfluß von der Radbremse 12 zum Hauptbremszylinder 6
zulassenden Rückschlagventil 34. Das Auslaßventil 32 liegt in einer
von der Bremsleitung 10 zwischen dem Einlaßventil 31 und der Rad
bremse 12 ausgehenden Rückführleitung 35. Die Rückführleitungen 27
und 35 sind zu einer Rückführleitung 36 vereinigt, an welche eine
Speicherkammer 37 zur Aufnahme von Druckmittel angeschlossen ist.
Nach dem Anschluß der Speicherkammer 37 an die Rückführleitung 36
ist in dieser ein Rückschlagventil 38 angeordnet. Dieses Rückschlag
ventil 38 gestattet Durchfluß von den Auslaßventilen 24, 32 der
Ventilanordnungen 22, 30 zur Saugseite einer selbstansaugenden Hoch
druckpumpe 39, an welche die Rückführleitung 37 angeschlossen ist.
Von der Druckseite der Hochdruckpumpe 39 geht eine Förderleitung 40
für Druckmittel aus, die zwischen der Ventilanordnung 22 und dem
Hauptbremszylinder 6 in die Bremsleitung 9 mündet. In dieser ist
zwischen dem Hauptbremszylinder 6 und dem Anschluß der Förderleitung
40 ein Absperrventil 41 angeordnet. Das Absperrventil 41 ist als
2/2-Wegeventil mit einer federbetätigten Durchlaßstellung 41a und
einer elektromagnetisch schaltbaren Sperrstellung 41b ausgebildet.
In einer das Absperrventil 41 umgehenden Bypassleitung 42 ist ein
Rückschlagventil 43 mit Durchlaßrichtung vom Hauptbremszylinder 6
zur Radbremse 11 angeordnet.
Die Hochdruckpumpe 39 steht außerdem durch eine Saugleitung 46 mit
dem Hauptbremszylinder 6 und dessen Druckmittel-Vorratsbehälter 7 in
Verbindung. Die Saugleitung 46 geht von der Bremsleitung 10 aus und
ist zwischen dem Rückschlagventil 38 und der Hochdruckpumpe 39 an
die Rückführleitung 36 angeschlossen. In der Saugleitung 36 befindet
sich ein Ladeventil 47 in Form eines 2/2-Wegeventils mit federbe
tätigter Sperrstellung 47a und elektromagnetisch schaltbarer Durch
laßstellung 47b. Von der Saugleitung 46 geht zwischen deren Anschluß
an die Rückführleitung 36 und dem Ladeventil 47 eine Hilfsbrems
leitung 48 aus. Diese ist in zwei Hilfsbremsleitungen 49 und 50
verzweigt. Die Hilfsbremsleitung 49 mündet in die Bremsleitung 9
zwischen dem Einlaßventil 23 der Ventilanordnung 22 und der Rad
bremse 11. Die Hilfsbremsleitung 50 ist dagegen zwischen dem Einlaß
ventil 31 der Ventilanordnung 30 und der Radbremse 12 an die Brems
leitung 10 angeschlossen. In den Hilfsbremsleitungen 49, 50 ist je
ein Rückschlagventil 51, 52 mit Durchlaßrichtung vom Hauptbrems
zylinder 6 zur jeweiligen Radbremse 11, 12 angeordnet. Ferner geht
von der Saugleitung 46 zwischen dem Hauptbremszylinder 6 und dem
Ladeventil 47 eine Überströmleitung 53 aus, welche zwischen dem
Absperrventil 41 und dem Anschluß der Förderleitung 40 an die Brems
leitung 9 angeschlossen ist. In der Überströmleitung 53 befindet
sich ein Druckbegrenzungsventil 54, mit dem Druckmittel von der
Bremsleitung 9 zur Saugleitung 46 bzw. zum Hauptbremszylinder 6 und
Druckmittel-Vorratsbehälter 7 absteuerbar ist.
Die Blockierschutz- und Antriebsschlupfregeleinrichtung 2 der Brems
anlage 1 weist außerdem ein elektronisches Steuergerät 60 auf,
welches mittels Drehzahlsensoren 61 bis 64 das Drehverhalten der
nicht dargestellten Fahrzeugräder überwacht und entsprechend vor
gegebenen Regelalgorithmen im Blockierschutz- und Antriebsschlupf
regelbetrieb die diversen Ventile sowie einen elektrischen Antriebs
motor 65 der Hochdruckpumpe 39 schaltet. Ferner ist ein bremspedal
betätigbarer Bremslichtschalter 66 mit dem Steuergerät 60 verbunden.
