DE4117890A1 - Gestell fuer geraete der unterhaltungselektronik - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einem Gestell gemäß dem Oberbe­ griff des Anspruchs 1. Derartige Gestelle dienen insbesonde­ re zur Aufnahme von großen Fernsehempfängern, von Videore­ cordern und Lautsprecherboxen. Durch die Schwenkbewegung kön­ nen der Betrachtungswinkel geändert oder Reflexionen auf dem Bildschirm verringert werden. Die Schwenkbewegung kann auch dazu dienen, die Abstrahlrichtung von Lautsprecherboxen, die Stereobalance zu ändern oder die Bedienung von Geräten zu vereinfachen. Besonders geeignet sind derartige Gestelle für größere Fernsehempfänger mit Bildröhren mit einer Bildschirm­ diagonale von 36′′ oder einem Bildschirmformat von 16 : 9, die sehr schwer sind. Derartige Gestelle haben oft eine schlech­ te Standfestigkeit, ungünstige Montageverhältnisse, eine un­ zureichende Zuverlässigkeit und eine geringe Lebensdauer.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gestell der beschriebenen Art zu schaffen, das besonders standfest ist, einen konstruktiv einfachen Antrieb für das schwenkbare Ge­ stellteil aufweist und besonders betriebssicher arbeitet.

Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfin­ dung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht eine große Betriebssi­ cherheit sowie einen besonders weichen und gleichmäßigen Lauf bei der Schwenkbewegung. Es ergeben sich besonders über­ sichtliche mechanische Verhältnisse, eine geringer Montage­ aufwand und geringe Lohnkosten. Wenn der Motor über ein Reib­ rad nur kraftschlüssig an dem schwenkbaren Gestellteil an­ greift, wird gleichzeitig eine Rutschkupplung zum Schutz des Motors gebildet. Wenn z. B. das schwenkbare Gestellteil ange­ halten wird, wird durch die Rutschkupplung verhindert, daß auf den Motor ein zu großes Bremsmoment einwirkt und der Mo­ tor zerstört wird.

Wenn das Gestell zur Aufnahme eines Fernsehempfängers dient, ändert sich bei einer Schwenkbewegung die Lage des Bild­ schirms relativ zum magnetischen Erdfeld. Dadurch kann es zu einer veränderten Magnetisierung der Lochmaske der Bildröhre und somit zu Farbreinheitsfehlern kommen. Deshalb wird gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Steuerschaltung für den Motor so ausgebildet, daß jeweils kurz nach einer erfolg­ ten Schwenkbewegung oder einer Richtungsumkehr selbsttätig die Entmagnetisierungsschaltung für die Bildröhre ausgelöst wird. Die Entmagnetisierung kann z. B. während der Vertikal­ austastzeit erfolgen. Diese Lösung hat den Vorteil, daß die an sich beim Entmagnetisierungsvorgang auftretenden Bildstö­ rungen unsichtbar bleiben.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläu­ tert. Darin zeigen

Fig. 1 im Prinzip eine Draufsicht auf das erfindungsgemäß ausgebildete Gestell und

Fig. 2 den konstruktiven Aufbau in einem senkrechten Schnitt.

Fig. 1 zeigt den Unterboden 1 eines Gehäuses, das zur Aufnah­ me eines Fernsehempfängers, eines Videorecorders oder von Lautsprecherboxen dient. Der Unterboden 1 ist auf dem statio­ nären Bodenteller 2 durch ein Lager drehbar gelagert. Der Durchmesser dieses Lagers sollte möglichst groß sein, um kei­ ne statischen Probleme zu bekommen. Durch das hohe Gewicht des Fernsehgerätes (ca. 80 kg) ist das Gestell kopflastig. In einem Anwendungsbeispiel wurde daher der Durchmesser des La­ gers zu ca. 300 mm gewählt. An dem Bodenteller 2 ist ein Mo­ tor 13 befestigt, dessen Welle mit einem Reibrad 3 versehen ist. Das Reibrad 3 ragt in die teilkreisförmige Nut 4 in den Unterboden 1 ein und steht mit einer Kante der Nut 4 in kraftschlüssiger Verbindung. Die Kante ist dazu mit einem Reibbelag 5 versehen. Wenn das Reibrad 3 durch den Motor 13 in Richtung 6 angetrieben wird, führen der Unterboden 1 und das damit verbundene Gehäuse eine Schwenkbewegung in Rich­ tung 7 aus. An den Enden der Nut 4 sind symbolisch angedeute­ te Schaltkontakte 8, 9 in Form von Mikroschaltern vorgese­ hen. Diese Kontakte bewirken jeweils eine Abschaltung des Motors oder eine Umschaltung der Motordrehrichtung an dem Ende der Nut 4.

