DE4117486A1 - Verbesserter bohrer und schrittvorschubverfahren - Google Patents
Verbesserter bohrer und schrittvorschubverfahrenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine verbesserte
Bohrerkonstruktion und auf ein Schrittvorschubverfahren
und insbesondere auf einen Bohrer, durchgehende ebenso
wie hinterschliffene, deren Geometrie und Konstruktion,
wie beispielsweise die Abnahme des Verhältnisses zwischen
Spannute und Führungsfase, den Positionierungsfehler und
die Spitzenabweichung verringern und die Lochqualität
verbessern. Das erfindungsgemäße Schrittvorschubverfahren
beinhaltet das Steuern eines jeden Schritts gemäß einer
speziellen Beziehung, um das Zusetzen der Spannute zu
verhindern.
Beim gewöhnlichen, in Fig. 17 dargestellten Hochgeschwin
digkeitsbohren einzelner oder aufeinandergestapelter ge
druckter Leiterplatten (PCBs) W mit langen, dünnen Bohrern
werden die Platten mittels eines kreisförmigen Andruck
schuhs 21 gehalten, und durch ein Loch oder eine Öffnung
23 wird Luft in den Schuh 21 gesaugt, um über eine Unter
druckevakuierungsleitung 22 Späne von den Nuten des Bohrers
3 zu entfernen. Oben links ist dargestellt, wie der Schuh
die Platte(n) festklemmt, während der Bohrer arbeitet,
oben rechts ist ein vergrößerter Bereich des Bohrers mit
der Platte bzw. den Platten dargestellt, wo außerdem der
Luftfluß und die Späne in der Spannute dargestellt sind.
Unten links ist der aus der Platte/den Platten ent
fernte Bohrer sowie der Andrückschuh über der Platte/den Platten
in nichtberührender Weise dargestellt, wohingegen
unten rechts ein vergrößerter Bereich der Bohrerspitze
dargestellt ist, bei dem eine Zusetzung der Spannute
gezeigt ist. Mit dem "Staubsauger"-Verfahren kann der
Differenzdruck nicht größer als eine Atmosphäre werden,
so daß die Luftflußgeschwindigkeit nicht ausreicht, stark
zugesetzte Bohrerspitzen zu reinigen, so daß gewöhnlich
das Loch rauher wird und eine Kunstharzverschmierung auf
tritt.
Wenn wie in Fig. 18 dargestellt, das Verhältnis zwischen
Lochtiefe und Lochdurchmesser 8 oder größer ist und nicht
alle Späne von der Bohrerspitze entfernt wurden, wie das
in Fig. 17 der Fall ist, nimmt die Schubbelastung des
Bohrers mit der Lochtiefe zu. Die entstehende Bohrerver
biegung führt zu einer Abweichung der Lochposition im
unteren Teil des Plattenstapels sowie zu einer Lochver
größerung. Aufgrund der Erwärmung des Bohrers können außer
dem Verschmierungen der Löcher und in den Löchern auftreten.
Das allgemein gebräuchliche, in Fig. 14 dargestellte Schritt
vorschubverfahren ermöglicht das Bohren tiefer und dünner
Löcher, indem das Zusetzen des Bohrers ganz oder weit
gehend vermieden wird. Wie in der US-Patentschrift 48 72 787
ausführlicher beschrieben, wird die Tiefe eines jeden
Bohrschrittes (wobei jeder Schritt durch eine eingekreiste
Ziffer bezeichnet wird) so gewählt, daß eine ernstzunehmende
Bohrerzusetzung nicht auftritt. Nach jeder Schubbelastung
und wird der Bohrer zurückgezogen,
so daß die Späne entfernt werden und die Spannute gereinigt
wird. Der Schrittvorschub wird so fortgesetzt, daß jedesmal
ein wenig tiefer gebohrt wird.
In Fig. 15 ist die Anwendung eines Luftstrahlverfahrens
zur Reinigung der Bohrerspitze dargestellt. Dabei wird
Luft in eine Richtung um den Bohrer herum entgegen der
Drehrichtung der Bohrerspitze geführt.
Gewöhnliche lange und dünne Bohrer sind in den Fig. 19
bis 21 dargestellt. Ein typischer Bohrerdurchmesser ist
0,4 mm (0,016′′), die Kerndicke beträgt in etwa 15% des
Bohrerdurchmessers, das Verhältnis zwischen Spannute und
Führungsfase beträgt etwa 2,0, die Kernverjüngung liegt
bei 1,5 bis 2,0 pro 100, der Spannutenwinkel ist 30 bis
35°, das Material ist "K30"-Hartmetall bzw. aufgekohltes
Karbid ("K30 cemented carbide"). Es stellte sich nun her
aus, daß die Körperlänge und die Spannutenlänge zum Bohren
gedruckter Leiterplatten entweder zu lang oder zu kurz
sind. Um das in Fig. 17 dargestellte Problem des Zusetzens
durch Späne zu vermeiden, wird, wie in Fig. 21 dargestellt,
bei einigen Bohrern die Hinterfräsung N2 auf 0,05 mm (0,002′′)
ausgehend von der Hinterfräsung N1 der Fig. 20 verdoppelt.
Dies führt zu einer starken Verbesserung, dafür aber bricht
der Bohrer öfters ab, und Positionierungsgenauigkeit und
Lochqualität verschlechtern sich. Außerdem ergibt sich
eine unerwünschte Spannungszunahme an den Enden der Span
nuten, die auch die Körper- oder Schaftenden bilden.
Wenn ein derartiger Bohrer für das Schrittvorschubbohren
gemäß Fig. 14 verwendet wird, zeigt das in Fig. 19 durch
die sinusförmige Kurve S1 dargestellte Trägheitsmoment,
daß zwischen dem Querschnitt an der Bohrerspitze und dem
Querschnitt am Schaftende nur ein sehr kleiner Unterschied
besteht, so daß resonanzbedingte Vibrationen, das Auslaufen
der Spindel, Zentrierfehler, Rauhigkeiten in der oberen
und unteren Plattenoberfläche, durch Glasfaserbündel ver
ursachte Widerstände und das Zusetzen des Bohrers eine
Radialbelastung sowie eine Kraft in Pfeilrichtung erzeugen
können, was zu einer Verbiegung des Bohrers oder gar zu
seinem Brechen führt. Das Trägheitsmoment ändert sich
sinusförmig längs der Länge des Bohrers an der mit B be
zeichneten Position und durchläuft mehrere Minima, die
über die Länge des Bohrers hinweg in etwa konstant sind.