Die hydraulische Mehrkreis-Bremsanlage 1 mit Blockierschutz- und
Antriebsschlupfregeleinrichtung 2 hat folgende Funktionen:
Bei einer vom Fahrer des Fahrzeugs durch Betätigen des Bremspedals 5
ausgelösten Bremsung, während der die Ventile der Bremsanlage 1 die
gezeichnete Stellung einnehmen, wird im Hauptbremszylinder 6 Druck
erzeugt. Durch Verschieben von Druckmittelmengen in den Bremslei
tungen 8, 9, 10 des Bremskreises I sowie in den Bremsleitungen 15,
16, 17 des Bremskreises II wird in den Radbremsen 11, 12, 18, 19
Bremsdruck wirksam. Dabei überwacht das Steuergerät 60 aufgrund der
Signale der Drehzahlsensoren 61 bis 64 das Drehverhalten der Fahr
zeugräder.
Droht bei einer solchen Bremsung beispielsweise das der Radbremse 11
zugeordnete, angetriebene Fahrzeugrad zu blockieren, so schaltet das
Steuergerät 60 die Ventilanordnung 22 zur Bremsdruckmodulation in
Phasen für Druckabbau, Druckhalten und Druckaufbau in der Radbremse
11. In der Phase für Druckabbau nehmen das Einlaßventil 23 seine
Sperrstellung 23b und das Auslaßventil 24 seine Durchlaßstellung 24b
ein. Aus der Radbremse 11 kann nun Druckmittel durch die Rückführ
leitungen 27 und 36 in die Speicherkammer 37 abströmen, so daß der
Bremsdruck in der Radbremse 11 sinkt. Die vom Steuergerät 60 gleich
zeitig eingeschaltete Hochdruckpumpe 39 fördert das der Radbremse 11
entnommene Druckmittel durch die Förderleitung 40 zurück in die
Bremsleitung 9. In einer anschließenden Phase für Druckhalten nehmen
das Einlaßventil 23 und das Auslaßventil 24 ihre Sperrstellung 23b
bzw. 24a ein. In einer Phase für Druckaufbau nimmt dagegen das
Einlaßventil 23 seine Durchlaßstellung 23a ein, während das Auslaß
ventil 24 in seiner Sperrstellung 24a verbleibt. Entsprechend dem im
Steuergerät 60 abgespeicherten Regelalgorithmus für Blockierschutz
regelbetrieb folgen diese Phasen aufeinander, bis das angetriebene
Fahrzeugrad stabiles Drehverhalten zeigt. Nach Beendigung eines
solchen Blockierschutzregelbetriebes und Entleerung der Speicher
kammer 37 von Druckmittel schaltet das Steuergerät den Antriebsmotor
65 der Hochdruckpumpe 39 ab. Ebenso nehmen die Ventile der Brems
anlage 1 wieder ihre gezeichnete Stellung ein.
Droht dagegen beim Anfahren und Beschleunigen des Fahrzeugs
beispielsweise das der Radbremse 11 zugeordnete Fahrzeugrad durch
zudrehen, so wird dies ebenfalls vom Steuergerät 60 aufgrund der
Signale der Drehzahlsensoren 61 bis 64 erkannt. Entsprechend dem im
Steuergerät 60 abgespeicherten Regelalgorithmus für Antriebsschlupf
regelbetrieb werden jetzt Phasen für Druckaufbau, Druckhalten und
Druckabbau in der Radbremse 11 geschaltet. Dabei nehmen in der Phase
für Druckaufbau das Absperrventil 41 seine Sperrstellung 41b, das
Ladeventil 47 seine Durchlaßstellung 47b und das Einlaßventil 23 der
Ventilanordnung 22 seine Durchlaßstellung 23a ein, während das
Auslaßventil 24 der Ventilanordnung 22 in seiner Sperrstellung 24a
verbleibt. Gleichzeitig schaltet das Steuergerät 90 den Antriebs
motor 65 der Hochdruckpumpe 39 ein. Diese saugt durch die Saug
leitung 46 und die Bremsleitungen 10, 8 Druckmittel aus dem Vorrats
behälter 7 des Hauptbremszylinders 6 an und fördert dieses durch die
Förderleitung 40 in die Bremsleitung 9. In einer Phase für Druck
halten nehmen das Absperrventil 41 seine Sperrstellung 41b, das
Ladeventil 47 seine Durchlaßstellung 47b und das Einlaßventil 23 der
Ventilanordnung 22 seine Sperrstellung 23b ein, während das Auslaß
ventil 24 der Ventilanordnung 22 weiterhin in seiner Sperrstellung
24a verharrt. Von der Hochdruckpumpe 39 weiterhin angesaugtes Druck
mittel wird durch die Überströmleitung 53 und das Druckbegrenzungs
ventil 54 zur Saugleitung 46 abgesteuert. In einer Phase für Druck
abbau in der Radbremse 11 nehmen das Absperrventil 41 seine Durch
laßstellung 41a und das Ladeventil 47 seine Durchlaßstellung 47b
ein. Außerdem verbleibt das Auslaßventil 24 der Ventilanordnung 22
in seiner Sperrstellung 24a. Das Einlaßventil 23 der Ventilanordnung
22 kann entweder seine Durchlaßstellung 23a oder seine Sperrstellung
23b einnehmen. Im ersten Fall kann Druckmittel aus der Radbremse 11
durch das Einlaßventil 23 zum Vorratsbehälter 7 des Hauptbrems
zylinders 6 abströmen; im zweiten Fall wird das Einlaßventil 23
durch die Bypassleitung 25 umgangen. Bei beendetem Antriebsschlupf
regelbetrieb schaltet das Steuergerät 60 den Antriebsmotor 65 der
Hochdruckpumpe 39 ab.
