DE4116910A1 - Verfahren zur erzeugung oxidkeramischer oberflaechenschichten auf leichtmetall-gusslegierungen - Google Patents
Verfahren zur erzeugung oxidkeramischer oberflaechenschichten auf leichtmetall-gusslegierungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung weißer und
schwarzer oxidkeramischer Oberflächenschichten auf siliziumhal
tigen Leichtmetall-Gußlegierungen mittels plasmachemischer
anodischer Oxidation.
Es ist bekannt, haftfeste, dichte und dicke Dispersionsschich
ten auf Metallen, speziell auf Eisen und Eiswerkstoffen, mit
tels anodischer Funkentladung oder konventioneller ther
mischer Behandlung durch Abscheidung aus dispersen Systemen zu
erzeugen (DD-PS 1 51 330).
Der Nachteil dieser Lösung besteht darin,
- - daß ein ständiges Rühren der Suspension erfolgen muß, um das Absetzen der dispersen Bestandteile zu vermeiden,
- - daß nach dem Abscheiden der Schichten bei 900°C nachgeglüht werden muß und damit das Verfahren für Leichtmetalle ungeeig net ist,
- - daß keine Angaben zur Haftfestigkeit in der Patentschrift aufgezeigt sind.
Die Patentschriften DD 1 42 359; DD 1 42 360; DD 1 51 331; DD 2 05 197;
DD 2 09 661 und DD 2 18 637 stellen Lösungen für Verfahren
zur Herstellung von Oxidschichten auf Aluminiumwerkstoffen,
bzw. Verbunde auf Aluminiumwerkstoffe mittels ANOF-Verfahren
dar. Nachteilig an diesen, wie auch an den oben aufgeführten
ist,
- - daß entweder keine Aussagen über die verwendeten Elektrolyten getroffen werden - DD 1 51 331,
- - oder daß alle Elektrolyten fluoridhaltig sind und damit Probleme bei der Entsorgung aufwerfen,
- - daß keine konkreten Aussagen über die Haftfestigkeit der erzeugten Schicht getroffen werden - PS DD 1 42 360; DD 2 18 637,
- - daß durch das Auftreten einer "körnigen" Oberfläche nur eine verminderte Haftfestigkeit zu erwarten ist - PS DD 1 42 360,
- - daß keine Angaben zur Korrosionsbeständigkeit oder herge stellten Schicht zu entnehmen sind - PS DD 2 09 661; DD 2 18 637,
- - und daß aufwendige Nachbehandlungen erhöhte Anforderungen an die Produktionstechnologie stellen.
Die PS DE 40 17 711 A1 beschreibt einen Elektrolyten zur Erzeu
gung haftfester tiefschwarzer Konversionsschichten auf Leicht
metallen oder deren Legierungen, die mittels ANOF-Verfahren
realisiert werden. Ebenso sind seit kurzem Elektrolyte zur
Erzeugung extrem dünner schwarzer Konversionsschichten und
Elektrolyte zur Erzeugung weißer, thermoschockbeständiger,
haftfester, oxidkeramischer Oberflächenschichten auf Leichtme
tallen und deren Legierungen bekannt, die ebenfalls mittels
plasmachemischer anodischer Oxidation realisiert werden.
Der signifikante Nachteil all dieser aufgeführten Lösungen
besteht darin, daß sie nicht als Varianten der Beschichtung von
Leichtmetall-Gußlegierungen mittels plasmachemischer anodischer
Oxidation geeignet sind.
Aus der Fachliteratur ist ebenfalls bekannt, dünne Oxidschich
ten auf Aluminiumwerkstoffen, u. a. auch Aluminium-Gußlegierun
gen mittels elektrochemischer anodischer Oxidation, speziell
dem Eloxalverfahren, zu erzeugen. Diese Verfahrensweise erfor
dert beispielsweise zur Vorbereitung von Aluminium-Gußlegierun
gen für eine anodische Oxidation folgende Verfahrensschritte:
- - Entfetten mit üblichen Entfettungsmitteln oder im Ultrtaschall bad
- - Beizen in 10-20prozentiger Natronlauge (NaOH)
- - Passivieren in 10prozentiger Salpetersäure (HNO₃)
- - zwischen jedem Verfahrensschritt Spülen in destilliertem Wasser.