Der Betrag der Ablenkung, Y1, ist umgekehrt proportional
zur Anzahl und Größe dieser Minima. Anders ausgedrückt
ist die Ablenkung um so größer, je kleiner diese Größen
ihrem Betrag nach sind.
Darüber hinaus ist der Young′sche Modul von "K30"-Material
gering. Wird die elastische Grenze überschritten, ergeben
sich dauerhafte Verformungen. Wenn ein Stapel von drei
Platten gebohrt wird, von denen jede 1,6 mm (0,063′′) dick
ist, kann die Abweichung des Loches an der unteren Ober
fläche der unteren Platte aufgrund der Bohrerbiegung groß
sein, so daß sich Löcher ergeben, die nicht zentriert
in leitenden Flächen liegen, außerdem ergibt sich ein
hoher Plattenausschuß. Bei der Anwendung des Schritt
vorschubverfahrens tritt außerdem jedesmal dann, wenn
der Bohrer zurückgezogen und wieder eingefahren wird,
eine Beschädigung der Lochkante auf, wenn der Bohrer dauer
haft verformt ist.
Fig. 7 zeigt die Bohrerspitzenablenkung aufgrund von Biegung,
wenn eine biegende Kraft auf die Spitze von verschiedenarti
gen Bohrern angewendet wird, und Fig. 8 zeigt die Änderung
des Lochpositionierungsfehlers mit der Anzahl der gebohrten
Löcher, in diesem Fall den Lochfehler am hinteren Ende
eines Stapels von drei Leiterplatten. Die Kurven D und
E in jeder Figur stellen die Ablenkung und den Fehler
jeweils für gewöhnliche Bohrer dar, und man kann sehen,
daß sie nicht tolerierbar groß sind.
Gewöhnliche Bohrer weisen eine konstante oder näherungsweise
parallele Verjüngung auf, wie in der japanischen Offenle
gungsschrift 61-50 706 beschrieben, wobei der Führungs
winkel (lead angle) 26° übersteigt, die Tiefe des Span
nutenanfangs 70 bis 80% des Bohrerradius beträgt und
die Spannutenendtiefe zwischen 50 und 80% des Bohrer
radius liegt.
Eine andere Ausführungsform von bekannten Bohrern ver
wendet ein festes Material mit einem Verhältnis zwischen
Spannute und Führungsfase am Ende der Spannut von größer
als eins (1), wobei der Kernverjüngungsbereich von 0,1/100 bis 5/100
reicht, wie in der japanischen Offenlegungsschrift
59-1 56 719 beschrieben.
Aus der japanischen Offenlegungsschrift 61-2 26 209 ist
ein Bohrer bekannt, bei dem der Querschnittsradius der
Spannute zum Ende der Spannute des Bohrers hin größer
wird. Der Spannutenwinkel bleibt hierbei jedoch konstant.
Aus der japanischen Offenlegungsschrift 60-61 110 ist ein
anderer Bohrer bekannt, bei dem der Führungswinkel (lead
angle) zum Spannutenende hin in Richtung auf den Span
nutenanfang des Schafts hin kleiner wird. Bei dieser An
ordnung ist weder eine Verjüngung vorhanden noch eine
Ausführung, bei der der Führungswinkel am Beginn der Span
nute größer als der Führungswinkel am Spannutenende wäre.
Die Probleme, die beim Hochgeschwindigkeitsbohren von
langen, dünnen Löchern im Hinblick auf Lochverschmierung,
Spitzenablenkung und Lochpositionierungsfehler entstehen,
werden somit durch die vorbeschriebenen Bohrerarten nicht
überwunden.
Aufgabe der Erfindung ist es, die bei Bohrern und Bohr
verfahren gemäß dem Stand der Technik auftretenden Pro
bleme und Nachteile zu überwinden. Es soll eine neue und
verbesserte Bohrerkonstruktion angegeben werden, die den
Positionierungsfehler und die Spitzenablenkung in Löchern
kleinen Durchmessers, bei denen ein Positionierungsfehler
besonders auffällt, verringert. Es soll ein Bohrer ange
geben werden, der eine verbesserte Lochqualität liefert.
Es soll außerdem eine Konstruktion eines langen und dünnen
Hochgeschwindigkeitsbohrers angegeben werden, bei der
Vibrationen aufgrund von Resonanzerscheinungen sowie Zu
setzungen, die radiale Belastungen verursachen können,
die zu Verbiegungen oder zum Bruch des Bohrers führen
könnten, minimiert sind. Ein Bohrer soll so ausgelegt
sein, daß das Trägheitsmoment zum Bohrerende hin nähe
rungsweise konstant ist und die Spitzenablenkung minimiert
ist. Außerdem soll ein Schrittvorschubverfahren angegeben
werden, insbesondere im Zusammenhang mit einem Luftstrahl
reinigungs- und -kühlverfahren, bei dem Verstopfungen
verringert oder ganz vermieden werden können, indem die
Größe eines jeden Schritts gesteuert wird.
Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche gelöst. Abhängige Ansprüche sind auf bevorzugte
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung gerichtet.
Es stellte sich heraus, daß beim Bohren dünner, langer
Löcher die Einflüsse von Bohrgeschwindigkeit, Bohrerform
und Material auf das Abbrechen von Bohrern sowie deren
Zuverlässigkeit, die Lochpositionierungsfehler bzw. Ge
nauigkeit und die Lochqualität äußerst wichtig sind und
direkt die Anzahl von Ausschüssen beeinflussen.
Es stellte sich außerdem heraus, daß die obige Aufgabe
mittels einer neuartigen Bohrerkonstruktion gelöst werden
kann, bei der sich das Verhältnis zwischen Spannute und
Führungsfase verändert und die besonders zum Schrittvor
schubbohren von langen, dünnen Löchern mit einem
Luftstrahlsäuberungs/Kühlsystem geeignet ist.
Die bei herkömmlichen Bohrern auftretenden Probleme werden
vermieden, wenn für die ersten, zweiten, dritten und weiteren
Bohrschritte gewisse Größen eingehalten werden und wenn der
Bohrerkopf eine gewisse Form aufweist, und wenn außerdem
der Querschnitt der Spannute eine bestimmte Form hat usw.,
so daß sich dünne Löcher hoher Qualität ergeben.
Beim erfindungsgemäßen Bohrvorgang sollte, ausgedrückt
in Bohrerdurchmessern D, die erste Schrittgröße bzw.
-entfernung 4 bis 6 mal D sein, der zweite Schritt 2 bis
3 mal D und der dritte und die folgenden Schritte 1,5
bis 2,5 mal D.