Fig. 2 zeigt wieder den Unterboden 1, auf dem ein Gerät 11 abgestellt ist. Der Unterboden 1 ist durch das symbolisch angedeutete Lager 12 schwenkbar auf dem Bodenteller 2 gela­ gert, der Bestandteil des stationären Gestellteils ist. Das Reibrad 3 wird von dem Motor 13 über das Getriebe 14 ange­ trieben. Das Reibrad 3 ist ballig ausgebildet. Dadurch bleibt auch ein einwandfreier Kraftschluß zwischen dem Reib­ rad 3 und dem Reibbelag 5 erhalten, wenn z. B. die Achse des Reibrades 3 nicht genau parallel zu Drehachse 10 steht. Der Motor 13 wird von der Steuerschaltung 15 in Form eines Mikro­ prozessors gesteuert. Die Schaltung 15 enthält einen Infra­ rot-Fernbedienungsempfänger 16, der mit der Fernbedienein­ heit 17 zusammenarbeitet.

Die Steuerung durch die Fernbedieneinheit 17 erfolgt folgen­ dermaßen: Beim Betätigen einer Taste der Einheit 17 wird der Motor 13 so eingeschaltet, daß der Unterboden 1 in Richtung 7 geschwenkt wird. Bei Betätigung einer anderen Taste er­ folgt eine entsprechende Schwenkbewegung entgegen der Rich­ tung 7. Wenn eine bestimmte Taste in der Fernbedieneinheit 17 für eine längere Zeit von etwa 10 s betätigt wird, wird eine selbsttätige periodische Schwenkbewegung zwischen den beiden Endpunkten ausgelöst. Der Unterboden 1 mit den darauf abgestellten Geräten führt dann eine periodische Schwenkbewe­ gung über einen Winkel von etwa ±25° durch, wobei jeweils durch die Kontakte 8, 9 die Umschaltung der Drehrichtung des Motors 13 und damit der Richtung der Schwenkbewegung er­ folgt. Eine derartige permanente Schwenkbewegung ist z. B. sinnvoll, wenn das Gestell in einem Schaufenster oder bei einer Ausstellung als Blickfang dienen soll. Dadurch, daß die Umschaltung auf diesen permanenten Schwenkbetrieb nur durch das ungewöhnlich lange Drücken einer Taste erfolgt, wird in erwünschter Weise eine Einstellung dieser Sonderbe­ triebsart durch den üblichen Käufer ausgeschlossen oder sehr unwahrscheinlich.

Jeweils am Ende einer Schwenkbewegung oder nach einer Rich­ tungsumkehr erzeugt die Schaltung 15 einen Impuls 18. Der Impuls 18 aktiviert in einem Fernsehempfänger die Entmagneti­ sierungsschaltung 19, die daraufhin einen Entmagnetisier­ ungsstrom iM für die Entmagnetisierungsspule 20 der Bildröh­ re 21 erzeugt. Durch diese selbsttätige Entmagnetisierung werden Farbreinheitsfehler, die durch das Erdfeld nach ei­ ner erfolgten Schwenkbewegung auftreten können, beseitigt. Der Strom iM wird vorzugsweise während einer Zeit erzeugt, in der er keine sichtbaren Störungen im Bild verursachen kann. Vorzugsweise erfolgt der Entmagnetisierungsvorgang wäh­ rend der Vertikalrücklaufzeit, während der der Bildschirm dunkelgetastet ist. Damit der Entmagnetisierungsvorgang wäh­ rend der Vertikalaustatslücke erfolgen kann, wird vorzugswei­ se die Frequenz des Entmagnetisierungsstromes so gewählt, daß eine genügende Anzahl von etwa 5-10 Perioden während der Vertikalaustastzeit erfolgen kann. Dabei müßte dann die Bedingung erfüllt sein:

10 × fM 1/T(VA).