Ein Nachteil dieser Beschichtungsvariante besteht darin, daß
sie ungeeignet ist, dünne gleichmäßige Oxidschichten besonders
auf kompliziert geformten Bauteilen zu erzeugen. Die Anwendung
einer solchen Beschichtungsvariante ist daher sehr beschränkt
und daher im optischen Präzisionsgerätebau grundsätzlich unzu
reichend.
Weiterhin sind aus der Patentliteratur folgende Lösungen zur
Vorbehandlung von Oberflächen von Aluminiumwerkstoffen bekannt:
- - DD 2 35 442 - Behandlung der Aluminiumoberfläche mit einem Gemisch aus einer Wasserglaslösung MgO, CaO, NaOH und Wasser zur Erzeugung enes Haftgrundes für Pur-Anstrichsysteme;
- - DD 2 39 927 - Zweischritt-Ätzverfahren zur Beseitigung von
Gitterstörungen infolge mechanischer Vereinzelungsprozesse
und zur definierten Oberflächenaufrauhung bei AIII-BV-
Halbleiterbauelementen durch
1. polierende Behandlung in einer Lösung aus Phosphorsäure, Wasserstoffperoxid und Wasser,
2. gleichmäßig strukturierende Ätzung in Phosphorsäure, Wasserstoffperoxid bzw. Schwefelsäure und Wasserstoffperoxid; - - DD 2 51 905 - Verbesserung des Haft- und Kontaktverhaltens von Metallschichten auf p⁺-Leitfähigkeitszonen von AIII-BV- Halbleiterbauelementen durch Behandlung der Oberfläche mit Ätzbädern aus:
- - einem Gemisch von Flußsäure, Wasserstoffperoxid und Wasser und einem zweiten Gemisch von Schwefelsäure, Wasserstoff peroxid und Wasser;
- - DE-OS 34 05 437 - Alkalisches Bad zum dekorativen Ätzen von
Aluminium und seinen Legierungen, bestehend aus Natriumhy
droxyd NaOH, Natriumcarbonat Na₂CO₃, Natriumtripolyphosphat
Na₅P₃O₁₀,
Kalziumhydroxid Ca(OH)₂, Kupferfluorid CuF₂, Natriumnitrat NaNO₃ und Natriumnitrit NaNO₂; - - DE-OS 35 37 584 - Verfahren und Vorrichtung zur Verhinderung einer Korrosion nach Durchführung einer Plasmaätzung auf Aluminium, wobei sich SiCl₂, Cl₂ und AlCl₃ einzeln oder gemeinsam bildet;
- - GB 82 27 118 - Reinigen von zu anodisierenden Aluminiumober flächen mittels Hexafluorphosphorsäure H [PF₆] und wahlweise Salpetersäure HNO₃;
- - US 3 59 339 - Verfahren zur elektrochemischen Aufrauhung von Aluminium oder seinen Legierungen in einem wäßrigen Elektro lyten, bestehend aus Salpetersäure, Oxalsäure und wahlweisen Zusätzen von Borsäure, Aluminiumnitrat und/oder Wasserstoff peroxid.
All diesen Lösungen ist zu eigen,
- - daß sie nicht zum selektiven Ätzen der jeweiligen Oberfläche geeignet sind und damit nicht zur Vorbehandlung und der damit verbundenen Vorbereitung der Oberfläche für eine plasma chemische anodische Oxidation auf Leichtmetall-Gußlegierungen eingesetzt werden können,
- - und daß sie teilweise sehr aufwendige Vorrichtungen und Verfahrensschritte beinhaltet,
- - daß die Vorbehandlung, wie beispielsweise bei DD-PS 2 35 442, nicht ausreichend ist, um Schutzschichten mit hoher Haft festigkeit zu erzeugen. Derartige Schutzschichten besitzen den Nachteil einer geringen Standzeit und beinhalten kleine Wartungszyklen bei Korrosionsanfälligkeit, die sich in Ver werfungen und Rißbildungen auswirken.