Außerdem wurden die Werte des Verhältnisses von Spannute
zu Führungsfase, der Kerndicke und des Spitzenwinkels, des
Schnittwinkels und des Führungswinkels oder des Spannuten
winkels festgestellt, mit denen die Aufgabe der Erfindung
gelöst werden kann. Es stellte sich heraus, daß mit einem
Bohrer, bei dem die Kerndicke an der Spitze klein ist
und zum Schaftende hin zunimmt, wie weiter unten beschrie
ben und wie in Fig. 5 dargestellt, die Spitzenablenkung
oder anders ausgedrückt der Bohrfehler stark verringert
werden kann. Es ergaben sich außerdem geeignete Werte
der Verjüngungsgröße und der Körperlänge für solch einen
Bohrer.
Positionierungsfehler, die zu Löchern führen, die nennens
wert von der Mitte einer Leiterfläche auf einer gedruckten
Leiterplatte abweichen, zu Durchmesserbeschädigungen der
Lochkante aufgrund von verbogenen Bohrern und zu Loch
rauhigkeit und Verschmierungen führen, wenn ein Stapel
von drei Leiterplatten gebohrt wird, können somit stark
vermindert werden.
Im folgenden werden einzelne Ausführungsformen der vor
liegenden Erfindung bezugnehmend auf die Zeichnungen be
schrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Bohrers;
Fig. 2 eine Draufsicht der in Fig. 1 dargestellten
Bohrerspitze;
Fig. 2A eine Draufsicht auf eine der Fig. 2 ähnliche
Bohrerspitze mit einem näherungsweise symme
trischen runden Schleifstein;
Fig. 2B eine Draufsicht einer der Fig. 2 ähnlichen
Bohrerspitze mit einem unsymmetrischen Schleif
stein;
Fig. 3 eine Einzelansicht der Bohrerspitze aus Fig. 1,
bei der der Spitzenwinkel Rp dargestellt ist;
Fig. 4 eine Teilansicht der Bohrerspitze aus Fig. 1,
bei der ein zweiter Schnittwinkel R2 und ein
dritter Schnittwinkel R3 dargestellt sind;
Fig. 5 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Bohrers, bei der die Auswirkung einer zu
nehmenden Kerndicke auf die Ablenkung im
Hinblick auf das Trägheitsmoment dargestellt
ist;
Fig. 6 eine Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei dem durch die Steuerung jeder Schrittgröße
das Zusetzen verringert wird;
Fig. 7 eine Kurve, die die Beziehung zwischen Biege
kraft und Ablenkung einer Bohrerspitze darstellt;
Fig. 8 eine Kurve, die die Beziehung zwischen der
Anzahl der gebohrten Löcher und dem Positio
nierungsfehler der Löcher darstellt;
Fig. 9 eine Seitenansicht einer anderen erfindungs
gemäßen Bohrerausführungsform, bei der eine
Gesamtverjüngung aus zwei einzelnen, linearen
Verjüngungen besteht;
Fig. 10 eine Seitenansicht einer anderen erfindungs
gemäßen Bohrerausführungsform, bei der eine
Verjüngung gemäß einem Potenzgesetz vorliegt;
Fig. 11 eine Ansicht ähnlich der aus Fig. 5, aber
mit einem Bohrer, dessen Spitzenwinkel 24°
ist;
Fig. 12 eine Seitenansicht ähnlich der aus Fig. 5,
bei der aber die Ablenkung einer Bohrerspitze
dargestellt ist, deren Spannutenwinkel am
Spannutenanfang 32° ist und deren Spannuten
winkel am Spannutenende 20° ist;
Fig. 13 eine perspektivische Ansicht einer Bohrmaschine,
bei der die Bohrer der Fig. 1, 5, 9, 10, 11
und 12 verwendet werden;
Fig. 14 ein Schrittvorschubbohren nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren;
Fig. 15 ein Luftstrahlverfahren zur Säuberung der
erfindungsgemäßen Bohrer;
Fig. 16 den Spanweg längs der Spannuten in der Bohrer
spitze, wenn der Bohrer aus dem Werkstück
entfernt wird;
Fig. 17 die Spanentfernung beim vorbekannten Bohren
langer und dünner Löcher;
Fig. 18 die Beziehung zwischen Bohrschubbelastung
und Lochtiefe;
Fig. 19 eine Seitenansicht ähnlich der aus Fig. 5,
jedoch bei einem vorbekannten Bohrer sowie
die Ablenkung derselben im Hinblick auf das
Trägheitsmoment; und
Fig. 20 und 21 Draufsichten von zwei verschiedenen vorbe
kannten Bohrerspitzen.
In Fig. 13 ist eine vielfältig verwendbare Bohrmaschine
dargestellt, die beim Schrittvorschubbohren von dünnen
Löchern in Leiterplatten oder ähnlichem mit hoher Geschwin
digkeit verwendet wird. Ein Maschinenbett 101 trägt einen
Tisch 102, der, wie durch einen ersten Pfeil angedeutet,
in X-Richtung verschiebbar ist. Eine Säule bzw. ein Rahmen
103 trägt einen Spindelwagen 104, der, wie durch einen
zweiten Pfeil angedeutet, in Y-Richtung beweglich ist.
Der Spindelwagen 104 trägt den Bohrkopf 105, der, wie
durch einen dritten Pfeil angedeutet, in Z-Richtung be
weglich ist. Einzelne oder aufeinandergestapelte Leiter
platten 109 sind auf dem Tisch 102 befestigt und durch
einen bekannten Andrückschuh 107 gehalten, durch den hin
durch ein in einer Spindel 107 gehaltener Bohrer 108 die
Schrittvorschubbohrtätigkeit ausführen kann.
Ein in der Fig. 15 dargestelltes System zur Säuberung
und Kühlung mittels eines Luftstrahles ist in der Bohr
maschine aus Fig. 13 vorgesehen, um die erfindungsgemäßen
Bohrer zu säubern. Die in Fig. 15 verwendeten Bezugszeichen
entsprechen denen der darauf gerichteten Patentanmeldung,
Ser. No. 2 88 153 vom 22. Dez. 1988, in der die Einzelheiten
des Systems genau beschrieben sind. Aus Fig. 16 erkennt
man, daß die Bohrrichtung im Uhrzeigersinn verläuft, wo
hingegen Luft um den Bohrer herum im Gegenuhrzeigersinn
geführt wird, um die Späne aus der Spannute zu lösen und
um gleichzeitig die Bohrerspitze zu kühlen.
Das obige System wird in Verbindung mit dem in Fig. 14
allgemein beschriebenen Schrittvorschubverfahren verwendet,
jedoch mit den besonderen Beziehungen, die im folgenden
bezugnehmend auf Fig. 6 in Verbindung mit den in Fig.
