DE4118382C2 - Dichtung für eine Welle - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Dichtung für eine Welle mit den Merkmalen:

• - die Welle durchdringt eine Wand eines Gehäuses;
• - mindestens eine Dichtlippe läuft auf einer Dichtlauf­ bahn und dichtet gegen Flüssigkeit aus dem Gehäuse;
• - mindestens eine Schutzlippe läuft auf einer Schutzlip­ pen-Laufbahn und schützt die Flüssigkeit in dem Gehäu­ se gegen Wasser und Schmutz von außen;
• - ein drehbares Lager mit einem radial äußeren und einem radial inneren Lagerring führt die Dichtlippe zu der Dichtlaufbahn und die Schutzlippe zu der Schutzlippen- Laufbahn derart, daß die Dichtlippe immer auf der selben Kreislinie auf der Dichtlaufbahn und die Schutz­ lippe immer auf der selben Kreislinie auf der Schutz­ lippen-Laufbahn läuft;
• - zwischen der Wand und der Welle ist ein nachgiebiger, aber drehsteifer Balg mit einem radial äußeren und einem radial inneren Rand angeordnet;
• - der Balg verbindet entweder die Wand mit dem äußeren Lagerring oder den inneren Lagerring mit der Welle.

Eine Dichtung dieser Art wird verwendet, wenn ein han­ delsüblicher Wellendichtring aus mindestens einem der fol­ genden Gründe versagt:

• - die Welle ist axial beweglich;
• - die Welle ist radial beweglich;
• - die Welle ist kippbeweglich.

Weil das Lager dafür sorgt, daß die Dichtlippe immer auf der selben Kreislinie auf der Dichtlaufbahn und die Schutzlippe immer auf der selben Kreislinie auf der Schutz­ lippen-Laufbahn läuft, pumpt die Dichtlippe keine Flüssig­ keit aus dem Gehäuse heraus und fördert die Schutzlippe weder Wasser noch Schmutz in das Gehäuse hinein, wenn die Welle sich axial, radial oder kippend bewegt.

Wenn der außerhalb des Gehäuses laufende Teil der Wel­ le sich oft in schmutzigem Wasser oder in nassem Schmutz nicht nur drehend, sondern auch axial, radial oder kippend bewegen muß und der Balg allen diesen Bewegungen folgen muß, macht der erhöhte Verschleiß den Balg oft vorzeitig undicht und die hohe Zuverlässigkeit und Lebensdauer der Lippen und Laufbahnen ist dann vergeblich.

Aus der deutschen Offenlegungsschrift 23 62 764 ist eine Dichtung zum Abdichten der Antriebswellen am Gehäuse eines Ausgleichsgetriebes eines Kraftfahrzeuges bekanntge­ worden, bei der ein Faltenbalg einerseits an einem Gehäuse befestigt ist und andererseits über eine Gleitlagerbuchse auf der Antriebswelle abgestützt ist. Der Faltenbalg um­ schließt mit einem Abstreifring die Antriebswelle. Zusätz­ lich ist innerhalb der Gleitlagerbuchse ein Dichtring an­ geordnet, der dichtend an der Antriebswelle anliegt. Die Gleitlagerbuchse und der Dichtring bilden eine Lager-Dich­ tungseinheit, die in bezug auf den Faltenbalg Bewegungen in axialer Richtung ausführt.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dichtungsanordnung zu schaffen, die sowohl hinsicht­ lich des Balges als auch hinsichtlich der Abdichtung des Lagers eine höhere Lebensdauer gewährleistet.