Die DE-OS 27 30 953 beschreibt ein naßchemisches Ätzverfahren
zur Erzeugung stark aufgerauhter Oberflächen, welches jedoch
den Nachteil besitzt, daß zusätzliche Unterätzungen an Kanten
bereichen, z. B. Randunterätzungen hervorgerufen werden, die
mechanische Zerstörungsprozesse bei der Weiterbehandlung begün
stigen.
Die US-PS 40 94 752 beschreibt ein naßchemisches Ätzverfahren
mittels einer Ätzlösung auf der Basis von HF und HNO₃. Hier muß
als Nachteil besonders erwähnt werden,
- - daß keine reproduzierbare Aufrauhung der Oberfläche möglich ist
- - und daß ein Abscheiden von Zersetzungsprodukten auf der Oberfläche zu verzeichnen ist.
Zur Vorbehandlung von Oberflächen vorwiegend siliziumhaltiger
Werkstoffe sind aus der Patentliteratur eine Anzahl verschie
denartiger Verfahren bekannt:
- - die Trockenverfahren, wie
- · das Plasmaätzen; US-PS 7 30 988, DE-OS 36 27 311, DE-OS 29 30 290, DE-OS 29 30 293, US-PS 39 40 504, US-PS 40 69 096, De-OS 34 20 347
- · das Ionenätzen, DE-OS 30 45 922
das kathodische Zerstäuben und dgl.
Die Nachteile dieser Verfahren bestehen insbesondere darin,
- - daß vor dem eigentlichen, möglichst selektiven Ätzverfahren, die zu ätzende Oberfläche einer aufwendigen Vorbehandlung unterzogen werden muß, beispielsweise wird die Oberfläche mit einem organischen Resist überzogen, an definierten Stellen bestrahlt und entwickelt. Dadurch entsteht eine Resistmaske, die bestimmte Oberflächenbereiche freigibt, die im anschlie ßenden Arbeitsschritt geätzt werden;
- - daß durch den Beschuß mit energiereichen Partikeln Strah lungsschäden im verbleibenden Material, wie Gitterfehler, auftreten, die eine Weiterbehandlung der geätzten Oberfläche erschweren, bzw. verhindern,
- - daß ebenfalls durch o. g. Beschuß eine hohe Resist-Erosion auftritt
- - und daß eine unerwünschte Ätzung einer unter der zu ätzenden Schicht gelegenen Schicht des Körpers, bzw. störende Hinter schneidungen zu verzeichnen sind.
- - die naßchemischen Ätzverfahren
- · US-PS 8 75 833 - Ätzlösung und Verfahren zum Ätzen von Silizium mittels Äthanolamin, Piperidin, H₂O, Pyrokatechol und H₂O₂;
- · DE-OS 29 50 541 - Reinigen der Oberflächen von Silizium platten mittels Flußsäure;
- · JP-PS 1 39 620/84 - Ätzen einer polykristallinen Silizium schicht mittels Salpetersäure und Wasserstoffperoxid;
- · US-PS 6 37 874 - Herstellung einer elektronisch passivierten Oberfläche auf kristallinem Silizium mittels Flußsäure und einer organischen Oberschicht unter Inertgas.
Nachteilig an diesen Lösungen ist,
- - daß teilweise keine exakten Zusammensetzungen des Ätzmittels angegeben werden,
- - daß aufwendige Vorbehandlungen des zu ätzenden Materials not wendig sind,
- - daß der Verfahrensschritt "Ätzen" nur in kompliziert aufgebauten Apparaturen vollzogen wird,
- - und daß ein Materialabtrag nur über die gesamte Oberfläche des zu ätzenden Werkstoffes geschieht,
- - daß damit verbunden keine streng kontrollierbaren Ätzprofile geschaffen werden können
- - und daß umfangreiche Maskierungsarbeiten für ein eventuelles selektives Ätzen durchgeführt werden müssen.