1 bis 5 dargestellten Bohrern beschrieben wird. Bei dem
in Fig. 14 dargestellten Schrittvorschubverfahren wird
in einem ersten Bohrschritt das Werkstück bis zu einer
Tiefe M1 während der Schritte 1-3 gebohrt, dann wird
der Bohrer um einen kleinen Betrag g während des Schritts
4 zurückgezogen, dann wird das Werkstück abermals bis
zu einer Tiefe M2 während des Schritts 5 gebohrt, usw.
Es stellte sich nun heraus, daß dann wenn ein erfindungs
gemäßer Bohrer verwendet wird, für eine Schrittvorschub
bohrtätigkeit an einem Stapel von Leiterplatten, von denen
jede 1,6 mm (0,063′′) dick ist, der erste Schritt wie in
Fig. 6 dargestellt zwischen 4 und 6 mal D (wobei D der
Bohrerdurchmesser ist, z. B. 0,4 mm (0,016′′)) und vorzugs
weise bei 5 mal D liegen sollte (im Beispiel also bei
2 mm (0,08′′)), der zweite Schritt sollte zwischen 2 und
3 mal D und vorzugsweise bei 2,5 mal D liegen (im Beispiel
1 mm (0,04′′)), der dritte Schritt sollte zwischen 1,5
und 2,5 mal D und vorzugsweise bei 2 mal D liegen (im
Beispiel also 0,8 mm (0,03′′)). Mit derartigen Parametern
konnten keine Brüche von Bohrern festgestellt werden,
und es ergab sich eine verbesserte Lochpositionierungs
genauigkeit sowie eine verbesserte Lochqualität.
In den Fig. 1 bis 4 ist eine Ausführungsform eines er
findungsgemäßen langen, dünnen Bohrers dargestellt. Dabei
bedeuten:
D Bohrerdurchmesser
W minimale Kerndicke
RFS Spannutenwinkel am Anfang der Spannute (Schneidkante)
RFE Spannutenwinkel am Ende der Spannute
WE Kerndicke am Schleifende
F/L Verhältnis von Spannute zu Führungsfase
N Hinterfräsungstiefe
Rp Spitzenwinkel
RF Spannuten- oder Führungs- oder erster Schnittwinkel
R₂ zweiter Schnittwinkel
R₃ dritter Schnittwinkel
Rc Querschneidenwinkel
Lc Querschneidenlänge
Le Schneidkantenlänge
PTE Verjüngungsende, Beschleifungsende
PFE Spannutenende
PBE Körper- oder Schaftende
LB Körperlänge
Lf Spannutenlänge
LA maximale Kerndicke mit Verjüngung
W minimale Kerndicke
RFS Spannutenwinkel am Anfang der Spannute (Schneidkante)
RFE Spannutenwinkel am Ende der Spannute
WE Kerndicke am Schleifende
F/L Verhältnis von Spannute zu Führungsfase
N Hinterfräsungstiefe
Rp Spitzenwinkel
RF Spannuten- oder Führungs- oder erster Schnittwinkel
R₂ zweiter Schnittwinkel
R₃ dritter Schnittwinkel
Rc Querschneidenwinkel
Lc Querschneidenlänge
Le Schneidkantenlänge
PTE Verjüngungsende, Beschleifungsende
PFE Spannutenende
PBE Körper- oder Schaftende
LB Körperlänge
Lf Spannutenlänge
LA maximale Kerndicke mit Verjüngung
Bei einem erfindungsgemäßen dünnen Hochgeschwindigkeits
bohrer kann der Bohrerdurchmesser 0,4 mm (0,016′′) sein,
die Kerndicke W an der Bohrerspitze beträgt 15% des Bohrer
durchmessers, das Verhältnis zwischen Spannute und Führungs
fase beträgt 2,0, der Spitzenwinkel Rp ist 130°, der zweite
Schnittwinkel R2 ist 20°, der dritte Schnittwinkel R3
ist 30°, der Führungs- oder Spannutenwinkel RF ist 32°,
die Hinterfräsungstiefe beträgt 25 µm (0,001′′), die Körper
länge LB ist etwa 7 mm (0,256′′) und die Entfernung zwischen
dem Körperende und dem Spannutenende beträgt 0,25 mm (0,01′′).
An der Stelle, die dem Ende der Spannute entspricht, beträgt
die Spannutenfläche nur etwa 5% der Körperquerschnitts
fläche. Anstelle der Materialien K30, K20 oder K10, die
einen niedrigen Young′schen Modul aufweisen, werden Ma
terialien mit einem großen oder zumindest größeren
Young′schen Modul für die erfindungsgemäßen Bohrer ver
wendet. Der Übergangsbereich zwischen dem Spannutenende
und dem Körperende führt außerdem zu einer merklichen
Spannungsverringerung.
Bei den oben beschriebenen Bohrern mit einem Durchmesser
zwischen 0,3 und 0,5 mm (0,012′′ bis 0,020′′) trägt die
Spannutenform sehr effektiv zur Spanbeseitigung bei. Durch
Vergrößerung der Bohrerquerschnittsfläche kann, wie in
Fig. 2B gezeigt, dieser Effekt verstärkt werden, bei der
die Querschnittsfläche für eine Schleifsteinbearbeitung
geeignet ist bzw. dessen Oberflächenform entspricht.
In Fig. 2B wird die Fläche an Wert größer (Fz-Fz′) als
beim Bohrer der Fig. 2A, obwohl das Verhältnis zwischen
Spannute und Führungsfase bei beiden dasselbe ist, obwohl
die Bohrschubbelastung leicht erhöht ist, weil die
Querschneidenlänge Lc in Fig. 2B ein wenig größer als
in Fig. 2A ist und weil die Schnittlänge Le in Fig. 2B
ein wenig kürzer als in Fig. 2A ist, jeweils innerhalb
eines begrenzten Bereichs Lc von kleiner als 40% und
eines Bereichs Le von über 30%. Es ergibt sich eine we
sentliche Verbesserung der Lochqualität (Rauhigkeit, Ver
schmierungen), und die Bohrtiefe innerhalb eines jeden
Schritts kann an die Obergrenze herangeführt werden, wie
beispielsweise 6 mal D im ersten Schritt, 3 mal D im zweiten
Schritt und 2,5 mal D im dritten und in den weiteren
Schritten. In den Fig. 2A und B bezeichnet Wsr den in
etwa symmetrischen, rund ausgebildeten Schleifstein; Wse
einen unsymmetrisch ausgebildeten Schleifstein; und Fz-Fz′
stellt die Zunahme des Spannutenquerschnitts bei einem
Bohrer mit unsymmetrischer Spannute in bezug auf einen
Bohrer mit näherungsweise symmetrischer Spannute dar.
