DE4115490A1 - Neues, antifungales antibiotikum, verfahren zu seiner herstellung und verwendung - Google Patents
Neues, antifungales antibiotikum, verfahren zu seiner herstellung und verwendungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein neues antifungales Antibioti
kum mit Steroidstruktur, das der Gruppe der Ergokonine zugeordnet
ist sowie auf ein Verfahren zur Herstellung desselben und dessen
Verwendung als Antibiotikum. Die Vertreter der Ergokonine sind
durch die Anwesenheit einer Carboxylgruppe in C-13-Position des
Sterolgerüstes und andere strukturelle Parameter als eigen
tümliche Moleküle ausgewiesen, die aufgrund ihrer antifungalen
Wirksamkeit für die Anwendung als Antiinfektivum potentiell von
Interesse sind. Das Anwendungsgebiet der Erfindung liegt in der
mikrobiologisch-pharmazeutischen Forschung und Industrie.
Pilzliche Mikroorganismenstämme bilden neben diversen Ergosterin-
Derivaten als fluiditätsregelnde Bestandteile ihrer Zytoplasma
membran auch eine Reihe von Sekundärmetaboliten mit Triterpen
struktur wie z. B. die Antibiotika Fusidinsäure, Helveolic acid
und Cephalosporin P, sowie Azasterole, die sich durch individuel
le Strukturparameter von den üblichen Sterolen unterscheiden.
Neuartige, aus Trichoderma koningkii gewonnene pilzliche Sterole
sind die Ergokonine A und B (II und III in Abb. 1; Reichenbach, H.
et al.; DE-OS 38 23 068, 1990), die insbesondere durch die Anwesen
heit einer Carboxylgruppe in C-13-Position sowie weitere Struk
turmerkmale wie z. B. eine 5,6-Epoxygruppe und eine polare C-3-O-
Estergruppe gekennzeichnet sind. Ergokonine sind aufgrund ihrer
starken antifungalen Wirkung gegen Hefen (z. B. der Gattung Candi
da) für die Anwendung als Antiinfektiva von potentiellem Nutzen.
(H. Reichenbach et al., DE-OS 38 23 068).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen neuen antifunga
len Metaboliten in effektiver Weise herzustellen, der aufgrund
seiner originellen Struktur für die Gewinnung wirksamer antifun
galer Zubereitungen sowie als Ausgangsmaterial für die Halbsyn
these neuartiger Steroidpharmaka potentiell von Interesse ist.
Dazu war ein technologisch einfaches, mikrobiologisches Verfahren
zu beschreiben, das die Herstellung eines neuen antifungalen
Antibiotikums als pilzlicher Metabolit auf fermentativem Wege aus
leicht zugänglichen und kostengünstigen Einsatzstoffen ermög
licht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß pilzliche
Cyclosporin-bildende Mikroorganismen der Arten Tolypocladium in
flatum und Sesquicilliopsis rosariensis insbesondere die Stämme
Tolypocladium inflatum Wb 6/5 oder Sesquicilliopsis rosariensis
F 605 aerob bei einer Temperatur zwischen 20°C und 30°C kulti
viert wird. Aus dem während der Kultivierung erhaltenem Myzel
oder aus Rückstands- und Nebenprodukten der Cyclosporingewinnung
aus Extrakten dieses Mikroorganismus wird das neue antifungale
Antibiotikum, dem die Bezeichnung Ergokonin C gegeben wird, auf
üblichem chromatographischen Wege abgetrennt und schließlich in
reiner Form gewonnen.
Produktionsstamm des neuen Antibiotikums Ergokonin C ist entweder
ein Mikroorganismus der Gattung Tolypocladium, vorzugsweise der
Stamm Tolypocladium inflatum Wb 6/5, oder aber der Gattung
Sesquicilliopsis, vorzugsweise der Stamm Sesquicilliopsis rosa
riensis F 605. Beide explizit genannten Pilzstämme sind im
Zusammenhang mit früheren Patentanmeldungen für die Herstellung
von Cyclosporinen, Ergosterin und Tolypocladin in der Hinterle
gungstelle für Mikroorganismen der DDR, Zentralinstitut für
Mikrobiologie und experimentelle Therapie der AdW, Beutenbergs
traße 11, 6900 Jena/Thür., unter dem Registrierzeichen IMET 43 899
für den Stamm Tolypocladium inflatum Wb 6/5 und IMET 43 897 für
den Stamm Sesquicilliopsis rosariensis F 605 deponiert worden.