Weiterhin sind aus der Patentliteratur auch Verfahren zum
selektiven Ätzen von Siliziumschichten bekannt:
- - DD-PS 2 08 886 - Selektives Ätzen von phosphordotierten Sili ziumschichten in einem flußsäurehaltigen Ätzmedium, wobei die Siliziumdioxidschichten in einer Wasserstoffatmosphäre bei 600 bis 1000°C getempert werden müssen, um die hohe Ätzrate zu verringern,
- - DD-PS 2 38 622 - Selektiv wirkendes Ätzmittel zum Ätzen do tierter Siliziumdioxid- oder Silikatglasschichten. Dieses Ätzmittel besteht aus Flußsäure und einem mit Wasser misch baren organischen Lösungsmittel geringer Polarität, vorzugs weise Dioxan. Konkrete Angaben zur Ätzratenselektivität des Ätzmittels und zum selektiven Abtragen der Siliziumober flächen werden nicht ausgewiesen,
- - DD-PS 2 06 168 - Ätzmittel zur Strukturierung polykristalliner Siliziumschichten, bestehend aus einem Gemisch von Essig säure, Flußsäure, Salpetersäure, Wasser, Silbernitrat und einer katalytischen Menge von Nitritionen. Auch hier werden keine konkreten Angaben zur Ätzratenselektivität des Ätzmit tels und zum selektiven Abtragen der polykristallinen Sili ziumoberflächen ausgewiesen.
- - US-PS 7 93 402 - Ätzlösung und Ätzverfahren für dotiertes Silizium, bestehend aus Fluorwasserstoffsäure, Salpetersäure oder Essigsäure. Auch hier sind keine Angaben über die Ätzra tenselektivität des Ätzmittels nachweisbar.
- - DD-PS 2 49 706 - Ätzmittel zum Ätzen von Siliziumdioxid oder siliziumdioxidhaltigen Gläsern auf Halbleitermaterialien, die teilweise mit Aluminium bedeckt sind. Das Ätzmittel, beste hend aus einem Natriumsalz, einer verdünnten Flußsäurelösung und einem kationenaktivem Tensid soll dabei das Abtragen des Aluminiums während der SiO₂-Ätzung vermeiden. Nachteilig an dieser Lösung ist besonders, daß diese Form der Strukturie rung von Siliziumdioxid zwar selektiv, jedoch nicht aus reichend ist, den Werkstoff für eine Weiterbehandlung, wie beispielsweise die plasmachemische anodische Oxidation zur Erzeugung oxidkeramischer Oberflächenschichten auf Leicht metall-Gußlegierungen, vorzubereiten.
Der Nachteil aller aufgeführten Lösungen besteht neben den
bereits aufgeführten darin,
- - daß mit dem naßchemischen Ätzverfahren grundsätzlich ein Materialabtrag über die gesamte Fläche des Werkstoffes er folgt,
- - daß, um eine selektive Ätzung zu ermöglichen, zum Teil um fangreiche Vorbehandlungen in Form von Maskierungsverfahren durchgeführt werden müssen,
- - daß in bestimmten Fällen zwar eine selektive Ätzung ohne Maskierungsverfahren möglich ist, jedoch keine kontrollier baren Ätzprofile erzeugt werden können,
- - und daß derartige Varianten der Ätzung unzureichend sind für eine Weiterbehandlung des Werkstoffes hinsichtlich seiner qualitativen Parameter, beispielsweise die Erzeugung oxidke ramischer Schichten mittels plasmachemischer anodischer Oxidation auf Leichtmetall-Gußlegierungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu
entwickeln, welches die Herstellung oxidkeramischer Oberflä
chenschichten auf siliziumhaltigen Leichtmetall-Gußlegierungen
ermöglicht. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Leichtmetall-Gußlegierung in einem Gemisch von 10
Volumenteilen einer 45-65prozentigen Salpetersäure zu 1
Volumenteil einer 30-48prozentigen Fluorwasserstoffsäure
gebeizt und mittels plasmachemischer anodischer Oxidation in
einem wäßrigen Elektrolyten, bestehend aus Kaliumdihydrogen
phosphat, Kaliumchromat, Acetationen, Ammoniumcitrat und Ethy
lendiamin oder Kaliumdihydrogenphosphat, Natriumcarbonat,
Ethylendiamin und einer Ammoniak-Lösung bei einer Stromdichte
von 0,01-0,1 A · cm-2 eines Impulsstromes der Frequenz von 200
-1000 Hz und einer Spannung von 250-320 V beschichtet wird.
