DE4117408A1 - In einer halterung befestigte messspitze fuer einen wegaufnehmer - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine in einer Halterung befestigte Meßspitze für einen Wegeaufnehmer zur Messung durch Abtasten der Oberfläche eines Werkstücks beispielsweise der Oberflächengüte, der Deformation oder der Maßhaltigkeit.

Aus Dubbel, "Handbuch für den Maschinenbau", 14. Auflage, Springer-Verlag, Berlin, S. 1263 bis 1266 ist es bekannt, zur Oberflächenmessung einen Tastkörper, wie beispielsweise eine Stahlspitze, eine Diamantspitze oder ähnliches, zu verwenden. Mit den bekannten Meßspitzen treten Probleme dann auf, wenn nicht berührungslos gemessen werden kann und gleichzeitig an dem Prüfling hohe Temperaturen auftreten und/oder der Prüfling während seiner Bewegung gemessen werden muß (dynamische Messung). Weiterhin ist es bei derartigen Messungen nachteilig, daß, je nach der aufeinander einwirkenden Materialien, ein Verschleiß am Meßobjekt oder am Aufnehmer oder sogar an beiden auftritt. Das kann zum einen zu Beschädigungen am Meßobjekt führen oder zum anderen zur Zerstörung der oft teuren Meßspitze. Ein typisches Beispiel für die oben beschriebene dynamische Messung ist das Messen der Bremsscheibendeformation von Scheibenbremsen entweder während des Bremsvorgangs am Bremsmeßstand oder auch nach dem Bremsvorgang. Derartige Bremsscheiben können bekanntlich bis zu 800°C heiß werden. Unter Verschleiß oder Beanspruchung können sie Auslenkungen (Schläge) bekonmen sowie Rillen und Kanten, die zur Bewertung der Qualität einer Bremse in Tests zu messen sind.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Meßspitze der sich aus dem Oberbegriff des Hauptanspruchs ergebenden Gattung anzugeben, welche bei dynamischer Messung weitgehend verschleißfrei arbeitet, vergleichsweise wenig Querkräften ausgesetzt ist, eine Wärmeleitung, ausgehend von dem Prüfling in die Meßeinrichtung vermeidet und auch dann verschleißfest bleibt, wenn der Prüfling höhere Temperaturen aufweist.

Die Aufgabe wird durch die sich aus dem kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs ergebende Merkmalskombination gelöst. Die Erfindung besteht im Prinzip also darin, die üblicherweise aus Stahl oder Diamant bestehende Meßspitze durch eine Keramikmeßspitze zu ersetzen. Die Meßspitze ist vergleichsweise billig in der Anschaffung, ist hitzebeständig und wenig wärmeleitfähig, so daß sie bei einer dynamischen Messung nicht durch den Prüfling abgenutzt wird und durch ihr glattes Gleiten auf der Oberfläche keine auf den Meßwertaufnehmer wirkende Querkräfte verursacht. Im Vergleich zu den Meßspitzen aus Diamant haben die Keramikspitzen den Vorteil, daß sie nicht verbrennen können und erheblich preiswerter sind.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung empfiehlt es sich, die Meßspitze in die Halterung einzukleben. Hierzu nimmt man vorzugsweise einen Heißklebstoff. Als Keramikmaterial hat sich ein Material bewährt, welches die Eigenschaften des unter dem Namen "Degussit AL23" im Handel erhältlichen Keramikmaterials hat oder welches den Eigenschaften von "Degussit FZM, F99,7" entspricht. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.

Die Zeichnung zeigt einen Abtaster 3 für einen Wegeaufnehmer mit einem in einen Wegeaufnehmer mit einem Gewinde 1 einschraubbaren Halter 2. Der Abtaster 3 besitzt an seinem in der Zeichnung oberen Ende eine zylindrische Öffnung 4, in die mit Spiel eine Meßspitze 5 eingesetzt ist. Diese Meßspitze hat im wesentlichen einen kreiszylinderförmigen Aufbau und endet an ihrer dem Halter 2 abgewandten Seite in einer Halbkugelform.

Die Meßspitze 5 ist mittels eines Heißklebstoffs, der hitzeverträglich ist, in die Öffnung 4 eingeklebt und besteht erfindungsgemäß aus Keramik.

Claims (4)

1. In einer Halterung eines Abtasters befestigte Meßspitze für einen Wegeaufnehmer zur Messung der Oberfläche, insbesondere der Oberflächengüte, Deformation oder Maßhaltigkeit eines Prüflings, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßspitze (5) aus Keramikmaterial ist.

2. Meßspitze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie in die Halterung (2) eingeklebt ist.

3. Meßspitze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie mittels Heißklebstoff in die Halterung (2) eingeklebt ist.

4. Verwendung einer Meßspitze nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfling eine hohe Temperatur aufweisende, sich drehende Bremsscheibe einer Scheibenbremse ist.