Das Fermentationsmedium besteht aus Kohlenstoff- und Stickstoff
quellen sowie aus anorganischen Salzen. Bevorzugt wird zur Kulti
vierung ein flüssiges Nährmedium eingesetzt, welches als einzige
Stickstoffquelle Ammoniumsulfat bzw. andere Ammoniumsalze ent
hält.
Die Kultivierung der verfahrensgemäß einzusetzenden Stämme
erfolgt in Steilbrustflaschen und Rundkolben verschiedener Volu
mina, in Glasfermentoren mit Rührwerk bzw., V2A-Stahltanks. Die
in der Anzuchtstufe von z. B. Tolypocladium inflatum-Stämmen
erhaltene Biomasse wird in der Hauptkultur unter aeroben und
sterilen Bedingungen bei 25°C bis 32°C, vorzugsweise 27°C, in
einem Ammoniumsalzmedium obiger Kennzeichnung bei einer Azidität
zwischen pH 4.0 und pH 7.0 für die Dauer von 3 Tagen bis 8 Tagen
fermentiert.
Die aus der Anzuchtstufe erhaltene Biomasse von S. rosariensis-
Stämmen wird in der Hauptkultur hingegen unter aeroben und steri
len Bedingungen bei 25°C bis 35°C, vorzugsweise 27°C, in einem
Ammoniumsalz-haltigen Nährmedium obiger Kennzeichnung gleichfalls
bei einer Azidität zwischen pH 4.0 und pH 7.0 für die Dauer von 5
Tagen bis 11 Tagen fermentiert. Im übrigen wird bei allen Anzuch
ten von biologischem Material für die Gewinnung des neuen Anti
biotikums Ergokonin C entsprechend einem vorgeschlagenen Verfah
ren gearbeitet, in denen die fermentative Herstellung von
Cyclosporin A beschrieben wurde.
Frisch aus einer Kulturlösung mit pH 4 bis 7 geerntetes Myzel
wird mit Methanol extrahiert. Nach dem Einengen des Methanolex
traktes wird der wäßrige Rückstand mit CHCl3 extrahiert. Die rot
gefärbte Begleitkomponente Tolypocladin (siehe DD-AP
C12P/33 39 934) kann durch Säulenchromatographie an NaHCO3-impräg
niertem Kieselgel oder durch Reextraktion der CHC3-Lösung mit
NaHCO3-Lösung abgetrennt werden. Durch Chromatographie an Kiesel
gel und ggf. organophilen Dextrangelen unter Nachweis von Frak
tionen mit antifungaler Aktivität gegenüber geeigneten Testkeimen
wie Candida kefir wird Ergokonin C erhalten, das aus der CHCl3-
Lösung durch Zusatz von Petrolether (Siedebereich 30 bis 50°C)
oder n-Heptan ausgefällt und so in reiner Form gewonnen werden
kann.
Als bioaktives Nebenprodukt wird in Abhängigkeit von der ange
wandten Aufarbeitungsmethodik, vermutlich infolge Hydrolyse von
Ergokonin C das bereits bekannte Ergokonin B (siehe Reichenbach,
H. et al.; deutsche Offenlegungsschrift DE 38 23 068) erhalten.
Die chemische Identität des neuen Antibiotikums Ergokonin C mit
der in Abb. 1 angegebenen Struktur I wird durch die in Tab. 1
gezeigten physikochemischen Parameter, sowie durch die in den
Tabellen 2, 3 und 4 sowie in Abb. 2 dargestellten Ergebnisse
physikochemischer Untersuchungen bestätigt. Weitere Beweise für
die in Abb. 1 angegebene Struktur ergaben sich durch chemische
Hydrolyse von Ergokonin C zu Ergokonin B und alpha-Aminoisobut
tersäure (2-Amino-2-methyl-propionsäure) (Hydrolysebedingungen:
methanolische Kalilauge).