Als siliziumhaltige Leichtmetall-Gußlegierung wird eine
Aluminium-Gußlegierung verwendet. Durch den Beizprozeß wird
nachweislich ein selektiver Löseprozeß an der Oberfläche der
siliziumhaltigen Leichtmetall-Gußlegierung ausgelöst, der eine
Anreicherung der Oberfläche am Legierungshauptmetall bewirkt.
Erfindungsgemäß ist damit die Voraussetzung geschaffen, oxid
keramische Schichten mittels plasmachemischer anodischer Oxida
tion auf Leichtmetall-Gußlegierungen zu erzeugen. Der Vorteil
der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß gegenüber
herkömmlichen Beschichtungsvarianten selbst kompliziert geform
te Bauteile aus Leichtmetall-Gußlegierungen mit gleichmäßig
dünnen oxidkeramischen Oberflächenschichten mittels plasma
chemischer anodischer Oxidation beschichtet werden können.
Die Erfindung soll anhand der folgenden, bevorzugten nicht
einschränkenden Beispiele erläutert werden.
Ein im Ultraschallbad entfettetes Aluminium-Gußteil aus der
Legierung G-AlSi10Mg wird in einem Gemisch, bestehend aus
- 10 Teilen Salpetersäure HNO₃ (65prozentig)
- 1 Teil Fluorwasserstoffsäure HF (48prozentig)
bei Raumtemperatur 15 s lang gebeizt.
- 10 Teilen Salpetersäure HNO₃ (65prozentig)
- 1 Teil Fluorwasserstoffsäure HF (48prozentig)
bei Raumtemperatur 15 s lang gebeizt.
Nach einem Spülprozeß unter fließendem Wasser wird das
Aluminium-Gußteil in einem Elektrolysebad, bestehend aus einer
wäßrigen Lösung von
- 0,59 mol/l = 80 g/l Kaliumdihydrogenphosphat - KH₂PO₄,
- 0,05 mol/l = 10 g/l Kaliumchromat - K₂CrO₄
- 0,35 mol/l = 70 g/l Kupferacetat - Cu [CH₃COO]₂ · H₂O,
- 0,22 mol/l = 50 g/l Ammoniumcitrat
- und 0,38 mol/l = 100 ml Ethylendiamin
als Anode geschaltet und mit Hilfe der plasmachemischen Oxida tion bei einer Stromdichte von 0,05 A · cm-2, einer Frequenz von 500 Hz einer Endspannung von 320 V beschichtet.
- 0,59 mol/l = 80 g/l Kaliumdihydrogenphosphat - KH₂PO₄,
- 0,05 mol/l = 10 g/l Kaliumchromat - K₂CrO₄
- 0,35 mol/l = 70 g/l Kupferacetat - Cu [CH₃COO]₂ · H₂O,
- 0,22 mol/l = 50 g/l Ammoniumcitrat
- und 0,38 mol/l = 100 ml Ethylendiamin
als Anode geschaltet und mit Hilfe der plasmachemischen Oxida tion bei einer Stromdichte von 0,05 A · cm-2, einer Frequenz von 500 Hz einer Endspannung von 320 V beschichtet.
Die so erhaltene tiefschwarze oxidkeramische Oberfläche weist
eine Schichtdicke von 8 µm auf. Die Remission beträgt bei 540 nm
6%.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine Beschichtungsvari
ante für Aluminium-Gußteile gegeben, die es ermöglicht, durch
den hohen Umgriff der plasmachemischen Oxidation sehr kompli
ziert geformte Gußteile mit einer feinmattierten, tiefschwarzen
Oberflächenschicht zu versehen und sie beispielsweise für den
Einsatz im optischen Gerätebau, besonders wo hohes Absorptions
vermögen und geringe Streulichtanteile erforderlich sind,
befähigen.