Da während des Antriebsschlupfregelbetriebes in allen Phasen der
Bremsdruckmodulation das Auslaßventil 24 der Ventilanordnung 22
seine Sperrstellung 24a eingenommen hat, ist der Speicherkammer 37
kein Druckmittel zugeführt worden. Eine Entleerung der Speicher
kammer 37 durch die Hochdruckpumpe 39 ist daher nicht erforderlich.
Leitet bei einem derartigen Antriebsschlupfregelbetrieb beispiels
weise an der Radbremse 11 der Fahrer durch Niederdrücken des Brems
pedals 5 eine Bremsung ein, so wird dies vom Steuergerät 60 durch
das Schließen des Bremslichtschalters 66 erkannt. Das Steuergerät 60
schaltet das Absperrventil 41 in die Durchlaßstellung 41a und das
Ladeventil 47 in die Sperrstellung 47a. Außerdem wird das Einlaß
ventil 23 der Ventilanordnung 22 in die Durchlaßstellung 23a
geschaltet. Der vom Hauptbremszylinder 6 erzeugte Bremsdruck kann
nun in allen Radbremsen 11, 12, 18, 19 des Fahrzeugs wirksam werden.
Bis zum Umschalten der am vorbeschriebenen Antriebsschlupfregel
betrieb im Bremskreis I beteiligten Ventile, insbesondere des
Einlaßventils 23 in die Durchlaßstellung 23a, kann jedoch bereits
Bremsdruck vom Hauptbremszylinder 6 durch die Saugleitung 46, das
noch seine Durchlaßstellung 47b einnehmende Ladeventil 47, durch die
Hilfsbremsleitungen 48, 49 und das Rückschlagventil 51 in die Rad
bremse 11 des angetriebenen Fahrzeugrades eingesteuert werden.
Durch einen Ausfall des Bremslichtschalters 66 oder durch eine
(begrenzte) Störung im Steuergerät 60 kann es fehlerhafterweise zu
einer Fortsetzung des Antriebsschlupfregelbetriebes kommen, obwohl
der Fahrer eine Bremsung einleitet, insbesondere wenn er ein
sogenannter 2-Fuß-Fahrer ist, der gleichzeitig das nicht darge
stellte Fahrpedal und das Bremspedal 5 betätigt. Im Hauptbrems
zylinder 6 erzeugter Druck kann dennoch in allen Radbremsen 11, 12,
18, 19 wirksam werden, entweder auf dem bei einer normalen Bremsung
benutzten Leitungsweg oder auf dem Weg über die entsprechenden
Hilfsbremsleitungen 48, 49, 50. Wie vorstehend erwähnt, kann es
trotz des weiterhin anhaltenden Antriebsschlupfregelbetriebes
beispielsweise an der Radbremse 11 nicht zu einem Füllen der
Speicherkammer 37 mit Druckmittel kommen, da das Auslaßventil 24 in
diesem Betriebsfall ständig seine Sperrstellung 24a einnimmt.