Aus dem Vergleich der 100 MHz-13C-NMR-Daten von Ergokonin C (I)
mit den bekannten Angaben für die Ergokonine A und B (siehe Tab. 2
und 3), sowie den für das Hydrolyseprodukt des Ergokonins C,
Ergokonin B, ermittelten 13C- und 1H-NMR-Parameter (COSY,
NOE, ROESY) ergibt sich zweifelsfrei die vollständige Identität
des Steroidgerüstes mit Ergokonin C.
Die 7β-Konfiguration der 7-OH-Gruppe wird durch Ergebnisse von
Untersuchungen des nuklearen Overhauser-Effektes (NOE, ROESY)
bestätigt.
Die chemische Identität der Seitenketten an C3-O mit alpha-Ami
noisobuttersäure ergibt sich schließlich aus den 100 MHz-13C-
Spektrum [Tab. 2; Signale bei ppm 23.99; 24.00; 57.5 und 172.2;
Bestätigung für einen Isobutyrylrest; siehe Tetrahedron 38, 2165
(1982)] sowie den festgestellten Molmassen m/z 544 (M+H)⁺ und 542
(M-H)⁻ (FAB-MS). Die endgültige Bestätigung der Anwesenheit eines
alpha-Aminoisobuttersäure-Restes als Substitutent am C-3-O von I
wurde durch den chromatographischen Nachweis von alpha-Aminoiso
buttersäure neben Ergokonin B als Produkt der Hydrolyse von
Ergokonin C erbracht.
Mit den angegebenen physikochemischen Daten wird die Struktur der
neuen Verbindung entsprechend Abb. 1 hinreichend festgeschrieben.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Ausführungsbeispiele
näher erläutert jedoch nicht eingeschränkt.
Rasenstücke von Oberflächenkulturen des Stammes Tolypocladium
inflatum Wb 6/5 werden zunächst auf Glucose-Mineralsalzagar
übertragen, der folgende Zusammensetzung aufweist (g/l):
Glucose 20; (NH4)2SO4 3, H2PO4 2, MgSO4 × 7 H2O 0.5; CaCO3 3.4; Agar; pH 5.3 bis pH 5.7. Sterilisation 30 min bei 120°C.
Glucose 20; (NH4)2SO4 3, H2PO4 2, MgSO4 × 7 H2O 0.5; CaCO3 3.4; Agar; pH 5.3 bis pH 5.7. Sterilisation 30 min bei 120°C.
Nach einer Bebrütungszeit der Petrischalen bei 24°C für die
Dauer von 14 Tagen bis 21 Tagen werden von den entstandenen
Aeralen die rot- bis schwarzbraun pigmentierten Kolonien ausge
wählt. Die Beimpfung der ersten Submersvorkultur erfolgt durch
Übertragung eines ca. 1 cm2 großen Rasenstückes auf 100 ml des
Anzuchtmediums folgender Zusammensetzung (g/l):
Glucose 50; Caseinpepton 10; KH2PO4 1: KCl 2,5 in 1 l H2O dest.; pH 5.5 bis pH 5.6; Sterilisation 30 min bei 120°C.
Glucose 50; Caseinpepton 10; KH2PO4 1: KCl 2,5 in 1 l H2O dest.; pH 5.5 bis pH 5.6; Sterilisation 30 min bei 120°C.
Die 500 ml-Anzuchtkolben werden 72 Stunden lang bei 24°C bis
25°C mit 180 UpM bis 220 UpM auf Rundschüttlern kultiviert. Sie
zeigen als Reifekriterien eine braunschwarze Färbung. Sie dienen
in einer Menge von 5% als Impfmaterial für das Hauptkulturmedium,
welches zu je 100 ml in 500 ml Erlenmeyerkolben abgefüllt wurde
und die folgende Zusammensetzung aufweist (g/l):
Glucose 50; (NH4)SO4 5; (NH4)2HPO4 2; MgSO4 × 7 H2O 5, ZnSO4 × 7 H2O 0.008; CaCO3 5.1; in 1 l H2O dest; pH 5.3 bis pH 5.9. Sterilisation 30 min bei 120°C.
Glucose 50; (NH4)SO4 5; (NH4)2HPO4 2; MgSO4 × 7 H2O 5, ZnSO4 × 7 H2O 0.008; CaCO3 5.1; in 1 l H2O dest; pH 5.3 bis pH 5.9. Sterilisation 30 min bei 120°C.