Ein entfettetes Aluminium-Gußteil aus der Legierung G-AlSi7Mg
wird in einem Gemisch, bestehend aus
- 10 Teilen Salpetersäure HNO₃ (65prozentig),
-1 Teil Fluorwasserstoffsäure HF (48prozentig)
- und 11 Teilen destilliertem Wasser
bei Raumtemperatrur 90 s lang gebeizt.
- 10 Teilen Salpetersäure HNO₃ (65prozentig),
-1 Teil Fluorwasserstoffsäure HF (48prozentig)
- und 11 Teilen destilliertem Wasser
bei Raumtemperatrur 90 s lang gebeizt.
Nach einem Spülvorgang unter fließendem Wasser wird das
Aluminium-Gußteil in einem Elektrolysebad, bestehend aus einer
wäßrigen Lösung aus
- 0,6 mol/l = 80 g/l Kaliumdihydrogenphosphat - KH₂PO₄,
- 0,5 mol/l = 140 g/l Natriumcarbonat - Na₂CO₃ · 10H₂O
- 0,4 mol/l = 25 ml/l Ethylendiamin
- und 0,4 mol/l = 25 ml/l 25prozentige NH₃-Lösung
als Anode gepolt und mittels der plasmachemischen Oxidation bei einer Stromdichte von 0,03 A · cm-2, einer Frequenz von 500 Hz und einer Endspannung von 280 V beschichtet.
- 0,6 mol/l = 80 g/l Kaliumdihydrogenphosphat - KH₂PO₄,
- 0,5 mol/l = 140 g/l Natriumcarbonat - Na₂CO₃ · 10H₂O
- 0,4 mol/l = 25 ml/l Ethylendiamin
- und 0,4 mol/l = 25 ml/l 25prozentige NH₃-Lösung
als Anode gepolt und mittels der plasmachemischen Oxidation bei einer Stromdichte von 0,03 A · cm-2, einer Frequenz von 500 Hz und einer Endspannung von 280 V beschichtet.
Mit dieser Beschichtung erhält man auf dem Aluminium-Gußteil
eine weiße oxidkeramische Oberflächenschicht mit einer Dicke
von 20 µm. Die Remission beträgt bei 540 nm 72%.
Zum Nachweis der durch das Beizen geschaffenen Voraussetzung
zur Erzeugung oxidkeramischer Schichten mittels plasmache
mischer anodischer Oxidation auf siliziumhaltigen Aluminium-
Gußteilen wurden Untersuchungen mit dem analytischen Raster
elektronenmikroskop "Jevl" durchgeführt.
Zeichnung 1 zeigt dabei das Diagramm einer Untersuchung der
unbehandelten Oberfläche eines Aluminium-Gußteils
der Legierung G-AlSi10Mg mit dem Rasterelektronen
mikroskop.
Die Flächen unter den Peaks weisen deutlich die quantischen
Verteilungen der hauptsächlichsten Elemente Aluminium und
Silizium auf der unbehandelten Oberfläche des Werkstoffes nach.
Zeichnung 2 stellt das Diagramm einer Untersuchung der
gebeizten Oberfläche des gleichen Aluminium-
Gußteils mit dem Rasterelektronenmikroskop dar.
Die deutliche Verringerung der Fläche unter dem Peak für das
Element Silizium weist auf eine Verarmung dieses Elementes in
der Oberflächenschicht des Gußteils im Bereich von 5 µm hin,
während die Fläche unter dem Peak Aluminium im Vergleich zum
ungebeizten Gußteil erhalten bleibt.
Es kann geschlußfolgert werden, daß eine selektive Ätzung der
Oberfläche erfolgt und somit die Voraussetzung für eine Be
schichtung mittels plasmachemischer anodischer Oxidation auf
siliziumhaltigen Leichtmetall-Gußlegierungen geschaffen wurde.