Der bezüglich seiner Geometrie in den Fig. 1 bis 4 be
schriebene Bohrer ist nochmals in Fig. 5 dargestellt.
Die Kerndicke verjüngt sich vom Schaft her (der dicke
Bereich) zur Bohrerspitze hin (der dünnste Bereich). Stärke
und Steifigkeit eines derartigen Bohrers mit sich ver
jüngendem Kern sind denen eines herkömmlichen Bohrers
mit näherungsweise konstanter Kerndicke überlegen. Steuert
man nun die Schrittgröße wie weiter oben in bezug auf
Fig. 6 beschrieben, ist sichergestellt, daß sich die Spannute
des Bohrers unten nicht zusetzen wird, selbst wenn die
Spannutenfläche weiter oben sehr klein ist.
Im Hinblick auf die Verbesserung der Auslenkung in Ab
hängigkeit von der Biegelast (Fig. 7) einer erfindungs
gemäßen Ausführungsform im Vergleich zum Stand der Technik
(Kurven D und E) zeigt Kurve A das Verhalten des in den
Fig. 1 bis 5 dargestellten Bohrers mit einer linearen
Verjüngung der Führungsfase. In ähnlicher Weise zeigt
Kurve A in Fig. 8 die Verbesserung des Lochpositionierungs
fehlers bei Verwendung eines erfindungsgemäßen Bohrers
im Vergleich zu einem vorbekannten Bohrer (Kurven D und E).
Erfindungsgemäß können dabei auch andere als lineare
Verjüngungen der Führungsfase angewendet werden. Es können
z. B. zwei lineare Verjüngungen zusammengesetzt werden
(zwei Beispiele sind durch eine durchgezogene und eine
gepunktete Linie in Fig. 9 dargestellt, wo t1 und t3 die
ersten Verjüngungslängen sind, t2 und t4 die zweiten Ver
jüngungslängen und Lt die Spannutenlänge bis zum Schleif
ende), oder es kann eine Verjüngung gemäß einem Potenz
gesetz y = axn+b oder y= ax1/n+b vorgesehen sein (wie je
weils durch durchgezogene und gepunktete Linien in Fig. 10
dargestellt), indem die radiale Vorschubgeschwindigkeit
und die axiale Vorschubgeschwindigkeit von Bohrer gegen
über kreisförmiger Schleifscheibe geändert wird, wobei
y der Kerndurchmesser ist und x die Entfernung von der
Bohrerspitze.
Ein anderes erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel ist
in Fig. 11 sowie durch Kurve B in Fig. 7 und 8 beschrie
ben, dort ist der Spannutenwinkel RF auf 24° verkleinert,
wohingegen die anderen Gesichtspunkte der Bohrerkonstruktion
identisch zu denen bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1
bis 4 sind. Über die Bohrerlänge hinweg durchläuft dann
das Trägheitsmoment lediglich vier Minima, so daß sich
eine Zunahme der Bohrersteifigkeit und eine Verbesserung
der Lochpositionierungsgenauigkeit ergibt. Es stellte
sich heraus, daß dieser Winkel insbesondere zum Bohren
von doppelseitigen Platten geeignet ist.
In der Ausführungsform gemäß Fig. 12 ist der Spannutenwinkel
RFS am Anfang der Spannute 32°, wohingegen er am Ende
20° beträgt, um eine Ablenkung der Bohrerspitze zu mini
mieren. Diese Ausführungsform wird durch die Kurve C in
den Fig. 7 und 8 beschrieben.
Bei einem Bohrer mit einer Verjüngung gemäß einem Potenz
gesetz, bei dem sich eine besonders geringe Abnutzung
der Schneidkanten ergibt, ist der Spannutenwinkel RF 32°,
der Winkel RFE dagegen nimmt auf 20° am Schaftende ab,
indem Vorschubwinkel und axiales Vorschubverhältnis von
Bohrer zu Schleifstein entsprechend y = axn+b wie oben be
schrieben verändert wird (durchgezogene Linie in Fig. 10).
Die Schubbelastung einer Bohrerspitze während eines Bohr
vorgangs hängt vom Spitzenwinkel Rp und dem Spannuten- oder
Führungswinkel RF ab, die die schneidenden Komponenten
bilden, und von der abwärtsgerichteten Querschneidenkraft
über einem Bereich, der ein Kreis mit einem Durchmesser
gleich der Querschneidenlänge Lc ist. Einerseits kann
nun, wenn der Spitzenwinkel Rp, der zweite Schnittwinkel
R2 und der dritte Schnittwinkel R3 vergleichsweise groß
sind, die Querschneidenlänge Lc bis zu 40% des Bohrer
durchmessers sein, und die Schubbelastung der Bohrerspitze
wird sehr groß. Dies kann zum Abbrechen des Bohrers und
zum Aufsplittern der Leiterplatte führen. Und da außerdem
die Schneidlänge Le klein ist, können Lochrauhigkeiten
und Verschmierungen auftreten. Da aber die radiale Schneid
komponente klein ist, ist die Positionierungsgenauigkeit
verbessert. Andererseits verschwinden die weiter oben
genannten Probleme, wenn Spitzenwinkel und zweiter und
dritter Schnittwinkel vergleichsweise klein sind, es ver
schlechtert sich damit aber auch die Positionierungsgenauig
keit.
Es stellte sich heraus, daß für gedruckte Leiterplatten,
bei denen die Positionierungsgenauigkeit am höchsten sein
sollte und bei denen die Schubbelastung am niedrigsten
ist, für Durchmesser zwischen 0,3 und 0,5 mm (0,012 bis
0,020′′) die optimale Kerndicke 10% bis 20% des Bohrer
durchmessers beträgt, das optimale Verhältnis zwischen
Spannute und Führungsfase zwischen 1,5 und 2,5 liegt,
der optimale Spitzenwinkel zwischen 118° und 140° liegt,
der zweite Schnittwinkel zwischen 15° und 20° liegt und
der dritte Schnittwinkel zwischen 25° und 30° liegt, und
der Spannutenwinkel 20° bis 35° beträgt. Die optimale
Körperlänge liegt zwischen 6 mm und 7 mm (0,24′′ bis 0,28′′),
die Hinterfräsungstiefe liegt zwischen 25 µm und 50 µm
(0,001′′ bis 0,002′′), die Querschnittsfläche der Spannute
beträgt nicht mehr als 40% (vorzugsweise 25% der
entsprechenden Kreisfläche am Ende der Verjüngung, das
optimale Material ist K10- oder K20-Material und der Abstand
zwischen Körperende und Spannutenende liegt zwischen
0,25 mm und 1,25 mm (0,01′′ bis 0,05′′).