Die Kultivierung erfolgt 11 Tage lang bei 24°C bis 25°C auf
einem Rundschwingtisch mit 180 UpM oder in 20 l-Glas- oder 500 l-
Stahlfermentoren.
10 l Kulturbrühe, die man auf diese Weise erhält, werden sepa
riert und die erhaltene feuchte Biomasse (ca. 400 g) wird 2mal
mit je 1,5 l Methanol jeweils 5 Stunden bei Raumtemperatur extra
hiert.
Bei Verwendung des Stammes Sesquicilliopsis rosariensis F 605 wird
in analoger Weise verfahren.
Der nach dem Einengen verbleibende Rückstand wird in 1 l CHCl3
aufgenommen und 2mal mit je 1 l 0.1 m NaHCO3-Lösung gewaschen,
um saure Pigmente wie Tolypocladin zu entfernen. Anschließend
wird die CHCl3-Lösung getrocknet, auf ein Volumen von ca. 20 ml
eingeengt und auf eine Säule (3 cm × 0.6 m), gefüllt mit Sephadex
LH-20 (in Methanol oder Aceton) aufgetragen und mit Methanol bzw.
Aceton eluiert. Bioaktive Fraktionen, kenntlich an ihrer antifun
galen Wirkung auf empfindliche Testkeime (siehe Tab. 1), werden
zusammengegeben und eingeengt. Die weitere Reinigung erfolgt durch
Säulenchromatographie an Kieselgel (Kieselgel 60; 0.063-0.2 mm;
CHCl3/MeOH; 6.2; v/v; Säule 1 cm × 50 cm), wobei als bioaktive
Komponente reines Ergokonin C (20 mg) sowie als Minorkomponente
Ergokonin B (1 mg) erhalten wird. Nach dem Lösen des Ergokonins C
in einer minimalen erforderlichen Menge an CHCl3 wird die reine
Substanz mit Petrolether (Siedebereich 30 bis 50°C) ausgefällt.
Ausbeute 16 mg.
Der nach dem Einengen des Methanolextraktes verbleibende wäßrige
Rückstand wird mit Wasser auf ca. 300 ml verdünnt und 3mal mit je
300 ml CHCl3 ausgeschüttelt.
Die vereinigten CHCl3 Reextrakte werden über Natriumsulfat ge
trocknet, filtriert und im Vakuumrotationsverdampfer eingeengt.
Der ölige Rückstand wird in wenig Chloroform aufgenommen und
wiederholt (mindestens zweimal) an Kieselgel (Kieselgel 60;
0.063-0.2 mm; CHCl3 5 : 1 bis 5 : 2; v/v; Säule 2,5 cm × 65 cm)
chromatographiert. Die Ergokonin-enthaltenden Fraktionen (Kon
trolle durch Dünnschichtchromatographie oder Bioaktivität) werden
vereinigt, im Vakuumrotationsverdampfer eingeengt, in wenig CHCl3
aufgenommen und nochmals an NaHCO3-gepuffertem Kieselgel (Kiesel
gel 60; 0.063-0.2 mm; mit NaHCO3-Lösung (0.5 m) behandelt und
getrocknet; CHCl3/MeOH 9 : 1 bis 7 : 3; v/v; Säule: 1,5 × 63 cm)
chromatographiert. Die Ergokonin-enthaltenden Fraktionen werden
wiederum zusammengegeben, im Vakuum-Rotationsverdampfer einge
engt, in wenig CHCl3 aufgenommen, das Ergokonin C mit n-Hexan
ausgefällt und nach 24stündigem Stehen im Kühlschrank die reine
Substanz abfiltriert.
Ausbeute 22 mg.
Ausbeute 22 mg.
Ergokonin B (II) wird aus Ergokonin C (I) auf folgendem Wege
erhalten: durch Stehenlassen einer methanolischen Lösung von 1 mg
Ergokonin C in 20 ml Methanol für einen Zeitraum von 14 Tagen
erfolgt eine weitgehende Hydrolyse zu einem Gemisch von Ergokonin
B (II) und alpha-Aminoisobuttersäure.