In Anlehnung an die im Stand der Technik aufgeführte DD-PS 2 49 706,
die ein selektives Ätzen von Siliziumdioxid oder silizium
dioxidhaltigen Gläsern auf aluminiumbedeckten Halbleitern
beschreibt, wird ein entfettetes Aluminium-Gußteil aus der
Legierung G-AlSi10Mg in einem Gemisch von
- 20 g Natriumacetat
- und 30 ml Fluorwasserstoffsäure (40prozentig)
15 s gebeizt und anschließend in einem Elektrolysebad der Zusammensetzung und der Verfahrensparameter von Beispiel 1 der plasmachemischen anodischen Oxidation unterzogen. Es erfolgt dabei nachweislich keine Beschichtung mittels plasmachemischer Oxidation. Gestützt wird diese Aussage weiterhin durch das signifikante Verhältnis der Beschichtungsparameter Stromstärke und Spannung für den Negativ-Verlauf der Beschichtungsvariante plasmachemische anodische Oxidation.
- 20 g Natriumacetat
- und 30 ml Fluorwasserstoffsäure (40prozentig)
15 s gebeizt und anschließend in einem Elektrolysebad der Zusammensetzung und der Verfahrensparameter von Beispiel 1 der plasmachemischen anodischen Oxidation unterzogen. Es erfolgt dabei nachweislich keine Beschichtung mittels plasmachemischer Oxidation. Gestützt wird diese Aussage weiterhin durch das signifikante Verhältnis der Beschichtungsparameter Stromstärke und Spannung für den Negativ-Verlauf der Beschichtungsvariante plasmachemische anodische Oxidation.
Claims (2)
1. Verfahren zur Erzeugung oxidkeramischer Oberflächenschichten
auf siliziumhaltigen Leichtmetall-Gußlegierungen, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß die Leichtmetall-Gußlegierungen in einem Gemisch von 10 Volumenteilen einer 45-65prozentigen Salpetersäure zu 1 Volumenteil einer 30-40prozentigen Fluorwasserstoffsäure gebeizt
- - und mittels plasmachemischer anodischer Oxidation in einem wäßrigen Elektrolyten,
- - bestehend aus Kaliumdihydrogenphosphat, Kaliumchromat, Acetationen, Ammoniumcitrat und Ethylendiamin
- - oder Kaliumdihydrogenphosphat, Natriumcarbonat, Ethylen diamin und einer Ammoniak-Lösung
- - bei einer Stromdichte von 0,01-0,1 A · cm-2 eines Impuls stromes der Frequenz von 200-1000 Hz
- - und einer Spannung von 250-320 V beschichtet wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als siliziumhaltige Leichtmetall-Gußlegierung eine
Aluminium-Gußlegierung verwendet wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4116910A DE4116910A1 (de) | 1991-05-21 | 1991-05-21 | Verfahren zur erzeugung oxidkeramischer oberflaechenschichten auf leichtmetall-gusslegierungen |
EP19920106272 EP0514661A3 (en) | 1991-05-21 | 1992-04-10 | Process for manufacturing oxide-ceramic surface coatings on silicon containing light metal casting alloys |
US07/884,691 US5225069A (en) | 1991-05-21 | 1992-05-18 | Process for the production of oxide ceramic surface films on silicon-containing light metal cast alloys |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4116910A DE4116910A1 (de) | 1991-05-21 | 1991-05-21 | Verfahren zur erzeugung oxidkeramischer oberflaechenschichten auf leichtmetall-gusslegierungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4116910A1 true DE4116910A1 (de) | 1992-11-26 |
Family
ID=6432296
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4116910A Withdrawn DE4116910A1 (de) | 1991-05-21 | 1991-05-21 | Verfahren zur erzeugung oxidkeramischer oberflaechenschichten auf leichtmetall-gusslegierungen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US5225069A (de) |
EP (1) | EP0514661A3 (de) |
DE (1) | DE4116910A1 (de) |
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DE102014211386B3 (de) * | 2014-06-13 | 2015-07-30 | Innovent E.V. | Verfahren zur Beschichtung eines Substrats |
EP2955250A1 (de) | 2014-06-13 | 2015-12-16 | Innovent e.V. | Verfahren zur beschichtung eines substrats |
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