DE3709027C1 - Dichtmanschette - Google Patents

Description

Die Erfindung behandelt eine Dichtmanschette entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Es ist eine Dichtmanschette aus einer Veröffentlichung unseres Hauses, dargestellt in der technischen Grafik FG 21930, bekannt, die den Zwischenraum zwischen einer Karosseriestirnwand einer Fahrgastzelle eines Kraft­ wagens und einer durch eine Bohrung dieser Wand ragen­ den Lenkspindel überdeckt und die Bohrung gegen Schmutz­ durchtritt abdichtet. Damit durch die toleranzbedingt differierenden Einbaumaße der Dichtsitz der Manschette nicht gefährdet wird, weist diese einen dünnwandigen, flexiblen, einen auftretenden Versatz der Lenkspindel ausgleichenden Faltenbalg auf.

Da für die gesamte Dichtmanschette aufgrund der geforderten Elastizität möglichst geringe Wandstärken angestrebt sind, muß leider auch in Kauf genommen werden, daß der Schall­ durchtritt in die Fahrgastzelle ausgehend von den Aggregaten des Motorraumes besonders ausgeprägt an einer derartigen Dichtstelle erfolgt.

Dies erscheint vor allem dann nicht vertretbar, wenn man bedenkt, welche Aufwendungen in Fahrzeugen für die ge­ wünschte Schalldämmung des Motorraumes gegenüber der Fahr­ gastzelle vorgenommen werden, wie zum Beispiel durch zu­ sätzliche Karosserietrennwände, die eine bessere Geräusch­ isolation bewirken sollen.

Es stellt sich deshalb die Aufgabe, eine flexible Dichtman­ schette mit verbesserter Schallisolation auszubilden.

Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

Durch die mittels eines Faltenbalges flexible Dichtman­ schette wird die Wandöffnung gegen Schmutz, Staub und Spritzwasser abgedichtet, während gemeinsam mit der zweiten, damit verbundenen Manschette eine Luftkammer gebildet ist, die zusammen mit den nun doppelt wirkenden Wänden die Schallwellen weitestgehend hindert, durch die Wandöffnung zu dringen.

Es kann dabei ausreichend sein, nur den Faltenbalg ab­ zudecken, falls nur dieser durch einen Ziehvorgang bei der Fertigung dünnwandiger und schalldurchlässiger als eine angrenzende stabilere Manschettenwand geworden ist.

Anspruch 2 beinhaltet eine vorteilhafte Ausgestaltungs­ möglichkeit, in der die zweite Manschette außenliegend einen zylindrischen Außenumfang aufweist, wodurch sich das Bau­ volumen gegenüber einer einzelnen Dichtmanschette nur un­ wesentlich erhöht, durch den Abstand der Manschettenwände die ausgleichende Bewegung des Faltenbalges der Dichtman­ schette aber nicht behindert wird.

Anspruch 3 beinhaltet eine fertigungsgünstige Kombination der beiden Manschetten, bei der die zweite Manschette an die Dichtmanschette einseitig angeformt ist, und durch Umstülpen um diese und Einclipsen eines freien Endes ge­ meinsam mit dieser eine schalldämpfende Luftkammer bildet.

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeich­ nung dargestellt.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Dichtmanschette mit einer darauf verknöpften zweiten Manschette, und

Fig. 2 eine Dichtmanschette mit einseitig ange­ formter zweiter Manschette.

In Fig. 1 ist zur Abdeckung einer Öffnung zwischen einer Karosseriestirnwand 1 einer nicht weiter dargestellten Fahrgastzelle eines Kraftwagens und einer eine Bohrung der Stirnwand 1 durchsetzenden Lenkspindel 2 eine Dicht­ manschette 3 angeordnet, die mit einem Endbereich an der Stirnwand 1 und am anderen Ende über ein von ihr drehstabil aufgenommenes Dichtteil 4 an der Lenkspindel 2 anliegt. In einem mittleren Bereich weist die Dicht­ manschette 3 einen Faltenbalg 5 auf, durch den ein exakter Sitz der Dichtmanschette 3 auch bei innerhalb der Werte der Einbautoleranzen aus der Mitte versetzter Lenkspindel 2 gewährleistet ist, da dieser einen derartigen Versatz durch Änderung seiner Form ausgleicht.

Auf dieser Dichtmanschette 3 ist außenseitig eine zweite Manschette 6 befestigt, indem sie mit den Enden der Dicht­ manschette 2 an zwei Verbindungsstellen 7, 8 verclipst ist.

Da die zweite Manschette 6 weniger elastisch als die Dicht­ manschette 3 mit dem Faltenbalg 5 ausfällt, wird der Ab­ stand derer Wände durch ihre Formgebung derart bestimmt, daß während der einen Versatz der Lenkspindel 2 ausgleichen­ den Bewegung des Faltenbalges 5 diese eine entsprechende Relativbewegung zwischen ihren Verbindungsstellen 7, 8 ausführen können.

Durch eine derartig gebildete, abgeschlossene doppelwandige Luftkammer 9 kann der Schall nicht mehr ungehindert dringen, sondern wird gedämpft.

Die zweite Manschette 6 weist einen zylindrischen Außen­ umfang auf, wodurch das Bauvolumen der kombinierten Man­ schetten 3 und 6 nicht wesentlich über das einer einzelnen Dichtmanschette 3 hinausgeht, so daß die Anwendung der kombinierten Manschetten 3 und 6 keine Einbauprobleme aufwirft.

In Fig. 2 ist eine zweite Manschette 6 einseitig an eine Dichtmanschette 3 angeformt und kann über den Bereich eines dünnwandigen Faltenbalges 5 umgestülpt und an­ schließend in einer umlaufenden Kerbe 10 der Dichtman­ schette 3 mit ihrem passend geformten losen Ende 11 ein­ geclipst werden. Damit ist auch hier wieder eine Luft­ kammer 9 geschaffen, die den Schalldurchtritt im Bereich des Faltenbalges 5 vermindert.

Claims (3)

1. Dichtmanschette, die die Öffnung zwischen einer lage­ stabilen Wand und einer eine Bohrung der Wand durch­ greifenden Welle überdeckt und mit jeweils einem Endbe­ reich an der Wand und der Welle dichtend anliegt, und die einen Faltenbalg aufweist, der einen toleranzbedingten Versatz der Welle innerhalb der Bohrung ausgleicht, dadurch gekennzeichnet, daß an dieser Dichtmanschette (3) eine zweite Manschette (6) derart festlegbar ist, daß diese mit ihren Wänden gemeinsam - zumindest im Bereich des Faltenbalges (5) - zur Schallisolierung eine durch ihre Verbindungsstellen (7, 8) abgeschlossene Luftkammer (9) bilden.

2. Dichtmanschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den gemeinsamen Verbindungsstellen (7, 8) die zweite Manschette (6) einen zylindrischen Außenumfang auf­ weist und diese die Dichtmanschette (3) umhüllt, und die Manschetten (3 und 6) mit einem Wandabstand voneinander liegen, der eine Relativbewegung zwischen den Manschetten (3 und 6) während der ausgleichenden Bewegung des Falten­ balges (5) der Dichtmanschette (3) zuläßt.

3. Dichtmanschette nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Manschette (6) einseitig an die Dichtmanschet­ te (3) angeformt ist, durch Umstülpen um diese positionier­ bar und mit dieser durch Einclipsen ihres freien Endes (11) verbindbar ist.