Eine effektive Hydrolyse wird ferner durch Lösen von 1 mg Ergoko
nin C in 3 ml Methanol/1,5 ml H2O mit 200 mg KOH (10 min Stehen
lassen bei Raumtemperatur) erreicht. Anschließend wird mit 1 n
HCl unter Kühlung angesäuert (pH 4.0) und 2mal mit je 10 ml CHCl3
das quantitativ (Kontrolle mittels Dünnschichtchromatographie)
gebildete Ergokonin C extrahiert. Der Chloroformextrakt wird nach
dem Trocknen über Na2SO4 (wasserfrei) im Vakuumrotationsverdamp
fer eingeengt.
Legenden zu den Abbildungen
Abb. 1: Chemische Strukturen der Ergokonine A (III), B
(II) und C (I)
Abb. 2: 400 MHz-NMR-Spektrum von Ergokonin C (in CDCl₃)
Abb. 2: 400 MHz-NMR-Spektrum von Ergokonin C (in CDCl₃)
Eigenschaften: farblose amorphe Masse
Löslichkeit: sehr gut löslich in CHCl₃/MeOH (95 : 5; v/v); löslich
in CHCl₃/MeOH (1 : 9; v/v) und Aceton; wenig löslich in n-Heptan oder Petrolether
Schmelzpunkt (unkorrigiert): 112-118°C
Chromatographische Eigenschaften (Merck Kieselgel- Aluminiumfolie)
Rf-Wert 0.3 (CHCl₃/MeOH; 5 : 1 v/v)
FAB-MS m/z 544 (M+H)⁺ und 542 (M-H)-
EI-MS von Ergokonin B (durch Hydrolyse von Ergokonin C erhalten):
Löslichkeit: sehr gut löslich in CHCl₃/MeOH (95 : 5; v/v); löslich
in CHCl₃/MeOH (1 : 9; v/v) und Aceton; wenig löslich in n-Heptan oder Petrolether
Schmelzpunkt (unkorrigiert): 112-118°C
Chromatographische Eigenschaften (Merck Kieselgel- Aluminiumfolie)
Rf-Wert 0.3 (CHCl₃/MeOH; 5 : 1 v/v)
FAB-MS m/z 544 (M+H)⁺ und 542 (M-H)-
EI-MS von Ergokonin B (durch Hydrolyse von Ergokonin C erhalten):
m/z 440.2900 (gef.) .2926 ber. für C28H40O4 (M+ -H2O)
m/z 422.2800 (gef.) .2821 ber. für C28H38O3 (M+ -2H2O)
m/z 407.2621 (gef.) .2586 ber. für C27H35O3 (M+-H2O;-CH3)
m/z 397.2761 (gef.) .2761 ber. für C26H37O3 (M+ -C2H5O2)
m/z 378.2902 (gef.) .2902 ber. für C27H38O2 (M+-2 H2O,-CO2);
m/z 271.1685 (gef.) .1698 ber. für C18H23O2 (M+-H2O, C8H17)
m/z 422.2800 (gef.) .2821 ber. für C28H38O3 (M+ -2H2O)
m/z 407.2621 (gef.) .2586 ber. für C27H35O3 (M+-H2O;-CH3)
m/z 397.2761 (gef.) .2761 ber. für C26H37O3 (M+ -C2H5O2)
m/z 378.2902 (gef.) .2902 ber. für C27H38O2 (M+-2 H2O,-CO2);
m/z 271.1685 (gef.) .1698 ber. für C18H23O2 (M+-H2O, C8H17)
IR-Spektrum (lambda max. cm-1): 1680; 2850; 2950.