Dabei bedeuten:
fM = Frequenz des Engmagnetisierungsstromes,
T(VA) = Dauer der Vertikalaustastzeit.

In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 ist angenommen, daß der Motor 13 an dem stationären Bodenteller 2 befestigt ist und kraftschlüssig an dem Unterboden 1 angreift. Es ist ebenso möglich, daß der Motor 13 an dem schwenkbaren Unterbo­ den 1 befestigt ist und im Sinne einer dynamischen Umkehr an einer Nut in dem Bodenteller 2 angreift. Statt eines kraft­ schlüssigen Antriebs kann auch ein formschlüssiger Antrieb verwendet werden. Dann ist vorzugsweise die Welle des Motors 13 mit einem Zahnrad versehen, das in einen Zahnkranz an der Kante der Nut 4 eingreift. Die Länge der Nut 4 ist so bemes­ sen, daß der Unterboden 1 mit dem Gehäuse und den darauf be­ findlichen Geräten eine Schwenkbewegung über einen Winkel von etwa ±25 bis ±30° durchführen kann. Bei einem kraft­ schlüssigen Antrieb mit einem Reibrad kann der Reibbelag an der Kante der Nut aus einem perforierten Eisen- oder Alumini­ umblech, einem Streckmetall, einem Lochgitter oder ähnlichem bestehen oder auch als gespritztes oder tiefgezogenes Kunst­ stoffteil ausgebildet werden, das mit einer rauhen Oberflä­ che in Form einer unregelmäßigen Struktur, Wabenform, Rauten­ muster oder Riefen versehen ist. Der Reibbelag kann auch ei­ ne Gummi- oder Kunststofffläche sein.

Claims (10)

1. Gestell für Geräte der Unterhaltungselektronik mit ei­ nem ersten stationären Gestellteil (2) und einem durch einen Motor (13) um eine senkrechte Achse (10) schwenk­ baren, zur Aufnahme von Geräten dienenden zweiten Ge­ stellteil (1), dadurch gekennzeichnet, daß eine vom Mo­ tor (13) angetriebene Welle mit einem Antriebsrad (3) versehen ist, das an einer Kante (5) einer kreisbogen­ förmigen Nut (4) an dem ersten oder zweiten Gestellteil (2, 1) angreift.

2. Gestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsrad als Reibrad (3) ausgebildet und kraft­ schlüssig an einer Kante der Nut (4) angreift.

3. Gestell nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kante mit einem Reibbelag (5) versehen ist, der aus Gummi, Aluminium- oder Eisenblech, einem Streckmetall, einem Lochgitter oder einem Material mit unregelmäßi­ gen Strukturen, Wabenform, Rautenmuster oder Riefen besteht.

4. Gestell nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Reibrad (3) ballig oder tonnenförmig ausgebildet ist.

5. Gestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Motorwelle mit einem Zahnrad versehen ist, das in einen Zahnkranz an der Kante der Nut (4) eingreift.

6. Gestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Enden der Nut (4) Schaltkontakte (8, 9) zur Abschal­ tung oder Drehrichtungsumkehr des Motors (13) vorgese­ hen sind.

7. Schaltung für einen Motor nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Schaltung einen Prozessor (15) enthält, der durch eine Fernbedienung (17) steuerbar ist.

8. Schaltung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Prozessor (15) jeweils kurz nach einer erfolgten Schwenkbewegung oder Richtungsänderung einen Impuls (18) erzeugt, der zur Aktivierung der Entmagnetisier­ ungsschaltung (19) eines auf dem Gestell abgestellten Fernsehempfängers dient.

9. Schaltung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Entmagnetisierungsvorgang jeweils während der Verti­ kalaustastzeit des Fernsehempfängers erfolgt.

10. Schaltung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Fernbedieneinheit (17) und der Prozessor (15) so ausgebildet sind, daß bei längerem (10 s) Drücken einer Taste der Fernbedieneinheit (17) eine selbsttätige per­ manente Schwenkbewegung zwischen den Endpunkten ausge­ löst wird.