Steigert der Fahrer den Bremsdruck, so kann beispielsweise am der
Radbremse 11 zugeordneten Fahrzeugrad Blockiergefahr auftreten. Das
Steuergerät 60 bricht dann den Antriebsschlupfregelbetrieb ab und
beginnt Blockierschutzregelbetrieb, indem es eine Phase für Brems
druckabbau an der Radbremse 11 einleitet. Der Bremsdruckabbau kann
unverzüglich wirksam werden, da nach Schalten des Auslaßventils 24
der Ventilanordnung 22 in die Durchlaßstellung 24b das aus der
Radbremse 11 entnommene Druckmittel in der leeren Speicherkammer 37
aufgenommen wird. Da gleichzeitig das Steuergerät 60 das Ladeventil
47 in die Sperrstellung 47a schaltet, kann die Hochdruckpumpe 39 das
Rückschlagventil 38 druckentlasten und das Druckmittel aus der
Speicherkammer 37 ansaugen sowie durch die Förderleitung 40 in die
Bremsleitung 9 fördern. Im übrigen läuft der Blockierschutzregel
betrieb wie vorbeschrieben ab.
Claims (1)
- Hydraulische Mehrkreis-Bremsanlage (1), insbesondere für Kraftfahr zeuge, mit einer Blockierschutz- und Antriebsschlupfregeleinrichtung (2), welche umfaßt:
- - einen Hauptbremszylinder (6), von dem je Bremskreis (z. B. I) eine Bremsleitung (8, 9) zur Radbremse (z. B. 11) eines angetriebenen Fahrzeugrades ausgeht,
- - eine der Radbremse (11) zugeordnete Ventilanordnung (22) zur Phasen für Druckaufbau, Druckhalten und Druckabbau umfassenden Bremsdruckmodulation, bestehend aus einem in der Bremsleitung (9) angeordneten Einlaßventil (23) mit einer Durchlaßstellung (23a) und einer Sperrstellung (23b) und einem Auslaßventil (24) mit einer Sperrstellung (24a) und einer Durchlaßstellung (24b), wobei das Auslaßventil (24) in einer Rückführleitung (27, 36) für Druck mittel angeordnet ist, die von der Bremsleitung (9) zwischen dem Einlaßventil (23) und der Radbremse (11) ausgeht,
- - eine das Einlaßventil (23) umgehende Bypassleitung (25) mit einem Rückschlagventil (26), welches Durchfluß von der Radbremse (11) zum Hauptbremszylinder (6) zuläßt,
- - eine an die Rückführleitung (36) angeschlossene Speicherkammer (37) zur Aufnahme von der Radbremse (11) im Blockierschutzregel betrieb entnommenem Druckmittel,
- - eine Hochdruckpumpe (39), die saugseitig mit der Rückführleitung (36) sowie einer Saugleitung (46) für Druckmittel und druckseitig mit einer Förderleitung (40) für Druckmittel verbunden ist, welche zwischen dem Hauptbremszylinder (6) und der Ventilanordnung (22) in die Bremsleitung (9) mündet,
- - ein in der Rückführleitung (36) zwischen dem Anschluß der Speicherkammer (37) und dem Anschluß der Saugleitung (46) angeordnetes Rückschlagventil (38), welches Durchfluß vom Auslaßventil (24) zur Hochdruckpumpe (39) gestattet,
- - ein in der Bremsleitung (9) zwischen dem Hauptbremszylinder (6) und dem Anschluß der Förderleitung (40) angeordnetes Absperrventil (41) mit einer Durchlaßstellung (41a) und einer Sperrstellung (41b),
- - ein in der Saugleitung (46), welche zwischen dem Absperrventil (41) und dem Hauptbremszylinder (6) mit der Bremsleitung (8) verbunden ist, angeordnetes Ladeventil (47) mit einer Sperr stellung (47a) und einer Durchlaßstellung (47b),
- - sowie eine das Absperrventil (41) wenigstens mittelbar umgehende Überströmleitung (53) mit einem gegen den Hauptbremszylinder (6) Druckmittel absteuernden Druckbegrenzungsventil (54), gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- - im Antriebsschlupfregelbetrieb ist die Hochdruckpumpe (39) ständig angetrieben,
- - im Antriebsschlupfregelbetrieb nehmen
- a) in der Phase für Druckaufbau in der Radbremse (11) das Absperrventil (41) die Sperrstellung (41b) und das Ladeventil (47) sowie das Einlaßventil (23) die Durchlaßstellung (47b, 23a),
- b) in der Phase für Druckhalten das Absperrventil (41) sowie das Einlaßventil (23) die Sperrstellung (41b, 23b) und das Lade ventil (47) die Durchlaßstellung (47b) sowie
- c) in der Phase für Druckabbau das Absperrventil (41) sowie das Ladeventil (47) die Durchlaßstellung (41a, 47b) und das Ein laßventil (23) eine beliebige Stellung ein, während das Auslaßventil (24) in allen drei Phasen seine Sperr stellung (24a) einnimmt.
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