Candida kefir (minimale wachstumshemmende Wirkung:
0.03 µg Ergokonin C/Diffusionszone)
Kluyveromyces marxianus (minimale wachstumshemmende Wirkung 0.05 µg Ergokonin C/Diffusionszone)
Zum Vergleich antibakterielle Wirkung gegen Bacillus subtilis ATCC 6633: minimale wachtumshemmende Wirkung 10 µg Ergokonin/Diffusionszone
Kluyveromyces marxianus (minimale wachstumshemmende Wirkung 0.05 µg Ergokonin C/Diffusionszone)
Zum Vergleich antibakterielle Wirkung gegen Bacillus subtilis ATCC 6633: minimale wachtumshemmende Wirkung 10 µg Ergokonin/Diffusionszone
Claims (7)
1. Neues antifungales Antibiotikum Ergokonin C, gekenn
zeichnet durch die chemische Bezeichnung C-13-Carboxy-
3-0(2′-amino 2′methylpropionylcarboxy-)sterol und durch
die nachfolgende Strukturformel
2. Verfahren zur Herstellung des neuen, antifungalen Antibioti
kums Ergokonin C durch Fermentation unter aeroben und sterilen
Bedingungen in flüssigen Nährmedien, die eine Kohlenstoff-,
Stickstoffquelle sowie Mineralsalze enthalten, bei einer Tempera
tur zwischen 20°C und 37°C, gekennzeichnet dadurch, daß als
Ergokonin C-bildende Mikroorganismen solche der Arten Tolypocla
dium inflatum und Sesquicilliopsis rosariensis insbesondere die
Pilzstämme Tolypocladium inflatum Wb 6/5 oder Sesquicilliopsis
rosariensis F 605 eingesetzt, während eines Zeitraumes von 5
Tagen bis 11 Tagen in einem Medium mit Ammoniumsalzen als einzi
ger Stickstoffquelle kultiviert werden und das gebildete Antibio
tikum aus dem Myzel auf extraktivem Wege gewonnen und nachfolgend
gereinigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, daß man bei
der Kultivierung von rot- bis schwarzbraun pigmentierten Emers
kulturen ausgeht, die auf einem Mineralsalz-Glucoseagar mit
Ammoniumsalzen als einziger Stickstoffquelle angezogen wurden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, gekennzeichnet dadurch, daß
bei der Kultivierung der Stämme Tolypocladium inflatum Wb 6/5
oder Sesquicilliopsis rosariensis F 605 als Ammoniumsalze Ammo
niumsulfat oder Diammoniumhydrogenphosphat verwendet werden.
5.Verfahren nach Anspruch 2 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß
das Myzel von der Kulturlösung abgetrennt, mit einem organischen
Lösungsmittel extrahiert, die Lösung anschließend eingeengt und
das Antibiotikum Ergokonin C als Nebenprodukt der Cyclosporinher
stellung durch säulenchromatographische Fraktionierung an Kiesel
gel und organophilen Dextrangelen isoliert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2 bis 5, gekennzeichnet dadurch, daß
zur Reinigung des Antibiotikums säulenchromatographisch erhaltene
und in ihrer inhibitorischen Aktivität gegenüber empfindlichen
Hefestämmen gekennzeichnete Fraktionen eingeengt, durch Säulen
chromatographie an organophilen Dextrangelen gegebenenfalls
weiter gereinigt und Ergokonin C schließlich aus den erhaltenen
Fraktionen in reiner Form durch Fällung mit Petrolether (Siedebe
reich 30-50°C) oder n-Heptan erhalten wird.
7. Pharmazeutisches Mittel, enthaltend das neue, antifungale
Antibiotikum Ergokonin C als Wirksubstanz ggf. in Verbindung mit
anderen Wirk- und Hilfsstoffen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914115490 DE4115490A1 (de) | 1991-05-11 | 1991-05-11 | Neues, antifungales antibiotikum, verfahren zu seiner herstellung und verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914115490 DE4115490A1 (de) | 1991-05-11 | 1991-05-11 | Neues, antifungales antibiotikum, verfahren zu seiner herstellung und verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4115490A1 true DE4115490A1 (de) | 1992-11-12 |
Family
ID=6431511
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914115490 Withdrawn DE4115490A1 (de) | 1991-05-11 | 1991-05-11 | Neues, antifungales antibiotikum, verfahren zu seiner herstellung und verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4115490A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5521169A (en) * | 1994-01-14 | 1996-05-28 | Bristol-Myers Squibb Company | Ascosteroside and analogs thereof useful in antifungal compositions for methods of treating infections and inhibition of fungal growth |
-
1991
- 1991-05-11 DE DE19914115490 patent/DE4115490A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5521169A (en) * | 1994-01-14 | 1996-05-28 | Bristol-Myers Squibb Company | Ascosteroside and analogs thereof useful in antifungal compositions for methods of treating infections and inhibition of fungal growth |
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