Es stellte sich heraus, daß bei einem Schrittvorschub
bohrvorgang die beste Lochpositionierungsgenauigkeit und
die beste Lochqualität mit einer optimalen Bohrerform
erreicht werden kann. Insbesondere werden die zu dimen
sionierenden Formen für jede Bohrergröße wie folgt opti
miert. Für Bohrer mit einem Durchmesser zwischen 0,3 mm
und 0,5 mm (0,012′′ und 0,020′′), um eine knapp 5 mm (0,189′′)
dicke Platte (entsprechend drei 1,6 mm dicken Platten
(0,063′′)) zu bohren, liegt die optimale Kerndicke W zwischen
10% und 28% des Bohrerdurchmessers. Die oben genannten
Bereiche sind näherungsweise umgekehrt proportional zum
Bohrerdurchmesser, und ein dünnerer Bohrerkern ist besser
für die Lochqualität, ergibt jedoch eine etwas schlechtere
Positionierungsgenauigkeit. Ein dickerer Kern dagegen
ergibt eine bessere Lochgenauigkeit, dafür eine leicht
verschlechterte Lochqualität, und die Bohrtiefen für jeden
der Schritte nähern sich dem unteren Minimalwert wie
4 mal D für den ersten Schritt, 2 mal D für den zweiten
Schritt und 1,5 mal D für den dritten und die weiteren
Schritte an, so daß ein Wert zwischen 12% und 23% für
einen Bohrer von 0,4 mm (0,016′′) zu bevorzugen ist.
Das optimale Verhältnis F/L zwischen Spannute und Führungs
fase liegt zwischen 1,5 und 2,5 und der obige Bereich
ist näherungsweise proportional zum Bohrerdurchmesser.
Ein kleineres F/L liefert eine bessere Lochgenauigkeit,
dafür aber auch kürzer werdende Bohrschritte. Ein größeres
F/L liefert eine bessere Lochqualität, ergibt jedoch eine
leicht verschlechterte Lochgenauigkeit, so daß insgesamt
für einen Bohrer von 0,4 mm (0,016′′) ein Verhältnis zwi
schen 1,7 und 2,3 zu bevorzugen ist.
Das optimale Verhältnis Fa/Ba (Fig. 5) zwischen Quer
schnittsfläche der Spannute und der Körperquerschnitts
fläche am Ende der Verjüngung ist nicht größer als 40%,
diese Bereiche sind näherungsweise umgekehrt proportional
zum Bohrerdurchmesser, ein kleineres Fa/Ba ergibt eine
bessere Lochqualität, jedoch kürzere Bohrschritte, wohin
gegen ein größeres Fa/Ba eine bessere Lochqualität ergibt,
jedoch eine schlechtere Lochgenauigkeit, so daß ein Wert
von nicht mehr als 25% für einen Bohrer von 0,4 mm (0,016′′)
zu bevorzugen ist.
Die optimale Spannutenlänge Lf liegt zwischen 5,5 mm und
7 mm (0,22′′ und 0,28′′), und die minimal bzw.
maximalnotwendigen Spannutenlängen Lfmin und Lfmax können
aus einer durch Erfahrungen bei der Entfernung von Spänen
gewonnenen Formel dargestellt werden:
Lfmin = Tb + Db + N × D,
wobei
Tb die Plattendicke ist (Fig. 6);
Db ein Sicherheitszuschlag für die Lochtiefe (Fig. 6); z. B.
Db = 0,3 mm (0,2 mm < D ≦ 0,36 mm) (0,012″, 0,008″, 0,014″)
Db = 0,4 mm (0,35 mm < D≦ 0,65 mm) (0,016″, 0,014″, 0,026″)
N eine mit dem Bohrerdurchmesser in Zusammenhang stehende Konstante, z. B.
N = 2,0 (0,2 mm < D ≦ 0,55 mm) (0,008″, 0,022″)
Db ein Sicherheitszuschlag für die Lochtiefe (Fig. 6); z. B.
Db = 0,3 mm (0,2 mm < D ≦ 0,36 mm) (0,012″, 0,008″, 0,014″)
Db = 0,4 mm (0,35 mm < D≦ 0,65 mm) (0,016″, 0,014″, 0,026″)
N eine mit dem Bohrerdurchmesser in Zusammenhang stehende Konstante, z. B.
N = 2,0 (0,2 mm < D ≦ 0,55 mm) (0,008″, 0,022″)
so daß dann gilt
Lfmax = Lfmin + 1 mm (3,2 mm < D ≦ 4,8 mm)
(0,04″, 0,126″, 0,189″),
wobei die Konstante 1 mm
(0,04″) sich auf die Beibehaltung einer guten
Lochqualität zum verläßlichen Entfernen von Spänen
und auf den Gesamtfehler der Plattendicke bezieht.
Demzufolge ist eine Spannutenlänge zwischen 5,8 mm und
6,8 mm für einen Bohrer von 0,4 mm wünschenswert (0,23′′,
0,27′′, 0,016′′).
Die optimale Körperlänge Lb liegt zwischen 5,8 mm und
7,3 mm (0,23′′, 0,29′′), minimal und maximal notwendige
Körperlänge Lbmin und Lbmax können aufgrund experimenteller
Daten wie folgt dargestellt werden:
Lbmin = Lfmin + 0,25 mm (0,01″)
Lbmax = Lfmax + 0,25 mm (0,01″),
Lbmax = Lfmax + 0,25 mm (0,01″),
und
0,25 mm ≦ Lb - Lf ≦ 1,25 mm (0,01″, 0,05″)
wobei die Konstante 0,25 mm etwas mit der Verhütung von
Spannungszunahmen am Körperende zu tun hat.
Demzufolge ist für einen Bohrer mit 0,4 mm (0,016′′) eine
Körperlänge zwischen 6 mm und 7 mm (0,24′′, 0,28′′) zu be
vorzugen.
Die in Fig. 2B dargestellte optimale Spannutenform trägt
äußerst effektiv zur Verbesserung der Lochqualität und
zur Verbesserung der Lochgenauigkeit bei, da sich die
Bohrtiefen für jeden Schritt tendenziell vergrößern, wie
das auch bei einem Bohrer mit einem großen Verhältnis
zwischen Spannute und Führungsfase der Fall ist.
Der optimale Spannutenwinkel liegt zwischen 20° und 35°.