Diese Aufgabe wird mit einer Dichtung bzw. Dichtungs­ anordnung gelöst, die die Merkmale des Patentanspruches aufweist. Die Lebensdauer dieser Dichtung wird zum einen dadurch gesteigert, weil nach dem Versagen des äußeren Bal­ ges ein zweiter Balg die Abdichtung vorerst übernimmt und somit noch für eine begrenzte Zeit ein sicherer Betrieb möglich ist. Dem Wälzlager ist eine Dichtungsgarnitur mit zumindest je einer radial innenliegenden Dicht- und Schutz­ lippe und einer radial außenliegenden Schutzlippe vorge­ schaltet. In Verbindung mit den beiden Bälgen kann diese Lager-Dichtungseinheit Axialbewegungen ausführen, ohne daß die Laufbahnen der Schutz- und Dichtlippen verlassen bzw. überfahren werden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Er­ findung dargestellt und wird im folgenden näher beschrie­ ben.

Eine Welle 1 durchdringt eine Wand 2 eines Gehäuses 3. Ein Lager 11 mit einem radial äußeren Lagerring 12 und ei­ nem radial inneren Lagerring 13 führt mindestens eine Dichtlippe 41 und eine Schutzlippe 31. Diese sind fest mit dem äußeren Lagerring 12 verbunden und laufen auf einer außenzylindrischen Dichtlaufbahn 36, die fest mit der Wel­ le 1 verbunden ist. Drei weitere Schutzlippen 37, 38, 39 sind fest mit der Welle 1 verbunden und laufen auf einer innenzylindrischen Schutzlippen-Laufbahn 40, die fest mit dem äußeren Lagerring 12 verbunden ist.

Zwei gleiche Rollbälge mit je einer einzigen Umlauf­ sicke 25 zwischen zwei zylindrischen Balgteilen 28, 29 ver­ binden als Bälge 14 und 15 die Wand 2 des Gehäuses 3 mit dem äußeren Lagerring 12.

Claims (2)

1. Dichtung für eine Welle mit den Merkmalen:

   • - die Welle (1) durchdringt eine Wand (2) eines Ge­ häuses (3);
   • - mindestens eine Dichtlippe (4) läuft auf einer Dicht­ laufbahn (6) und dichtet gegen Flüssigkeit aus dem Gehäuse (3);
   • - mindestens eine Schutzlippe (7) läuft auf einer Schutzlippen-Laufbahn (10) und schützt die Flüssigkeit in dem Gehäuse (3) gegen Wasser und Schmutz von außen;
   • - ein drehbares Lager (11) mit einem radial äußeren und einem radial inneren Lagerring (12, 13) führt die Dichtlippe (4) zu der Dichtlaufbahn (6) und die Schutzlippe (7) zu der Schutzlippen-Laufbahn (10) der­ art, daß die Dichtlippe (4) immer auf der selben Kreislinie auf der Dichtlaufbahn (6) und die Schutz­ lippe (7) immer auf der selben Kreislinie auf der Schutzlippen-Laufbahn (10) läuft;
   • - zwischen der Wand (2) und der Welle (1) ist ein nach­ giebiger, aber drehsteifer Balg (14) mit einem radial äußeren und einem radial inneren Rand (17, 20) ange­ ordnet;
   • - der Balg (14) verbindet entweder die Wand (2) mit dem äußeren Lagerring (12) oder den inneren Lagerring (13) mit der Welle (1),
2. dadurch gekennzeichnet, daß ein erster und zweiter Balg (14, 15) als gleiche Rollbälge mit einer einzigen Umlaufsicke (25) zwischen zwei zylindrischen Balg­ teilen (28, 29) ausgebildet ist und daß mindestens eine Dichtlippe (41) und mindestens eine Schutzlippe (31) fest mit dem äußeren Lagerring (12) verbunden sind und auf einer außenzylindrischen Dichtlaufbahn (36) umlaufen, wobei die Dichtlaufbahn (36) auch eine Schutzlippen-Laufbahn (30) bildet und fest mit der Welle (1) verbunden ist und daß mindestens eine weitere Schutzlippe (37) fest mit der Welle (1) verbunden ist und auf einer innenzylindrischen Schutzlippen-Laufbahn (40) umläuft, wobei die Schutzlippen- Laufbahn (40) fest mit dem äußeren Lagerring (12) verbunden ist.