Ein kleinerer Spannutenwinkel trägt effektiv zur Ver
besserung der Lochqualität bei doppelseitigen Platten
und bei mehrschichtigen Platten mit wenigen Schichten
bei, ergibt aber schlechtere Eigenschaften hinsichtlich
der Abnutzung der Schneidkante. Ein größerer Spannuten
winkel trägt effektiv zur Verbesserung der Lochqualität
bei hochdichten, mehrschichtigen Platten bei, ergibt je
doch eine leicht verschlechterte Lochgenauigkeit. Span
nutenwinkel sind näherungsweise proportional zum Bohrer
durchmesser, so liegen z. B. Bohrer mit dünnem Durch
messer zwischen 20° und 33°, Bohrer mit großem Durch
messer zwischen 24° und 35°, und für einen Bohrer mit
0,4 mm (0,016′′) sind Werte zwischen 23° und 33° zu be
vorzugen. Bei Bohrern mit sich änderndem Spannutenwinkel
sollte der Spannutenwinkel RFS am Spannutenanfang zwischen
180 und 26° liegen und der Spannutenwinkel RFE am Spannuten
ende zwischen 28° und 35°, für einen Bohrer von 0,4 mm
(0,016′′) ist ein RFS zwischen 18° und 22° und ein RFE
zwischen 29° und 33° zu bevorzugen.
Der optimale Spitzenwinkel Rp liegt zwischen 118° und
140°. Ein kleinerer Spitzenwinkel ergibt zwar eine bessere
Lochqualität, jedoch wegen der Zunahme der Radialkomponente
der Bohrkraft schlechtere Ergebnisse hinsichtlich der
Lochgenauigkeit. Ein größerer Spitzenwinkel ergibt eine
verbesserte Lochgenauigkeit, jedoch aufgrund der zunehmen
den Schubkomponente bei der Bohrkraft schlechtere Werte
hinsichtlich der Lochqualität. Für einen Bohrer mit 0,4 mm
(0,016′′) ist somit ein Spitzenwinkel zwischen 125° und
140° zu bevorzugen.
Ein optimaler zweiter Schneidwinkel R2 liegt zwischen
15° und 20° und ein optimaler dritter Schneidwinkel R3
liegt zwischen 24° und 30°. Diese Winkel sind in etwa
proportional zum Bohrerdurchmesser, so daß beispielsweise
kleinere Winkel R2 und R3 für kleinere Bohrer zu verwenden
sind, weil dadurch die Schneidkante verstärkt wird, wobei
sich jedoch eine etwas verschlechterte Lochqualität beim
Bohren mit hoher Vorschubgeschwindigkeit ergibt. Größere
Winkel R2 und R3 sind in größeren Bohrern anzuwenden,
da sich dann keine merkliche Beeinflussung der Schneid
kantenschwäche ergibt, außerdem bewirken sie eine ver
besserte Lochqualität.
Die optimale Hinterfräsungstiefe N liegt zwischen 25 µm
und 50 µm (0,001′′, 0,002′′) und ist näherungsweise pro
portional zum Bohrerdurchmesser, so ist z. B. ein N zwi
schen 25 µm und 38 µm (0,001′′, 0,0015′′) für Bohrer von
0,5 mm (0,020′′) zu verwenden (vorzugsweise zwischen 25 µm
und 33 µm (0,001′′, 0,0013′′)), wohingegen ein N zwischen
30 µm und 50 µm (0,0012′′, 0,002′′) für größere Bohrer zu
verwenden ist, und bei Bohrern unter ca. 0,05 mm (0,0018′′)
ist kein N gebräuchlich.
Bohrer mit einer Verjüngung gemäß der gepunkteten Linie
in Fig. 9 und 10 haben hinsichtlich Lochgenauigkeit, Loch
qualität und Bohrschrittiefe ein sehr ähnliches Verhalten
zu Bohrern mit einem größeren Fa/Ba-Verhältnis, wohin
gegen Bohrer mit einer Verjüngung gemäß der durchgezogenen
Linie in Fig. 9 und 10 ein dazu näherungsweise entgegen
gesetztes Verhalten zeigen.
Die vorher beschriebene Bohrerform bezog sich auf einen
Bohrer mit einem Durchmesser zwischen 0,3 mm und 0,5 mm
(0,012′′, 0,020′′), vorzugsweise 0,4 mm (0,016′′), um eine
knapp 5 mm (0,189′′) dicke Platte zu bohren. Es stellte
sich aber heraus, daß bei Bohrern unterhalb von 0,3 mm (0,012′′)
Durchmesser für Plattendicken von 1,6 mm und
3,2 mm (0,063′′, 0,126′′) (3,2 mm entsprechend zwei Platten
von jeweils 1,6 mm (0,063′′)) sowie für Bohrer eines
Durchmessers über 0,5 mm (0,020′′) für Platten von 3,2 mm
(0,126′′) oder dicker, die optimale Bohrerform fast dieselben
Abmessungseigenschaften haben, um in Verbindung mit dem
Schrittvorschubbohren und der Spansäuberung mittels Luftstrahl
eine hohe Lochgenauigkeit und hohe Lochqualität zu erhalten.
Bei Löchern von 0,5 mm (0,02′′) Durchmesser und kleiner
ist K20-Material zum Erhalt einer besseren Lochgenauigkeit
aufgrund seines hohen Young′schen Moduls vorteilhaft. In
Löchern eines Durchmessers von 0,35 mm (0,014′′) und darüber
ist K20-Material aufgrund seines höheren Young′schen Moduls
für eine höhere Genauigkeit vorteilhaft, es weist jedoch
eine geringere transversale Bruchbeständigkeit auf.
Für ein Schrittvorschubbohrverfahren und ein Luftstrahl-Span
säuberungsverfahren wird erfindungsgemäß wie weiter
oben beschrieben somit ein optimaler Bohrer angegeben.
Demzufolge haben derartige Bohrer zum Bohren langer, dünner
Löcher eine verbesserte Zuverlässigkeit (kein Bohrerbruch),
eine erhöhte Genauigkeit (Lochpositionierungsgenauigkeit),
Lochqualität und Produktivität. Es kann dann auch die
Schaltungsdichte (z. B. die Anzahl von Leitungen pro
Gittereinheit) auf Leiterplatten von 1 bis 2 Leitern pro
Gittereinheit auf 3 bis 5 Leiter pro Gittereinheit erhöht
werden, da es nunmehr möglich ist, kleinere, hochqualitative
Löcher zu bohren. Außerdem kann die Anzahl von inneren
Schichten und somit die Plattendicke merklich erhöht wer
den, was die Herstellung von hochdichten mehrschichtigen
Platten erlaubt.
Erfindungsgemäß ergeben sich somit bemerkenswerte Ver
besserungen hinsichtlich der Verarbeitungsgeschwindigkeit
und auch hinsichtlich eines konstanteren Lärmpegels.
Schließlich ergibt sich mit den derartig gebohrten Platten
für große Computeranlagen und andere elektronische Schal
tungen eine merkliche Verkleinerung ihrer Abmessungen.
Claims (22)
1. Bohrer zum Bohren von langen, dünnen Löchern mit hoher
Geschwindigkeit, mit einer sich verjüngenden Spannute,
einem Spitzenwinkel zwischen 118° und 140°, einem zweiten
Schnittwinkel zwischen 15° und 20°, einem dritten Schnitt
winkel zwischen 25° und 30° und einem Spannutenwinkel
zwischen 20° und 35°.
2. Bohrer nach Anspruch 1, bei dem der Abstand zwischen
dem Körperende und dem Spannutenende etwa 0,25 mm
(0,01′′) ist.
3. Bohrer nach Anspruch 2, bei dem für einen Stapel von
gedruckten Leiterplatten die Körperlänge zwischen
6,25 mm und 7 mm (0,25′′ und 0,28′′) liegt.
4. Bohrer zum Bohren von langen, dünnen Löchern mit hoher
Geschwindigkeit mit einem Körper einer Länge zwischen
6,25 mm und 7,0 mm (0,25′′ und 0,28′′) und einem Abstand
zwischen dem Körperende und dem Spannutenende von zwi
schen 0,25 mm und 1 mm (0,01′′ und 0,04′′).
5. Bohrer nach Anspruch 4, bei dem das Verjüngungsende
axial vom Spannutenende beabstandet ist.
6. Bohrer nach Anspruch 5, bei dem für einen Stapel von
gedruckten Leiterplatten die Körperlänge zwischen
6,25 mm und 7 mm (0,25′′ und 0,28′′) liegt.
7. Bohrer nach Anspruch 6, mit einer sich verjüngenden
Spannute, einem Spitzenwinkel zwischen 118° und 140°,
einem zweiten Schnittwinkel von zwischen 15° und 20°,
einem dritten Schnittwinkel zwischen 25° und 30° und
einem Spannutenwinkel zwischen 20° und 35°.
8. Bohrer zum Bohren von langen, dünnen Löchern, mit
einer Körperlänge zwischen 6,25 mm und 7,0 mm
(0,25′′ und 0,28′′).
9. Bohrer nach Anspruch 8, bei dem der Bohrerkörper eine
sich verjüngende Spannute hat, einen Spitzenwinkel
zwischen 118° und 140°, einen zweiten Schnittwinkel
zwischen 15° und 20°, einen dritten Schnittwinkel zwi
schen 25° und 30° und einem Spannutenwinkel zwischen
20° und 25°, wobei der Abstand zwischen dem Körperende
und dem Spannutenende zwischen 0,25 mm und 1 mm
(0,01′′ und 0,04′′) liegt, und wobei in Richtung des
Bohrkörpers das Verjüngungsende axial vom Spannuten
ende beabstandet ist.
10. Bohrer zum Bohren von langen, dünnen Löchern mit einer
zusammengesetzten Verjüngung, einem Spitzenwinkel zwi
schen 118° und 140°, einem zweiten Schnittwinkel zwischen
15° und 20°, einem dritten Schnittwinkel zwischen 25°
und 30° und einem Spannutenwinkel zwischen 20° und
35°.
11. Bohrer nach Anspruch 10, bei dem die zusammengesetzte
Verjüngung aus zwei linearen Verjüngungen besteht.
12. Bohrer zum Bohren langer, dünner Löcher, bei dem der
Bohrerkern eine gemäß einer Potenzfunktion verlaufende
Verjüngung seiner Dicke aufweist.
13. Bohrer nach Anspruch 12, bei dem außerdem der Spitzen
winkel zwischen 118° und 140° liegt, der zweite Schnitt
winkel zwischen 15° und 20°, der dritte Schnittwinkel
zwischen 25° und 30° und der Spannutenwinkel zwischen
20° und 35°.
14. Bohrer nach Anspruch 12, bei dem die Verjüngung durch
die Beziehung y = axn+b definiert ist, wobei y der Kern
radius ist, x der Abstand von der Bohrerspitze und
a, b und n Konstanten.
15. Bohrer nach Anspruch 12, bei dem die Verjüngung durch
die Beziehung y = ax1/n+b definiert ist, wobei y der
Kerndurchmesser ist, x der Abstand von der Bohrerspitze
und a, b und n Konstanten sind.
16. Schrittführungsbohrverfahren für lange Löcher geringen
Durchmessers in zumindest einem Werkstück, mit
- - einem ersten Schritt, bei dem das zumindest eine Werkstück mit einem Bohrer bis zu einer Tiefe von zwischen dem 4fachen und 6fachen des Bohrer durchmessers gebohrt wird und bei dem dann der Bohrer um eine gewisse Strecke zurückgezogen wird;
- - einem zweiten Schritt, bei dem das zumindest eine Werkstück bis zu einer zusätzlichen Tiefe von zwischen dem 2fachen und 3fachen des Bohrerdurchmessers gebohrt wird, und bei dem der Bohrer um eine bestimmte Ent fernung zurückgezogen wird; und
- - einem dritten Schritt, bei dem das zumindest eine Werkstück bis zu einer zusätzlichen Tiefe von zwischen dem 1,5fachen bis 2,5fachen des Bohrerdurchmessers gebohrt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem zumindest ein
weiterer Schritt zum Bohren des zumindest einen Werk
stücks stattfindet, bei dem es bis zu einer zusätzlichen
Tiefe von zwischen dem 1,5fachen bis 2,5fachen des
Bohrerdurchmessers gebohrt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem die erste Tiefe
das 5fache des Bohrerdurchmessers ist.
19. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem die zweite Tiefe
das 2,5fache des Bohrerdurchmessers ist.
20. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem die dritte Tiefe
das 2fache des Bohrerdurchmessers ist.
21. Verfahren nach Anspruch 16, mit dem weiteren Schritt
des Säuberns und Kühlens des Bohrers mit einem Luft
strahl, der entgegen der Rotationsrichtung des Bohrers
beim Bohren gerichtet ist.
22. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem der Bohrer eine
sich verjüngende Spannute aufweist, einen Spitzenwinkel
zwischen 118° und 140°, einen zweiten Schnittwinkel
zwischen 15° und 20°, einen dritten Schnittwinkel zwi
schen 25° und 30° und einen Spannutenwinkel zwischen
20° und 35°.
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